Kapitel 35

Kapitel 35

»Okay, verbunden. Erklärt mir mal einer, warum wir Cho nicht so kontaktieren wie bisher?«, fragt Brian und sieht fragend zu Annie, welche gerade an einem Gerät herumschraubt.
»Der Gejagte muss vorsichtiger sein als der Jäger, Captain. Abgesehen davon, dass er in einer SHIELD-Black-Box sitzen dürfte. Aber wir können nicht sicher sein.«, erklärt Annie ihm und schraubt weiter an dem Gerät herum.
»Und sein Kommunikationsgerät dürfte ziemlich sicher konfisziert sein. Aber noch schlimmer…«, beginnt Hank, doch wird sogleich von Annie unterbrochen, denn sie weiß ganz genau, was er sagen wollte.
»SHIELD ist unglaublich aggressiv. Es war ja schlimm genug, als ihre PSI-Agenten die ganze Welt nach unseren Hirnmustern abgesucht haben… aber in letzter Zeit haben sie systematisch jeden technologischen Fortschritt vernichtet, den wir hatten.«, erklärt sie und sieht zu Hank.
»Warum sollten wir sonst mit dem Bus reisen? Sie haben unsere Teleporter geknackt. Wenn wir springen, triangulieren sie das Signal und sind schneller da, als wir unser mobiles Labor aufbauen können.«, meint Henry und sieht zu Brian.
»Und wie kann das alles möglich sein?«, will Captain Britain dann wissen und sieht fragend zu Reed.
»Sie sind eben klug. Aber nicht sooo klug. Dieses Implantat, dass du von uns bekommen hast…«
»Ja, du hast gesagt, es sei nötig und ihr habt es alle.«, Brian sieht zu Reed.
»Korrekt. Es dient dazu, die Hirnmuster zu verzerren, damit wir nicht gefunden werden. Es ist aber auch das beste Sende- und Empfangssystem, das je erfunden wurde.«, meint Reed und sieht ihn dabei aber nicht an.
»Von dir.«, fügt Annie hinzu.
»Das ist wahr, danke Annie. Es gibt immer neue Ziele.«, erwidert Reed darauf.
»Es ist zwar nicht dafür konstruiert, aber theoretisch müssten wir Zugriff auf das Implantat bekommen können und miterleben, was mit Cho passiert.«, erzählt Reed dann noch.
»Können sie es zurückverfolgen?«, will Brian noch wissen.
»Das Gerät wechselt algorithmisch Modus und Frequenz mehrere tausend Mal pro Millisekunde. Ohne die Parameter ist es nicht rückverfolgbar. Dass wir Zugriff bekommen ist schon schwieriger. Die meisten SHIELD-Einrichtungen sind gegen sowas isoliert. Aber indem ich das Signal hin- und hereinspringen lasse und verstärke kann ich- ah! Da ist Amadeus. Gefangen.«, meint Reed und Annie sieht auf den Bildschirm vor ihr. Amadeus sieht leicht bedrückt aus, hat viele Pflaster im Gesicht, seine Klamotten sind zerrissen.
»Was machen wir jetzt?«
»Zuhören und hoffen, dass sie uns was geben.«

