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KAPITEL 20
Annie, Pleasant Hill, 14.00 Uhr
„Wir müssen einen Weg finden, die Schurken zu stoppen.", wendet sich Steve an uns und ich schnaube spöttisch. Erstens sind die Schurken gerade mit Kobik davonteleportiert und zweitens haben wir immer noch ein anderes Problem hinter uns stehen.
„Wir müssen wohl eher erst Mal einen Weg finden, dass Tony und die anderen uns nicht mehr bekämpfen wollen.", sage ich und sehe in Namors Gesicht, dass er mir zustimmt, sie aber am liebsten einfach alle töten würde.
„Aber du erwartest doch nicht im Ernst, dass sie mit uns zusammenarbeiten.", sagt Wade und ich verdrehe die Augen.
„Das habe ich auch nicht gesagt... ich meine nur, dass wir erst Mal die Chance bekommen müssen, hier wegzukommen, aber ohne, dass Tony mich als Feind ansieht und uns töten will.", sage ich und sehe ein Mal in die Runde. Wir haben ein ziemlich starkes Team, es wäre wahrscheinlich, dass wir uns hier einen Weg herauskämpfen können. Steve scheint meinen Blick zu bemerken und sieht mich direkt warnend an.
„Annie, ich weiß, dass wir zwei Stufe 5 Mutanten mit dir und Wade im Team haben, aber wir können uns nicht aus allem unseren Weg kämpfen.", meint Steve und ich seufze.
„Also ich wäre auch dafür.", stimmt Wade mir zu und lässt sein Katana ein Mal durch die Luft sausen, als Zeichen, dass er das, was er eben gesagt hat, ernst meint.
„Steve, die beiden haben Recht.", stimmt sogar Bucky und zu und als ich in Namors Gesicht sehe, weiß ich, dass auch er uns zustimmt.
„Wir haben eindeutig zu viele Krieger in diesem Team.", seufzt Steve, dann nickt er.
„Falls du es vergessen hast, Steve... du bist auch ein Krieger.", erinnere ich ihn und er seufzt.
„Also kämpfen wir uns einen Weg hier raus? Und wenn wir die anderen besiegt haben, kümmern wir uns um die Schurken und Kobik?", frage ich zur Sicherheit noch Mal nach und das ganze Team nickt.
„Okay, Annie, was schlägst du vor?", wendet sich Steve an mich und somit ist klar, dass ich dieses Team anführen werde.
„Ich brauche meine Waffen...", meine ich und sehe die anderen fragend an, in der Hoffnung, dass jemand weiß, wo meine Waffen sind. Stephen grinst mich an und wenige Augenblicke später erscheinen drei Waffen vor mir. Mein geheiligtes Schwert, mein atlantischer Dolch, den ich einst von Namor bekommen habe und eine Pistole.
„Es ist erschreckend einfach Waffen vor SHIELD zu verstecken, wenn man Magier ist.", sagt Stephen und ich grinse, dann schnalle ich mir die Waffen an den Körper.
„Gut, ich würde vorschlagen wir kümmern uns zuerst um-", beginne ich, doch genau in diesem Moment landet Tony vor uns. Einen Moment lang frage ich mich, wie er die Rüstung wieder in den Gang bekommen hat, dann allerdings fällt mir auf, dass ich eben damit ja auch geflogen bin. Sofort ziehe ich mein Schwert und halte es abwehrend vor mich, sodass er nicht näher kommen kann. Ich bin mir sicher, dass Tony mein Schwert noch gut in Erinnerung hat und ganz genau weiß, dass er nicht näher kommen sollte.
„Willst du schon wieder einen Kampf anfangen, Annie?", fragt er mich spöttisch und macht sein Visier auf. Ich verdrehe die Augen.
„Ich wollte nie Streit anfangen, ich will einfach nur in Freiheit leben. Und gerade würde ich gerne ein paar Schurken daran hindern, ein kleines Mädchen, das wahrscheinlich mindestens so mächtig ist wie ich, als Waffe zu benutzen!", gebe ich zurück und sehe, dass Tony einen Moment stockt.
„Du kennst dieses Mädchen, oder?", fragt er und sieht nicht so aus, als würde er mich angreifen wollen, doch ich lasse das Schwert trotzdem noch nicht sinken.
„Im Grunde genommen ist Kobik eine Waffe, gefangen im Körper eines kleinen Mädchens. Deine Freundin Hill ist daran gar nicht mal so unschuldig.", antworte ich ihm und er zieht leicht die Augenbrauen zusammen. Wahrscheinlich überlegt er gerade, ob er mir glauben kann, oder nicht.
