Chapter twenty six
"Stopp!" Schreie ich in Juan's Ohr.
Hart drückt er auf die Bremse und ruckartig kommen wir zum stehen. Dabei werde ich nach vorne geschleudert. Der Gurt schneidet mir in die Brust und ich gebe ein keuchendes "Uff." von mir. Der Schock vergeht allerdings schnell und fröhlich stürme ich aus dem Auto und über die Straße. Die hupenden Autos ignoriere ich gekonnt und renne in den Laden. Die Tür klingelt laut und vollkommen begeistert bestaune ich die Bücher und andere Sachen in dem Laden. Der Laden hat bereits seine besten Tage hinter sich gelassen. Dennoch ist er einfach zauberhaft und fantastisch. Glücklich beschaue ich mir die Regale mit den alten Büchern und Druckgraphiken. Ich stöbere gerade durch die Wissenschaft der Logik als Juan auch endlich mal auftaucht. Sein Gesichtsausdruck ist genervt und mit bestimmten Schritten kommt er wütend auf mich zu. "Wegen dir hätte ich gerade eben fast einen Unfall gebaut. Du bist unfassbar! Du kannst doch nicht wegen ein paar alten Bücher so einen Aufstand veranstalten! Und vor allem, wie kannst du mit deinen Krücken so schnell davon stöckeln?" Frägt er mich aufgebracht und gestikuliert dabei wild. "Das ist ein Antiquariat." Ist das einzige was ich heraus bekomme. Irgendwie hat mich sein Ausbruch überrascht. Auch er sieht mich nach meinem Spruch verwirrt an und zieht eine Augenbraue nach oben. "Super." Meint er ironisch und blickt mich mit diesem Dein-Ernst-Blick an. Ich ignoriere einfach seinen ironischen Kommentar und stöbere weiter. Während ich durch den Laden laufe, setzt sich Juan auf die kleine Couch.
"Hah gefunden!" Rufe ich erfreut aus und mache einen kleinen Freudentanz. Gerade als ich meinen legendären Michael Jackson hinlegen will, unterbricht mich Juan mit einem genervten räuspern. Auf der Stelle laufe ich rot an und gehe schnell zur Kasse. Mit einer größeren Tüte verlasse ich das Antiquariat wieder. "Ich habe Hunger." Sage ich zu Juan mit meinem besten Hundeblick. Zur Unterstützung meiner Aussage knurrt jetzt auch noch mein Magen und nach einigem betteln stimmt Juan zu, in ein Restaurant zu gehen. "Was kann ich dem Paar bringen?" Frägt uns die ältere Kellnerin. Ich würde sie auf Mitte fünfzig schätzen, aber im schätzen vom Alter war ich noch nie besonders gut. Ich hab doch tatsächlich mal gedacht das ein ungefähr dreißig jähriger Mann ungefähr zwei Jahre älter ist als ich und ihn dann angesprochen. Oh mein Gott war das peinlich, aber zu meiner Verteidigung er ist darauf sogar angesprungen. Vielleicht weil er dachte das ich schon Mitte zwanzig bin. "Oh nein wir sind kein Paar. Und ich hätte gern ein Bier und Spaghetti Carbonara." Bestellt Juan und lacht. Ich spüre einen kleinen Stich, dass er den Gedanken mit mir zusammen zu sein anscheinend so lustig findet, versuche es aber zu verdängen. Der Kuss hat ihm wohl nichts bedeutet. "Ich hätte gerne eine Cola und die Pizza Tonno." Gebe ich auch meine Bestellung auf. Die Kellnerin notiert sich alles auf ihrem Block, bevor sie auch schon verschwindet.
Wir warten gerade auf unser Essen, als zwei Möchtegern Blondinen an uns vorbei laufen. Warum Möchtegern? Weil sie Wasserstoffblonde Haare haben, die sicherlich nicht echt sind. "Hey Hot Boy. Ich bin Chantal." Versucht sie Juan an zu flirten. Dieser geht natürlich darauf ein und vergessen bin ich und der Kuss von gestern. Enttäuscht wende ich mich ab, als mein Handy mich aus der komischen Situation rettet. "Hei wer da?" Frage ich in den Hörer. "Hei Mara wir sind's." Spricht glaube ich Lisa ins Telefon. "Ah hey Mädels was gibt's?" Frage ich sie nach dem Grund für ihren Anruf. Normalerweise schrieben wir wie alle Teenies eher miteinander. "Du bist krank? Was ist los? Kommst du morgen wieder?" Regnen auch schon die Fragen von allen Seiten auf mich ein. "Ich hab einen verstauchten Fuß. Und ja ich komm morgen wieder in die Schule." Beantworte ich Ihre Fragen. "Warum ist dein Fuß verstaucht? Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" Fragen sie mich mit einer verstellten Stimme, sodass ich lachen muss. Juan sieht kurz zu mir, wendet aber sofort den Blick wieder ab. "Ist jetzt egal. Erzähl ich euch alles morgen in der Schule. Gibt's sonst noch was neues?" Neugierig horche ich auf die Antwort. "Ja wir wissen jetzt wohin wir mit der Schule gehen." Antworten sie begeistert. "Ach echt? So schnell? Wohin geht's?" Frage ich auch aufgeregt. "Das wird eine Überraschung, du erfährst es dann morgen." Sagt Em mit einem teuflischen Unterton und lacht Schurkenhaft. "Nein das könnt ihr nicht machen." Meine ich gespielt verzweifelt, obwohl ich schon sehr neugierig bin. "Doch." Antworten sie einstimmig. Kurz reden wir noch über ein bisschen belangloses Zeug, bis wir uns verabschieden. Ich stecke mein Handy weg und wende mich wieder Juan zu. Der ist anscheinend auch am Ende seiner Flirterei angekommen. "Also dann ruf uns an, wenn die mal langweilig ist. Schatzibutzi." Versucht sie verführerisch zu sagen und zieht endlich mit ihren Freundinnen ab. "Na Schatzibutzi, neue Nummern abgestaubt?" Frage ich ihn ironisch und betone dabei das Schatzibutzi, sodass es noch lächerlicher klingt als sowieso schon. Juan bemerkt meinen spöttischen Ton und sagt in genau derselben Tonlage. "Natürlich Honeyboney. Was denkst du den?" "Ach ich weiß auch nicht Herzilein." Antworte ich mit einem genauso hässlichen Spitznamen und funkle ihn an. Wütend sieht er zurück und so starren wir uns gegenseitig an. Das Ganze wird von einem räuspern neben uns unterbrochen. Ich wende meinen Blick von Juan's Augen ab und sehe mir denjenigen an der sich da so auffällig räuspert. "Was machst du den hier? Verfolgst du mich?" Frage ich geschockt und meine Augen weiten sich überrascht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top