Chapter fifty five
Adriana's P.o.V
Sie lachen und ich versuche mit zu lachen, aber es misslingt mir. So wie immer in letzter Zeit. Juan's Lachen ist wunderschön und so herzlich, aber er lacht nicht mit mir. Er lacht nur mit den anderen. Und selbst wenn es ihm selbst vielleicht nicht auffällt beobachtet er sie die ganze Zeit. Was sie macht, wie sie sich bewegt, mit wem sie sich unterhält. Immer mehr habe ich das Gefühl, dass ich wirklich alles falsch gemacht habe.
"Kommst du Adriana?" Fragt mich Leci und reißt mich somit aus meine Gedanken. Ich bin mal wieder abgeschweift, wie so oft in letzter Zeit.
"Ja klar." Antworte ich und setzte ein unechtes Lachen auf. Ich dachte wenn ich das Mädchen, welches sich einfach so auf meinen Platz gedrängelt hat verbanne, dann würde alles wieder so werden wie früher. Aber dem ist nicht so. Nichts ist wie früher. Ich fühle mich ihnen nicht mehr nahe, kann sie nicht mehr verstehen.
Wir lassen uns auf einer der Bänke in der Cafeteria nieder. Ich sehe Juan dabei zu wie er versucht sie heimlich zu beobachten, erfolglos. Sie ist die einzige die er überhaupt beachtet. Was ist aus dem Player von früher geworden? Es schmerzt mich im Herzen, wenn ich daran denke dass ich Schuld bin. Wie immer halt. Schon immer war ich an allem Schuld. Ich die Schlampe, die dem unschuldigen Mädchen den Freund ausgespannt hat. Aber nicht alles ist immer so offensichtlich wie es scheint. Manchmal sollte man einfach tiefer graben.
"Wie hast du es eigentlich hin bekommen die E-Mails zu löschen?" Fragt mich Leci plötzlich und überrascht sehe ich sie an. Sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen. Ich weiß schon warum mich viele als Schlampe bezeichnen. Als Miststück und nie mehr sehen.
"Ausversehen in der Hektik." Meine ich unüberzeugend und frage mich warum ich ihnen nicht gleich die Wahrheit sage. Es wird eh heraus kommen und sie werden mich dafür hassen. Außerdem hält mich eigentlich nichts mehr hier. Ich war verletzt und eifersüchtig als ich Mara hier sah, wie sie einfach meinen Platz eingenommen hat.
Mein Vater mit dem ich mich nicht gut verstehe, weil selbst er mich als Schlampe betitelt und meine Stiefmutter genau wie meine richtige Mutter bekommt sie nie den Mund auf. Einfach abgeschoben zu werden ist kein schönes Gefühl. Zu wissen, dass man Zuhause nicht mehr willkommen ist und auch in dem Internat habe ich mich nie Wohl gefühlt. Die Mädchen haben sich von mir fern gehalten viel zu viel Angst, dass ich ihnen ihren Freund wegnehmen würde. Ohne mich zu kennen.
Und als ich nach einem Jahr wieder kam sah ich als erstes Mara. Alle waren so glücklich ohne mich und haben mich einfach so vergessen. Ersetzt.
Dabei habe ich ignoriert das ich mich weiter entwickelt habe, aber auch sie nicht mehr die Alten waren. Ich habe vorschnell gehandelt wie so oft. War einfach von meiner Eifersucht geblendet. Von dem Gefühl ausgeschlossen worden zu sein, dass mich keiner mehr mag.
Natürlich hatte ich das Gefühl das Mara alles hatte. Sie hatte meine alten Freunde, eine tolle Familie, war glücklich, hübsch, reich, gut in der Schule. Jeder mag sie. Alles was ich nicht war. Höflich, gebildet, freundlich und nett zu jedem. Dabei habe ich ihr Unrecht getan, aber erst jetzt wo bereits alles zu spät ist habe ich bemerkt wie falsch ich eigentlich lag. Das nicht sie an der ganzen Situation Schuld ist. Wahrscheinlich ist sie sogar die letzte, aber ich war einfach zu sehr in meinem Nebel gefangen als das ich es gesehen habe.
"Warum lügst du mich an?" Fragt Leci mich und sieht mich traurig an. Natürlich wie kann es anders sein, fühle ich mich schuldig. Aber so muss das sein, denn ich bin daran Schuld.
"Es tut mir Leid." Erwidere ich nur, ich weiß das es keinen Sinn mehr macht ihnen etwas vor zu spielen. Die letzten Tage waren schön, fast so wie früher aber ganz anders. Und dabei habe ich verdrängt das bald wieder alles anders ist.
