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KAPITEL 21

Namor, Pleasant Hill, 15.21 Uhr

Ich sehe zu Annie, als sie diese Worte ruft und die anderen zu uns kommen. Sie gibt mir ein Zeichen, dass ich sie herunterlassen soll und ich weiß, dass sie Angst hat, dass sie mir zu schwer wird, doch das ist trotz des Vibraniums in ihr nicht der Fall.

Nach und nach kommen alle auf uns zu – manche schneller und mutiger als andere – und sehen uns fragend an. Nachdem Steve verkündet hatte, dass Annie die Befehlsgewalt hat, gab es kurz leises Gemurmel, doch alle haben es hingenommen und es akzeptiert.

„Ich brauche Steve und Namor.", verkündet sie und ich drehe meinen Kopf zurück zu ihr, als sie meinen Namen sagt. Doch gerade, als sie anfangen will zu sprechen, ertönt ein lauter Knall und etwas saust in einem unglaublichen Tempo auf Annie zu. Noch bevor es uns treffen kann, verschwindet es plötzlich in der Luft und ich sehe mich irritiert um. Wir alle scheinen nicht ganz zu wissen, was das ist, doch Stephens Blick ist wachsam. Als er den nächsten Knall hört, sieht er sich direkt aufmerksam um und schmunzelt, als er sieht, dass dieses etwas wieder in der Luft verschwindet.

„Das ist Kaecilius.", sagt er und Steve sieht ihn fragend an.

„Kaecilius greift uns an?", fragt er und Stephen schüttelt den Kopf.

„Nein, er beschützt uns. Er erschafft eine andere Dimension, um die Angriffe abzuwehren.", sagt er und ich sehe ihn irritiert an.

„Warum sollte er das tun?", fragt Annie und ich stimme ihrer Frage direkt zu, denn auch ich kann es nicht verstehen, dass er uns hilft.

„Weil ich hier heraus will.", ertönt es hinter uns und wir alle fahren herum. Annie sieht ihn emotionslos an.

„Warum denkst du, dass wir dir vertrauen würden?", frage ich ihn und er wirft einen kurzen Blick zu mir, dann wieder zu Annie.

„Ich will euch nichts Böses. Ich will nur nicht zusammen mit diesen Wahnsinnigen hier eingesperrt sein. Dass ich mich mit Dormammu und der dunklen Dimension verbinden wollte, war ein Fehler. Ich weiß, dass es falsch war. Ich wurde geblendet von seiner Macht, doch ich erkannte, dass es falsch ist.", sagt er und ich sehe zu Annie, die einen Blick mit Stephen tauscht und ganz offensichtlich darüber nachzudenken scheint, ob man ihm vertrauen kann. Stephen murmelt etwas vor sich hin, ich bin mir sicher, dass es ein Zauberspruch ist, bevor er nickt. Annie atmet erleichtert aus. Sie sieht uns ein Mal kurz an, dann gibt sie mir nonverbal zu verstehen, dass er die Wahrheit sagt und uns wirklich nichts Böses will.

„Na schön, ich vertraue dir. Doch glaube nicht, dass wir nicht ein Auge auf dich haben werden. Solltest du irgendetwas tun, dass uns an deiner Treue zweifeln lässt, dann werde ich dich töten. Hast du das verstanden?", sagt sie und Kaecilius nickt, bevor er uns alle nacheinander ansieht. Bei mir bleibt sein Blick etwas länger hängen und ich weiß nicht, was er mit diesem Blick bezwecken will, doch ich erwidere ihn nur finster und emotionslos.

„Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Schurken merken, dass etwas nicht stimmt und sie uns angreifen werden. Wir sollten uns vorbereiten.", sage ich und sehe auffordernd zu Annie, welche nickt.

„Wo waren wir, bevor wir unterbrochen wurden? Ach ja, ich brauche Steve und Namor.", sagt sie und sieht uns abwartend an. Wir drei gehen ein Stück weg von den anderen und sehen beide zu Annie, die einen Moment zu überlegen scheint.

„Wir müssen uns aufteilen. Die Schurken werden angreifen und dabei großen Schaden anrichten wollen. Wir können nicht wieder zulassen, dass durch uns Menschen zu Schaden kommen. Hier gibt es genug Zivilisten, die mit dieser ganzen Sache nichts zutun haben. Wir müssen sie alle irgendwo hinbringen und sie dort vor den Angriffen der Schurken schützen. Ich schlage Sam, Johnny, Vision, Maria, Peter und Hank vor.", beginnt sie und sieht sich dabei um, so als würde sie in ihrem Kopf gerade erst den Plan formen, den sie so selbstsicher und geplant über ihre Lippen bringt. Ich nicke und sehe mich weiter um.

„Steve. Du, Bucky, Wade, T'Challa, Tony, Nick, Tasha und Clint versucht die Schurken zu bekämpfen und so viel Schaden auf deren Seite anzurichten, wie nur irgendwie möglich ist.", fährt sie dann fort und sieht dann direkt zu mir. Ich kann ihren Blick nicht richtig deuten, doch sehe sie trotzdem interessiert an.

„Namor, wir beide werden zusammen mit Reed und Kaecilius einen Weg hier raus suchen.", sagt sie und ich verdrehe die Augen. Warum muss dieser Kaecilius denn jetzt ausgerechnet bei uns mit dabei sein?

