15

KAPITEL 15

Namor, Pleasant Hill, 22.35 Uhr

„Hat einer von euch eine Idee, wie wir Annie finden sollen? Wir können ja schließlich nicht jeden persönlich sehen und nachgucken, ob er Ähnlichkeiten mit Annie hat.", Steve sieht fragend in die Runde und plötzlich liegen alle Blicke auf mir. Ich verstehe einen Moment lang nicht warum, doch dann scheint es mir mehr als offensichtlich, denn alle haben Hoffnung in ihrem Blick.

„Ihr habt gesagt die Augen einer Person bleiben gleich, oder?", frage ich Steve, welcher direkt nickt.

„Und was willst du machen? Willst du jedem Bewohner von dieser Hölle hier in die Augen schauen?", spöttisch sieht mich T'Challa an und ich wiederstehe dem Drang ihm in die Fresse zu hauen, dann verdrehe ich nur die Augen.

„Ich kenne Annie besser als jeder von euch. Wir suchen nach einem Haus, das genau aussehen wird, wie ihres. So wie ich SHIELD kenne, wird es mehr als nur gut bewacht werden, das heißt es ist ein Haus, mit vielen anderen Häusern in unmittelbarer Nähe. Und vor diesen Häusern werden viele Stühle oder Ähnliches stehen, um Annie bequem und unauffällig bewachen zu können", beginne ich und sehe in Steves Blick direkt, dass er weiß, worauf ich hinaus will.

„Das heißt wir suchen nach Annies Haus und warten dort auf sie? Dann werden uns die SHIELD Soldaten erkennen und die anderen verständigen.", wirft Strange in den Raum und ich sehe zu Sam und Johnny, die beide etwas gedankenverloren in der Gegend herumschauen, aber aufsehen, als sie meinen eindringlichen Blick auf sich spüren.

„Ihr beide könnt das ganze aus der Luft aus machen, während Strange euch vor den anderen verbirgt.", meine ich und ich sehe, dass sich die anderen alle Blicke zuwerfen, meine Idee dann aber scheinbar gar nicht so schlecht finden, denn Strange, Johnny und Sam nicken sich gegenseitig ein mal zu.

„Außerdem kannst du uns zusätzlich noch verbergen, dann können wir hier unten zu Fuß suchen.", wende ich mich dann noch an Strange, der das ganze wohl offensichtlich nicht so schlecht zu finden scheint.

„Du hast dir echt Gedanken gemacht, hm? Und das alles nur für Annie?", fragt mich Wade und ich sehe ihm direkt in die Augen, bevor ich ihm antworte.

„Ich werde hier nicht gehen, bevor ich Annie nicht wieder habe. Und wenn ich dafür ganz Pleasant Hill dem Erdboden gleich machen muss, dann werde ich es tun.", versichere ich ihm und er lächelt leicht. Zumindest glaube ich, dass das, was sich unter seiner Maske abbildet, ein Lächeln ist.

„Wir werden sie finden, mach dir keine Sorgen. Und wenn das alles hier vorbei ist, dann könnt ihr euch nach Atlantis zurück ziehen und glücklich werden, das versichere ich dir.", Steve schlägt mir ein Mal aufmunternd auf die Schulter, dann dreht er sich zu Strange.

„Okay, fangen wir an. Wenn einer von uns etwas gefunden hat, dann ruft er die anderen an, bevor auch nur einer von uns etwas probiert, verstanden?", Steve sieht alle, besonders mich, eindringlich an. Ich nicke, ebenso wie die anderen.

Strange murmelt etwas vor sich hin, dann sieht er uns alle eindringlich an.

„Ich habe euch nun vor den anderen verborgen, das heißt es können nur Annie und der Rest von uns, euch sehen. Also passt auf, dass ihr keinen Unfug anstellt.", warnt er uns, dann sieht er zu Johnny und Sam.

„Ich helfe euch, dann können wir schneller etwas finden. Ich kann zusätzlich die Gegend noch nach den Energiespuren von Annie absuchen. Annie hinterlässt mit ihren Kräften sehr deutliche Spuren, die man gut von anderen differenzieren kann.", erklärt er und ich nicke.

„Gut, dann lasst und mal los.", fügt Steve dem Ganzen noch hinzu, dann machen wir alle uns auf den Weg.

