◀ Kapitel 4 ▶
◀ Kapitel 4 ▶
Annie Irwin, Thanos Raumschiff, 16.21 Uhr
Ich laufe mit aufgeregten Schritten durch das Raumschiff und schwinge mein Schwert mit der einen Hand durch die Luft, während ich in der anderen Hand mein Handy halte. Stephen, Tony und Peter stehen etwas weiter weg von mir und ich bin mir nicht sicher, ob sie sich streiten, oder ob Stephen und Tony einfach nur so wahnsinnig genervt klingen. Beides würde mich nicht überraschen, obwohl ich eher für das erste wäre. Ein Gespräch zwischen dem großen Tony Stark und dem nicht weniger arroganten Stephen Strange ist doch kaum möglich, ohne dass sich die beiden streiten.
„Los, komm schon, Cho... geh ran verdammt.", grummele ich genervt vor mich hin. Habe ich hier oben überhaupt Empfang? Ich wirbele mein Schwert weiter herum, als es mir plötzlich aus der Hand rutscht, als ich mich nicht darauf konzentriere. Bevor es jemanden treffen kann, lasse ich es mit der Kraft meiner Gedanken wieder zu mir fliegen und stecke es lieber ein. Jetzt noch einen der drei anderen hier umzubringen wäre vielleicht etwas kontraproduktiv.
„Amadeus Cho, verdammt, geh an dein Handy.", grummele ich weiter vor mich hin, als Tony mich ansieht.
„Ich glaube nicht, dass du hier Empfang hast. Ich konnte Pepper auch nicht antworten.", sagt er und dreht sich wieder um, dann diskutiert er weiter mit Stephen und Peter über etwas. Ich wiederum tigere weiter auf dem Fleck herum. War ja klar, dass Tony sich nicht so viele Sorgen macht, immerhin konnte er Pepper noch Bescheid geben, dass er den Kampf überlebt hat.
Cho allerdings wird die Aufnahmen gesehen haben, wie Maw mich verprügelt und vielleicht auch noch die, wie ich den anderen hinterherfliege, allerdings ist das auch schon alles. Er wird sich wahnsinnige Sorgen machen und ich will ihm zumindest ein Zeichen geben, dass ich am Leben bin. Bevor er sich noch auf die Suche nach mir macht. Denn das würde er niemals schaffen. Cho hat einen wahnsinnigen Kopf, aber als Kämpfer ist er, zumindest im Alleingang wahrscheinlich nicht der Beste.
In den letzten Wochen hatte ich mich häufiger wieder mit Cho getroffen und meine Verbindung zu dem Jungen wurde noch stärker. Es fühlt sich fast so an, als wäre er mein kleiner Bruder, den ich einfach nur vor allem Leid dieser Welt beschützen will. Wie unglaublich sentimental.
„Annie...", sagt Tony und ich sehe ihn kurz an, doch als er nichts sagt, wende ich meinen Blick wieder von ihm ab. Stattdessen gehe ich auf die Steuereinheit des Raumschiffes zu und sehe mich aufmerksam um. Ich entdecke das, was ich gesucht habe: Ein Kabel, um andere Geräte mit der Steuereinheit zu verbinden, und würde am liebsten triumphierend aufrufen. Sofort verbinde ich mein Handy und die Einheit und versuche es erneut, bei Cho anzurufen. Wenn er immer noch nicht rangeht, dann würde ich anfangen mir Sorgen zu machen.
„Annie!", geht er schon nach dem zweiten Piepen ran und seine Stimme schallt durch das ganze Raumschiff. Okay, das wollte ich jetzt eigentlich nicht. Aber egal, Hauptsache ist, dass ich ihn jetzt erreichen kann.
„Annie, wo bist du?", fragt er mich dann und ich setze mich auf den Stuhl der besagten Steuereinheit.
„Ich bin in einem Raumschiff von Thanos."
„DU BIST BITTE WAS?!"
„Ich bin zusammen mit Stephen, Peter und Tony auf einem Raumschiff von Thanos.", wiederhole ich dieses Mal mit mehr Details.
„Mit Stark?! Bist du wahnsinnig?!", fragt er mich und ich werfe meinem Handy einen bösen Blick zu. Eigentlich ist das ja eine berechtigte Frage, immerhin hatte Cho ja wohl am Besten mitbekommen, was Tony mir antun wollte. Da würde ich mir auch Gedanken machen an seiner Stelle.
