Chapter ten


"Flug 122 nach Los Angeles kann nun beginnen mit dem Einchecken."

Juan und ich stehen auf, schmeißen unsere Starbucksbecher weg und begeben uns zum Check in. In der letzten halben Stunde haben wir uns weitest gehend angeschwiegen ich war an meinem Handy und er ebenfalls. Das einzige was ich zu ihm gesagt hab war, dass ich aufs Klo gehe, woraufhin er genickt hat. Ich frage mich ehrlich warum er überhaupt mit kommen will. Sein Grund ist nicht wirklich überzeugend.

Keine Viertel Stunde später heben wir auch schon vom Boden ab und Texas verschwindet langsam unter uns. Bereits während wir gewartet haben, habe ich Lucy eine Nachricht geschrieben, dass ich heute den ganzen Tag mit meinen Freunden unterwegs bin. Juan hat denke ich auch seiner Familie Bescheid gesagt. Ich hoffe nur, dass er Jen nichts von meiner spontanen Aktion gesagt hat. Der würde mich sicherlich an Lucy und meinen Erzeuger verpetzten.
Glücklich schaue ich aus dem kleinen Fenster. Zu meiner Freude habe ich nämlich einen Fensterplatz bekommen. Ich liebe es einfach nur stundenlang während eines Fluges aus dem Fenster zu sehen, auch wenn dieser Flug keine Stunden dauern wird. Mein Nebensitzer war ganz kurz beim Start da, ist aber sofort danach verschwunden. Allerdings ist mir das nur Recht, so habe ich mehr Platz für mich. Wer weiß vielleicht ist mein Nebensitzer ja ein pädophiler alter Sack. Wo Juan sitzt weiß ich gar nicht genau. Ich glaube irgendwo vor mir, wenigstens habe ich jetzt meine Ruhe vor ihm und ihn nicht die ganze Zeit an mir kleben.
Ach komm schon, wer hätte nicht gerne die ganze Zeit einen heißen Latino um sich herum?!
Mischt sich mein Kopf ein. Äh ich will sowas nicht. Überhaupt ist er nicht heiß, sondern einfach nur nervig. Ich muss mir noch Gedanken machen, wie ich ihn nachher am besten los bekomme. Vielleicht sag ich einfach, dass ich aufs Klo gehe und verschwinde dann? Ich kann ihm ja schreiben, dass wir uns später wieder am Flughafen treffen. Dann könnte ich zum Treffen gehen und er könnte sich mal L.A. ansehen. Ich überlege mir noch weiter dämliche Pläne wie ich ihn am besten los werden kann, bis ich irgendwann einschlafe.

Ich wache auf, weil sich mein Kissen bewegt. Äh Moment seit wann können sich Kissen bewegen? Und seit wann ist mein Kissen so unbequem? Ich betaste mein Kissen etwas. Komisch das fühlt sich ziemlich rund und hart an. Aus einem Gefühl heraus öffne ich meine Augen lieber noch nicht. Fest haue ich mit meiner Hand gegen mein Kissen, um es weicher zu machen. Anstatt weicher zu werden gibt es aber nur ein keuchen heraus. Meine Augen öffnen sich erschrocken und schnell fahre ich hoch. "Wuah ich liege auf einem pädophilen Flachgeist." Rutscht es mir unbeabsichtigt laut raus. Die Person hinter mir lacht mit tiefer Stimme. Scheiße! Ich spüre wie sich meine Wangen rot färben, was sehr selten bei mir vorkommt. Vorsichtig hebe ich den Kopf und sehe meinen Sitznachbarn an. Anscheinend ist er in der Zeit, in der ich geschlafen habe zurück gekommen. Okay Boden tu dich auf und verschling mich. Bitte! Mein Nebensitzer ist ein wirklich gut aussehender Typ in meinem Alter. Schicksal willst du mich eigentlich verarschen?! Wenn ich fliege und mich normal verhalte sitzt wirklich jeder neben mir. Ein kleines Kind das noch voll spuckt, ein Fettsack, jemand der zu viel schwitzt oder Flugangst hat. Aber wenn ich mich mal komplett daneben verhalte, dann sitzt natürlich ein heißer Mann neben mir. Ist klar nicht. Und als ob es nicht schon gereicht hätte bemerke ich auch noch, dass ich ihn voll gesabbert habe und mein Kopf wird wenn möglich noch röter. "Ähm sorry." Sage ich und weiß glaube ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht was ich sagen soll. "Keine Ursache. Als pädophil wurde ich auch noch nie Bezeichnet." Lacht er. Sein Lachen ist schön und klingt freundlich. Warum muss das immer mir passieren? "Ja tut mir Leid, war nicht so gemeint. Ich hab geredet bevor ich gedacht habe." Versuche ich es ihm zu erklären und lache leicht. Deshalb wird es trotzdem nicht weniger peinlich. "Schon okay. Ich bin Ethan." Stellt er sich mir vor und lächelt dabei immer noch so freundlich. "Ich bin Mara. Und warum fliegst du nach Los Angeles?" Frage ich ihn neugierig. "Ich besuche für eine Woche meine Familie und du?" Frägt er ebenfalls. "Ich besuche Freunde. Aber nur für einen Tag." Antworte ich ihm und muss jetzt auch Lächeln, so ansteckend ist Seins. Wir unterhalten uns ein bisschen, bis ich aufs Klo muss. Meine Blase ist auf jeden Fall zu schwach. Mit eiligen Schritten laufe ich zu der ekligen Flugzeugtoilette. Davor muss ich erstmal warten. Während ich warte lasse ich meinen Blick über die Passagiere schweifen. Ich entdecke Juan relativ weit vorne. Neben ihm sitzt eine klassische Barbie, wie die die ihn auch sonst an Himmeln. Und auch diese beobachtet ihn verträumt und wickelt eine Haarsträhne um ihren Finger, der mit viel zu langen falschen Fingernägeln bestückt ist. Ihr fragt euch jetzt bestimmt wie ich das erkennen kann. Okay vielleicht habe ich untertrieben und er sitzt gerade mal drei Reihen von mir entfernt. Juan genießt es auf alle Fälle so angeschwärmt zu werden und gibt ganz den Macho. Würde mich nicht wundern wenn ich die beiden knutschend im Klo entdecken würde. Das wäre aber nur Vorteilhaft, so könnte ich besser verschwinden. Endlich ist die Person vor mir fertig und schnell gehe ich aufs Klo.