Ich weiß nicht wie es passiert ist, aber wir haben uns noch mal aufgeteilt und ich bin nun mit Reed und T'Challa in einem Team. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das gut finden soll, denn schließlich haben T'Challa und ich die meiste Zeit unseres Lebens versucht, den jeweils anderen umzubringen. Fast so, als hätte er meine Gedanken gelesen, dreht er sich zu mir.

„Hör mal, Namor. Ich weiß, wir hatten unsere Schwierigkeiten... aber ich denke, dass wir all das für Annie beiseite lassen sollten. Annie war schon immer das Bindeglied unseres Teams und ohne sie sind wir verloren. Klar, wir haben Steve, aber sind wir mal ehrlich... wenn es darum geht eine brutalere Schlacht zu führen, dann sind wir ohne Annie aufgeschmissen.", sagt er und ich bleibe ruckartig stehen.

„Ich sehe Annie nicht nur als die verdammte Killermaschine, die sie nun mal ist!", zische ich und verenge die Augen, denn es stört mich unwillkürlich, dass Annie wieder nur auf ihre Brutalität und ihre Kampfkünste reduziert wird, wo sie doch so viel mehr ist.

„Ich weiß, Namor. Aber wir wissen beide, dass wir aus unterschiedlichen Beweggründen handeln. Ich, weil ich Annie als mein Teammitglied ansehe, das wir brauchen und du, weil du ohne Annie Irwin verloren wärst. Sie bedeutet dir wirklich viel und ich weiß, dass es für dich das Schlimmste wäre, sie nun endgültig zu verlieren. Nach allem, was ihr beiden durchgemacht habt, woran ich auch nicht ganz unbeteiligt war, habt ihr es endlich mal wieder verdient, glücklich zu sein.", sagt er und ich sehe ihn mit einem neutralen Gesichtsausdruck zu ihm, weil ich mir seine Worte noch durch den Kopf gehen lasse.

„Du hast Recht... Annie zu verlieren... das will ich mir gar nicht vorstellen. Nach all dem, was sie durchmachen musste, will ich sie einfach nur noch beschützen und dafür sorgen, dass sie glücklich ist.", gebe ich zu und es passt mir eigentlich nicht, dass es gerade T'Challa ist, mit dem ich über meine Gefühle rede, doch es muss einfach alles ein Mal raus.

„Ich werde alles dafür tun, dass ihr glücklich werdet. Das ist das mindeste, was ich für euch tun kann.", versichert er mir und ich tue etwas, das ich mir vor kurzem nie erträumt hätte: Ich lächele ihn an.

Es vergeht noch etwa eine Stunde, in der ich innerlich einen Nervenzusammenbruch erleide, da es ja wohl nicht so schwer sein kann, Annie zu finden, dann endlich klingelt der Kommunikator und ich sehe direkt auf diesen hinauf, um die Koordinaten zu erfassen.

„Das ist hier gleich um die Ecke, los!", dränge ich die anderen beiden und renne direkt los. Der Gedanke, dass ich meine Annie bald wieder haben werde, lässt mich alles andere vergessen und ich sprinte nur durch die Straßen, zu dem angezeigten Haus. Dort sehe ich auch schon die anderen. Da wir die letzten sind, die eintreffen, bedeutet mir Steve direkt, dass ich vorgehen kann, was ich auch direkt tue. Am liebsten würde ich einfach in das Haus stürmen, doch dann würde ich wahrscheinlich riskieren von Annies Schwert aufgeschlitzt zu werden, weshalb ich einfach klingele. Eine Weile, in der ich ungeduldig mit dem Fuß kippele, passiert nichts, dann allerdings öffnet sich die Tür und Annie streckt ihren Kopf durch die Tür.

„Annie!", erleichtert sehe ich sie an und hoffe die ganze Zeit, dass sie die Tür ein Stückchen weiter öffnet, sodass ich sie in meine Arme schließen kann, doch sie tut nichts. Ihr Blick strahlt keine Freude aus und ich bin augenblicklich niedergeschlagen, denn ich frage mich, ob sie sich gar nicht freut, mich zu sehen. Was ist, wenn sie mir erzählt, dass sie hier ein schönes Leben hat und nicht mehr zurück möchte? Dann allerdings sagt sie die 2 Sätze, die mein Herz zerbrechen lassen.

„Kenne ich Sie? Und wer ist Annie?" Ich tausche einen Blick mit den anderen, doch noch bevor ich etwas sagen kann, knallt Annie mir die Tür vor der Nase zu.

