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Jisung PoV
Ich lag an meinen Freund gekuschelt im Bett. Die Schule hatte unsere Eltern über den Vorfall informiert, woraufhin mein Vater beschlossen hatte, dass ich den Rest der Woche nicht hin ging, damit die Situation sich ein wenig beruhigen konnte, denn so, wie Jaemin es mir geschrieben hatte, ging das Video im Moment durch quasi alle Jahrgangsstufen, außer den unteren beiden. Doch selbst dort wussten viele durch ihre älteren Geschwister davon, selbst wenn sie das Video nicht gesehen hatten. Dabei war das erst gestern passiert.
Ich würde also wohl noch die nächsten paar Tage bei Minho bleiben. Er war gerade der einzige, der mir wirklich Halt gab. Seungmin gab mir den Tag über immer wieder Updates, wie sie damit voran kamen, den Täter ausfindig zu machen, doch irgendwie schienen dort keine wirkliche Erfolge bei rum zu kommen.
Natürlich machte ich mir auch Gedanken darüber, wer es gewesen war, doch ich verrannte mich viel zu schnell in irgendwelchen Theorien, aus den mein Freund mich immer wieder rausholte und mich auf den Boden der Tatsachen zurück brachte.
"Danke, dass du für mich da bist, Minho.", sprach ich meine Gedanken aus und kuschelte mich näher an den Älteren.
"Natürlich bin ich für dich da, mein Liebling. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich dich in so einer Situation einfach hängen lassen könnte.", erwiderte er.
"Naja, du bist auch in dem Video zu sehen. Du hättest einfach Schluss machen können, immerhin sind wir noch nicht lange zusammen und kennen uns nicht lange und-"
Er hielt mir einfach den Mund zu, damit ich nicht weiter reden konnte.
"Ich will kein Wort mehr darüber hören, verstanden?", fragte er streng. "Ich werde nicht mit dir Schluss machen, weil ich dich liebe. Mach deinen Mund erst wieder auf, wenn du etwas anderes zu sagen hast."
"Tut mir leid...", murmelte ich leise.
"Entschuldige dich nicht dafür. Mir tut es leid, dass ich dich so eingeschüchtert habe. Ich will nur, dass du verstehst, dass du mir sehr viel bedeutest. Aber du sollst dich dabei auch bei mir wohl fühlen."
"Das tue ich. Ich fühle mich sehr wohl bei dir. So wie nirgendwo sonst."
"Und ich will, dass du das nie verlierst. Ich will, dass wir den Rest unserer Zeit glücklich zusammen verbringen können. Als Paar."
"Das will ich auch."
"Ich liebe dich, Ji~"
"Ich liebe dich auch, Minnie~"
"Bekommt Minnie keinen Kuss?", schmollte er.
"Sicher, dass du der ältere und dominantere von uns beiden bist?", lachte ich, woraufhin er mich fast mühelos unter sich drehte und sich mit seinen Händen neben meinem Kopf abstützte.
"Ganz sicher.", antwortete er und versuchte dabei sein Charisma ein wenig spielen zu lassen, was ihm vermutlich auch gelungen wäre, wenn er nicht angefangen hätte zu lachen, als ich ihm in seine Armmuskeln piekte.
"Jetzt küss mich schon."
"Hmm... Ich bin noch nicht ganz überzeugt, ob ich das wirklich tun sollte.", meinte er und legte eine Hand an mein Kinn, um mit seinem Daumen über meine Unterlippe zu fahren.
Sein Ernst? Ich brauchte diese Lippen auf meinen. Jetzt. Sonst würde ich hier noch wahnsinnig werden.
"Komm schon, Minho.", jammerte ich. Ich wollte doch, dass er mich küsste.
"Irgendwie gefällt mir das gerade mehr als es vermutlich sollte...", grinste er.
"Hab's verstanden. Du magst es, mich leiden zu sehen. Jetzt gib mir einen Kuss."
"Nah... Noch nicht."