„Habe ich dich jemals angelogen, Tony?", frage ich deshalb und ich sehe ihn eindringlich an.
„Hast du nicht... selbst bei den Fragen bei SHIELD warst du ehrlich, obwohl du wusstest, dass das deine Situation nur noch verschlimmert.", murmelt er und ich lasse das Schwert ein kleines Stück sinken, aber immer noch nicht soweit, dass er sicher davor wäre.
„Du willst mir also erzählen, dass dieses kleine Mädchen von anderen kontrolliert werden soll, um Zerstörung anzurichten, richtig?", fragt er und ich nicke, um ihm zu zeigen, dass er das Ganze richtig verstanden hat. Als er das sieht, verfinstert sich sein Blick wieder.
„Aber das ist genau der Punkt, Annie, weswegen wir dich eingesperrt haben. Weil sonst eines Tages jemand kommt, der dich als Waffe missbrauchen will. Und wenn du dich gegen die Welt richtest, dann haben wir ein ziemliches Problem.", sagt er und ich schnaube spöttisch.
„Denkst du nicht, dass ich nicht weiß, dass so etwas passieren kann? Ich habe Namor nicht umsonst die Vibraniumkugeln, mit denen man mich in Atlantis töten wollte, gegeben und ihm das Versprechen, dass er mich tötet, wenn ich eine Gefahr für die Erde werde, abverlangt!", antworte ich und Tony sieht mich erstaunt an.
„Was?", echot er dann ungläubig und ich sehe ihn spöttisch an.
„Das Versprechen, dass er mich tötet, wenn ich einem von euch, oder der Welt etwas antun will, oder ich meine Kräfte nicht mehr kontrollieren könnte, habe ich seit Wakanda von ihm. Tony, ich weiß, wie mächtig ich bin und was für eine Verantwortung und Gefahr meine Kräfte mit sich bringen, denkst du nicht, dass ich zumindest etwas vorgesorgt habe?", füge ich dann noch hinzu und er sieht mich immer noch erstaunt an.
„Aber denkst du wirklich, dass Namor dich im Ernstfall auch wirklich töten würde?", fragt er mich skeptisch und ich seufze.
„Namor ist ein ehrenvoller Mann, der seine Versprechen mir gegenüber immer hält. Wirklich immer. Er würde mich töten, auch, wenn es ihn wahrscheinlich total fertig machen würde."
„Wieso hast du das nie gesagt?", möchte er wissen.
„Und damit meinen Feinden eine Möglichkeit geben, mich zu töten? Nein, danke. Ich wollte nicht in der Gewissheit dastehen, dass SHIELD jederzeit hinter mir stehen könnte, um mich zu töten.", antworte ich ihm und lasse mein Schwert sinken. Tony sieht mich nachdenklich an, dann seufzt er.
„Also, wie sieht der Plan aus? Wenn wir hier schon mal gefangen sind, dann können wir auch zusammen einen Weg hier heraus finden.", verkündet Tony laut und ich werfe einen Blick zu den hier anwesenden SHIELD-Agents. Diese sehen nicht so aus, als würden sie das gut finden. Hill spricht dies auch direkt laut aus: „Wie, das ist es jetzt? Annie stellt hier irgendwelche Vermutungen auf und ihr vertraut euch plötzlich wieder?" Annie schnaubt.
„Von Vertrauen kann man wohl nicht reden, mein Vertrauen zu Tony ist verschwunden, in dem Moment, wo er mir dieses Serum gespritzt hat... und das wird er auch noch bereuen. Aber in diesem Moment zählt nur, dass wir es verhindern können, dass die Schurken Verderben über die Welt bringen und, dass wir hier heraus kommen.", sage ich in ihre Richtung und sie verschränkt die Arme.
„Ich kann nicht mit jemandem zusammenarbeiten, dem ich nicht vertrauen kann.", sagt sie und ich zucke mit den Schultern.
„Dann lass es. Aber ich bin mir sicher, dass du mit dieser Einstellung recht alleine stehst. Wir haben keine Zeit uns untereinander zu bekriegen, wenn der wahre Feind wahrscheinlich kurz davor steht uns zu besiegen.", rufe ich ihr zu und in diesem Moment bewegen sich Vision, Natasha, Clint, Hank und Fury auf uns zu. Hill sieht sie empört an.
„Wir haben diesen Mist angefangen, also sollten wir auch die Verantwortung dafür tragen und es beenden!", sagt Fury zu ihr und sie seufzt. Kurz ist sie noch unentschlossen, dann seufzt sie und kommt mit sämtlichen SHIELD-Agents, die noch hier sind, zu uns herüber.