„Okay, was ist gerade passiert?!", frage ich und würde meinen Kopf am liebsten gegen die Wand schlagen. Ich klingele erneut, dieses Mal energischer, doch es kommt nur ein wütendes „Verschwinden Sie!" zurück. Ich reiße mich zusammen und drehe mich zu den anderen.

„Gut, was jetzt? Sollen wir ein anderes Mal wieder kommen, wenn wir einen Plan haben?", fragt Wade, doch ich weiß, dass ihm diese Idee ebenso wenig passt wie mir.

„Ich habe eine bessere Idee.", sage ich nur trocken, drehe mich um und trete die Tür aus den Angeln. Dahinter sehe ich Annie, die mich erschrocken ansieht.

„Annie, hör mir zu!", sage ich und sehe sie eindringlich an, doch sie weicht nur einen Schritt zurück.

„Es tut mir leid, aber ich glaube, dass Sie mich verwechseln. Mein Name ist Ava und-", beginnt sie, doch ich unterbreche sie direkt.

„Das stimmt nicht! Du bist Annie Irwin, die mächtigste Avengerin, die die Welt zu bieten hat! Du hast die Welt mehrfach davor bewahrt unterzugehen und das weist du auch!", ich sehe sie an und komme ihr immer näher, ohne das ich es weiß.

„Ich glaube ich weiß nicht, was eine Avengerin ist und ich bin bestimmt auch kein Teil davon. Und die Welt habe ich auch noch nie gerettet. Ich habe nur einen kleinen Job in einem Büro, mehr nicht.", beteuert sie und ich verliere langsam aber sicher den Verstand. Das scheint auch Steve zu merken, denn er tritt neben mich und streckt Annie die Hand hin.

„Hallo, mein Name ist Steve. Wir sind uns schon mehrfach begegnet, aber das wissen Sie natürlich nicht mehr.", beginnt er und ich verstehe sofort, was er vor hat. Er probiert Annie Verständnis zu geben, sodass sie sich für das, was wir ihr sagen, doch noch öffnet.

„Ich kenne Sie nicht.", sagt Annie und sieht mittlerweile fast schon verängstigt zu uns allen. Sofort will ich sie in den Arm nehmen, ihr Schutz geben und ihr sagen, dass alles gut wird, doch sie würde mich nur wegstoßen und mich anschreien, da bin ich mir sicher.

„Doch, Sie kennen mich. Allerdings erinnern Sie sich daran nicht mehr. Eine Organisation namens SHIELD, die sich mit Menschen mit besonderen Fähigkeiten befasst, hat Ihnen die Erinnerungen genommen. Und Sie dann hier her geschickt, damit Sie auf der Erde nicht mehr kämpfen können.", fährt er fort und ich sehe direkt, dass Annie ihm das kein Stück abkauft. Ich weiß langsam wirklich nicht mehr, was wir noch machen können, damit sie uns glaubt.

„Ich denke Sie verwechseln mich. Und ich-", beginnt sie, doch ich unterbreche sie direkt.

„Verdammt, nein! Das, was wir sagen, stimmt!" Ich tadele mich innerlich dafür, dass ich mein Temperament nicht unter Kontrolle habe, denn ich erschrecke sie wahrscheinlich nur noch mehr.

„Ich würde Sie nun bitten mein Haus zu verlassen.", sagt sie und ihre Stimme klingt eisig, genau so wie ich Annies Stimme kenne, wenn sie kurz davor steht, einen Feind anzugreifen.

„Bitte, hör mir zu.", beginne ich erneut und dieses Mal bin ich deutlich ruhiger, doch jetzt ist Annie es nicht mehr.