„Nein, bin ich nicht. Black Dwarf und son komischer Ebony Maw haben versucht Stephen seinen Infinity-Stein abzunehmen und wir haben versucht es zu verhindern. Und jetzt bin ich hier.", erkläre ich ihm und er seufzt. Anhand der Tatsache, dass ich mit ihm telefoniere, weiß er scheinbar schon, dass es mir gut geht und er sich keine Sorgen machen soll.
„Annie, kann ich irgendwas-" – „Nein, bleib im Hauptquartier und beschütze es. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt auch nichts genaueres. Wenn wir mehr wissen, dann rufe ich dich an.", unterbreche ich ihn und ich bin mir sicher, dass er nickt.
„Okay. Bitte pass auf dich auf.", bittet er und ich sehe Stephen, wie er sanft lächelt.
„Werde ich. Du aber auch.", gebe ich zurück.
„Alles klar."
„Ach und Cho?", frage ich noch.
„Ja?", antwortet er skeptisch und ich kann seinen fragenden Blick förmlich vor mir sehen.
„Wenn Namor sich Zugang zum Hauptquartier verschaffen will, dann lass ihn nicht rein. Kontaktier mich vorher.", meine ich. Ich sehe, dass Stephen mich nachdenklich ansieht.
„Was ist passiert?", fragt Cho alarmiert. Ich beginne zu schmunzeln und wende meinen Blick von Stephen ab.
„Wir gehen getrennte Wege. Und als er mir verboten hat, jemals wieder einen Fuß in sein Königreich zu setzen, habe ich beschlossen, dass er nicht das Recht hat, in meinem Haus herumzuspazieren.", meine ich und kann den bitteren Unterton in meiner Stimme nicht verbergen. Cho ist so gütig und sagt lieber nichts.
„Okay. Bitte pass auf dich auf und ruf mich an, wenn es was Neues gibt."
„Werde ich. Wir sehen uns bald, Cho. Versprochen."
„Das will ich doch hoffen." Mit diesen Worten legt Cho auf und ich seufze.
Diese ganze Situation ist doch scheiße.
+++++
„Wieso fliegen wir so schnell?"
„Der Boden kommt immer näher, Leute!" Ich erwache bei Peters Worten aus meinem Halbschlaf und stehe auf.
„Nie und nimmer hat das Ding ne Parkautomatik.", kommentiert Tony und ich brauche einen Moment, um zu realisieren, was überhaupt passiert ist. Wir sind auf dem Titan angekommen. Und wenn wir das Raumschiff nicht ordentlich landen, kollidieren wir mit dem Boden. Super.
„Peter, komm her. Wir können versuchen das Raumschiff zu landen.", fordert Tony, doch ich sehe ihn mehr oder weniger skeptisch an.
„Ich kann das machen.", meine ich. Tony sieht mich skeptisch an.
„Das ist selbst für dich zu viel... wir machen es zusammen. Peter und ich steuern und du bremst uns mit deinen Kräften.", fordert Tony und ich nicke. Ich ignoriere Peter und Tony, wie sie irgendwas bereden und stelle mich nach vorne vor das Fenster.
„Bereit, Annie?", ertönt Tonys Stimme und ich nicke.
„Ja.", füge ich dann noch etwas verspätet hinzu.
„Okay, dann los!" Ich konzentriere mich auf den Boden des Planeten und auf das Raumschiff, dann versuche ich, unseren Fall so gut es geht zu bremsen. Das Raumschiff wird von einem lilanen Licht erfasst und um mich herum leuchtet ebenfalls alles. Ein Ruck geht durch das Raumschiff, als wir auf dem Planeten aufkommen, doch im Verhältnis zu unserem ungebremsten Fall, kommen wir recht sanft auf dem Boden auf. Wir werden trotzdem alle von den Füßen gerissen. Langsam richte ich mich wieder auf und sehe zu den anderen.
„Geht's allen gut?", frage ich und die anderen nicken. Stephen kommt auf mich zu und hilft mir vorsichtig auf, was ich mit einem Lächeln kommentiere.
„Okay, dann nichts wie raus aus diesem Schiff und – was ist das?", will ich gerade kommentieren, als etwas herangerollt kommt. Wir alle sehen es kurz an, dann explodiert das Ding und wir werden nach hinten geschleudert. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten komme ich auf dem Boden auf und seufze. Heute ist echt nicht so mein Tag, denke ich.