„Also, Captain, wie siehts aus?", fragt Tony und Steve zuckt mit den Schultern.
„Annie hat die Befehlsgewalt... sie entscheidet was wir tun.", sagt er dann und ich sehe ihn kurz überrascht an, dann fange ich mich wieder und nicke.
„Gut, als erstes müssen wir die Schurken finden und Kobik von ihnen wegholen, bevor wir irgendetwas anderes anfangen. Stephen, kannst du die Energiespuren von Kobik oder Doom zurückverfolgen? Vielleicht finden wir sie so.", fordere ich ihn auf und er murmelt mehrere Zaubersprüche, dann allerdings schüttelt er den Kopf und ich seufze. Dann allerdings fällt mir ein weiteres Mitglied des Schurkenteams ein.
„Dann versuch es mit Maximus. Der ist mit Sicherheit nicht bescheiden genug seine Energiespuren zu verstecken, der elende Angeber.", sage ich und Namor sieht direkt zu mir, als ich den Namen Maximus in den Mund nehme. Wir hatten ja beide nicht die besten Erfahrungen mit Maximus und ich glaube, dass ihm der Gedanke, dass ich mich Maximus nähere, nicht gefällt.
„Ich habe sie.", sagt Stephen nach wenigen Augenblicken und ich nicke, dann sehe ich ihn fragend an.
„Sie sind in deinem ehemaligen Haus hier in Pleasant Hill.", teilt er mir mit und ich schnaube spöttisch.
„Zerlegen diese Deppen jetzt auch noch mein Haus? Na gut, lasst uns gehen.", fordere ich die anderen auf und sehe Namor auffordernd an. Dieser versteht sofort, was ich meine, schlingt einen Arm um meine Hüfte und hebt, mit mir in seinen Armen, ab. Die anderen sehen uns wenige Sekunden an, dann scheinen sie ebenfalls zu koordinieren, wer mit wem fliegt und folgen uns.
Vor meinem Haus angekommen landet Namor geschmeidig auf dem Boden und hält mich einen kurzen Augenblick länger fest, als nötig wäre. Doch wir sind uns scheinbar, ohne uns abzusprechen, einig, dass jetzt nicht die Zeit für Turteleien ist und wir einfach nur hier weg wollen.
Ich gehe mit langsamen Schritten auf das Haus zu und höre, dass immer mehr der anderen hier ankommen. Obwohl wir sehr leise sind und uns anschleichen, trifft mein Blick auf den von Kaecilius. Doch er alarmiert nicht direkt, wie ich es erwartet hätte, die anderen, sondern sieht mich nur kurz an und schaut dann wieder weg. Täusche ich mich, oder hat er mir gerade sogar unauffällig zugezwinkert?!
„Stephen? Kannst du die Schurken durch irgendwelche Zauber ablenken und Kobik da raus bekommen?", frage ich ihn und er zuckt nur mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, aber wenn nicht, dann müsst ihr mir den Rücken freihalten.", antwortet er mir und ich nicke, dann ziehe ich mein Schwert aus seiner Scheide.
„Gut, nichts leichter als das.", versichere ich ihm und er nickt mir kurz zu, dann verschwindet er plötzlich vor unseren Augen, nachdem er einen Zauberspruch aufgesagt hat. Wahrscheinlich bewegt er sich jetzt in einem anderen Universum des Multiverse, sodass er sich unbemerkt einen Weg in das Haus verschaffen kann, um Kobik zu holen. Ich kenne Stephens Kampftechniken und gehe davon aus, dass er sich erst in einem anderen Universum einen Weg bis neben Kobik bahnen wird, dann in unser Universum zurückkehrt, um sie wieder in das andere Universum zu bringen, bis er dann bei uns in unser Universum zurückkehrt.
Wenige Minuten später steht er dann auch schon wieder vor uns, mit Kobik in den Händen, aber sobald er den Boden berührt, sackt er auf die Knie. Ich sehe ihn alarmiert an und suche nach dem Problem.
„Sie benutzt ihre Kräfte gegen mich!", keucht Stephen und ich trete sofort einen Schritt näher an das Geschehen heran, doch Namor legt mir eine Hand auf die Schulter und hält mich zurück.
„Annie, nicht.", warnt er mich und ich drehe meinen Kopf zu ihm.
„Aber wir müssen doch etwas tun!", sage ich, denn Stephen gibt mittlerweile schon schmerzverzerrte Laute von sich und es scheint ihm immer schlechter zu gehen.
„Annie, du sagst diese Kobik kennt dich, oder?", fragt Namor und ich nicke. Er lässt meine Schulter los und geht gemeinsam mit mir ein Stück weiter nach vorne. Ich weiß sofort was er meint, ohne, dass er es mir sagen muss und beuge mich ein Stück weiter zu ihr herunter.
