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KAPITEL 24 

Annie, SHIELD, 23.11 Uhr

Als ich wieder SHIELD-Boden unter mir habe, der nicht Pleasant Hill ist, atme ich erleichtert aus und sehe zu den anderen.

„Annie...", ertönt es leise von Tony und er sieht mir kurz in die Augen, bevor er den Blick wieder von mir abwendet.

„Was?", frage ich nur kalt, denn ich habe keine Lust mich jetzt noch weiter von Tony volllabern zu lassen.

„Ich... es tut mir leid.", sagt er leise und ich lache spöttisch.

„Natürlich... mit Sicherheit tut es dir nicht leid. Das einzige, was dir leidtut, ist, dass es nicht geklappt hat.", antworte ich ihm kalt und er sieht mich schuldbewusst an. Es fällt ihm schwer mir in die Augen zu gucken.

„Nein, es tut mir wirklich leid. Wir hätten das nicht tun sollen.", sagt er und wendet den Blick erneut ab.

„Ihr habt es aber getan! Und was schlimmer ist, Tony, ist, dass du einer der größten Befürworter davon warst!", meine Stimme klingt schneidend und kalt, fast so, als wären gar keine Emotionen mehr in ihr.

„Ich wollte die Welt doch nur beschützen. Aber das war der falsche Weg.", antwortet er mir und ich lache.

„Du wolltest die Welt beschützen, indem du mich einsperrst, nur, weil du Angst vor mir hast.", beginne ich und gehe näher auf ihn zu.

„Du redest dir selber ein, dass du die anderen beschützen wolltest, wo du der einzige warst, der Angst davor hatte, was ich kann.", fahre ich fort und gehe näher zu ihm.

„Aber das ist okay, Tony. Du wirst sehen, was du davon hast. Solltest du jemals wieder meine Hilfe benötigen, dann werde ich nicht da sein. Ich werde dir nicht helfen, ich werde nie wieder etwas für dich tun. Und wenn du dann in Schwierigkeiten geraten wirst, dann erinnere dich dran, dass dies alleine deine Schuld ist.", spucke ich ihm förmlich entgegen und blicke ihn dann finster an. Tony versucht meinem Blick standzuhalten, doch er schafft es nicht, mir dauerhaft ins Gesicht zu sehen.

„Wenn eine Gefahr von Außerhalb droht, dann werde ich da sein. Aber mit meinem eigenen Team und nicht in deinem. Hast du das verstanden?", frage ich dann noch und er nickt. Ich schmunzele.

„Gut."

„Annie, was hast du jetzt vor?", fragt mich Steve, der plötzlich mit Peter neben mir auftaucht. Ich scheine einen Moment lang zu überlegen, doch ich weiß meine Antwort schon.

„Ich denke mal für mich heißt es wieder zurück nach Atlantis.", antworte ich ihm dann und sehe zu Peter, der mich mit einem Blick ansieht, den ich nicht deuten kann.

„Und dann?", fragt Steve und ich zucke mit den Schultern.

„Keine Ahnung, was immer jetzt kommen mag. Ich versuche mich zurückzuziehen und einfach nur in Frieden zu leben.", antworte ich ihm und er lächelt, dann legt er mir eine Hand auf die Schulter.

„Ich hoffe wirklich, dass du glücklich wirst und dich niemand mehr belästigt.", sagt er sanft und ich lächele. Ich bin einfach nur glücklich, dass Steve und ich, nach allem, was passiert ist, immer noch ein gutes Verhältnis zueinander haben und wir beide das überstanden haben.

„Danke, Steve. Für alles.", lächele ich ihn an und falle ihm dann in die Arme. Er erwidert meine Umarmung und tritt dann wieder einen Schritt von mir zurück. Reed und Stephen umarmen mich ebenfalls, gefolgt von Bucky, Wade, Sam und Johnny. Und ganz am Ende umarmt mich Peter, völlig überraschend. T'Challa steht unsicher vor mir und ich überwinde mich, dann umarme ich ihn auch. Was auch immer wir für Differenzen hatten, er war da, als es darum ging, mich zu retten. Er war für mich da, trotz unserer Vergangenheit.

