Chapter forty one


Die Türe ist nur angelehnt, weshalb ich sie einfach auf stoße und das Haus betrete.

Ich stehe in einem verlassenen dunklen Gang. An den Wänden hängt nichts, sie sind ohne Bilder, ohne Schrammen, ohne Erinnerungen. Einfach leer. Dennoch laufe ich weiter den Gang entlang. Sobald er aufhört stehe ich in einem Wohnzimmer und Esszimmer mit angrenzender Küche. Auf dem Boden liegen alte von Motten zerfressene Teppiche und überall liegt Staub. Außer auf dem kleinen Esstisch. Um diesen sitzen ungefähr fünf Leute und sie alle sind keine Fremden für mich. Ich bin mit ihnen aufgewachsen. Habe mehr als die Hälfte meiner Kindheit mit ihnen verbracht. Drei von den fünf Leuten sind Romina, Isabella und Taio, die anderen beiden halten sich eher im Hintergrund und sind allem Anschein nach nur zur Unterstützung mit gekommen. Alle fünf nicken mir kurz zu und Taio deutet auf einen der Stühle, auf dem ich mich nieder lasse. Ich räuspere mich einmal, bevor ich die unheimliche Stille breche und zu sprechen beginne: "Also dann. Es ist schon morgen." Wiederhole ich die Situation und alle nicken zustimmend. "Hat sich sonst noch etwas verändert? Wie sieht ihr jetziger Plan aus?" Frage ich weiter nach und mustere alle eindringlich. "Sie haben sich verbündet." Meint Isabella bedrückt und sieht auf den dunklen Tisch. "Wie Sie haben sich verbündet?" Frage ich erstaunt und entsetzt nach. Das kann nicht sein! Sie würden sich nie im Leben verbünden! Sie hassen sich abgrundtief! "Na sie haben sich halt verbündet. Keine Sorge wir sind genauso überrascht wie du." Erklärt Romina. "Das heißt also wenn ich es richtig verstanden habe; meine beiden Gegner haben sich miteinander gegen mich verbündet und haben die ganze Aktion vor verlegt, was uns einen sehr Strafen Zeitplan bringt." Fasse ich alles zusammen und wieder nicken sie. Scheiße! "Und wie viele Leute stehen hinter euch? Hinter mir?" "Ungefähr 80, wenn es hinkommt." Schätzt Taio und sieht mich ratlos an. "Wir sind 50 und sie sind zusammen vielleicht so 600 oder 700? Okay da nehmen sie natürlich nur die Besten Leute, müssten so 150 sein." Überlege ich weiter. "Ja natürlich sind einige von uns dabei. Wir tuen so als ob wir ihnen immer noch zugehörig sind." Gibt Isa zu bedenken. "Die Lage ist ziemlich aussichtslos, das ist euch bewusst oder? Wollt ihr trotzdem das Risiko eingehen?" Frage ich um sicher zu gehen. Jetzt können sie noch aussteigen. Den wenn eins sicher ist, dann ist es dass es blutig werden und einige Opfer geben wird. Romina ist die Erste die zustimmt und kurz drauf stimmen auch die anderen beiden ein. "Okay dann fangen wir mal mit Planen an." Sage ich und hole bereits einige Pläne aus meiner Tasche.

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"Wo warst du? Wieso schwänzt du? Und wieso machst du dein Handy aus?" Stürmen die Fragen von allen Seiten auf mich ein als ich unser Zimmer betrete. Natürlich sitzen die Mädels auf ihren Betten, aber auch die Jungs sind da. "Wir haben uns Sorgen gemacht! Du kannst doch nicht einfach verschwinden ohne uns Bescheid zu sagen!" Sagt Leci vorwurfsvoll, umarmt mich aber trotzdem. "Sorry Leute, kann ich mal mit euch alleine reden." Entschuldige ich mich vorsichtig, bevor ich mich an die Mädels wende. "Klar, Jungs verpisst euch." Sagt Leci und schiebt sie aus dem Zimmer. Die Jungs wehren sich zwar, haben aber keine Chance gegen die Mädels. Seufzend lasse ich mich zu ihnen auf eins der Betten fallen. Alle Mustern mich besorgt, aber auch sehr neugierig. "Jetzt fang schon an!" Bettelt Liv, als ihr die Stille zu lange dauert. "Okay also ich weiß nicht ob ich es euch erzählt habe, aber bevor ich für zwei drei Jahre bei meiner Adoptivmutter gelebt habe, habe ich hier in Acapulco gewohnt." Erzähle ich ihnen leise und überrascht und schockiert reißen sie die Augen auf. "Wie jetzt du hast hier gelebt?" Fragt Saphira verwirrt nach. "Ja ich bin hier geboren und habe ungefähr sechzehn Jahre meines Lebens hier verbracht." Erkläre ich und Leci sieht mich so an, als ob ihr ein Licht aufgehen würde. "Deine Mutter ist eine Latina." Schießt es plötzlich aus ihr heraus. "Ja das stimmt meine Mutter ist eine Latina und mein Vater ist selbst halb Latino, das bedeutet natürlich das ich selbst zu Dreiviertel auch lateinamerikanisches Blut in meinen Adern habe. Früher hatte ich dunkelbraunes Haar, aber das habe ich vor drei Jahren blond gefärbt." Rede ich weiter und ihre Gesichter werden immer nachdenklicher. "Und was ist mit deinen Augen." Fragt Em neugierig. Sie meint damit meine Augenfarbe. Ich habe nämlich dunkelblaue Augen. "Ne das ist Natur. Ich weiß ziemlich ungewöhnlich für eine Latina, aber da schlagen die Wurzeln von meinem Vater durch. Seine Familie stammt Väterlicherseits aus Europa." Erkläre ich ihr und sie sieht mich verstehend an.

