-Chapter five-
~Don't ruin a good day today, because of a bad yesterday.
Bild zeigt ein Motorrad suzuki gsx r 1000
Soll ich mich ihm stellen oder wegrennen? Ich entscheide mich für die zweite Variante und nehme meine Beine in die Hand. Hoffentlich haben sie nicht gesehen das ich weg gerannt bin und denken, dass ich schon einen Bus genommen habe. Zur Sicherheit renne ich allerdings noch ein paar Meter weiter, bis ich nicht mehr kann und langsamer werde. Schön gleichmäßig atmen. Seitenstechen sind richtig scheiße und man kann nichts dagegen machen, außer Arme nach oben heben.
Immer weiter laufe ich und schaue mich dabei immer wieder um. Nach einiger Zeit bemerke ich, dass ich überhaupt keine Ahnung habe wo ich bin. Na toll ich habe mich verlaufen. Wieso muss ich auch so einen schlechten Orientierungssinn haben?
Kurz bleibe ich stehen und sehe mich genauer um. Das Viertel sieht herunter gekommener aus, als die normalen und mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Ich kann mir schon denken, wer in solchen Vierteln wohnt und das sind keine guten Typen. Eilig krame ich in meiner Tasche herum und hole mein Handy heraus.
Mist kein Empfang. War ja eigentlich klar, aber wir sind hier doch nicht in einem schlechten Film.
Ich beschließe einfach noch ein Stück weiter zu gehen und meine Orientierung wieder zu erlangen oder wenigstens eine Bushaltestelle zu finden.
Eine ganze Weile laufe ich jetzt schon hier herum und habe immer noch keine Bushaltestelle gefunden. In der Zwischenzeit ist es immer dunkler geworden und es dämmert schon leicht. Plötzlich höre ich eine hohe Frauenstimme aus einer der Nebenstraßen schreien. Sie regt sich merklich auf und schreit ihren Gegenüber an. Ich will schon weiter laufen, sich in etwas Fremdes ein zu mischen ist nie eine gute Idee, als sie schreit das er sie nicht anfassen soll.
Meine Alarmglocken schrillen und ich stürme unüberlegt in die Gasse. Ein Mädchen ungefähr in meinem Alter presst sich an eine Hauswand. Ein etwas älterer Typ steht bedrohlich vor ihr und hat die Hand erhoben um sie ein weiteres Mal zu schlagen.
Normalerweise hätte ich nie den Hauch einer Chance gegen diesen muskelbepackten Typen und würde mich am liebsten um drehen und weglaufen. Aber aus irgendeinem Grund kann ich das Mädchen nicht einfach bei dem Typen lassen. Unauffällig hole ich ein Klappmesser aus meiner Tasche. Ich trage es immer bei mir um mich im Notfall verteidigen zu können. Außerdem kann ich damit umgehen.
Langsam schleiche ich mich an beide an. Das Mädchen sieht mich zuerst und kurz weiten sich überrascht ihre Augen. Zum Glück scheint das Mädchen nicht dumm zu sein und wendet schnell den Blick von mir ab, bevor der Typ irgendeinen Verdacht schöpfen kann.
Ich überwinde die letzten Meter und presse mit einer schnellen Handbewegung das Messer gegen seinen Hals.
"Hände weg." Versuche ich so bedrohlich wie möglich zu sagen und tatsächlich hört der Typ auf mich und hebt sogar die Arme hoch.
"Du verpisst dich jetzt von hier und kommst nicht mehr wieder. Wenn nicht, willst du nicht wissen was passiert." Drohe ich ihm und lasse in meiner Stimme einen gefährlichen Unterton mit schwingen.
Zum Unterstreichen meiner Worte drücke ich das Messer leicht an seinen Hals. Ich spüre wie etwas Blut aus der Wunde läuft, die ich erzeugt habe. Auch dem Typ fällt auf das ich es bitter ernst meine und nickt. Langsam entferne ich mich und gebe ihm so die Möglichkeit ab zu hauen. Das nutzt der Feigling natürlich auch sofort aus und stürmt davon.
Das Mädchen starrt mit großen Augen zu mir. Ich stecke das Messer weg, nachdem ich es abgewischt habe.
"Hey ich bin Mara." Stelle ich mich ihr vor und reiche meine Hand. Sie schüttelt diese kurz und erwidert meine Begrüßung.
"Hi ich bin Alecia. Danke das du mir geholfen hast." Wir laufen zusammen aus der Gasse raus.
"Keine Ursache. Sag mal kanntest du den Typ?" Frage ich sie neugierig.
"Ja, aber das war das erste Mal, dass er so etwas gemacht hat." Meint sie und ich sehe wie sie Tränen unterdrücken muss. Schnell nehme ich sie in den Arm.