„Ich weiß, dass dir das nicht passt, aber ich würde nicht jedem zutrauen, dass er Kaecilius im Notfall töten würde. Wenn er in unserer Nähe ist, dann ist das am sichersten.", sagt sie und sofort bin ich besänftigt, wofür ich mich am liebsten selber schlagen könnte. Es kann ja wohl nicht so einfach gehen, dass sie mich völlig unter Kontrolle hat, wenn sie nur die richtigen Worte und den richtigen Blick wählt.

„Okay, du bist hier die Cheffin.", lächele ich sie an und sie schmunzelt, bevor sie mir kurz über den Arm streicht, als sie an mir vorbei geht. Ich sehe ihr hinterher, als sie zu den anderen geht und diesen den Plan erklärt.

„Na, hat sie dir die Sprache geraubt?", neckt Steve mich, als er an mir vorbei geht. Ich verdrehe die Augen und boxe ihm leicht gegen den Unterarm.

„Halt die Klappe, Rogers.", antworte ich dann und sehe zu ihm, dann wieder zurück zu Annie. Diese steht vor den anderen und teilt mit ein paar deutlichen Armbewegungen die Teams ein.

„Wieso hast du mit Steve und Namor alleine geredet?", fragt Maria Hill skeptisch und Annie verdreht die Augen, als sie ihren skeptischen Ton hört.

„Weil Namor und Steve deutlich mehr Ahnung von Kriegsführung haben, als ihr.", antwortet sie ihr nur und Steve und ich gehen auch wieder zu den anderen, weil es komisch wirkt, wenn wir da hinten noch alleine herumstehen und Annie zusehen. Maria zieht eine Augenbraue hoch und sieht Annie skeptisch an.

„Willst du einen Krieg führen?", fragt sie und ich sehe, dass Annie langsam der Geduldsfaden reißt.

„Was denkst du denn, was das hier sonst ist? Diese Schurken wollen uns töten, damit wir sie nicht töten. Ist das für dich etwas anderes als Krieg?", ich mische mich in das Gespräch ein und trete neben Annie, die ihre Hand schon wieder an ihrem Schwert liegen hat. Unauffällig löse ich sie, denn wir können es jetzt nicht gebrauchen, dass sie hier auch noch untereinander einen weiteren Streit anfängt, so sehr ich es ihr auch gönnen würde, Maria persönlich anzugreifen.

„Ich habe nicht dich gefragt, sondern Annie, kleiner Prinz.", spuckt sie mir entgegen und ich verenge die Augen, bevor ich einen Schritt auf sie zugehe. Alleine das reicht schon, damit sie eingeschüchtert einen Schritt nach hinten läuft und ich beginne innerlich zu lachen. Lächerliche Menschen.

„Und doch hat er Recht mit seiner Antwort, also akzeptier es, oder lass es. Dir bleibt nichts anderes über, als dich uns anzuschließen, oder willst du sämtliche Schurken hier im Alleingang ausschalten? Dann wärst du innerhalb von wenigen Sekunden tot.", sagt Annie und seufzt.

„Ach und du musst dich natürlich mal wieder profilieren, nur, weil in deinem genetischen Code etwas nicht stimmt und du mutiert bist? Hältst du dich für was Besseres?", fragt sie spöttisch und so langsam würde ich Annie nicht mehr aufhalten, wenn sie wieder nach ihrem Schwert greift. Denn jetzt beleidigt sie nicht nur Annie und mich, sondern die ganze Rasse der Mutanten auf diesem Planeten.

„Entschuldige mal, Mädchen. Hast du ein Problem?", mischt sich nun auch Wade ein und ich seufze. Na toll, das kann ja noch etwas werden.

„Hey, Leute! Wenn wir jetzt weiter diskutieren, dann kommen wir nie heraus. Also ignorieren wir bitte Marias Gehirnausfall und konzentrieren uns darauf hier einen Weg nach draußen zu finden, ja?", mischt sich, überraschenderweise, Sam Wilson ein. War der nicht immer ein Anhänger von SHIELD und Hill?

Ich stoße Maria zur Seite, als sie gerade wieder anfangen möchte sich zu beschweren und sie sieht mich erneut finster an, doch als sie merkt, dass ich diesen Blick bemerke, weicht sie meinem Blick sofort aus.

„Wenn das so weiter geht, dann kommen wir nie hier raus, weil ihr damit beschäftigt seid, euer Ego aufzupushen, Jungs.", sagt Annie genervt und sieht mich ebenfalls einmal eindringlich an, nicht nur die anderen. Ich verdrehe schon wieder die Augen, sehe dann aber fragend zu Annie, in der Hoffnung, dass sie uns erzählt, wie der Plan aussieht.

„So, wo war ich, bevor ihr mich unterbrochen habt? Ach ja, wir brauchen jemanden, der die Zivilisten beschützt.", fährt sie mit ihrer Rollenaufteilung fort und ich sehe mich aufmerksam um, in der Befürchtung, dass wir hier direkt angegriffen werden, wenn es so weiter geht.

Nach wenigen Minuten scheint Annie nun fertig zu sein und sieht einmal fragend in die Runde.

„Gut, haben das alle verstanden und sind bereit?", fragt sie, doch bevor jemand antworten kann, beginne ich zu reden.

„Wenn nicht, dann solltet ihr es schnell werden, denn sie kommen."

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