Ich glaube so langsam klärt sich ihnen einiges. "Okay, okay, aber warum bist du damals zu deiner Adoptivmutter gekommen?" Fragen Sie weiter neugierig nach. Ich atme einmal tief durch, bevor ich weiter rede. Meine Mutter ist kein Thema über das ich gerne Rede. Ich glaube mein Verhältnis zu ihr ist noch schlechter als das zu meinem Vater. Nur meine Adoptivmutter hat mich bedingungslos geliebt. Schon traurig, wenn man darüber nach denkt. Aber obwohl ich schon lange damit abgefunden habe, schmerzt der Gedanke immer noch. "Meine Mutter. Das ist schwierig. Mein Erzeuger war schon nicht mehr bei uns als ich auf die Welt gekommen bin. Er wollte mich damals eigentlich gar nicht. Deshalb haben er und meine Mutter ausgemacht, dass sie sich um mich kümmert und ihn auch nicht als Vater in meine Geburtsurkunde einträgt. Er war und ist wirklich nur mein Erzeuger. Egal, auf jeden Fall hatte ich eine recht schöne Kindheit, wenn man das so nennen kann. Ich habe natürlich nur etwas mit Latinos und Latinas gemacht und schon relativ früh gelernt, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist, dennoch war ich glücklich. Bis meine Mutter mich in ihre Geschäfte mit ein bezogen hat. Ihr denkt jetzt bestimmt das meine Mutter eine typische Drogengang hatte oder?" Ich unterbreche meine Rede und sehe fragend in die Runde. Zögerlich ernte ich von allen ein Nicken. "Vielleicht bezeichnen manche unwissende es auch als solches, aber es ist viel mehr als das. Ich nenne sie eine Sekte. Sie sind vollkommen irre. Das was sie manchen Menschen antuen ist nicht mit an zu sehen. Foltern ist da noch das geringste Übel." Sage ich weiter und immer mehr Erinnerungen dringen wieder nach oben. Erfolgreich versuche ich sie dennoch zu unterdrücken.

