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KAPITEL 3
Annie, Stark Tower, 9.33 Uhr
Als ich an diesem Morgen aufwache, drehe ich mich als erstes auf meine andere Seite und beginne zu lächeln, als ich Namor wie ein Baby dort schlafen sehe. Er hat sich an seine Decke gekuschelt und scheint seelenruhig zu schlafen. Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Uhr, grummele innerlich kurz, dass mir nicht mehr Schlaf gegönnt ist und stehe dann auf. Ich ziehe mir schnell etwas über, dann gehe ich in die Küche.
„Guten Morgen, Jarvis. Ist Tony mittlerweile wieder auf dem Rückweg?", frage ich in den Raum hinein und setze mich an den Küchentisch.
„Nein, Mr. Stark hat mir angekündigt, dass er einen Tag länger bleiben müsse und sich leider nicht persönlich von dir verabschieden kann.", sagt er und ich nicke.
„Okay, danke.", antworte ich der künstlichen Intelligenz und atme innerlich beruhigt auf. Also habe ich genug Zeit um mit Bucky und Namor in Ruhe zu frühstücken, dann können wir unbemerkt verschwinden und Bucky sicher nach Atlantis bringen, so, wie wir es ursprünglich auch geplant hatten.
„Aber er hat nach dir und deinem Wohlbefinden gefragt.". fügt Jarvis hinzu und ich lächele.
„Er soll sich keine Sorgen machen, es geht mir gut.", sage ich und stehe auf, dann koche ich mir eine Tasse Tee. Von Jarvis kommt erst Mal nichts mehr, weshalb ich ihn einfach ignoriere und mich mit meiner Tasse Tee dann an den Küchentisch setze, während ich aus dem Fenster herunter auf New York gucke.
„Annie.", ertönt es leise und ich fahre herum, nur um Bucky hinter mir im Türrahmen stehen zu sehen. Ich nehme mir einen Moment Zeit, bevor ich das Wort an ihn richte. Er sieht erschöpft und kraftlos aus.
„Bucky, möchtest du einen Tee? Oder etwas frühstücken?", frage ich ihn und er verneint.
„Aber ich nehme beides gerne an.", ertönt es hinter ihm und kurz darauf kommt Namor in den Raum. Ich schnaube spöttisch.
„Du kannst dir dein Essen selber machen, Namor.", gebe ich nur zurück und schnappe mir meine Tasse Tee.
„Na vielen Dank auch.", grummelt er zurück, dann schnappt er sich einfach meine Teetasse und trinkt sie aus. Ich verdrehe die Augen und ignoriere seine Dreistigkeit dann, denn ich bin solche Aktionen von ihm natürlich schon lange gewohnt. Ich wende mich eher zu Bucky und ignoriere Namor, der sich neben mir auf einen Stuhl fallen lässt, somit.
„Bucky, wir werden jetzt frühstücken und dann gemeinsam nach Atlantis reisen. Du bist dort sicher, Namor wird dich beschützen, wenn ich es nicht kann.", versichere ich ihm und der Winter Soldier vor mir, sieht mich erleichtert und auch etwas dankbar an.
„Wenn Steve wieder fit ist, dann bringen wir dich zu ihm und er wird dir helfen. Aber solange musst du noch mit uns Vorlieb nehmen.", füge ich dann noch hinzu und Bucky nickt. Ihn scheint das nicht sicherlich zu stören, so wie es aussieht.
„Ich bin dankbar für alles, was ihr für mich tut, also ist es mir recht egal, wie ihr das ganze regelt. Auf mich braucht ihr da keine Rücksicht zu nehmen.", sagt Bucky und lächelt mich dankbar an. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter.
Namor, Namors Privatjet, 11.49 Uhr
Als ich sehe, dass Annie und Bucky sich gemeinsam auf eine Bank des Jets setzen und anfangen sich zu unterhalten, könnte ich am liebsten kotzen, doch ich ignoriere dieses seltsame Gefühl in mir drinnen und setze mich neben einen meiner atlantischen Untertanen, der den Jet fliegt.
„Seid gegrüßt, mein Prinz.", meint er und beugt seinen Kopf leicht vor mir. Ich nicke ihm nur kurz zu, dann setze ich mich noch tiefer in den Sitz und schließe die Augen.
„Fliegen wir nach Hause, mein Prinz?", fragt er mich und ich nicke, da ich nicht motiviert genug bin, ihm jetzt zu antworten.