Auf meinem Rückweg zum Platz ignoriere ich Juan einfach. Obwohl ich wetten könnte, dass er mich bemerkt hat. Dort angekommen unterhalte ich mich weiter mit Ethan. Er ist echt sehr freundlich und lustig. Außerdem ist er ein Gentleman und kein Macho, wie gewisse andere Leute. Am Schluss tauschen wir Nummer aus, mit dem Versprechen uns wenn wir wieder in Texas sind zu treffen.
Fröhlich pfeifend mache ich mich auf den Weg aus dem Flughafen. Allerdings verfliegt meine gute Laune, als ich Juan auf mich zu kommen sehe. Mist! "Dachtest wohl du hättest mich abgehängt." Sind seine begrüßenden Worte zu mir. Ich ignoriere ihn einfach und rufe ein Taxi. Wie soll ich ihn jetzt noch los werden? So wie er sich an meine Versen heftet ist es fast unmöglich ihn noch rechtzeitig ab zu schütteln. Ein Taxi hält und ich steige schnell ein. Bevor ich aber dem Taxifahrer ein Zeichen geben kann, dass er eiligst los fahren soll, steigt auch schon Juan ein. "Du wirst mich nicht los, sieh es ein! Ich will wissen, was du versuchst so dringend vor mir zu verheimlichen." Meint er und hat mich doch tatsächlich durchschaut. Naja ich war auch nicht wirklich diskret mit meinen Versuchen. Das hätte wahrscheinlich sogar ein Blinder gesehen. "Ich verheimliche gar nichts vor dir." Versuche ich dennoch mich raus zu reden und nenne dem Taxifahrer die gewünschte Zieladresse. Kurz schreibe ich Calliope eine Nachricht, dass ich gleich da sein werde und Juan mit gekommen ist.

Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde, da die Adresse weiter außen gelegen ist.
Vor dem großem Gebäude sehe ich auch schon Calli, Tyler und Aiden stehen. Als das Taxi stehen bleibt drücke ich dem Fahrer schnell das Geld in die Hand und ohne auf das Wechselgeld zu warten, springe ich aus dem Auto und renne auf Calliope zu. Sie kommt mir bereits entgegen gerannt und kreischend fallen wir uns in die Arme. Wie zwei verrückte hüpfen wir über den Hof und ich will sie gar nicht mehr los lassen, so sehr habe ich sie vermisst. "Oh mein Gott, es sind zwar nur ein paar Tage gewesen, aber es kam mir vor als wären es Wochen." Jammert auch Calli mir ins Ohr. Ich drücke sie nur noch mehr an mich. "Ich hab dich so vermisst Süße." Murmle ich in ihre Haare. Sie riecht für mich nach zu Hause. Calli kenne ich schon seit Jahren und sie ist die einzige Person, der ich bedingungslos Vertrauen würde. Irgendwann lassen wir uns doch wieder los und laufen zurück zu den drei wartenden Jungs. Auch Tyler und Aiden begrüße ich mit einer längeren Umarmung, auch wenn sie nicht so herzlich wie bei Cal ausfällt. "Komm mit die anderen warten bereits auf uns." Meint Tyler und zusammen betreten wir das Gebäude. Juan's musternde Blicke auf mir ignoriere ich dabei. "Was machen wir den dieses Mal?" Frage ich sie, da ich ja nicht wie sonst bei den Vorbereitungen dabei sein konnte. "Ach nur was kleines." Antwortet Aiden, will aber nicht mehr verraten. "Was macht ihr den eigentlich hier? Mara will mich schon die ganze Zeit los werden." Frägt auch Juan, der es anscheinend satt hat nicht zu wissen was vor sich geht.
"Also wir..."

Bild zeigt Ethan

Bild zeigt Tyler

Bild zeigt Aiden

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