"Okay, dann nicht. Gute Nacht, Minho.", schmollte ich, schloss meine Augen und drehte meinen Kopf. Er hatte seine Tricks, also hatte ich auch meine.
"Was? Dein Ernst jetzt?"
"Ji?"
"Baby?"
"Sungie?"
"Dornröschen. Und ich schlafe, bis mich jemand wieder wach küsst."
"Okay, dann geh ich halt mit den Katzen spielen."
"Solltest du mich jetzt nicht-"
Er unterbrach mich einfach, indem er mich küsste. Sofort erwiderte ich seinen Kuss.
"Deine Manieren sind grauenvoll.", unterbrach ich den Kuss, doch vereinte unsere Lippen direkt danach wieder.
"Hab gehört, du stehst auf Bad Boys.", unterbrach er den Kuss dieses Mal.
"Und wie. Das ist sexy."
Mit jedem Mal, das einer von uns den Kuss unterbrach, wurde es heißer zwischen uns und ich liebte es. Liebte es, wie sein Körper sich gegen meinen drückte und ich meine Hände in seinem Haar vergraben konnte. Ich liebte alles an diesem Moment.
"Tja, ich hab erst heute Morgen eine Flasche Orangensaft getrunken, ohne ihn vorher zu schütteln, obwohl es auf der Packung stand."
"Nimm mich hier und jetzt, du böser Junge. Fick mich, bis ich nicht mehr richtig denken kann."
Wir mussten beide anfangen zu lachen und Minho ließ sich vorsichtig auf meinem Oberkörper nieder, was allerdings keinen von uns vom Lachen abhielt.
"Was zur Hölle...?", fragte Sungjae, der im Türrahmen stand und uns verstört ansah.
"Wie lange stehst du da schon, dass du so schaust?", lachte ich.
"Seit der Sache mit dem Saft. Wie könnt ihr so heiß rumknutschen und dabei so einen Schwachsinn labern?"
"Talent, mein Lieber. Talent. Also: Was willst du hier?", antwortete Minho und setzte sich hin, sodass er auf meinen Oberschenkeln saß.
"Ich wollte euch Bescheid geben, dass wir gleich anfangen zu grillen. Also vielleicht vögelt ihr später und esst erstmal was."
"Klingt gut.", antwortete er und stand auf. Ich stand ebenfalls auf.
"Minnie, warte kurz. Deine Haare sehen sehr... wüst aus.", lachte ich und richtete sie ihm schnell. "Besser."
Wir gingen raus auf die Terrasse, wo seine Mutter am Tisch saß und sein Vater am Grill stand.
"Hallo, Jisung. Wie geht es dir im Moment?", begrüßte mich seine Mutter freundlich.
"Hallo.", begrüßte ich sie ebenfalls. "Es ist okay. Ich bin nur wirklich froh, dass ich Minho an meiner Seite habe und das nicht alleine durchmachen muss."
"Das glaube ich sofort. Minho spielt zwar meistens eine gewisse Kälte vor, aber er ist eigentlich ein junger Mann, der sehr viel Liebe über hat für die Leute, die ihm nahe stehen. Oh, Minho-Schatz, ich hab das Baguette in der Küche vergessen, kannst du das einmal schnell holen?"
"Ja, das ist er. Er ist perfekt für mich."
Minho ging schnell wieder in die Küche und holte das Baguette.
"Ihr beiden passt einfach toll zusammen. Das kann niemand bestreiten."
Er stellte das Baguette ab und gab mir dabei mehr oder weniger auffällig einen Schlag auf den Hintern.
"Sorry, die Verlockung war zu groß.", grinste er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Ist jetzt nicht so, als hätte es mich groß gestört...", murmelte ich leise, doch war mir sicher, dass Minho es gehört hatte.
"Setzt euch lieber hin und esst was. Ihr seht ja schon ganz ausgehungert aus.", meinte seine Mutter und wir setzten uns an den Tisch um alle gemeinsam zu essen.
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