„Okay, soll ich Euch Bescheid geben, wenn wir die Grenzen von Atlantis befliegen?", fragt er mich und ich gebe einfach einen zustimmenden Laut von mir, da ich immer noch nicht motiviert genug bin ihm zu antworten. Ich höre Annie und Bucky im Hintergrund über irgendetwas reden, wahrscheinlich HYDRA, von dem was ich aufschnappen kann, doch entscheide mich dazu es zu ignorieren und schließe einfach nur die Augen, dann lehne ich mich zurück und schlafe kurz darauf auch schon ein.
Ich werde durch eine Hand an meiner Wange geweckt und weiß direkt, dass es Annie ist, denn niemand anderes hier, würde es sich trauen, mich so anzufassen. Ich öffne die Augen und sehe direkt in ihre, dann stehe ich auf und sehe aus dem Fenster des Jets.
„Wir sind bald da.", teilt sie mir mit und ich nicke, dann streiche ich mir ein Mal durch die Haare und strecke mich. Genau in diesem Moment taucht unser Jet in das Wasser ein und es wird augenblicklich etwas dunkler im Jet, doch das stört mich nicht im Geringsten. Wir schwimmen mit dem Jet bestimmt schon 15 Minuten, als mich Annie plötzlich am Arm berührt um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und folge dann dem Arm, den sie ausstreckt, mit meinem Blick. Ich sehe sofort was sie meint und gehe etwas näher an das Fenster heran.
„Anhalten!", befehle ich dann und werfe einen Blick zu Annie, die sofort an meiner Seite erscheint.
„Warte hier, Bucky, wir sind gleich zurück.", sagt sie dann zu ihm und folgt mir in das hintere des Jets. Wir schließen die Absperrung zwischen dem Rest von unserem Jet und diesem Bereich, dann öffnen wir die Luke. Sofort strömt das Wasser in diesen Bereich, doch durch unsere Absperrung kann kein Wasser in den anderen Teil des Jets eindringen. Annie und ich wechseln einen Blick, dann stoßen wir uns fast zeitgleich ab und schwimmen aus dem Jet heraus.
„Siehst du noch jemanden, Namor?", fragt sie mich, da sie weiß, dass meine Augen unter Wasser deutlich besser sind, als ihre. Ich sehe mich schnell um, aber kann meilenweit niemanden entdecken.
„Nein, es ist nur er!", antworte ich ihr zurück und sie schwimmt ohne groß zu warten auf den verletzten Atlanter zu, der sich scheinbar vor irgendetwas gerettet haben muss.
„Mrs. Annie!", höre ich es erleichtert, als sie bei dem Verletzten ankommt, während ich noch ein letztes Mal die Umgebung absuche und mich dann erst auf den Weg zu den beiden mache.
„Prinz Namor.", stellt er dann mit großen Augen und Ehrfurcht in seinem Blick fest.
„Arkus. Was ist geschehen?", frage ich und Annie sieht mit Verwirrung in ihrem Blick zu mir, doch ich versuche das zu ignorieren und sehe meinen General vor mir weiter eindringlich an. Es ist offensichtlich, dass er versucht zu sprechen, er es aber nicht schafft. Noch bevor ich etwas machen kann, greift Annie ihm unter die Arme und hilft ihm somit aufzustehen. Irritiert sehe ich sie an.
„Namor, er ist verletzt! Denkst du nicht, dass wir ihn erst Mal hier wegbringen sollten, damit er versorgt werden kann?", fragt sie mich und schwimmt dann, ohne eine Antwort abzuwarten, an mir vorbei. Ich sehe ihr einen kurzen Moment hinterher. In den letzten Wochen ist mir vermehrt aufgefallen, dass Annie in letzter Zeit irgendwie anders ist – irgendwie emotionaler. So als hätte sie keine Angst mehr Emotionen zu zeigen. Vielleicht ist es auch einfach der gute Einfluss meines Königreiches. Hier unten muss sie sich schließlich um nichts Sorgen machen, ich tue alles dafür, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist. Vielleicht fühlt sie sich hier sicher und ist einfach nur glücklich – und das führt dazu, dass sie langsam wieder dazu bereit ist, ihre Emotionen zu zeigen und sie nicht zu verstecken. Das macht sie ja fast schon ein wenig menschlicher.