„Nein, du hörst mir jetzt mal zu! Du kommst hier her, brichst in mein Haus ein, zerstörst meine Tür und erzählst mir dann etwas, das nicht stimmt. Denkst du allen Ernstes, dass ich euch diese seltsame Geschichte abkaufe? Ich weiß nicht, was ihr damit bezwecken wollt, aber ich weiß, dass ich euch nie wieder sehen will! Ihr werdet mir meine Tür ersetzen und dann werdet ihr für immer verschwinden. Und du, denk gar nicht daran, mir jetzt zu widersprechen, denn dann lernst du mich mal richtig kennen und glaub mir, das willst du ni-" Ich weiß nicht, was in diesem Moment über mich kommt, als sie mich anschreit und mir droht, aber ich überwinde die wenigen Meter, die noch zwischen uns sind so schnell, dass sie nichts mehr dagegen machen kann und nehme ihr Gesicht zwischen meine Hände. Dann lege ich meine Lippen auf ihre und küsse sie. Zuerst wehrt sie sich leicht, doch es ist, als würde in ihr ein Schalter umgelegt werden und mit einem Mal erwidert sie den Kuss wieder. Als ich mich von ihr löse und ihr ins Gesicht sehen will, flüstert sie nur ein leises „Es tut mir leid, Namor.", bevor ihre Knie nachgeben und sie auf den Boden fallen würde, wenn ich sie nicht halten würde.

„Wie konnte ich dich nur vergessen?", flüstert sie und die Tränen, die sich aus ihren Augen einen Weg über ihre Wange bahnen, tropfen auf den Boden. Ich lasse es zu, dass sie sich auf den Boden kniet, dann knie ich mich dazu und ziehe sie in meine Arme. Es tut gut, zu spüren, dass sie sich erinnert und mein Herz schlägt so doll, dass ich glaube sie kann es hören, weil sie mit dem Kopf an meiner Brust liegt.

„Es ist nicht deine Schuld, Annie. Es ist nur wichtig, dass du dich jetzt wieder erinnerst.", antworte ich und streiche ihr beruhigend über den Kopf, in der Hoffnung, dass es ihr dadurch besser geht.

„Ja, ich erinnere mich, Namor.", flüstert sie und löst sich von mir. Als sie mir so gegenüber sitzt und mich ansieht, gleitet mein Blick von ihren Augen zu ihren Lippen und dann direkt wieder zurück. Doch Annie hat es trotzdem gesehen und ein schelmisches Grinsen bildet sich auf ihrem Gesicht. Ich hasse es, dass sie aus mir lesen kann, wie aus einem offenen Buch, denn sie wird bestimmt wissen, was in meinen Gedanken abläuft. Doch kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, stürzt sie sich plötzlich auf mich und küsst mich. Sie scheint zu vergessen, dass sich die anderen auch noch im Raum befinden, denn der Kuss ist stürmisch und gleichzeitig so voller Emotionen. Genau das, was man von Annie Irwin erwarten würde.

„Ich bin so froh, dass wir das jetzt geklärt haben.", flüstert sie, als wir uns lösen und ich sehe sie wohl einen Moment lag ziemlich dumm an, dann verstehe ich, was sie mir sagen will. Sofort könnte ich mich innerlich schlagen, dass es mir nicht eher aufgefallen ist, dass meine Gefühle nicht einseitig sind.

„Wie lange schon?", frage ich sie und kann dabei nicht verstecken, dass sich meine Stimme leicht empört anhört.

„Kurz nachdem wir Wakanda verlassen haben. Vorher wollte ich es mir niemals eingestehen und habe es als Freundschaft abgetan.", gibt sie zu und ich sehe sie ungläubig an.

„Oh mein Gott, wie konnten wir nur so blind sein?!" Ich weiß nicht wieso, aber ich beginne plötzlich zu lachen. Annie steigt sofort mit ein.

„Okay, ich gebe zu, ich bin etwas verwirrt. Aber um das Zusammenzufassen: Du erinnerst dich wieder, ihr habt euch gerade auf eine ganz seltsame Art und Weise eure Liebe gestanden und wir können für immer hier verschwinden?" Steves Stimme reißt mich aus meinem Lachen und ich werfe einen Blick zu ihm, dann wieder zu Annie.

„Oh Steve, es tut mir so leid.", sagt sie leise, dann wirft sie sich auch ihm in die Arme. Dieser erwidert ihre Umarmung nur, dann lässt er sie wieder los.

„Ich bin einfach nur froh, dass es jetzt vorbei ist und vor allem, dass Namor wieder normal ist.", gibt Steve nur als Antwort zurück und sieht mich grinsend an.

„Hey!", gespielt empört sehe ich ihn an, während Annie die restlichen aus dem Team umarmt.

„Ich bin euch so dankbar, dass ihr mich nicht einfach aufgegeben habt.", Annie streicht sich die Tränen aus den Augenwinkeln, dann strafft sie ihre Schultern und strahlt unwillkürlich wieder Stärke und Macht aus, so, wie sie es sonst auch immer tut, wenn andere dabei sind. Es ehrt mich, dass ich der einzige bin, der ihre verletzliche Seite voll und ganz kennt.