"Das ist das einzige was du zu sagen hast?" Fragt mich Leci wütend und springt auf.
"Ja." Meine ich nur ruhig und stehe auch auf.
"Ich habe zu dir gehalten und du lügst mir die ganze Zeit ins Gesicht. Und jetzt wagst du es nur das zu sagen?" Fragt sie mich mit schriller Stimme und sieht mich vorwurfsvoll an.
"Was ist den los?" Mischt sich jetzt auch Jen in das 'Gespräch' mit ein. Er und Juan sehen uns ziemlich ratlos an. Schon jetzt mache ich mich auf ihre traurigen enttäuschten Blicke bereit.
"Adriana hat uns die ganze Zeit angelogen. Mara hat diese ganzen E-Mails gar nicht geschrieben. Und wir waren so dumm ihr auch noch zu glauben." Ruft sie aus und gestikuliert dabei wild. Fassungslos sehen beide Jungs mich an, aber ich erwidere ihre Blicke nur emotionslos. Dem muss ich mich jetzt stellen.
"Woher weißt du das?" Fragt Juan erstaunt Leci.
"Ich habe mir die E-Mail Adressen der beiden rausgeschrieben und beide gefragt ob sie eine E-Mail von Mara erhalten haben." Erklärt sie und jetzt wird mir einiges klar. "Und?" Fragt jetzt Jen nach inzwischen stehen wir alle vier. "Sie haben nie eine E-Mail erhalten." Ruft Leci aggressiv aus und starrt mich enttäuscht an.
"Wie jetzt?" Juan und Jen sind viel zu überrascht als das sie irgendwas verstehen würden. Sie dachten ja sie würden zu der richtigen halten. Ich hoffe nur das Mara nicht den gleichen Fehler macht wie ich und den falschen Leuten vertraut.
"Adriana hat das Datum und alles gefälscht, dabei hat sie die E-Mails niemals abgeschickt. Wir haben ja auch nie die Antworten gesehen. Und wir haben ihr mehr Vertraut als Mara." Erklärt Leci den beiden alles, dabei gestikuliert sie wild und ich sehe sie beeindruckt an.
"Wie bitte? Du hast uns die ganze Zeit angelogen und uns vorgespielt das Mara uns hintergangen hätte, dabei bist du die verlogene Schlampe?! Ich fasse es nicht wie konnte ich glauben, dass du dich gebessert hast?" Fassungslos und entsetzt sieht Juan mich an. Auch Jen kann es wohl immer noch nicht fassen. Das war schon immer eine Angewohnheit von beiden.
Langsam verwandelt sich ihr Entsetzten in Wut und ich kann sie verstehen.
"Verpiss dich Adriana, wegen dir haben wir einen tollen Menschen verletzt und du bist nichts weiter als eine kleine hinterlogene Schlampe. Ich verstehe nicht wie man nur so herzlos und rachsüchtig sein kann." Faucht Juan mich an und verletzt mich mit seinen Worten immer mehr, ein Teil von mir liebt ihn und wird ihn auch immer lieben.
Aber ich weiß, dass er meine Gefühle nicht erwidert. Und ich es verdient habe. Ich habe alle angelogen, nur wegen meinen Absichten und auch wenn es mir niemand glaubt tut es mir Leid.
"Leb wohl." Sage ich ein letztes Mal, schnappe meine Tasche und verlasse eilig die Mensa. Meine Beweggründe erkläre ich ihnen nicht mehr. Ich habe es nicht verdient, dass sie mich überhaupt verstehen. Es ist am besten so. Schließlich wird er mich nie lieben, schon früher hatte ich das Gefühl das er sich nur mit mir abgibt. Er liebt sie, aber weder sie noch er sehen es richtig.
Kurz bevor ich den Schulhof verlasse, höre ich schnelle Schritte hinter mir.
"Warte." Ruft ihre Stimme und erstaunt drehe ich mich um. Vor mir steht Mara. Heute morgen als sie durch das Schultor gelaufen kam mit Allegra Versage, da dachte ich mir einfach nur Respekt. Sie ist stark und hat sie viel mehr verdient als ich es je hätte.
"Was willst du?" Frage ich sie, aber meine Stimme hört sich nicht so unfreundlich an wie ich es beabsichtigt hatte.
"Reden." Antwortet sie mir und lächelt mich einfach an. Wie kann sie so freundlich zu mir sein, wo ich doch so scheiße zu ihr war. Ich blicke mich noch Mal um und entschließe mich; "Dann lass uns reden, aber nicht hier." Ich greife leicht nach ihrem Arm und bereitwillig folgt sie mir durch das Schultor.
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