Kapitel 52

Kapitel 52

Am nächsten Morgen wacht Annie unter freiem Himmel auf. Scheinbar sind Namor und sie in der Nacht hier eingeschlafen, nachdem sie hier geredet hatten. Annie liegt halb auf Namor, er umarmt sie von hinten und scheint noch zu schlafen. Sofort gleiten ihre Gedanken wieder zu dem Gespräch der Nacht und ein ungutes Gefühl kommt in ihr hoch. Die nächste Inkursion wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass man nur noch auf seinen eigenen Tod wartet. Sie wartet nur noch darauf, dass der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, um sich selber in die Luft zu sprengen.

Dieser Gedanke stößt ihr bitter auf und sie schüttelt schnell den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen. Dann steht sie auf und geht duschen. Als sie fertig ist sieht sie, dass Namor nicht mehr dort ist, wo er eben noch gelegen hat. Doch noch bevor sie sich Gedanken machen kann, wo er denn nun ist, kommt er wieder in das Zimmer herein – mit Frühstück.

»Frühstück, wie wundervoll.«, meint sie und grinst. Namor schmunzelt und stellt das Tablett auf den Tisch.

»Fang schon mal an, ich gehe duschen.«, meint er nur und geht dann in das angrenzende Badezimmer. Annie sieht ihm kurz hinterher, dann beginnt sie zu essen. Nach wenigen Minuten kommt Namor wieder aus dem Zimmer, mit perfekt gestylten Haaren und nur mit einem Handtuch um die Hüfte. Annie erwischt sich dabei, wie ihr Blick zu seinen nackten Muskeln gleitet. Sofort schüttelt sie fast unmerklich den Kopf und wendet den Blick wieder auf ihr Frühstück. Namor zieht sich an und kommt dann mit einer Jogginghose, den Oberkörper immer noch frei, zu Annie an den Tisch. Dann beginnt auch er zu essen. Das Frühstück verläuft größtenteils still und als beide fertig gegessen haben, nimmt Namor die Sachen und bringt sie wieder weg.

Annie geht währenddessen in das Badezimmer und schminkt sich, wie jeden Tag, ihre Augen dunkel. Gerade als sie sich erleichtert auf ihr Bett fallen lassen will kommt Namor wieder in den Raum. Er sieht sich hektisch um.

»Annie. Die nächste Inkursion steht an.«, meint er und schnappt sich seine Klamotten, die er auch sogleich anzieht. Annie springt förmlich auf und zieht ebenfalls ihren Anzug an. Nachdem sie alle ihre Waffen untergebracht hat sieht sie zu Namor und nickt ihm zu.

»Gut, gehen wir.«

*

»Ich habe schon lange nicht mehr so etwas Friedliches in Verbindung mit einer Inkursion gesehen.«, murmelt sie und sieht sich um. Sie steht zusammen mit Namor auf einem Feld, in der Nähe der Fantastic Farm. Sie hofft inständig, dass alles gut werden wird.

»Annie?«, fragt Namor neben ihr sanft und sie wendet den Blick zu ihm. Fragend sieht sie ihn an.

»Ich weiß, dass ich dich nicht davon abbringen kann nun mit mir hier zu stehen. Ich weiß das sehr zu schätzen, dass du dieses Opfer bringst.«, flüstert er und sieht ihr direkt in die Augen.

»Ich bin froh, dass ich all die Jahre das Privileg deiner Freundschaft erleben durfte.«, fügt er dann noch hinzu, dann lehnt er sich zu ihr herunter und drückt ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Annie weiß, dass es rein freundschaftlich ist.

»Ich würde mit niemand anderem hier stehen wollen.«, lächelt sie und sieht dann in die Ferne, ebenso wie er.

»Sie kommen.«, murmelt er dann plötzlich und wie aufs Stichwort öffnet sich ein Portal hinter ihnen, aus dem die Kabale heraustritt.

»Namor! Du betrügst uns?! Sprich, oder erfahre den Zorn der Kabale.«, Thanos Augen sehen wütend zu Namor, Annie wirft er nur einen abschätzigen Blick zu.