"Dann war also der Tag gekommen in dem ich vollends ein Mitglied werden sollte. Eigentlich wollte ich gar nicht, aber durch meine Mutter, meine Freunde und Familie konnte ich gar nicht anders. Sie alle sind darin verstrickt. Aber ich schweife ab. Das Ritual war, dass jeder Neuankömmling einmal bei der Bestrafung von Ungläubigen und Feinden zu sieht. Unterbrecht mich wenn es zu viel wird." Warne ich sie vor und vereinzelte Tränen strömen meine Wangen herunter. Psychisch und seelisch hat es mich ziemlich empfindlich gemacht. Mich zerstört gehabt. "Ich war damals neun, als sie mich in den Raum brachten. An eine Bank war ein Mädchen gekettet. Sie war vielleicht gerade mal sechzehn. Ich kannte sie aus der Schule, sie war immer nett und freundlich zu allen, nur hatte sie eben ein anderes Weltbild. Ihre Hände waren gefesselt, sowie ihre Beine und die Fesseln schnitten ihr schmerzhaft in die Haut, sodass das warmes Blut herunter lief und eine Lache auf dem Boden bildete. Ihr Gesicht war Tränen überströmt und bereits als ich kam bettelte sie darum, dass es aufhören sollte. Sie bat mich ihr zu helfen, aber ich stand einfach nur am Rand und sah zu. Dann fingen mein damals besten Freunde an sie zu foltern. Beide waren zwei Jahre älter als ich und für sie war es wahrscheinlich schon so etwas wie Routine. Routine einen Menschen bis zum Tod zu foltern. Zuerst kam sie auf die Streckbank und die Bank wurde raus gekurbelt immer weiter und weiter. Sie schrie vor schmerzen. Immer wieder schrie sie. Sie wurde auf Wälzen die mit Dornen besetzt waren hin und her gezogen, dabei wurde ihr ganzer Rücken und ihre Arme und Beine aufgeschlitzt, überall an ihrem Körper lief Blut herunter. Dann haben sie weiter gemacht mit Waterboarding, dabei wurden ihr immer wieder Tücher auf Mund und Nase mit Wasser übergossen. Sie hatte das Gefühl zu ertrinken. Immer und immer wieder, ohne das sie etwas machen konnte. Wie kann man so grausam sein? Sie hat sich mit dem ganzen Körper gewehrt, was nur dazu geführt hat, das ihre Wunden noch mehr geblutet haben. Sie hatte unheimliche Schmerzen, abnormale Schmerzen. Im Nachhinein war es allerdings ihr Glück, da sie dadurch schneller gestorben ist. Nachdem Wasserboarding machten sie mit dem Schwedentrunk weiter, bei dieser Foltermethode wurde ihr ein ekliges Gemisch aus Jauche und Urin in den Mund eingeführt, was dazu führte das sie dachte sie würde ersticken. Ihre Lungen hatten das Gefühl nicht genug Sauerstoff zu bekommen. Außerdem verätzte die Jauche ihre Speiseröhre. Sie litt unter Todesqualen. Eigentlich wollten sie noch weiter machen, allerdings hatte sie das Glück in der Zeit an ihren tiefen Wunden zu verbluten. Ich kann mich noch an ihre ausdruckslosen Augen erinnern, die einfach durch einen hindurch gesehen haben. Und an ihre Schreie, ihre Schreie an mich ihr zu Helfen und nicht einfach nur zu zusehen. Kurz darauf bin ich aus dem Raum gerannt und habe mich übergeben. Das empfand meine Mutter als Demütigung, da ich eigentlich die Ehre gehabt hätte sie von der Bank los zu machen und ihren Körper zu beseitigen und so nahm eigentlich alles seinen Lauf." Beende ich meine Erzählung und streiche mir die Tränen von den Wangen, die bei dieser Erinnerung hervor gerufen werden. Dennoch strömen unaufhörlich neue nach und ich habe das Gefühl als würde sich mein Magen um drehen. Selbst heute habe ich ab und zu noch Albträume davon. Von dem dunklen, kalten Raum und von den Toten. Von dem netten Mädchen, das eigentlich nichts falsch gemacht hatte und trotzdem sterben musste, wie so viele andere. Und das alles wegen mir, weil ich ihnen nicht geholfen habe. Ein paar Jahre später habe ich dann am eigenen Leib erfahren, was es heißt auf so einer Bank zu liegen und dem eigenen Tod in die Augen sehen zu können. Die qualvollen und verzweifelten Schreie der Opfer zu hören und zu wissen das sie jeden Moment sterben werden, ohne das du etwas dagegen tun kannst. Und die Blicke meiner besten Freunde, die emotionslosen und kalten Blicke als sie starb. In diesem Moment dachte ich nur wie grausam man sein kann. Wie man so ein Monster sein kann. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Noch viel schlimmer.

Die Mädels sehen mich schockiert und vor allem entsetzt an. Ihr Augen und Münder weit aufgerissen sitzen sie Fassungslos auf dem Bett und starren mich einfach nur an. "Und hast du jemanden umgebracht?" Fragt Alecia irgendwann zögerlich und stockend. "Nein, aber ich habe dazu beigetragen und nichts dagegen unternommen. Das macht meine Schuld nicht weniger." Meine ich nach kurzer Zeit und sehe ihnen in die Augen. Aber anstatt dem Ekel den ich dachte vor zu finden, sehe ich nur Verständnis. Verständnis für mich, für meine Vergangenheit und warum ich es ihnen verschwiegen habe. "Und wo warst du dann heute?" Fragt Em die eigentliche Frage. "Bei alten Bekannten. Sagen wir es so meine Mutter sucht mich und ich muss dem ganzen endlich ein Ende setzten. Morgen ist es soweit und ich würde mich freuen, wenn ihr mir helft von hier zu verschwinden." Erkläre ich ihnen und sehe sie fragend und bittend an. "Natürlich helfen wir dir, dazu sind Freundinnen doch da." Stimmt Lisa als erste zu und auch die anderen versprechen mit zu helfen. Morgen ist es soweit.

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Hallihallo sorry das ich vier Tage nicht geupdatet habe, aber ich hatte Konfi. Bei uns im Dorf hat man ein Jahr später als normal.😒😒
Dafür jetzt extra lang und mit viel Aufklärung, wenn ihr was nicht verstanden habt, fragt ruhig.
Das alles entspricht mehr oder minder meine Fantasie, die Methoden hab ich von Wikipedia. Nächste Kapitel wird mir viel Aktion, bald ist es soweit der große Showdown, aber nur in Acapulco. Danach passiert schon ich etwas.
Am Freitag endlich Ferien. Yeaaahh. Bei uns ist Rummel und Pfingstmarkt und bei euch? Was habt ihr so geplant in den Ferien?
Bis bald eure keine Ahnung meine Spitznamen sind hässlich maybe Dita?

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