„Hey, Kobik. Erinnerst du dich an mich?", frage ich sie und lächele sie an. In dem Moment, als ich zu sprechen beginne, und sie scheinbar merkt, dass ich hier bin, wird mein ganzer Körper von brennenden, fast schon stechenden Schmerzen erfasst und auch ich sinke direkt auf die Knie, während ich immer mal wieder einen Schmerzenslaut von mir gebe. Namor spricht mich sofort an, in der Hoffnung, dass er etwas machen kann, doch sobald Kobik seine Stimme hört, liegt auch er auf dem Boden.
„Niemand spricht!", warnt er die anderen und ich sehe mir die restlichen Helden an, die sich hier versammelt haben. Mein Blick fällt auf Wade, der offensichtlich kurz davor steht Kobik anzugreifen. Doch genau, als ich denke, dass er bereit dafür ist, sie anzugreifen, sieht man, dass er seine Meinung ändert. Stattdessen geht er nämlich mit sanften, gar nicht zu ihm passenden, Schritten auf sie zu.
„Hey, Kobik!", reißt er ihre Aufmerksamkeit auf sich. In dem Moment, in dem auch sein Körper von den Schmerzen erfasst wird, verzieht er das Gesicht, doch er kann sich noch ganz gut auf den Beinen halten. Einen Moment lang bin ich irritiert, bis mir seine extrem starken Selbstheilungskräfte einfallen. Wade beginnt auf sie einzureden, doch mit jedem seiner Worte, wird der Schmerz, der sich in uns befindet, größer. Ich stehe am Rande der Bewusstlosigkeit und als ich zu Namor sehe, der immer noch neben mir ist, kann ich sehen, dass es ihm nicht wirklich anders geht. Stephen kann ich nicht sehen, so weit kann ich meinen Kopf nicht heben. Ich schwebe immer weiter am Rande der Bewusstlosigkeit, als die Schmerzen plötzlich ruckartig aufhören. Mit entfährt ein erleichtertes Seufzen, doch trotzdem bewege ich mich noch kein Stück – denn ich kann es noch nicht. Die Schmerzen, die noch in meinem Körper zurückgeblieben sind, sind immer noch zu stark und ich habe das Gefühl, als würden sie mich lähmen. Ein weiteres Mal verfluche ich Tony dafür, dass er mir meine Selbstheilung genommen hat, denn sonst würde es mir jetzt schon wieder gut gehen. Als ich merke, dass es einigermaßen geht, richte ich mich Stück für Stück auf, doch als ich gerade mal meinen Oberkörper vom Boden gehoben habe, greift mir jemand unter die Beine und meinen Oberkörper und hebt mich auf seine Arme. Ich müsste nicht mal hingucken, um zu wissen, dass es Namor ist, weshalb ich meinen Kopf einfach schwach gegen seine Brust sinken lasse. Ich werfe einen Blick zu Stephen und sehe mehrere Personen um ihm herumstehen, weshalb ich davon ausgehe, dass es ihm nicht gerade besser geht – eher noch schlechter. Er war Kobiks Kräften am längsten ausgesetzt und hat es trotzdem noch geschafft sie vor den Schurken zu retten und zu uns zu bringen.
Als mir Kobik wieder einfällt, drehe ich meinen Kopf suchend zu ihr und stelle fest, dass sie in Wades Armen liegt und weint, während sie immer wieder zu Stephen und Namor und mir sieht. Ich lächele sie schwach an, als unsere Blicke sich treffen, doch sie wendet den Blick direkt wieder von mir ab, als wir uns in die Augen gesehen haben. Es ist fast schon ein Wunder, dass ausgerechnet Wade ihr dabei helfen konnte, sich zu beruhigen. Mein Blick fällt auf Tony, der geistesabwesend auf Namor und mich sieht und dabei den Eindruck macht, als würde er bereuen, was er getan hat. Ich verdrehe die Augen und lasse mein Schwert, das ich vorhin fallen lassen habe, in meine Hand fliegen.
„Wir müssen immer noch hier weg.", sage ich leise zu Namor und er sieht mich geschockt an.
„Gib dir doch zehn Minuten Zeit und regenerier dich kurz!", meint er daraufhin, doch ich schüttele nur den Kopf.
„Wir haben keine Zeit, Namor." Wenn die Schurken aus welchem Grund auch immer erneut an eine solche Macht wie Kobik kommen sollten, dann haben wir erneut ein mächtiges Problem.
„Avengers, sammeln!"
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