„Leb wohl, Annie.", sagt er und lächelt mich leicht an. Ich erwidere diese Verabschiedung und trete dann auf Namor zu, der auch noch ein paar Verabschiedungen tätigt. Überraschenderweise gibt auch er T'Challa die Hand und ich bin mir sicher, dass zwischen den beiden auch etwas vorgefallen ist, von dem ich jetzt noch nichts weiß. Aber das werde ich schon noch herausfinden. Als er auf mich zukommt, sieht er mich sanft an, dann greift er nach meiner Hand.

„Lass uns gehen.", sage ich zu ihm und er nickt. Ich werfe noch einen weiteren Blick auf Steve, Wade und Reed, die uns liebevoll ansehen, dann drehe ich mich um und steige mit Namor in den Fahrstuhl. Unten in SHIELDS Tiefgarage angekommen, gehen wir auf das Auto zu, zu dem uns Fury vorhin den Schlüssel gegeben hat. Wir staunen nicht schlecht, doch setzen uns dann in die Corvette Stingray, die vor uns steht. Als Namor den Motor aufheulen lässt, beginne ich zu grinsen, dann fahren wir los.

Einfach nur weg von SHIELD.

Weg von Tony.

Weg von den Leuten, die mir das angetan haben.

„Mach dir nicht so viele Gedanken. Sie sind nicht dumm genug, dich in Atlantis anzugreifen.", sagt Namor neben mir und ich drehe meinen Kopf zu ihm. Schwach lächele ich ihn an.

„SHIELD war auch dumm genug mich einzusperren.", gebe ich nur zurück. Namor schmunzelt.

„Ja, aber das haben sie auf amerikanischen Boden gemacht... also nach amerikanischem Recht. Sind sie in Atlantis habe ich das Sagen. Und du weißt, dass ich nicht gut auf sie zu sprechen bin... vor allem nicht, wenn sie dir auch nur ein Haar krümmen wollen.", antwortet er mir und ich lächele.

„Also mach dir keine Sorgen, Annie. Ich lasse nicht zu, dass sie dir etwas tun.", versichert er mir und ich lächele.

„Okay.", sage ich und lehne mich in dem Auto zurück, während er in Ruhe weiter fährt. Nach einiger Zeit, in der ich etwas vor mich hingeschlafen habe, bleiben wir stehen und ich öffne die Augen. Namor will mich gerade hochheben, da er wahrscheinlich glaubt, dass ich schlafe.

„Ich bin wach, keine Sorge.", winke ich ab und stehe unbeholfen auf. Namor will mir gerade helfen, als ich schon neben ihm stehe.

„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue, wieder in Atlantis zu sein!", sage ich freudig und laufe auf die Klippe zu, von der ich gleich springen möchte.

„Dir ist bewusst, dass du jetzt nur noch mehr, als eine Königin behandelt werden wirst, oder?", grinst er mich an und ich bleibe in der Bewegung stehen.

„Du hast vor es deinem Volk zu sagen?", frage ich ihn unsicher, denn ich hätte nicht gedacht, dass Namor mit dieser Situation zwischen uns so offen umgeht. Was auch immer das überhaupt für eine Situation ist.

„Nun ja, scheinbar hat mein Volk schon von unseren Gefühlen gewusst, bevor wir es selber getan haben, also was ändert sich?", zuckt er mit den Schultern und ich grinse.

„Dass Annie Irwin nun deine Freundin ist, was bedeutet du wirst sie noch weniger los!", sage ich, dann springe ich rückwärts von der Klippe und lasse Namor dort oben einfach stehen. Es ertönt ein empörtes „Hey!" von dem Prinzen, bevor er mir hinterher springt und mich gespielt böse ansieht.

„Das mit der Romantik üben wir noch, Annie!", sagt er dann und ich pruste los.

„Hoffnungslos... bei uns beiden.", antworte ich ihm dann nur und er grinst.

„Traurigerweise wahrscheinlich schon... lass uns gehen.", antwortet er mir, dann hält er mir seine Hand hin, die ich direkt ergreife. Zurück nach Atlantis. Dieses Mal hoffentlich für eine längere Zeit.

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