Jisung PoV

Es war inzwischen Freitag und es gab immer noch keine Neuigkeiten darüber, wer das Video von uns aufgenommen hatte. Dennoch würden wir heute den geplanten Spieleabend machen, um uns ein wenig abzulenken, auch wenn es bis dahin noch ein wenig dauern würde, denn es war erst 9 Uhr morgens, weshalb ich noch im Bett lag und mit meinem Freund kuschelte, der immernoch tief und fest schlief.

Er war wirklich hübsch, wenn er schlief, auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste, dass er gerne nur in Boxer schlief. Wenn er schlief sah er zwar immer ein wenig grimmig aus, aber hauptsächlich schien er sorglos und es war schön ihn so zu sehen. Es hat etwas friedliches, das mir auch eine gewisse Ruhe gab.

Ich merkte gar nicht, wie ich ein Stück nach hinten rutschte, um ihn besser betrachten zu können, bis er mich wieder näher an sich zog und sanft an seinen Oberkörper drückte. Ich musste lächeln und kuschelte mich näher an ihn. Sein Duft stieg in meine Nase und ließ mich mich gleich ein wenig mehr entspannen. Es war so ein tolles Gefühl, geliebt zu werden und ich wollte nie wieder ohne es leben.

"Ich liebe dich...", flüsterte ich leise, drückte ihm einen Kuss auf seinen Oberkörper und schloss meine Augen, um seine Nähe besser genießen zu können. Natürlich hatte er es nicht gehört, doch es fühlte sich richtig an, es zu sagen. Langsam schlummerte ich auch wieder ein.

"Kannst du ein wenig leiser sprechen? Jisung schläft und ich will nicht, dass er aufwacht. Er soll sich ausruhen und Kräfte sammeln.", hörte ich Minho sagen, als ich aufwachte.

"Was ist mit aufwachen? Ich bin wach.", gähnte ich und öffnete meine Augen, um in das Gesicht meines Freundes zu sehen. "Guten Morgen, Liebe meines Lebens."

"Guten Morgen, mein Liebling.", antwortete er und ich gab ihm einen Kuss. "Noch ein wenig verschlafen?"

"Ein wenig... Oder auch ein wenig mehr."

"Also... Ich komme nicht mehr zum Einkaufen, weil ich gleich zur Arbeit muss und erst gegen 5 Uhr wieder da bin. Könnt ihr beiden das übernehmen?", fragte Minho's Vater.

"Machen wir.", antwortete Minho.

"Schafft ihr das, ohne dass Jisung unterwegs einschläft?"

"Yo, wir schaffen das.", meinte ich und brachte Minho damit leise zum Lachen.

"Vielleicht geht ihr erst, sobald Jisung richtig wach ist."

"Das halte ich auch für schlauer.", stimmte Minho zu.

"Dann bis später ihr zwei."

"Bis später.", verabschiedeten wir uns.

"Kleiner, ich glaube du könntest eine kalte Dusche zum Aufwachen gerade ziemlich gut gebrauchen."

"Ja, glaube ich auch.", lachte ich. "Aber ich geh nur, wenn Minnie mitkommt."

"Minnie kommt mit. Keine Sorge."

Wir gingen gemeinsam ins Badezimmer und duschten.

"Wäre ich nicht so müde gewesen, hätten wir es in der Dusche heiß miteinander treiben können...", meinte ich ein wenig frustriert, als wir fertig waren und in der Küche saßen und aßen.

"Es muss ja nicht unbedingt die Dusche sein. Sofa, Bett, Küchentheke..."

"Bett klingt gut."

"Dann nehmen wir das Bett, Baby."

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"Ich habe doch gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn du zu Hause bleibst und ich alleine einkaufen gehe, Sungie.", meinte mein Freund, als wir schon fast mit einkaufen fertig waren und nun vor dem Süßigkeitenregal standen.

"Minho, ich bin nicht schwerstverletzt. Wir hatten nur guten Sex. Außerdem musste ich auch mal wieder an die frische Luft."

"Stimmt, ich sollte dich öfter mal aus dem Keller lassen."

"Babe, du hast keinen Keller."

"Das sollen ja alle denken. Dann ist es überraschender, wenn sie da drin aufwachen."

"Du bist ein Spinner, Minho."

"Ja, aber du liebst mich trotzdem.", grinste er.

"Und wie ich dich liebe.", antwortete ich und küsste ihn liebevoll, doch konnte mich nicht vollständig konzentrieren, da ich das Gefühl nicht los wurde, dass uns jemand anstarrte.

"Alles gut, mein Kleiner? Du bist irgendwie nicht ganz bei der Sache.", fragte Minho und löste sich aus dem Kuss.

"Ja, ich hatte nur das Gefühl, wir werden...", ich ließ meinen Blick umher wandern und stoppte bei einem kleinen Jungen, vielleicht 6 oder 7 Jahre alt, der eine Schokoladentafel in der Hand hielt und uns mit großen Augen ansah, "...beobachtet."

"Was?!", fuhr Minho ihn an, woraufhin er ihn ängstlich ansah.

"Minho! Das ist ein Kind! Du kannst ihn doch nicht so anfauchen!"

"Tut mir leid...", murmelte er und sah beschämt zu Boden.

"Entschuldige, dass mein Freund dich so angefahren hat. Er reagiert manchmal ein wenig über, aber eigentlich ist er ganz lieb. Er wollte dir sicher keinen Schrecken einjagen. Du hast noch nie gesehen, dass zwei Männer sich geküsst haben, oder?"

Der Junge schüttelte den Kopf.

"Dann kann ich verstehen, dass du so reagiert hast. Ich war auch ziemlich geschockt, als ich das das erste Mal gesehen habe, aber jetzt habe ich selbst einen Mann, den ich küssen will. Magst du mir verraten, wie du heißt?"

"Soobin.", antwortete er schüchtern.

"Ich bin Jisung und das ist mein fester Freund Minho."

"Und ihr liebt euch?"

"Ja, das tun wir."

"Also... Habt ihr geheiratet?"

"Nein, haben wir nicht. Man muss ja nicht zwingend heiraten, um sich zu lieben. Aber vielleicht heiraten wir ja noch."

"Wenn du nicht nein sagst, dann garantiert irgendwann.", meinte Minho, weshalb ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte.

"Ich sag doch, er ist ganz lieb.", meinte ich, doch Soobin war schon wieder weg. Vielleicht war er ja zu seinen Eltern gegangen oder so.

"Baby, ich will dich nicht beunruhigen, aber ich glaube da ist Ärger im Anmarsch...", meinte Minho und nickte in Richtung einer Gruppe Leute, mit denen ich in eine Klasse ging. Fuck.

"Minho, bitte mach keinen Unsinn. Ich weiß, dass du sauer bist, aber bitte bleib dieses Mal einfach nur bei mir. Ich will das klären und nicht mit dir im Streifenwagen landen.", meinte ich und griff nach seiner Hand, ehe ich unsere Finger miteinander verschränkte.

"Und du hast ihm echt die Kamera untergejubelt? Respekt, man."

"Und wie das im Moment bei uns rumgeht ist echt krass."

"Hm... Echt super...", antwortete eine mir zu bekannte Stimme in bedrücktem Ton. Das durfte nicht wahr sein.

"Felix?!"

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