Als ich mich wieder aufrichten will, steht plötzlich ein Typ vor mir und bedroht mich mit einer Waffe. Ich reagiere schnell und mit einer geschmeidigen Bewegung meiner Beine, verliert er den Halt. Mithilfe meiner Kräfte, stoße ich mich vom Boden ab und stehe direkt wieder. Ich trete dem Angreifer gegen die Brust und erwarte, dass er nach hinten stolpert, doch er zeigt sich davon recht unbeeindruckt. Er schießt mit seinen abgespaceten Pistolen auf mich und ich wehre seine Energiestrahlen ab, indem ich ein Schutzschild vor mir errichte. Dann lasse ich Trümmerteile von beiden Seiten heranfliegen und hoffe, dass ihn das zum Fall bringt. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, ist, dass der Typ fliegen kann. In dem Moment, in dem er abhebt, folge ich ihm direkt wieder und fliege mit voller Kraft gegen ihn, in der Hoffnung, dass ich ihn somit aus dem Gleichgewicht bringen würde. Der Angreifer scheint damit gerechnet zu haben und schießt etwas auf mich. Ich hatte nicht damit gerechnet und somit trifft es mich vollkommen, als ich von dem Elektroschock getroffen werde. Ich verliere den Halt und stürze zu Boden. Da ich kurzzeitig gelähmt bin, kann ich meinen Fall nicht wirklich abbremsen und komme hart auf dem Boden auf. Ich stoße ein leises Grummeln aus, dann versuche ich mich aufzurichten. Der Typ steht plötzlich wieder hinter mir, zieht mich hoch und hält mir seine Knarre an den Kopf.
Als ich mich umsehe, stelle ich fest, dass sich der Kampf weitestgehend beruhigt hat.
„Alle bleiben wo sie sind und chillen erstmal ne Runde!", fordert der Knarrentyp hinter mir.
„Ich frag dich das nur ein Mal: Wo ist Gamora?", will er wissen und richtet seine Waffe auf Tony.
„Hey, das kann ich besser! Wer ist Gamora?", erwidert Tony und auch ich überlege einen Moment lang, ob ich eine Gamora kenne. Aber mir fällt niemand ein.
„Und ich kann es noch besser. Wozu ist Gamora?", fragt der Typ, der unter Tony gefangen ist. Ist das nicht unser Feind? Sollte der nicht wissen, wer Gamora ist? Scheint jetzt nicht so der hellste zu sein.
„Sag mir wo das Mädchen ist oder ich frittier dieses kleine Biest hier!", droht der Knarrentyp und drückt mir die Pistole wieder etwas mehr gegen den Kopf.
„Das wird nicht klappen, Schätzchen.", meine ich nur leise.
„Mach das! Knall doch mein Mädchen ab, dann blas ich deinen Jungen weg! Mach schon, na los!", fordert Tony und richtet all seine Waffen auf den dummen Typen unter ihm.
„Tu es, Quill! Ich halt das aus!", meint besagter Typ und ich zweifele immer weiter an seiner Intelligenz.
„Nein, hält er nicht!" mischt sich ein Mädchen ein, der irgendwas aus dem Kopf kommt. Sie erinnert mich an einen von diesen Tiefseefischen, die vorne auch so leuchten.
„Sie hat Recht, hält er nicht.", kommentiert Stephen jetzt das erste Mal und ich seufze innerlich. Diese Position hier wird langsam ungemütlich, aber wenn ich mich jetzt befreie, dann haben wir die Chance, Informationen aus diesen Deppen zu bekommen, verloren.
„Ach nein? Ihr sagt mir also nicht, wo sie ist? Macht gar nichts, dann leg ich euch alle vier um und prügel es selber aus Thanos heraus! Und mit dir geht's schon mal los." Moment, was? Die gehören gar nicht zu Thanos?
„Moment! Was? Thanos? Nagut, ich frag dich jetzt auch was nur ein mal: Welchem Herrn dienst du?", fragt Stephen. Welchem Herrn er dient? Ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen, Stephen? Kaum zu glauben, dass das der Volltrottel ist, den ich zu meinen engsten Freunden zähle.
„Welchem Herrn ich diene? Soll ich jetzt vielleicht Jesus sagen?" Ich entspanne mich augenblicklich, als ich realisiere, dass dieser Volldepp von der Erde kommt und deshalb höchstwahrscheinlich unser Verbündeter ist.
„Du bist von der Erde.", stelle ich deshalb fest.
„Nicht von der Erde. Aus Missouri.", antwortet er mir.
„Ja, das ist auf der Erde, du Knallkopf. Warum greift ihr uns eigentlich an?", mischt sich Tony nun wieder ein.
„Ihr gehört also nicht zu Thanos?", fragt Peter vorsichtig.
„Ob wir zu Thanos gehören? Nein! Ich will Thanos töten, er hat mein Mädchen. Wer seid ihr?" Entsetzt sieht uns der Knarrentyp an.
„Wir sind die Avengers, Mann.", kommentiert Peter und in diesem Moment lässt mich der Typ endlich los. Na endlich, wurde langsam unbequem!
