Torturen


( Mik/ Marik )

"Etwas weiter rechts....
"Zu weit!...
"So macht man das...

Diese und noch viele weitere dumme Sprüche von Kostas musste ich mir das ganz Training lang anhören. Belly die neben mir tanzte schüttelte nur den Kopf und lachte sich heimlich einen ab. Ich verstehe nicht, wieso mich dieser Arsch so auf den Kicker hat. Ich wurde endlich von dem Leid erlöst, als Marlene den Unterricht beendete. Genervt und auch ein wenig erschöpft lief ich noch schnell zur Umkleide. Diese war nun voll mit anderen Männern und Jugendlichen, ich versuchte möglichst in der Menge unterzutauchen um nicht von Kostas entdeckt zu werden. "Kannst du weg von meinem Schließfach gehen", ich erschreckte als ich die Stimme von Kostas wahrnahm. Ich sagte nichts und versuchte möglichst viel Abstand von der Furie zu halten. Irgendwie habe ich es dann auch geschafft vor ihm fertig zu werden und ging aus der Umkleide möglichst in Schritttempo, damit man nicht die Vermutung anstellte, dass ich versuchen wollte von dem Kerl zu flüchten.

Als ich mich gerade in Sicherheit wog und auf den Ausgang des Tanzstudios zusteuerte, fing mich Belly ab und verpasste mir erstmal gefühlt einen Herzinfakt. "Ups, ich wollte dich nicht erschrecken", sie lachte. "Naja, können wir draußen weitersprechen?", ich hatte nichts gegen dieses Tanzstudio, bloß was gegen IHN. Als ich hinter mir schaute sah ich Kostas mit Marlene quatschen, wie aus Reflex schleifte ich Belly hinter mir her und versuchte jetzt WIRKLICH schnell von hier weg zu kommen. "Was hast du denn meine Beine tun weh Mik", jammerte Belly. "Ich weiß auch nicht, ich hab auf einmal richtig hunger bekommen, hast du Lust mit mir zu essen", gut war diese Lüge jetzt nicht, aber sie reichte auf jeden Fall um Belly zu täuschen.

Hier in der Nähe war ein kleiner Sushiladen und mit Belly im Schlepptau machte ich mich auf den Weg dorthin. "Bezahlen tust du hab ich gehört", dieser Tribut war mir die Lüge wert. Dort angekommen begrüßte ich den Kellner und setzte mich mit Belly an einen Ecktisch. "Sushi? Du hast Stil.", ich nickte und studierte dabei die Speisekarte.

Wir bestellten beiden einen Agari, das ist grüner Tee serviert in einer großen Tasse und dazu nahm ich noch Gunkan, dass waren die üblichen seetangumzogenden Reisrollen. Belly nahm sich noch Ebi, süßliche Shrimps.

"Danke für's Essen", sie strahlte wie ein kleines Kind. "Kein Problem, ich wollte ja nur weg von Kostas", Belly lachte. "Ich habe Kostas auch noch nie so angepisst wie heute erlebt", sie war wirklich noch zu naiv für ihr Alter. "Der Typ geht mir einfach auf die Nerven", Belly schaute traurig. "Er ist eigentlich immer ganz nett zu mir und ich finde ihn auch sympathisch", sie seufzte. "Naja, vielleicht hatte er heute auch einfach nur seine Tage", wir lachten laut los und stellten das Gelächter auch wieder ein, als wir sahen, dass alle Augen auf uns gerichtet waren.

"Das war lecker", Belly lehnte sich zurück und fasste an ihrem Bauch. "Ja, der Laden ist zwar klein, aber sehr gut", auf meinem Teller lagen noch Reste, ich frage mich, wie Belly ihre Portion herunter gekriegt hat. "Ich schreibe dir noch schnell mal meine Nummer auf, weil ich langsam nach Hause muss. Meine Schwester kommt zu mir", schwärmte sie und nahm aus ihrer Handtasche Papier und Stift.

Ich nahm den beschriebenen Zettel an und bezahlte die Rechnung im Anschluss.


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