Kapitel 50
Kapitel 50
Namor geht sofort in das Zimmer, in dem er Maximus vermutet. Ohne zu klopfen betritt er es und sieht sich im Raum um. Black Swan sitzt am Tisch und isst etwas, Maximus steht vor einer Wand, an der irgendwelche Zettel hängen. Namor ignoriert Black Swan, sondern geht gleich zu Maximus und packt ihn am Kragen. Dann drückt er ihn sofort gegen die Wand, sodass seine Füße in der Luft baumeln.
»Namor, genau dich habe ich erwartet.«, meint er und sieht zu ihm.
»Dann kannst du dir ja denken, wieso ich hier bin.«, antwortet Namor daraufhin nur und sieht kurz zu Black Swan, die allerdings nur stumm ihr Essen weiter in sich stopft und das Ganze belustigt mit ansieht.
»Ich denke schon, ja. Wo ist sie?«, fragt Maximus und grinst.
»Ich warne dich, Maximus. Rühr sie nicht an.«, droht Namor und sieht zufrieden dabei zu, wie sein Gegenüber sich immer weniger wehrt.
»Ich werde nichts tun, was sie nicht auch will, keine Sorge.«, versichert Maximus ihm, aber das ist genau die Antwort, die Namor nicht hören will.
»Ich warne dich. Sprich sie am besten gar nicht erst an.«, Namor lässt Maximus los, welcher auf den Boden fällt, aber sofort wieder aufsteht.
»Gott, Namor. Was ist los mit dir? Bist du verknallt, oder was?«, mischt sich nun Swan ein und lehnt sich belustigt in ihrem Stuhl nach hinten. Namor verdreht die Augen.
»Nein. Sprecht nicht von Dingen, von denen ihr keine Ahnung habt.«, wehrt er ab und sieht Swan kalt an. Diese zieht einen Mundwinkel hoch und sieht weiterhin spöttisch zu Namor.
»Haben wir diese Ahnung nicht?«
»Nein. Ihr wisst rein gar nichts. Weder über sie, noch über mich und noch weniger über unsere Vergangenheit!«, mit diesen Worten verlässt Namor den Raum und knallt die Tür hinter sich zu. Genervt geht er zurück in sein Zimmer und sieht auf das Bett. Annie liegt dort und wälzt sich hin und her. Er verzieht das Gesicht bei dem Gedanken an ihren letzten heftigen Albtraum und beschließt, dass er sich schnell umzieht, dann weckt er sie auf, wenn es bis dahin nicht besser ist.
Aber auch als er aus dem Bad kommt schläft sie noch immer so unruhig. Schweren Herzens rüttelt er leicht an ihrer Schulter. Sofort schreckt sie hoch und sieht sich hektisch um.
»Alles in Ordnung?«, besorgt sieht er sie an. Hektisch nickt Annie. Ihr Atem geht schneller als normal, doch langsam beruhigt sie sich wieder.
»Ja, danke.«, flüstert sie, dann legt sie sich wieder hin. Namor sieht kurz zu ihr, dann legt er sich neben sie. Innerhalb weniger Sekunden schläft sie wieder ein. Doch zu ihrem Leidwesen träumt sie ihren Traum von eben weiter.
Die Fesseln an ihrem Arm schneiden in ihr Fleisch und das Blut aus ihrer Nase läuft ihr in den Mund. Ein metallischer Geruch macht sich im Raum breit. Doch Annie ist das schon gewohnt. Schließlich riecht sie seit mehreren Tagen nichts Anderes mehr. Sie weiß nicht wie lange sie schon hier eingesperrt ist, doch es kommt ihr vor wie Jahre. Sie hat das Zeitgefühl komplett verloren, sie sieht seit Tagen schon kein Tageslicht mehr.
Als sich die Tür öffnet und das Licht hereinströmt kneift sie die Augen zusammen, es brennt, als hätte ihr jemand Säure in die Augen gekippt. Sie weiß ganz genau, was jetzt passieren wird und seufzt deshalb genervt auf. Ein Mann kommt heran und zieht sie an ihren Haaren auf ihre Beine. Sie unterdrückt einen Schmerzenslaut und lässt sich dann in den Nebenraum schubsen, den sie schon in und auswendig kennt. Zwei Männer zerren sie in die Apparatur, die mitten im Raum steht und schnallen sie fest, völlig ignorierend, dass die Fesseln dabei viel zu festgezogen werden und es ihr fast das Blut abschnürt. Wie immer wird ihr eine Spritze in den Hals gerammt, die ein Serum freisetzt, das ihre Kräfte unterdrückt. Dann trifft eine Faust ihr Gesicht. Sie stöhnt vor Schmerz auf.
»Wirst du uns heute die Aufenthaltsorte deiner Komplizen sagen?«, fragt der Mann, der sie gerade eben geschlagen hatte, doch sie antwortet nicht. Stattdessen spuckt sie ihm das Blut nur ins Gesicht. Er greift in ihre Haare und knallt ihren Kopf gegen das Metall der Apparatur, in der sie gefangen ist. Annie stöhnt vor Schmerz auf.
»Irgendwann wirst du schon mit uns reden.«, meint er und wendet sich einem kleinen Tisch zu. Annie antwortet nicht. Als er sich wieder umdreht hat er den Elektroschocker in der Hand, den Annie schon allzu gut kennt. Bei jeder Anwendung ist die Stromstufe stärker. Zu ihrem Glück beeinträchtigt das Serum nicht ihre Selbstheilungskräfte, es schwächt sie nur extrem ab. Ohne ihre Selbstheilungskräfte wäre sie schon lange daran gestorben. Grinsend schaltet der Mann den Elektroschocker an und als er Annies Haut berührt schreit sie vor Schmerzen auf. Ihr T-Shirt ist schon lange verbrannt, weshalb sie den Strom ungeschützt abbekommt.
Gerade als der Mann erneut ansetzen will ertönt ein Warnsignal und ein anderer Mann kommt in den Raum gerannt. Doch noch bevor er etwas machen kann ergreift ihn eine Hand von hinten und bricht ihm mit einer fließenden Bewegung das Genick. Er sinkt auf den Boden. Der Mann vor Annie lässt von ihr ab. Sofort sinkt sie in sich zusammen und kann den Kopf nicht mal mehr oben halten. Noch bevor der Mann angreifen kann, wird auch ihm das Genick gebrochen, in der selben Bewegung wird der andere erschossen. Der Schuss klingt in Annies Augen tausendmal lauter, als er in Wirklichkeit war und sie zuckt zusammen. Langsam werden ihre Fesseln gelöst und eine Hand hebt vorsichtig ihren Kopf an. Aus halb geschlossenen Augen kann sie Namor vor sich erkennen.
»N-Namor. Du bist... hier.«, krächzt sie und kann die Augen kaum offenhalten.
»Natürlich. Ich kann doch meine Verbündete nicht einfach hier alleine lassen.«, beteuert er und legt ihr eine Hand unter den Rücken, die andere in die Kniekehle, dann hebt er sie vorsichtig hoch und flieht mit ihr auf den Armen aus dem Geheimversteck der Japaner. Draußen wartet schon seine Armee aus Atlantern, die darauf wartet, dass sie das Gebäude in die Luft jagen dürfen. Namor nickt ihnen zu, dann strömen sie alle herein. Er bringt währenddessen Annie in Sicherheit und zuckt nicht zusammen, als er die Explosion hinter sich hört.
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