Nach einiger Zeit hat sie sich wieder beruhigt und ich lasse sie wieder los.
"Bitte sag niemandem was." Sie sieht mich verzweifelt an und streicht sich die Tränen vom Gesicht. Schnell suche ich nach einem Taschentuch und reiche es ihr. Es ist doch immer gut eine riesige Handtasche zu haben mit allem Möglichen Krimskrams darin.
"Keine Sorge ich sag überhaupt niemandem was. Wem auch?" Ich lächle sie an, was sie vorsichtig erwidert.
"Also gibt es irgendwas wie ich mich revanchieren kann?" Fragt sie mich schon wieder fröhlicher.
"Hast du Lust noch was zu machen und mich irgendwann nach Hause fahren? Ehrlich gesagt habe ich mich verlaufen." Meine ich schief grinsend und sehe sie fragend an. Schließlich scheint sie echt nett zu sein.
Sie versucht sich ein Lachen zu unterdrücken, kann es aber irgendwann nicht mehr zurück halten und prustet los.
"Du hast dich ehrlich verlaufen? Hier hängen glaube ich alle 10 Meter mit Schildern von der Stadt." Sie zeigt auf eins, dass tatsächlich anzeigt wo ich mich gerade befinde. Und es ist keine 5 Meter entfernt. Jetzt muss auch ich los lachen und wir können beide nicht mehr aufhören. Wie blind und dumm muss man sein?
"Aber klar können wir noch was machen. Wollen wir zu mir was essen?" Fragt sie mich und genau in dem Moment grummelt mein Bauch. Natürlich müssen wir beide wieder anfangen zu lachen. "Klingt gut." Antworte ich ihr, bei dem Versuch mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zusammen laufen wir zu einem Motorrad.
"Cool ist das dein eigenes?" Frage ich beeindruckt und streiche mit meiner Hand über den Sitz. Das Leder ist echt weich. Das Motorrad sieht ziemlich gepflegt aus, auch wenn ich nicht erkennen kann was es für ein Modell ist.
"Ne gehört meinem Vater und ich habe es mir unerlaubter Weise ausgeborgt." Lacht sie und macht mit ihren Fingern Anführungszeichen in die Luft als sie das Wort ausgeborgt sagt.
"Aha verstehe. Na dann lass es uns mal schnell zurück bringen, bevor du Ärger bekommst." Fröhlich schwinge ich mich hinter sie auf das Motorrad. Früher hatte ich immer Angst bei Motorräder, aber mit der Zeit habe ich angefangen sie zu lieben. Wie der Fahrtwind durch deine Haare fährt und du dich schwerelos füllst. Sie lässt den Motor ein paar Mal aufheulen und schon brausen wir los. Unerlaubter Weise ohne Helm, aber ich glaube kaum, dass das jemanden in diesem Viertel stört. Wir harten Bad Girls.
Nach einer Viertelstunde kommen wir an einem süßen kleinen Haus an. Zugegeben es sieht schon herunter gekommener aus, allerdings ändert das nichts an dem gewissen Flair, dass dieses Haus besitzt. Es sieht irgendwie süß und gefährlich zu gleich aus. Oh man was geht bei mir zurzeit eigentlich schief? Jetzt rede ich schon komisches Zeug über ein Haus.
Alecia ist schon auf dem Weg ins Haus und ich schwinge mich ebenfalls schnell ab und folge ihr.
"Meine Eltern sind nicht Zuhause, was bedeutet das wir die ganze Küche für uns haben." Erklärt sie mir grinsend als sie mich in die Küche führt. Sie ist klein, hat aber dennoch alles ausreichende.
"Also was willst du kochen?" Frägt sie mich und öffnet bereits den Kühlschrank.
"Mir egal. Vielleicht irgendeine Spezialität?" Schlage ich vor und laufe zu ihr.
"Okay dann weiß ich was wir jetzt kochen werden." Sagt sie feierlich. Oh Gott was hat sie jetzt nur vor? Sie sucht nach einem Rezept und ein paar Minuten später gibt sie mir auch schon Anweisungen was ich machen soll.
Wir sind gerade mit dem gröbsten Fertig und fangen an zu kochen als ich höre wie die Haustüre auf geschmissen wird und jemand eintritt.
"Hey Alecia bin Zuhause." Schreit eine Stimme durch das Haus. Mist die Stimme kommt mir bekannt vor! Sogar sehr.
Bild zeigt Calliope
Bild zeigt Juan
Bild zeigt Jenaro
Veröffentlicht: 12.02.2016
Verbessert: 03.02.2017
Wörter: 1310
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