Kapitel 2.1

*Sebu*

Mein Handy gab diesen nervenden Ton von sich, was mir deutlich zu verstehen gab, das ich eine Nachricht bekommen hab. Ich griff nach diesem auf dem Nachttisch liegendem Teil, öffnete den Nachrichtenverlauf und bereute dies sofort.


Jukka: Hi Sebu. Du schuldest mir noch einen Gefallen vom letzten mal, als ich dich aus den Klauen dieser irren befreit habe.


Genervt lies ich mein Gesicht aufs Kissen fallen. Diese Sms hat mir heute gerade noch gefehlt.


Sebu: Was willst du?


Jukka: Wir bräuchten eine Begleitung für eine Freundin von uns heute Abend. 20:00 Uhr unten am Hafen. Zieh einen Anzug an.


Sebu: Moment. Habe ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden? Vielleicht habe ich ja heute schon was anderes vor?


Jukka: Du liegst mit deinem Arsch und Carlos bestimmt noch im Bett und wollt euch heute Abend wieder DVD's anschauen.


Ich schaute zu Carlos, der sich zu einem Wollknäul auf der zweiten Decke in meinem Bett zusammen gerollt hatte und fühlte mich irgendwie ertappt.


Sebu: Ja... Wer ist sie?


Jukka: Lass dir soviel gesagt sein, sie ist nichts für längeres. Einfach nur was für einen netten Abend. Und hör jetzt auf, mir zu schreiben. Muss mich ebenfalls fertig machen.


Nett... Die kleine Schwester von Scheisse ist nett. Genervt stand ich auf und knallte das Handy wieder auf den Nachttisch. Da bewegte sich auch der schwarz-weiße Ball und mauzte mich müde an.


"Sorry Bro. Planänderung. Gemütlicher Filmeabend auf der Couch fällt aus"


Carlos setzte sich abrupt auf, tapste ans Fußende des Bettes und hielt mir eine seiner üblichen Reden, die er immer hielt, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Ich liebte den Kater. Wirklich. Aber irgendwas ist bei seiner Erziehung mächtig daneben gegangen.


Ein Anzug. Warum musste es unbedingt ein Anzug sein? Ging nichtg auch einfach eine Jeans und ein Hemd? Ich öffnete den Kleiderschrank und schaute meine Klamotten durch. Ich entschied mich für einen klassischen schwarzen Anzug, weißem Hemd und passender schwarzer Krawatte. Ich schnappte mir meine Klamotten und verließ meine offenes Schlafzimmer. Während ich die Treppe runter in den offenen Wohnbereich ging, folgte mir Carlos mautzend und schimpfend die Brüstung lang laufend in den unteren Bereich des Lofts. In der Küche setzte ich Kaffee auf und verschwand ins Bad. Ich schmiss meine Sachen in die Ecke unter stieg in die Dusche. Während das heiße Wasser auf meinen Körper nieder prasselte, saß Carlos vor der Dusche und motzte weiter vor sich hin. Ob er selber wenigstens verstand, was er mir da mitteilen wollte? „Ich hab es mir doch nicht ausgesucht" versuchte ich ihm zu erklären. Ich wusste, das ich eine Menge Ärger von Jukka bekommen würde, wenn ich da heute nicht erschien und mit ihm sollte man sich lieber nicht anlegen. Erst recht nicht, wenn er dafür sorgt, das meine Musik sich gut anhören sollte. Doch Carlos schimpfte weite vor sich hin. Ich nahm den Duschkopf von der Wand und ließ ihn ein Stoß Wasser spüren. So schnell er konnte huschte er davon und motze mich weiter vom obersten Badesschrank an, wo er in Sicherheit vor dem bösen Wassermonster war.


Nachdem duschen zog ich den Anzug an und stellte mich vor dem Spiegel. Selbst da hielt er nicht seine klappe. Aber das Mauzen hatte sich verändert und es wurde wieder vorwurfsvoll, als meine Haare endlich saßen. Ordentlich verstrubbelt und in alle Richtungen abstehend. Nach einen prüfenden Blick in den Spiegel war ich zufrieden. Rasieren konnte Jukka vergessen, mein Bart blieb dran. Sollte er doch meckern.

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