◀ Kapitel 9 ▶
◀ Kapitel 9 ▶
Annie Irwin, Wakanda, 13.00 Uhr
„Annie!", höre ich eine Stimme, die meine Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht. Ich bleibe stehen und drehe mich zu Steve um, der mich mit einem sanften Blick ansieht.
„Was gibt's?", frage ich ihn und er sieht mich nachdenklich an.
„Du weißt, wir haben vorhin über den Plan geredet und so... aber ich glaube, dass wir noch etwas Verstärkung gebrauchen können, denkst du nicht auch?", fragt er mich und ich nicke.
„Ich weiß, ich habe die Supreme Five kontaktiert, nachdem Namor mir gesagt hat, dass er nicht kommen wird. Die ersten sollten nachher eintreffen.", sage ich und er nickt. Natürlich wusste ich direkt, woraufhin er hinaus will. Immerhin sind das hier jetzt Zustände, bei denen ich es gerechtfertigt finde, mein Team zu rufen.
„Weißt du schon, wer kommen wird?" fragt er mich und wir beginnen ein Stück zu gehen. Während wir so durch die Gänge des Palastes wandern, überlege ich.
„Wade und Logan werden definitiv kommen, wenn sie sich auf dem Weg hierher nicht gegenseitig umgebracht haben. Bucky, Sam, Wanda und du seid sowieso schon hier.", meine ich und überlege.
„Stephen ist auf dem Titan mit Tony. Und was mit Cho, Nathan und Kurt ist, kann ich dir nicht sagen. Aber ich hoffe natürlich, dass sie kommen werden.", meine ich und halte an. Steve tut es mir gleich und ich sehe ihn nachdenklich an.
„Steve, ich habe Angst.", meine ich zu ihm und er sieht mich geschockt an.
„DU hast Angst?", fragt er mich ungläubig und ich nicke.
„Ich weiß, mit wem wir es hier zu tun haben, Steve. Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf Thanos treffe. Und auch seine Verbündeten sind mir mehr als nur bekannt. Und soll ich dir was sagen, Steve? Wir sind echt am Arsch."
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Als ich von T'Challa höre, dass der Jet endlich ankommt, gehe ich voller Tatendrang nach draußen. Meine Hoffnung, dass sich Namor in dem Jet befindet und uns doch unterstützen wird, ist so gut wie nicht vorhanden, weshalb ich nicht einmal enttäuscht wäre, wenn er nicht hier ist.
Als der Jet langsam landet und sich die Tür öffnet, stürmt Logan direkt heraus und lässt sich auf alle Viere fallen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er den Boden küssen würde. Ich beginne schwach zu lächeln, da ich weiß, wie sehr er es hasst, zu fliegen.
„Stell dich nicht so an, so schlimm bin ich auch nicht geflogen.", kontert Wade und kommt mit mit selbstsicheren Schritten aus dem Jet raus. Sein Blick fällt auf mich und ich kann auch mit seiner Maske erkennen, dass er erleichtert ist, mich zu sehen.
„Annie Irwin, Schätzchen. Ich bin immer wieder froh, dich zu sehen.", überschwänglich begrüßt Wade mich und fällt mir in die Arme. Als er sich von mir löst, kommt Logan direkt auf mich zu.
„Hast du dich von deiner Übelkeit erholt?", necke ich meinen jahrelangen Freund, welcher mich gespielt finster ansieht.
„Du hättest deinen Privatjet auch gerne bei jemand anderem lassen können, als bei dem... jeder fliegt besser, als er.", spottet Logan und umarmt mich dann ebenfalls.
„Hey, ich hatte bis vor kurzem Zugriff auf sämtliche Luftwaffen und Jets der atlantischen Armee, du auf die der X-Men. Nur Wade ist benachteiligt und brauchte 'nen Jet. Das war nur großzügig von mir.", ich zucke mit den Schultern und weiß, dass Logan mehrere Wörter einfallen würden, aber keines davon wäre großzügig. Und vor allem nicht, wenn ich ihm jetzt sagen würde, dass ich meinen Jet bald wieder brauchen werde. Immerhin war es das für mich jetzt mit den atlantischen Jets. Mein Blick gleitet hinter die beiden und ich sehe Amadeus und Kurt aus dem Jet kommen. Innerlich freue ich mich, dass die beiden kommen konnten, doch auf der anderen Seite bin ich beinahe schon wieder schuldbewusst, da ich die beiden hergerufen habe.
„Hey, ihr beiden!", begrüße ich sie und beide erwidern unsere Begrüßung fröhlich.
