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Die verschiedensten Menschen hetzten durch die Mall und verschwanden immer wieder in anderen Läden. Mit müden Augen folgte Namjoon dem regen Treiben. Es wirke wie ein Meer aus den unterschiedlichsten Farben und ganz am Rand stand er. Ein kleiner grauer Fleck, ganz unauffällig und nicht weiter wichtig. Aber es störte ihn nicht, er genoss es regelrecht mal nicht strahlen zu müssen, sondern einfach ruhig und stumm zu beobachten. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend gewesen. Aber nun war endlich der Dreh des Musikvideos abgeschlossen und er und die anderen Sechs konnten sich etwas Zeit nehmen. Nicht wirklich lange, aber lang genug um für ein paar Stunden aufzuatmen. Schläfrig streckte er sich und erhob sich von der Bank auf der er vorhin eine Kugel Eis genascht hatte. Vielleicht sollte er wieder zu dem Buchladen mit dem freundlichen jungen Mann. Dort fühlte er sich immer wohl und konnte seinen Kopf abschalten, während er in andere Welten abtauchte. Man konnte fast schon sagen, dass er ein treuer Stammkunde dort war. Auch wenn er nur sehr selten den Laden besuchte, was aber seinem strengen Zeitplan geschuldet war. Ohne lange zu überlegen schlug er den Weg zu dem heimeligen Geschäft ein. Langsam und gemächlich. Er hatte es nicht eilig, heute nicht. Die Menschen um ihn herum, wuselten wie geschäftige Bienen an ihm vorbei und beachteten ihn gar nicht. Besser so, auch wenn er seine Fans liebte, war es ihm heute ganz recht nicht erkannt zu werden. Deswegen war er auch in weite, bequeme Sachen geschlüpft und hatte seine Cap und Brille aufgezogen. Mit dem Mundschutz eine gute Tarnung.

An der Buchhandlung angekommen musste er feststellen, dass diese heute geschlossen war. Leise seufzend drehte er sich zum Gehen, als ihn im Augenwinkel etwas blendete. Verwundert kniff er die Augen zu, bevor er neugierig nachsah. Gerade hatte ein Braunhaarige Kellnerin eine Kaffeetasse auf ihr Tablett gestellt, scheinbar hatte ihn der Löffel geblendet. Überlegend blieb er stehen. Bevor er in ihre Richtung steuerte. Es war ein kleines Café, das in einem gemütlichen Vintage Style gehalten wurde. Überall waren verschiedene Pflanzen, buntes Glas, das abgestimmt war auf das Holz und die bequem aussehenden, dunklen Sessel. Lichterketten schlängelten sich durch die Blätter und ließen es magisch und freundlich wirken, während es kleine Gestecke auf den Tischen ihnen nachahmten. Fasziniert suchte sich der Star ein etwas abgelegteren Platz hinter einem Palmengewächs und wartete auf die Bedienung. Er würde sich noch einen Kaffee genehmigen und dann nach Hause gehen und sich dort ausruhen.

Gerade hatte er bestellt und war wieder zu seiner heutigen Lieblingsbeschäftigung, Menschen betrachten, übergegangen, als sein Blick von einer jungen Frau erwidert wurde. Erschrocken stockte ihm der Atem. Erkannte sie ihn? Ein warmherziges Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und ihre Augen schienen bis zu ihm zu leuchten. Sie wird zu ihm kommen, da war er sich sicher. Unfähig etwas anderes zu tun starrte Namjoon sie weiter an. Doch sie lief einfach einige Meter entfernt, mit dem gleichen freundlichen Lächeln, an seinem Tisch vorbei und somit brach auch der Augenkontakt. Verwundert sah er ihr hinterher. Sie hob sich von der Menschenmasse deutlich ab, es war als wäre sie nicht nur bunt und farbenfroh, sondern als funkelte sie auch von innen heraus. Wie ein Edelstein der im Sonnenlicht glitzerte.
Und dann wurde ihr zarter Körper von der Masse verschluckt. Sehnsüchtig sah er zu der Stelle, an der er sie zuletzt gesehen hatte. Und schüttelte ein paar Sekunden später über sich selbst den Kopf. Zum Glück kam in dem Augenblick sein Kaffee und er konzentrierte sich auf die dampfende Tasse vor ihm. Aber das Bild ihrer kurzen roten Haare, die ihr Gesicht einrahmten und mit ihrem leichtfüßigen Schritt wippten, ihre rosigen, leicht geschwungen Lippen und ihre dunklen, sanftmütigen Augen blieb wie eingebrannt in seinem Gedächtnis. Ein Moment für die Ewigkeit.

Ein paar Stunden später saß er mit einem seiner Lieblingsbücher auf seiner Couch und versuchte in die Geschichte zu finden. Was ihm aber nicht gelingen wollte, er las zwar die Sätze, aber keine halbe Seite weiter wusste er schon wieder nicht was er davor gelesen hatte. Schwer seufzend gab er es auf, klappte es zu und erhob sich, um sich aus seinem Kühlschrank ein erfrischendes Bier zu holen. Dann würde er sich eben mit ein paar Snacks und Alkohol einen Film ansehen und seinen Kopf ausschalten. Der erste Schluck des kühlen Getränks ran ihm die Kehle hinunter und ein kleiner Tropfen löste sich aus seinem Mundwinkel, floss an seinem Kinn, über seine Jawline und seinem Hals hinunter bevor er von dem grauen T-Shirt gestoppt wurde. Mal sehen, was er so alles zum Knabbern da hatte. Er streckte sich zu dem oberen Schrank, wobei sich der Stoff um seine trainierten Schultern spannte und das Muskelspiel präsentierte. Die Verpackung knisterte leise, als der Rapper die kleine Tüte Chips herraus holte und den Inhalt in eine Schüssel kippte. Das schrille Klingen, ließ ihn erschrocken zusammenfahren und der restliche Verpackungsinhalt flogen im hohen Bogen durch die Küche. "Aish..." das auch immer ihm sowas passierte. Mit einem großen Schritt ließ er das Chaos hinter sich und lief auf seine Wohnungstür zu.
Verwundert blinzelte er die junge Frau an, die ihm strahlend entgegen sah. "Hi Jooni!" lachend viel die Kleinere ihm um den Hals. Lächelnd erwiderte er die Umarmung und vergrub für einen paar Sekunden sein Gesicht in den langen Haaren. "Was machst du hier Kyungmin?" die Überraschung war deutlich herraus zu hören. "Na ich besuche meinen großen Bruder. Was denn sonst?" grinsend schob sie sich an ihm vorbei. "Lust mit mir morgen shoppen zu gehen?" unbeirrt streifte sie sich ihre Schuhe ab und drehte sich anschließend wieder zu ihrem Bruder um, der stumm nickte. Aber nachdenklich dann die Stirn runzelte. Hatte seine Mutter ihm nicht letztens geschrieben, dass seine Schwester sie besuchen kommt und er nicht auch vorbeischauen möchte? "Wolltest du nicht bei unseren Eltern sein?" Namjoon zog eine Augenbraue hoch. "Mhm..." die Schultern seiner Schwester fielen und ein betrübter Gesichtsausdruck schlich sich auf ihre Züge. Sofort wurde dem Blonden unwohl und sein Beschützerinstinkt wurde geweckt. Er rollte die Schultern zurück und setzte einen ernsten Blick auf. "Was ist passiert?"

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