„Denkst du wirklich, dass wir dich aufgegeben hätten? Du weißt doch, wir müssen zusammenhalten. Das hast du selber gesagt.", Bucky lächelt sie leicht an und sie erwidert dieses Lächeln.

„Wisst ihr, wer die anderen Leute sind, mit denen ich hier eingesperrt war?", wendet sie sich dann an uns und ich überlege einen Moment lang, ob es komisch wäre, sie jetzt in den Arm zu nehmen. Doch ich weiß, dass Annie und ich niemals so eine Beziehung führen würden, dazu sind wir beide nicht der Typ.

„Nun, wir wissen es nicht zu 100 Prozent, aber wir gehen davon aus, dass du mit einigen Schurken der Stufe 3 bis 8 hier bist.", meint Steve und ich sehe ihn erstaunt an.

„Es sind echt so hochrangige Schurken hier?", fragt sie erstaunt und Steve nickt.

„Deshalb wissen wir nicht, warum du hier bist. SHIELD bewertet dich mittlerweile mit einer 10. Das ist die höchste Stufe.", erklärt er ihr weiter und Annie sieht ihn erstaunt an.

„Auf der Mutantenskala bist du übrigens auch aufgestiegen, in der letzten Zeit. Deine 4 ist Geschichte, du hast jetzt eine sehr eindeutige 5.", fügt er direkt hinzu und Annie streicht sich ein Mal kurz durch das Gesicht.

„Okay, ich glaube das sind echt zu viele Infos für einen Tag.", meint sie und wirft mir einen weiteren Blick zu, dann sieht sie ein Mal in die Runde.

„Okay, zurück zum eigentlichen Thema.", reißt sie dann wieder die Aufmerksamkeit an sich und sieht uns alle an.

„Was machen wir? Verschwinden wir einfach so und lassen die alle hier zurück?", fragt sie und wir nicken.

„Unser Plan war es nur, dich hier heraus zu holen und dann alles wieder normal weiter gehen zu lassen.", antworte ich ihr und sie sieht mich mit einem leichten Lächeln an.

„Dann sollte ich meine Sachen zusammen packen und wir verschwinden.", sagt sie und läuft dann aus dem Zimmer.

„Ich gucke mal, ob ich ihr helfen kann.", sage ich und folge ihr direkt, damit ich nicht mit den anderen da stehen muss und diese peinliche Stille ertragen muss.

„Kann ich dir helfen, Annie?", frage ich und sie dreht sich erschrocken um.

„Nein, ich glaube nicht. Ich habe alles, denke ich.", meint sie und dreht sich noch mal suchend im Zimmer um, dann allerdings dreht sie sich zurück zu mir.

„Ich habe alles, lass uns bitte gehen und niemals wieder hier her kommen.", bittet sie und kommt mir näher. Dieses Mal widerstehe ich dem Drang nicht und lege einen Arm um ihre Schultern, was sie aber nicht im Geringsten zu stören scheint, denn sie lehnt sich leicht an mich.

„Ich werde dafür sorgen, dass so etwas niemals wieder passiert, vertrau mir.", lächele ich, dann ziehe ich sie mit mir nach unten, sodass wir wieder auf die anderen treffen, die uns schon erwartungsvoll ansehen. Als sie die Tasche sehen, die Annie in der Hand hält, schmunzeln sie.

„Du hängst wirklich nicht an materiellen Dingen, oder?", fragt Reed und Annie schüttelt nur den Kopf.

„Gut, und jetzt lasst uns bitte einfach nur noch verschwinden und niemals wieder kommen.", bittet sie und sieht alle aus diesem Team auffordernd an. Gerade, als ich ihr das sagen will, klingelt Steves Handy und als er hinauf sieht, macht er große Augen.

„Die ist von Sharon... die anderen sind auf dem Weg hierher. Sie wollen Annies Erinnerungen wieder löschen und sie weiterhin hier einsperren.", verkündet er uns dann und Annies Blick verfinstert sich.

„Wir tun alles, damit das nicht passiert, mach dir keine Sorgen.", wendet sich Strange an sie. Annie lacht spöttisch.

„Glaub mir, dieses Mal werde ich so lange kämpfen, bis einer tot ist. Entweder sie, oder ich."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top