Kapitel 56

Kapitel 56

Annie schreit vor Schmerz auf, als sich das Auto in ihre Seite drückt. Sie kommen im Wasser auf und langsam füllt sich das Auto mit Wasser. Namor tritt seine Tür auf und schwimmt heraus. Dann schwimmt er um das Auto herum und holt Annie aus dem Auto, die sich noch immer schmerzvoll die Seite hält. Als er sie vorsichtig heraus zieht, kann er auch sehen wieso: Ein Stück der Autotür und der Fensterscheibe hat sich in ihre Seite gebohrt. Und das Teil ist nicht gerade klein.
Er schwimmt mit ihr ein Stück von dem Auto weg. Dadurch, dass sie mittlerweile auch unter Wasser atmen kann macht er sich gar nicht erst die Mühe nach oben zu schwimmen und bleibt lieber unter Wasser. Dort zieht er ihr vorsichtig das Metall und Glas aus der Seite und sieht, dass das Wasser sich leicht rötlich färbt. Schnell hebt er sie wieder auf seine Arme und schwimmt dann nach oben. Oben angekommen fliegt er dann aus dem Wasser und setzt sie ab. Dann sieht er sich hektisch nach dem Angreifer um, den er auch sogleich entdecken kann. Es ist die Wache, die scheinbar einen Narren an ihr gefressen hatte. Die Wache von damals am Frühstückstisch. Annie hatte immer mal wieder von Differenzen mit ihr erzählt. Wütend sieht er zu ihr.
»Du!«, anklagend zeigt er auf sie und fliegt los, als sie versucht zu fliehen. Innerhalb weniger Sekunden hat er sie eingeholt und schnappt sie, dann fliegt er zurück zu Annie und drückt die Wache dann gegen die Steinwand eines Felsvorsprungs. Charline keucht auf, als er sie am Hals festhält und dagegen presst. Annie öffnet die Augen und sieht die ganze Szene die sich vor ihren Augen abspielt erst skeptisch, dann wissend an.
»Du warst das, oder?«, fragt sie, als sich ihre Seite weitestgehend beruhigt hat und nicht mehr so stark blutet. Charline beginnt zu lachen, doch ihr Lachen verebbt, als Namor ihren Hals etwas stärker zusammendrückt.
»Das war wohl die Antwort.«, stellt Namor fest und hebt Charline hoch. Dann geht er an den Abgrund, der sich neben ihnen befindet.
»Wenn du uns noch einmal angreifst, dann wird das weitaus schlimmer für dich enden.«, sagt er, dann lässt er sie fallen. Sie schreit, als sie die Meter nach unten in das Wasser fällt, doch ihr Schreien verstummt, als sie im Wasser aufkommt.
Namor geht zu Annie und hilft ihr hoch.
»Super, jetzt haben wir kein Auto mehr. Was machen wir jetzt?«, fragt Annie und sieht sich um. Sie befinden sich wohl am Arsch der Welt.
»Fliegen oder schwimmen?«, meint Namor nur als Antwort. Annie sieht zu ihm und deutet dann auf das Meer.
»Schwimmen wir. Dort kommen wir wahrscheinlich unbemerkter an, als wenn wir fliegen.«, antwortet sie ihm und beginnt zu grinsen, als Namor mit einem perfekten Kopfsprung ins Wasser eintaucht. Schnell springt sie hinterher, aber nicht annähernd so elegant wie er. Sie hätte es niemals geschafft eine mindestens 30 Meter hohe Klippe auch nur ansatzweise elegant herunter zu springen. Unter Wasser sieht sie zu Namor, der schon freudig auf sie wartet.
Beide schwimmen los und schnell wird der Ozean kälter und tiefer. Nach einiger Zeit dreht sich Namor zu Annie um.
»Halt dich irgendwo an mir fest.«, fordert er sie auf. Irritiert sieht sie ihn an, doch er blickt nur abwartend zurück.
»Was hast du vor?«, fragt sie, legt jedoch vorsichtig die Arme um ihn.
»Du weißt, wie schnell ich schwimmen kann, ja?«, fragt er grinsend nach. Annie nickt nur.
»Ja, bis zu 300 Knoten, also 555 Kilometer die Stunde.«, bestätigt sie und er nickt.
»Damit sollten wir deutlich schneller durch den Ozean kommen, meinst du nicht auch?«, fragt er und Annie lacht.
»Na los. Fang an zu schwimmen, du Angeber.«, fordert sie dann. Das lässt er sich nicht zweimal sagen und sofort gleiten Annie und Namor durch das Wasser. Annie konzentriert sich darauf, dass sie sich bei dieser unglaublich schnellen Geschwindigkeit bloß gut festhält. Sie hatte den Nordatlantischen Ozean noch nie so schnell durchquert.
Nach einiger Zeit sieht sie schon die Küste und Namor wird allmählich langsamer.
»Wie kommen wir von dort aus weiter?«, fragt sie dann und er überlegt kurz.
»Ganz einfach: Wir fliegen.«, antwortet er ihr. Sie verzieht das Gesicht.
»Ich glaube nicht, dass ich so lange fliegen kann.«, meint Annie und seufzt innerlich. Hätte sie Flügel, dann wäre das wahrscheinlich etwas Anderes. Aber dadurch, dass sie mithilfe ihrer Kräfte fliegt, ist es sehr anstrengend für sie, sich fliegend fortzubewegen. Auf der Stelle ist das kein Problem, sie muss sich schließlich nur einmal konzentrieren und auch nur einmal ihr Ziel fokussieren, doch wenn sie einen weiteren Weg damit hinter sich bringen soll, dann muss sie sich ständig neu fokussieren und das kostet ziemlich viel Kraft.
»Mach dir da keine Sorgen drum. Ich war lange genug im Wasser, dass ich jetzt wieder vollständig geheilt bin. Ich kriege das hin.«, gibt er nur zurück und wird noch etwas langsamer, als er die ersten Schiffe vor der Küste sieht. Es dauert nicht mehr lange, dann sind die beiden angekommen und Namor hebt sie ohne Vorwarnung auf seine Arme.
»Mein Gott, warn mich doch vor!«, beschwert sie sich, wird von Namor allerdings nur herzhaft ausgelacht.
»Wieso? So ist es doch viel lustiger.«, antwortet er ihr und schwimmt noch ein kleines Stück weiter, dann fliegt er aus dem Wasser heraus. Die Menschen, die sich hier befinden sehen interessiert zu ihnen.
»Das sind Annie und Namor!«, ruft ein kleiner Junge begeistert. Annie winkt ihm kurz, dann gerät er außer Sichtweite.
»Na dann, auf zu Wade.«

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