Kapitel 2.2
Gefolgt vom meckerndem Carlos holte ich mir meinen Kaffee aus der Küche und ging in den Wintergarten. Ich zündete mir eine Zigarette an, während es sich der Herr zur Aufgabe gemacht hat, meine Hängematte zu besetzen.
"Bist du bald fertig mit deiner Rede? Wir holen unseren Abend nach. Versprochen. Ich kann mir auch was besseres Vorstellen, als den Abend mit sonst wem zu verbringen" motzte ich zurück.
Ein Fehler, wie sich herausstellte. Er schimpfte nur noch lauter und wedelte wild mit seiner Pfote herum. Ich stellte den Kaffee weg und ging an meine kleine Bar. Während ich mir einen Whiskey eingoß und es mir auf der Couch bequem macht, hatte Carlos sich auf den Couchtisch gehockt. Ich wusste ganz genau was er vor hatte und stellte mein Glas weg.
„Ich warne dich. Mach das nicht" und ich schwöre, dass er mich fies angrinste, bevor er mir ins Gesicht gesprungen ist und mir mit der Pfote auf die Wange haute. Wir rangelten ein bisschen, bevor er sich noch einmal empört Mauzend auf mein Schoss setzte, sich mit dem Rücken an meine Bauch lehnte und einschlief. Ich liebe ihn wirklich, doch für den Moment genoß ich einfach nur die Ruhe.
Die Uhr zeigte kurz vor 19:00Uhr, somit hatte ich noch ein wenig Zeit. Ich hoffte nur, es war kein schwacher Versuch der WG, mich zu verkuppeln. Denn darauf hatte ich absolut keine Lust. Die Meckerfut kraulend überlegte ich, wie sie sein konnte. Ich stellte sie mir klein vor, vielleicht auch etwas ungepflegt. Antupierte Haare, die vom vielen Färben schon ganz kaputt sind. Jede Menge Schminke im Gesicht, das man das eigentliche Gesicht nicht mehr erkennt und am nächsten Tag denkt, da liegt eine zweite, bzw andere Frau neben einem. Ein Kleid, das die falschen Körperteile betont. Worauf hatte ich mich da bloss eingelassen? Ob Jukka es mir glaubt, das mir plötzlich schlecht geworden ist?
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich langsam los musste. So schnappte ich mir meine Geldbörse und meine Autoschlüssel die immer in einer kleinen Schale neben dem Fahrstuhl liegen und fuhr mit dem Fahrstuhl runter in die Tiefgarage. Dort stieg ich in meinen silbernen Aston Martin Vantage V12 und fuhr Richtung Hafen. Ich fuhr extra einen kleinen Umweg, damit ich die Promenade lang fahren konnte. Die richtige Stelle, um einmal ordentlich Gas zu geben und das letzte aus meinem Baby rauszuholen. Ich genoß die Geschwindigkeit, das leise schnurren des Motors und die Häuser, die an mir vorbei rauschten. Es war, als wenn man fliegen würde und ich liebte es. Am Hafen parkte ich, stieg aus und machte mir eine Zigarette an. Da hatten sie sich aber ein piekfeines Restaurant ausgesucht. Nur das beste für ihre Frauen, wie sie zu sagen pflegten. Ich sah mich um und staunte nicht schlecht. Hatten sie wirklich eine Limusine für heute gebucht? Nacheinader stiegen sie aus, ich ging zu ihnen hin und begrüßte sie.
"Siiri? Darf ich dir deine Begleitung für heute vorstellen? Das ist Sebu" hörte ich Riku sagen und drehte mich um. Wow, ich hab mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sie war etwa 1,75m groß und hatte glänzendes, rotes Haar, das ihr in großen Locken von den Schultern fiel. Blaue, kristallklare Augen, die eiskalt funkelten. Sie war einfach wunderschön und es verschlug mir die Sprache.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top