Prolog
~ If this is reality, I'm not interested.
"Mara du musst unbedingt diesen Nagellack ausprobieren! Der passt perfekt zu deiner Handtasche von Vuitton." Tiffany hält mir ein kleines Fläschchen mit apricotfarbener Flüssigkeit vor mein Gesicht.
"Klar Tiffy mach ich und Britt muss unbedingt heute Abend ihren neuen cremefarbenen Rock anziehen." Begeistert sehe ich sie an und klatsche überschwänglich in meine perfekt manikürten Hände.
"Oh ja und dazu das trägerlose Oberteil mit den Swarovski Steinen, das ist wenigstens noch kein halbes Jahr alt." Stimmt mir Tiffany zu, währenddessen Brittany das Oberteil aus ihrem mitgebrachten und schweineteuren Koffer holt.
"Stimmt, wo bliebt eigentlich deine Mutter? Sie wollte uns doch noch die neue Modelinie von Armani präsentieren. Och ich hätte auch gerne eine Mutter, die so eine berühmte Frau in der Modewelt ist. Und dabei ist sie auch noch so hübsch." Schwärmt Britt von meiner Mutter, während sie ihr Oberteil in den Mengen von Klamotten sucht. Mit sorgenvollem Blick sehe ich auf meine Rolex Uhr. Wo bleibt sie nur?
"Ich weiß nicht wo sie ist. Normalerweise müsste sie bereits da sein." Meine ich und genau in diesem Moment klingelt es unten an unserer großen Eingangstür. "Wartet kurz, ich gehe nach sehen wer geklingelt hat." Teile ich meinen beiden besten Freundinnen mit und eile die Marmortreppe unserer riesigen Villa hinunter. Als ich die Tür öffne, stockt mir kurz für kurze Zeit der Atem.
Vor der Türe stehen zwei Polizeibeamte. "Was wollen sie hier?" Frage ich sie leicht herablassend. Diese Uniformen sind so unvorteilhaft!
"Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass ihre Adoptivmutter bei einem Autounfall verstorben ist." Sagt der eine mit unbewegter Minne und monotoner Stimme, während der andere mich mitleidig ansieht. Geschockt sehe ich ihn an und muss mir die aufsteigenden Tränen unterdrücken. Es kann doch nicht sein, das sie tot ist?! Sie kann gar nicht tot sein, sie kommt doch gleich nach Hause! Sie hat mir doch versprochen die neuen Sachen von Armani vor zu führen.
Schnell blinzle ich ein paar Mal hintereinander, dennoch schaffen es ein paar Tränen aus meinen Augen und laufen mir über die Wagen. "Wir müssen sie nun bitten uns auf das Präsidium zu folgen. Dort klären wir alles weitere." Ich schluchze einmal bitterlich auf und versuche meine zitternden Hände, sowie Knie unter Kontrolle zu bringen.
Die Polizisten schauen mich weiterhin mit bitterem Blick an. Sind es anscheinend gewöhnt solche Nachrichten zu überbringen.
"Britt, Tiffy." Schreie ich mit zitternder Stimme nach oben. "Was ist denn los?" Beide kommen genervt die Treppe herunter geschreitet, verstummen allerdings sofort als sie die Polizeibeamten sehen. "Ich muss kurz weg, komme bald wieder. Bereitet trotzdem schon einmal alles vor." Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter.
Tot. Sie ist tot. Einfach weg. Einfach so. Für immer. Aber kann das wirklich sein? Bestimmt kommt sie gleich zur Tür herein und erzählt mir von den neuen Kollektionen. So kommt es mir auf jeden Fall in Gedanken vor .Ich versuche weiterhin mehr oder minder erfolgreich meine Tränen zu unterdrücken. Leider kommt sie nicht strahlend wie sonst zur Tür herein und ich muss den beiden Polizisten zu ihrem Wagen folgen.
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"Wir haben alles geregelt." Teilt mir der Polizeichef mit, während ich in einem der Verhörräume sitze. "Zum Glück haben wir deinen leiblichen Vater ausfindig machen können und er hat zu gestimmt dich bei ihm auf zu nehmen." Redet er weiter, dabei ignoriert er mein entsetztes Gesicht.
"Nein! Ich möchte nicht zu meinem Erzeuger. Er hat sich nicht um mich gekümmert und muss es jetzt erst gar nicht anfangen." Schreie ich den Polizisten fast schon an. Zuerst der Tot von meiner Adoptivmutter und jetzt auch noch das? Will mich das Schicksal irgendwie verarschen?
"Sie haben da nicht mit zu bestimmen.
Er ist ihr nächster Verwandter. Sie erben, als einzige Erbin, das ganze Vermögen ihrer Adoptivmutter. Also packen sie bitte ihre Koffer. Wir holen sie morgen früh ab und begleiten sie zum Flughafen. Dort werden sie dann zu ihrem Vater nach Texas fliegen." Erklärt er mir sachlich alle weiteren notwendigen Informationen.
Ich würde das ganze Vermögen ablehnen, würde sie nur wieder kommen, aber sie wird nicht wieder kommen und jetzt muss ich zu meinem Arschloch von Erzeuger ziehen.
Erst jetzt realisiere ich, dass ich wegziehen muss. Nach Texas.
"Wie Texas? Ich werde ganz bestimmt nicht nach Texas fliegen." Wende ich bestimmt und wütend ein. Soll ich auch noch all meine Freunde verlieren und mich von allen abwenden was ich gewohnt bin?!
"Bis morgen früh, wir fahren sie jetzt zu ihnen nach Hause bringen, damit sie sich verabschieden und packen können." Schneidet mir der Polizist das Wort ab und ignoriert meinen Einspruch dabei vollends. Von einem weiteren Beamten werde ich nach draußen begleitet. Na dann, ab ins Nirgendwo.
Erstmals veröffentlicht: 01.03.2016
Verbessert: 2.01.2017
Wörter: 777
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