»Lord Thanos, ich beschloss unser nächstes Ziel auszukundschaften und nahm Annie zur Unterstützung mit. Es ist einzigartig. Hier gibt es keine Helden. Keinen Widerstand.«, teilt er Thanos mit und sieht zu ihm hoch.

»Du entscheidest ni-«

»Schweig, Black Swan! Ich habe mich um die Bombe gekümmert. Wir können jetzt also gehen. Unser Werk hier ist getan.«, Namor sieht zu Thanos hoch, der immer noch mit leuchtenden Augen vor ihm steht und zu ihm hinunter sieht.

»Wer bist du, uns Befehle zu geben?«, Thanos Stimme klingt drohend und Annie stellen sich alle Nackenhaare auf.

»Ich... bin Namor!«, mit diesen Worten holt er aus und schlägt Thanos mitten ins Gesicht. Dieser wird nach hinten geschleudert. Noch bevor Annie etwas unternehmen kann, wird sie von Maximus und Corvus festgehalten. Corvus hält sie an den Handgelenken fest und durch den Druck, den er auf ihre Handgelenke ausübt spürt sie, dass ihr Teleporter zerbricht.

»Das war ein Fehler, kleiner Prinz. Bleibt zurück. Ich werde dem Prinzen eine Lektion erteilen. Ich breche dich und nehme den Zünder. Das wird dich lehren, Thanos zu hintergehen!«, meint Thanos und sieht zu seinen Teamkameraden, die Annie mittlerweile ein Messer an den Hals halten, damit sie aufhört zu versuchen sich loszureißen.

»Du langweilst mich, Titan... lass uns beginnen.«, Namor steht kampfbereit vor ihm.

Jeder Knochen, in meiner Hand bricht. Trotz all meiner Taten, ist er die Verkörperung des wahrhaft Bösen. Ich sterbe nicht... doch das Leid... der Schmerz... ist schlimmer als alles, das ich kenne. Es ist meine Sühne. Mein Opfer. Blut für Blut. Es ist ein Anfang.

Thanos schlägt Namor ins Gesicht, welcher sogleich zu Boden stürzt. Namor versucht sich noch wieder aufzurichten, als Thanos ihn zu Boden drückt, indem er sich mit seinem ganzen Gewicht auf seinen Rücken stellt. Der Atlanter stößt einen Schmerzenslaut aus und sieht zu Annie, welche den Schmerz in seinen Augen sehen kann. Aber sie weiß, dass ihre Augen dieselben Schmerzen ausstrahlen wie seine. Es tut ihr weh, ihn so leiden zu sehen und zu wissen, dass sie rein gar nichts tun kann.

»Lang ist's her, dass ich einen fähigen Gegner besiegte. Doch nun Schluss mit der Scharade, Namor...«, Thanos packt Namor am Hals und hebt ihn in die Luft.

»Du hast deine Lektion gelernt. Doch nun gib mir den Zünder, damit... du... lächelst?«, Thanos wirkt verwirrt, als sich auf Namors Gesicht tatsächlich ein kleines Lächeln stiehlt.

»Ihr Narren. Ich habe den Zünder nicht. Das Schicksal der Welt liegt in anderer Hand.« Namors Stimme klingt leise und schwach.

»Alles stirbt. Unweigerlich. Du kannst nichts dagegen tun. In deinem Fall, ist etwas noch Schlimmeres auf dem Weg. Etwas, das euch foltert und quält, bevor alles zugrunde geht. Glaub mir, das ist schlimmer als der Tod. Es ist mir unerträglich. Doch du hast die Kraft, das zu ändern. Ich kenne dich von verschiedenen Erden, deine Kraft und den Willen das Richtige zu tun. Es wird einen Tumult geben, Kampflärm. Dann wird es still werden. In diesem Moment der Stille... musst du den Zünder auslösen. Kannst du das? Tun, was getan werden muss?«, hatte Namor zu Reed gesagt.

Genau in diesem Moment steht der Reed, dieser Erde, auf dem Feld und sieht in Richtung des Himmels.

»Vergib mir, Susan. Ich liebe dich.«, mit diesen Worten drückt er den Auslöser der Bombe.

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