„Komm schon, Namor! Dafür kannst du mich später anmeckern, aber jetzt müssen wir erst Mal hier verschwinden.", fordert sie mich auf. Fast unmerklich schüttele ich den Kopf und grinse, dann schwimme ich auf die beiden zu und helfe Annie mit Arkus.
Im Jet angekommen legt Annie direkt alles Weiche, das wir haben, auf den Boden und errichtet so eine Liege für ihn, allerdings befinden wir uns immer noch in dem Teil des Jets, an dem sich nur Wasser befindet. Ich überlege einen Moment, dann greife ich nach einem Unterwasserhelm und fülle ihn mit Wasser.
„Setzt den auf, wir müssen euch ins Trockene bringen, damit wir die Blutung irgendwie stoppen können.", befehle ich ihm und schließe die Luke, während Annie ihm hilft den Helm aufzusetzen. Ich bezweifele nämlich, dass wir innerhalb von neun Minuten wieder in Atlantis sein werden – und das ist die Dauer, die Arkus ohne Wasser leben kann. Doch mit dem Helm voller Salzwasser können wir diese Zeit mit Leichtigkeit überwinden.
„Okay, bring ihn da rein.", sage ich zu Annie und sie sieht mich finster an.
„Seit wann gibst du mir Befehle, anstatt mir zu helfen?", fragt sie mich nur und zieht eine Augenbraue in die Höhe. Meine Augen zucken einen kurzen Moment zu Arkus und ich hoffe sie hat es nicht gesehen, doch ihrem Blick nach zu urteilen hat sie es.
„Ich bitte dich, gefühlt halb Atlantis weiß, wie wir miteinander umgehen. Ich bezweifele, dass das was an deiner königlichen Autorität ändern wird, wenn du mir jetzt hilfst, Fishboy!", neckt sie mich. Ich verdrehe die Augen bei dem Spitznamen, dann helfe ich ihr allerdings Arkus in den nächsten Raum zu bringen.
Dort legen wir den Boden wieder aus und legen Arkus dann auf den Boden. Annie beginnt sofort die Wunde zu versorgen und ich sehe ihr dabei zu. Man sieht, dass es Arkus nach einigen Minuten besser geht und ich sehe erneut eindringlich an. Gerade, als ich fragen will, was ihm zugestoßen ist, sieht er mich an und beginnt zu reden.
„Prinz Namor, ich habe eine Warnung für Euch.", beginnt er und Annie hält in der Bewegung inne.
„Ich verfolgte seltsame elektromagnetische Ausschläge und fand die Quelle davon: Attuma.", beginnt er und ich sehe ihn geschockt an. Attuma? Ich dachte der sei seit einigen Jahren tot. Ich persönlich hatte ihn getötet.
„Er gab mir eine Warnung für euch. Allerdings lässt er euch nicht mehr viel Zeit, zu reagieren. Er wird angreifen. Und das noch heute. In wenigen Stunden.", sagt er und ich wechsele einen Blick mit Annie.
„Wie viel Zeit bleibt uns noch?", fragt sie und er zuckt nur mit den Schultern.
„Ein oder zwei Stunden vielleicht noch? Wenn es gut läuft. Sonst weniger.", verkündet Arkus und ich stehe ruckartig auf.
„Und er hat Waffen. Mächtige Waffen. Die er auf der Oberfläche einsetzen möchte.", redet Arkus weiter und Annies Blick schießt zu ihm.
„Auf der Oberfläche? Oben in New York?", fragt sie und er nickt.
„Ich habe nicht alles von seinem Plan mitgehört... doch ich glaube er versucht die Oberfläche zu regieren, damit er dort Geräte anbringen kann, um New York ins Meer abrutschen zu lassen. Dort will er ein neues Atlantis erbauen, von ihm erschaffen."
Annie steht ruckartig auf und schnappt sich ihre Waffen.
„Was hast du vor?", frage ich sie und sie sieht mich mit einem ernsten Blick an.
„Ich werde nicht zulassen, dass er auch nur einen einzigen Fuß auf die Oberfläche setzt.", sagt sie und bindet sich ihren Waffengürtel um.
„Aber Annie, Atlantis braucht dich ebenso. Ruf die Avengers, die sollen die Oberfläche beschützen. Und du kannst uns helfen Atlantis zu sichern. Sollten die Avengers Hilfe brauchen, dann bringe ich dich innerhalb weniger Minuten nach oben und helfe dir.", versichere ich ihr und sehe, dass sie überlegt. Dann nickt sie.
„Okay, retten wir Atlantis. Und danach New York."
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