„Ich bin so froh, dass du mich mal aus dem HQ rausgeholt hast. Ich dachte mir fällt die Decke auf den Kopf, das war ja schrecklich dort.", meint Cho und ich würde beinahe lachen, wenn die Situation, in der wir uns befinden nicht so ernst wäre.
„Kommt mit. Ich stelle euch König T'Challa vor!", fordere ich die Gruppe aus den vier Kämpfern auf und führe sie in das Innere des Palastes. Dort suche ich T'Challa und finde ihn schließlich in seinem Thronsaal, doch er ist nicht alleine, weshalb ich beschließe ein Mal in meinem Leben angemessen mit ihm zu reden.
„König T'Challa, ich erbitte die Erlaubnis eintreten zu dürfen.", meine ich und T'Challa dreht sich erstaunt zu mir um.
„Ja, komm herein, Annie. Wie kann ich dir helfen?", fragt er mich und ich trete gemeinsam mit den anderen in den Thronsaal ein.
„Ich habe Verstärkung mitgebracht. Darf ich vorstellen? Wolverine, Deadpool, Nightcrawler und Amadeus Cho. Vier meiner besten Teammitglieder.", erkläre ich erfreut und sehe, dass auch über sein Gesicht ein erfreuter Schatten huscht.
„Ich freue mich, euch hier an unserer Seite zu sehen. Wakanda wird euch auf Ewig dankbar sein. Ich werde meine Schwester Shuri direkt damit beauftragen, euch die beste Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die wir euch bieten können."
Steve Rogers, Wakanda, 14.56 Uhr
Annie steht mit einem finsteren Blick neben mir und ich habe sie selten so unentspannt erlebt. Natürlich, sie hatte immer die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst, doch für gewöhnlich hatte sie nie gezeigt, wie ernst es ist.
„Lass uns zu Wanda und Vision ins Labor gehen.", schlage ich vor und Annie nickt. Sofort setzt sie sich stumm in Bewegung, doch plötzlich bleibt sie mitten im Raum stehen und dreht sich zu mir um.
„Steve...", beginnt sie sanft und ich sehe sie fragend an.
„Ja?"
„Wenn wir heute sterben, dann will ich, dass du weißt, dass ich dir dankbar bin für alles, was du jemals für mich getan hast.", sagt sie und ich sehe sie mit einem bemüht kontrollierten Blick an.
„Annie...", beginne ich und will ihr gerade versichern, dass wir nicht sterben werden, doch sie schüttelt den Kopf und zeigt mir somit, dass ich nicht sprechen soll.
„Ich weiß, dass wir keinen einfachen Start hatten und als ich dich kennengelernt habe, konnte ich dich echt nicht ausstehen.", beginnt sie und ich schmunzele leicht, wenn ich an unser erstes Treffen denke. Ich kann nicht abstreiten, dass ich damals dachte, dass Annie eine arrogantere und vor allem egozentrischere Version von Tony wäre, doch ich habe mich damals echt in ihr getäuscht.
„Steve, du bist einer meiner besten Freunde und-", beginnt sie, doch ich unterbreche sie, indem ich ihr eine Hand auf die Schulter lege.
„Wir werden nicht sterben! Denk gar nicht erst daran!", warne ich sie und Annie beginnt leicht zu lächeln.
„Okay, Captain.", meint sie und ich beginne leicht zu lächeln.
Unser kleiner, netter Moment wird durch ein Piepen unterbrochen, das von Annies Handgelenk kommt. Sie hebt ihren Arm und sieht dann geschockt auf das, was sie dort sieht.
„Etwas tritt in die Atmosphäre ein. Thanos kommt.", meint sie und ich sehe T'Challa auf uns zukommen.
„Es geht los.", kommentiert er und als wir aus dem Fenster schauen, sehen wir riesige Gebilde aus Metall außerhalb von Wakanda auf dem Boden aufkommen.
Ich drehe mich sofort zu Annie um und sehe sie eindringlich an.
„Du gehst zu Wanda und beschützt sie.", befehle ich ihr.
„Wanda kommt alleine klar, ich muss mit euch rausgehen und kämpfen.", meint sie.
„Annie, du gehst zu Wanda und beschützt sie und den Stein! Keine Widerrede!", wiederhole ich mit deutlich Nachdruck. Sie seufzt, dann nickt sie.
„Passt auf euch auf!", sagt sie, dann läuft sie los zu Wanda.
Annie Irwin, Wakanda, 15.32 Uhr
Wanda neben mir zittert wie wahnsinnig und macht mich damit ebenfalls wahnsinnig.