Mehrere Stunden sind vergangen, seit die Verbindung hergestellt wurde und es ist nichts passiert. Doch nun, endlich, geschieht etwas.
»Ich sag ja nicht, ich will meinen Anwalt sprechen oder sowas, so dumm bin ich nicht, Leute. Aber so ein Thunfisch-Sandwich… oder jedes andere essbare Sandwich-Exemplar…«, meint Cho und sieht den SHIELD Agenten vor sich an.
»Das willst du? Ein Sandwich? Und hältst du dann die Klappe?«, fragt der SHIELD Agent mittlerweile sichtlich gereizt.
»Ja. Aber ich bin da heikel. Schneid die Kruste ab, ja? Und wenn du das getan hast, nimm das Sandwich und steck es dir in deinen fetten-«, provoziert Cho weiter und der Agent holt mit der Hand aus, doch wird von einer Stimme unterbrochen.
»Agent. Genug jetzt. Ich übernehme. Sie können alle gehen.«, fordert Susan und die Agents verlassen den Raum, dann schließt sich die schwere Metalltür.
»Hallo, Amadeus. Ich bin Susan Richards. Ich verhöre dich.«, wendet sie sich dann Amadeus zu, welchem sie die Fesseln abnimmt. Erleichtert reibt er sich kurz die Handgelenke.
»Ich denke wir kennen uns schon, nicht? Wir haben einige gemeinsame Bekannte.«, antwortet er nur und lehnt sich auf den Tisch.
»Mhhm. Willst du vor dem Verhör noch irgendetwas?«, fragt sie ihn dann noch.
»Ein Sandwich, das wäre was.«, grinst er, doch Sue sieht ihn nur emotionslos an.
»Leider ausgegangen.«
»Typisch. Milliarden von Dollar für fliegende Waffenplattformen und Supergefängnisse, aber beim Essen geizen. Klingt genau nach Regierung.«, spottet Amadeus und lehnt sich lässig nach hinten.
»Du hast Angst um deine hartverdienten Steuern?«, fragt Sue und zieht eine Augenbraue in die Höhe.
»Du glaubst ich zahle Steuern?«
»War ja klar, dass du dich über das Gesetz stellst.«, meint Sue daraufhin nur und verschränkt die Arme vor der Brust.
»Für dich Gesetz, für mich Unterdrückung.«, antwortet er ihr nur und zuckt nicht zusammen, als Sue auf den Tisch haut.
»Ich sag dir was: Ich weiß, was du tust. Und ich weiß, es ist falsch. Ich weiß es sicher. Und wir sitzen hier so lange, bis du mir gibst, was ich will.«, meint sie laut und drohend, doch Cho lässt sich davon keineswegs irritieren. Stattdessen bleibt er ruhig und sieht zu ihr.
»Oh, du weißt das also? Hast du auch gewusst, dass nur vier Prozent denken, dass sie unterdurchschnittlich Intelligent sind? Und hast du auch gewusst, dass es eine direkte Korrelation zwischen mangelnder Intelligenz und Gewissheit gibt? Wer sagt »Ich weiß das sicher« hat ein Schild um mit der Aufschrift »Ich bin ein Idiot«! Anwesende natürlich ausgenommen. Aber denk mal drüber nach.«, sagt Cho und lehnt sich noch ein wenig mehr zurück.
»Wir reden hier über dich, Amadeus. Und ich habe hier deine SHIELD-Akte mit deinen Werten. Und da steht du bist nicht unterdurchschnittlich intelligent. Und das ist ein Fakt.«, antwortet Sue ihm.
»Sagen wir, ganz hypothetisch, da ist eine Person, die bei jedem IQ-Test immer wieder unter die besten fünf Prozent kommt. Immer. Man könnte nun sagen, dass es eine sehr kluge, ganz besondere Person ist. Aber ich wette all mein Geld gegen all deine Sandwiches, diese Person würde widersprechen. Und wieso?«, fragt er und sieht sie herausfordernd an.
»Ja?«, fragt sie und sieht zu ihm.
»Weil diese eine Person wüsste, dass die besten fünf Prozent immer noch 250 Millionen Menschen von etwa seiner Intelligenz sind. Einer von 250 Millionen. Ist das besonders? Ganz sicher nicht.«, erzählt er weiter und lehnt sich am Ende nach vorne, die Ellbogen auf den Tisch gestützt.
»Nein. Aber das trifft nicht auf dich zu. Denn du gehörst zu den zehn klügsten Menschen der Welt, oder?«
»Der Punkt ist: Ich kenne Leute, die klüger sind.«, meint er.
»Ich auch. Besser als du. Besser als mich selbst. Und ich weiß noch mehr.«, meint sie und lässt Cho mit einem ihrer Kraftfelder gegen den Spiegel fliegen, der hinter ihm ist.
»Ich werde euch alle kriegen. Besonders meinen Mann.«, schreit sie und sieht zu dem am Boden liegenden Amadeus.
»Und wenn ich dir sage er wusste, was er tat. Was sagst du ihm dann?«, fragt Amadeus und versucht sich aufzurichten, doch schneidet sich immer wieder an den Scherben.
»Das habe ich alles schon gehört. Viel Spaß in der Zelle.«

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