Kapitel 36

Kapitel 36

»Annie, pack deine Sachen zusammen.«, meint Reed, als er den Raum betritt. Fragend sieht Annie zu ihm.
»T’Challa musste sich zu uns teleportieren, SHIELD wird das sicher nachverfolgt haben und ist auf dem Weg. Wir müssen hier verschwinden.«, teilt er ihr mit und sie nickt. Dann packt sie ihre wenigen Sachen schnell in ihren Rucksack und geht dann zu den anderen.
»Wissen wir schon wohin wir verschwinden?«, fragt sie dann und sieht fragend zu den Jungs vor sich, welche alle den Kopf schütteln, bis auf Reed.
»Ja. Ich werde mich dort mit jemandem treffen, ihr werdet alle in einem nahegelegenen Haus unterkommen.«, meint Reed und schnappt sich die erste der Kisten um sie in den Wagen zu tragen, den er hergefahren hatte. Annie weiß nicht woher er ist, sie will es wahrscheinlich auch gar nicht wissen.
»Alle Kisten in den Wagen?«, fragt sie und Reed nickt. Dann hebt sie die Hand und lässt eine Kiste nach der anderen in das Fahrzeug schweben. Nach und nach steigen die anderen ein und auch T’Challa hat sich den anderen mittlerweile angeschlossen.
»Annie, es wäre toll, wenn du den Wagen in Gang bringen könntest.«, bittet Henry sie, als er den Wagen selber nicht zum Laufen bekommt. Annie muss grinsen, setzt dann aber ihre Kräfte ein um den Wagen zum Laufen zu bringen. Dann setzt sie sich auf den Beifahrersitz, den die Jungs ihr freundlicherweise noch freigelassen haben und sie fahren los. Die Fahrt verläuft weitgehend still, es sagt niemand etwas, aber es ist eine angenehme Stille. Nach zwei Stunden wechseln Annie und Reed Plätze und sie fährt. Reed leitet sie gut zu ihrem Ziel und alles läuft problemlos. Sie befinden sich in Deutschland, wie Annie erfreut feststellen muss. Schließlich ist sie hier geboren worden. Und als sie sich die Schilder in der Nähe ansieht muss sie feststellen, dass sie sogar in der Nähe ihres Heimatortes sind. Augenblicklich muss sie daran denken, ob noch jemand anderes in der Lage ist Deutsch zu sprechen, oder ob sie die einzige ist. Irgendwann leitet Reed sie auf einen kleinen Hof. Dort angekommen steigen sie alle aus und sehen auf das kleine Haus vor sich.
»Es müsste unbewohnt sein, aber ich bin mir da nicht sicher, ob sich dort nicht jemand anderes eingenistet hat.«, meint Reed und Annie sieht zu ihm.
»Gehört das dir?«, will sie wissen. Reed nickt.
»Gut, dann wird es spätestens gleich wieder leer sein.«, meint sie, zieht ihr Schwert und geht, ohne auf die anderen zu achten, in das Haus hinein. Zu ihrer Erleichterung befindet sich dort niemand und sie steckt ihr Schwert wieder weg. Dann geht sie nach unten um den Jungs Bescheid zu geben. Auf Reeds Anweisungen werden alle Kisten im Auto gelassen, weil er nicht weiß, wie lange sie dortbleiben werden.
»Es gibt genug Zimmer, sodass ihr sie euch teilen könnt, aber jeder einen Platz in einem Bett findet. Legt euch schlafen, ich passe auf.«, meint er und alle nicken. Annie geht gleich in das erstbeste Schlafzimmer, zieht ihren Kampfanzug aus und zieht dann ein T-Shirt und eine Boxershorts an. Sie legt sich ins Bett. Als sich die Tür öffnet sieht sie auf und erkennt T’Challa.
»Ist hier noch was frei?«, fragt er. Annie verdreht kurz die Augen.
»Ja.«, antwortet sie ihm dann allerdings und hört wie er herein kommt und sich aus- oder umzieht. Automatisch rutscht sie ein Stück von der Mitte des Bettes weg und zieht die Decke näher an sich. Schnell schläft sie ein, doch es ist kein ruhiger Schlaf. Sie schläft nicht tief, wacht ständig auf und wird von Albträumen gequält. Nach einiger Zeit liegt sie einfach nur noch stumm im Bett und versucht an gar nichts zu denken, doch sie scheitert. Sie muss immer wieder an Tony und Namor denken. Besonders die Trennung von Namor tut ihr noch sehr weh, denn die beiden sind ja nicht wirklich im Guten auseinandergegangen. Sie sieht zu T’Challa, der noch tief schläft und steht dann auf. Leise geht sie nach unten aus der Tür und setzt sich auf die Bank, die vor der Haustür steht. Sie zieht die Beine an den Körper und sieht in den Himmel in Richtung der Sterne. Eine Träne läuft ihr die Wange herunter. Eigentlich sollte sie sauer auf ihn sein, denn er reagiert auf keinen ihrer Anrufe, doch irgendwie kann sie es nicht. Dafür vermisst sie ihn zu sehr. Sie erinnert sich noch zu gut an die Zeiten, als sie in Wakanda zusammen im Bett lagen und einfach über alles geredet haben, worüber man reden konnte. Sie fragt sich, ob es jemals wieder so werden wird, nachdem diese ganze Illuminati-Sache so eskaliert ist und Annie nicht mehr weiß, wo Namor sich befindet und was er macht. Doch sie ist zuversichtlich, schließlich kann das nicht so bis an ihr Lebensende weiter gehen. Irgendwann wird es enden. Ob nun die Inkursionen, oder ihre Welt enden wird, das ist die Frage.
Mit Tränen in den Augen sieht sie in den Himmel und versucht sich abzulenken. Sie ignoriert die Kälte, die sich überall um sie herum befindet, sie ignoriert Reed, der plötzlich hinter ihr steht und ihr eine Decke um die Schultern legt, ignoriert seinen fragenden, mitfühlenden Blick.
Stattdessen sieht sie weiterhin in den Himmel und lässt die Tränen über ihre Wangen laufen.
»Wo bist du nur?«

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