Ich selbst zittere nicht, das hat sich nach Jahren an Erfahrung irgendwann von selbst geregelt, doch ich weiß, dass genau diese Erfahrung ihr fehlt.
„Beruhig dich, Wanda.", meine ich und sie sieht zu mir.
„Kann ich nicht.", murmelt sie leise zurück und ich lege meinen Arm um ihre Schultern.
„Hey, wir schaffen das. Wir beide sind doch stark, oder? Wir kriegen das schon hin.", sage ich und sehe dabei zu, wie hunderte von Thanos Armee-Mitgliedern über den Bereich vor uns rennen und mit den Wakandanern kämpfen.
Es fühlt sich seltsam an, hier oben zu stehen und nichts tun zu können, doch ich habe es Steve versprochen, dass ich Wanda und den Stein beschütze. Auch, wenn ich am liebsten nicht hier oben wäre.
Ich halte es noch genau 27 Minuten aus, tatenlos hier oben zu stehen, dann geht es nicht mehr.
„Ich gehe da runter und helfe Cho.", sage ich, denn ich hatte ihn in den letzten paar Minuten mehrmals in brenzligen Situationen erlebt. Ich will nicht, dass er stirbt, während ich ihn hätte retten können.
„Annie, Steve hat gesagt, dass du hier bleiben sollst.", erinnert Wanda mich, doch ich sehe sie nur schulterzuckend an.
„Ich habe noch nie so auf Steves Befehle gestanden... wenn du meine Hilfe brauchst, dann sag Bescheid und ich bin sofort bei dir.", sage ich und halte den Teleporter an meiner Hand hoch, um ihr zu zeigen, was ich meine. Wanda scheint nicht zufrieden zu sein, doch ich ignoriere sie. Stattdessen betrete ich den riesigen Balkon des Palastes und springe.
Zum Landen suche ich mir eine weite Stelle, bei der sich die Monster nur tummeln und bremse den Fall leicht mit meinen Kräften. Im gleichen Augenblick entlade ich die Energie in mir in Form eines Kraftfelds und stoße die Feinde somit zu Boden. Dann bahne ich mir meinen Weg zu Cho vor.
Er kämpft gerade gegen fünf Viecher auf einmal und ich will ihm nur helfen, deshalb lande ich elegant neben ihm und erledige alle fünf auf einmal. Cho dreht sich zu mir um.
„Brauchst du Hilfe?", frage ich ihn grinsend und wollte eigentlich nur einen lieb gemeinten Witz machen, doch er sieht mich fast schon beleidigt an.
„Nein, eigentlich nicht.", gibt er schnippisch zurück. Ich ducke mich unter einem springenden Monster weg und schlitze seinen Bauch noch im Flug auf.
„Also von da oben sah es so aus, als hättest du ein paar Probleme.", gebe ich zurück, doch Cho schnaubt nur.
„Ich kam klar. Wieso musst du immer allen in deiner Nähe misstrauen? Traust du uns nicht zu, dass wir selbst klar kommen?", fragt er mich schnippisch und schießt mit der wakandanischen Waffe herum. Er ist erschreckend zielgenau.
„Was ist dein Problem?", frage ich Cho ganz trocken und er sieht mich böse an.
„Nur, weil wir nicht so coole Kräfte haben, heißt das nicht, dass wir immer deine Hilfe benötigen. Hör auf, dich immer wegen deiner Kräfte profilieren zu wollen und uns zeigen zu wollen, dass du die beste bist, das wissen wir auch so! Hab Vertrauen in die Kräfte der anderen!", fährt Cho mich an.
„Und außerdem, was machst du hier draußen? Solltest du nicht oben bei Wanda sein? Musst du dich immer über Steves Pläne hinwegsetzen, als würdest du alles besser wissen?", fragt er mich dann noch. Finster sehe ich ihn an.
„Ich wollte dich nicht sterben lassen. Aber gut, das nächste Mal gucke ich dabei zu, wie du getötet wirst und mache nichts." Mit diesen Worten hebe ich mit meiner Telekinese ab und um Chos Punkt nur noch mit Absicht zu bestärken, gebe ich beim Kämpfen alles, was meine Kräfte zu bieten haben. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist, dass er mir so etwas vorwirft, aber ich spüre, dass meine Angriffe deutlich aggressiver sind, als normal. Ich weiß nicht, weshalb er sich rausnimmt, mich so anzumeckern, aber dies ist eine Sache, über die wir später noch diskutieren können.
Jetzt zählt erst Mal, so viele Feinde wie möglich auszuschalten und dafür kommen meine Kräfte mehr als nur gelegen, egal, was Cho sagt.
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