„Ihr seid die, von denen Thor gesprochen hat.", stellt Tiefseefischmädchen fest.
„Ihr kennt Thor?", fragt Tony ungläubig.
„Ja. Großer Kerl, nicht so der Hingucker. Wir mussten ihn retten.", meint Knarrenboy. Okay, so langsam würd ich wirklich gerne mal die Namen von denen wissen.
„Wo ist er jetzt?", fragt Stephen.
„Er will irgendeine Waffe schmieden. Er hat dafür zwei aus meinem Team mitgenommen.", meint Knarrenboy.
„Das klingt genau nach Thor. Also lebt er noch?", frage ich hoffnungsvoll und die anderen sehen mich an.
„Wir haben ihn aus so einem explodierten Raumschiff oder sowas gerettet.", kommentiert Tiefseefischmädchen.
„Okay, dann geht es ihm also gut. Waren da noch andere? Ein schwarzhaariger mit blasser Haut vielleicht?", frage ich hoffnungsvoll, doch niemand antwortet. Scheint so, als hätte Loki es nicht geschafft. Der hätte uns im Kampf gegen Thanos eine große Hilfe werden können. Minimal betroffen schaue ich zu Boden. Ich weiß, dass Tony und Peter die Geschichte mit Loki nicht kennen und mich wahrscheinlich gerade für wahnsinnig erklären, dass ich ausgerechnet nach Loki frage. Aber so, wie es gewirkt hatte, als ich zuletzt mit Loki geredet habe, wirkte er recht normal und definitiv nicht auf Thanos Seite.
„Können wir aus diesem verfluchten Raumschiff raus?", frage ich dann mit einem Anflug von einem Lächeln und alle nicken. Stephen und ich gehen zusammen nach draußen, die anderen folgen uns langsam. Ich sehe mich voller Entsetzen auf diesem Planeten um. Gab es hier einst Leben? Was ist mit diesem Planeten passiert? Wieso ist er so zerstört, wie er ist?
„Ich... ich setze mich dort hinten hin.", nuschele ich und warte gar nicht erst eine Antwort ab. Ich lasse mich etwas abseits von den anderen auf dem Boden nieder und ziehe die Knie an den Körper. Stephen lässt sich neben mich fallen, verschwindet aber direkt in irgendeiner anderen Welt, sodass ich mir um ihn keine Gedanken machen muss. Ich bin froh, dass er gar nicht erst versucht mir gut zuzureden. Das könnte ich gerade nämlich überhaupt nicht gebrauchen.
Ich blicke in die Ferne und seufze. Ich bin so weit weg entfernt von der Erde. Das Raumschiff, mit dem wir hier hergekommen sind, ist zerstört. Thanos wird hier auftauchen. Er hat schon mehrere Steine und ist damit weitaus mächtiger, als wir alle zusammen. Wie groß also sind meine Chancen, wieder zurück nach Hause zu kommen? Wo auch immer mein Zuhause jetzt sein wird. Nach Atlantis kann ich keinesfalls zurück kehren. Natürlich habe ich immer noch den kaputten Teleporter an meinem Arm, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen einsetzen wollen würde. Immerhin würde das bedeuten, dass ich fliehe und die anderen hier zurücklassen würde. Und ich wäre nicht ich, wenn ich einen Kampf auslassen würde. Lieber sterbe ich im Kampf um die Erde, als zu sterben, ohne sie verteidigt zu haben.
„Wer seid ihr eigentlich alle?", höre ich es von Knarrenboy und sehe kurz zu den anderen, die etwas abseits stehen.
„Wir sind die Avengers. Das da, ist Iron Man. Einer der klügsten Menschen der Erde. Das da hinten, das ist Doctor Strange. Er ist der beste Magier, den ich kenne... aber auch irgendwie der einzige, also keine Ahnung, ob er so gut ist. Das neben ihm ist Annie, eine der mächtigsten Mutanten der Erde. Sie war damals zusammen mit Iron Man der ausschlaggebende Punkt, als wir dieses Inkursions-Drama hatten. Und ich bin Peter. Ich wurde von ner radioaktiven Spinne gebissen und jetzt habe ich ihre Fähigkeiten, deshalb nenne ich mich Spider Man.", höre ich Peter erklären.
„Thor sagte irgendwas von einer Annie Irwin und einem Mann aus Eisen...", stellt Knarrenboy fest.
„Genau die hast du hier vor dir. Aber genug von uns, wer seid ihr?"
„Wir sind die Guardians of the Galaxy. Das da hinten sind Mantis und Drax. Und ich bin Star Lord." Star Lord? Ach du Kacke, da klingt ja sogar Knarrenboy noch besser. Wie kommt man denn darauf, sich selber so zu nennen? Da hat jemand wohl noch ein größeres Ego, als ich.
In dem Moment, in dem Knarren- Star Lord, alle vorgestellt hat, wende ich wieder desinteressiert den Blick ab und starre lieber weiter in die Ferne. Wenn etwas Wichtiges passieren sollte, dann wird Tony mir schon noch Bescheid geben.
Ich werde erst aus meinen Gedanken gerissen, als ich bemerke, dass Stephen neben mir seltsame Zuckungen hat. Innerlich überlege ich, ob ich ihn berühren sollte, oder lieber nicht. Sanft lege ich ihm eine Hand auf den Arm, aber ziehe sie sofort wieder zurück, als ich merke, dass dies seine Zuckungen noch verstärkt.
„Hey, Strange!" Auch die anderen scheinen ihn bemerkt zu haben und wir alle gehen auf ihn zu. Stephen fällt plötzlich mit einem leisen Schrei zu Boden und ich halte ihn sofort fest, damit er nicht umkippt.
„Du bist wieder da. Ist alles okay?", frage ich ihn und er sieht sich kurz verwirrt um, dann treffen sich unsere Blicke.
„Was ist passiert?", frage ich dann sanft.
„Ich bin der Zeit vorausgeeilt. Um verschiedene Zukünfte zu sehen. Und alle möglichen Ausgänge des kommenden Konfliktes.", erklärt er und ich sehe ihn geschockt an.
„Wie viele haben Sie gesehen?", fragt Star Lord. Ok, hat der auch nen normalen Namen?
„Vierzehnmillionensechshundertundfünf.", antwortet Stephen und ich sehe ihn geschockt an. Das alles konnte er in diesen paar Minuten machen?
„Wie oft haben wir gewonnen?", fragt Tony. Stephen sieht ihn ernst an.
„Ein Mal.", antwortet er. Geschockt sehen wir ihn an und eine bedrückende Stille breitet sich aus. Dann allerdings springe ich auf.
„Wie oft hatte ich den Stein, Stephen?", frage ich ihn und er blickt mich einen Moment lang verwirrt an.
„Kein einziges Mal.", antwortet er mir dann und scheint zu wissen, auf was ich hinaus will. Er steht langsam auf.
„Gib mir den Stein, Stephen.", fordere ich und sehe, dass mich alle skeptisch ansehen.
„Auch dich kann Thanos besiegen.", wirft Tony in den Raum.
„Ich weiß... aber er wird die Energie des Zeitsteins nicht aus mir herausbekommen. Wenn ich lebe nicht und wenn ich tot bin erst Recht nicht.", sage ich und sehe, dass Stephen versteht, was ich vorhabe.
„Bist du dir sicher, dass dein Körper das aushält?", fragt er vorsichtig und ich nicke.
„Ich hatte die Energie des Raumsteins bereits in mir und es hat mir nicht geschadet. Aber so können wir dem Stein das meiste seiner Macht nehmen und Thanos würde es nicht bemerken. Immerhin weiß niemand, wie weit der Zeitstein ohne das Auge von Agamotto reicht. Wir könnten seine Wirkung vielleicht auf ein paar Minuten reduzieren und nicht auf mehrere Tage." Begeistert sehen mich alle an, doch ich merke, dass manche noch immer leicht skeptisch sind.
„Was ist, wenn Thanos dich in die Finger bekommt?", fragt Star Lord.
„Dann kann ich die Energie des Steines dazu benutzen, um entweder in der Zeit zurückzureisen oder um mich selber in die Luft zu sprengen.", kommentiere ich trocken und alleine die Tatsache, dass ich dieses Opfer eingehen würde, scheint einige hier zu überraschen.
„Ist irgendwer dagegen?", fragt Tony, doch niemand meldet sich. Ich nicke Stephen zu und er löst den Stein aus dem Auge von Agamotto.
Ich nehme noch einen tiefen Atemzug, dann richte ich meine Hand auf den Stein und setze seine gesamte Energie frei. Dann nehme ich sie auf. So mache ich immer weiter, bis ich merke, dass ich nichts mehr aufnehmen kann. Als ich das bemerke, lasse ich meine Hand wieder sinken und der Stein fliegt zurück zum Auge von Agamotto.
„Ich glaube der Stein ist jetzt ohne das Auge mehr oder weniger unnütz. Das heißt, wenn Thanos ihn bekommt, dann wird er damit nicht mehr so viel anrichten können."
Wenigstens eine positive Sache.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top