Kapitel 23
Kapitel 23
Namors Blick ist undefinierbar, als Annie aufsieht. Ihm ist bewusst, dass Annie durchaus das Zeug dazu hätte sie alle zu töten. Aber erst nach kurzem Überlegen bemerkt er, was wirklich hinter ihren Worten steckt. Sie hat eine Panikattacke bekommen, weil sie Angst hatte, dass sie den anderen etwas antun könnte.
»Annie. Du könntest uns niemals alle töten. Soweit würde es niemals kommen.«, meint er nur. Annie sieht zu ihm.
»Ach ja? Hast du nicht gesehen, wie ich eben die Kontrolle verloren habe? Warst du nicht dabei?«, fragt sie und sieht ihn kalt an.
»Was wäre gewesen, wenn du mich nicht hättest beruhigen können?! Hätte ich dann ganz Wakanda zerstört?«, fragt sie und steht auf. Unruhig geht sie im Raum auf und ab. Namor sieht sie an, wie sie immer noch dort steht, verletzt, ängstlich.
»Annie. Ich kenne niemanden, der so gut mit seinen Kräften umgehen kann wie du. Das war alles nur ein Albtraum, der niemals wahr werden wird. Das verspreche ich dir.«, meint er und hält sie fest, dass sie nicht weiter unruhig hin und her geht.
»Namor?«, fragt sie dann und bleibt stehen.
»Ja?«
»Versprich mir, dass du mich tötest, wenn ich jemals eine Gefahr für euch werde.«, fordert sie.
»Annie, was-«
»Versprich es mir!«, fordert sie.
»Ich verspreche es dir.«, gibt Namor ihr sein Wort. Dann streckt er einen Arm nach ihr aus. Irritiert kommt sie näher und lässt sich von Namor auf das Bett ziehen.
»Und nun schlaf noch ein bisschen.«
Als Annie dieses mal wieder aufwacht sieht sie sich zuerst im Zimmer um. Namor ist nicht mehr hier, aber der Wärme des Bettes zu urteilen war er es vor wenigen Minuten noch. Jetzt sieht sie das erste Mal die Auswirkungen ihres nächtlichen Ausbruchs. Es herrscht eine Unordnung, so wie sie sie noch nie gesehen hat. Stühle waren zerstört, Sachen liegen auf dem Boden, sogar die Gardinen haben Löcher. Murrend lässt sie sich wieder nach hinten in das Kissen fallen und streckt die Hand nach ihrem Handy aus, welcher sofort angeflogen kommt. Sie durchsucht schnell das Internet, ob jemand von weiter weg den Vorfall mitbekommen hatte, aber es gibt keinen Hinweis darauf.
»Na wenigstens etwas.«, murmelt sie nur und setzt sich hin. Dann beginnt sie von dort aus Ordnung in dem Zimmer zu schaffen. Gerade, als sie das letzte Teil auf den Tisch schweben lässt kommt Namor herein. In der Hand ein Tablett.
»Annie, ich habe dir Frühstück mitgebracht. Wie geht es dir?«, fragt er und stellt das Tablett auf dem Bett ab. Annie sieht es kurz an, dann sieht sie zu Namor.
»Naja. Den Umständen entsprechend, würde ich mal behaupten.«, antwortet sie ihm und bedient sich dann am Frühstück.
»Ich habe mit TChalla geredet. Er ist nicht sauer, mach dir darum keine Sorgen.«, teilt Namor ihr dann mit und streckt die Beine aus. Annie zieht eine Augenbraue hoch.
»Du hast mit TChalla geredet? DU?«, lacht sie, doch als sie sieht, dass Namor sie immer noch völlig ernst ansieht stellt sie fest, dass es sein voller Ernst ist.
»Du meinst das ernst? Wow, danke.«, meint Annie und sieht dankbar zu ihm. Er zieht nur kurz einen Mundwinkel nach oben und greift dann nach einem Brötchen. Dann sieht er sich im Raum um.
»Du hast aufgeräumt.«, stellt er nur fest und Annie nickt. Dann sieht auch sie sich kurz im Raum um und stellt fest, dass alles wieder so aussieht wie vorher, sehr zu ihrer Erleichterung. Als sie fertig gefrühstückt hat steht sie auf und zieht sich an. Dann geht sie mit dem Tablett los um es in der Cafeteria abzugeben. Als sie den Raum betritt spürt sie die ganzen Blicke auf sich und senkt den Kopf etwas. Normalerweise hatte sie niemals ein Problem mit den Blicken von anderen, aber dieses Mal hatte sie fast die Heimat der Wakander zerstört, deswegen wäre es vielleicht angebracht, wenn sie ein bisschen Reue zeigt. Immer noch mit gesenktem Kopf geht sie zu einer der Frauen, von denen sie weiß, dass sie hier für die Küche zuständig sind und gibt das Tablett ab.
»Danke sehr.«, sagt sie und Annie nickt.
»Ich habe zu danken.«, meint sie nur und lächelt kurz dankbar. Dann dreht sie sich um und will die Halle verlassen, doch eine Person rechts von ihr lenkt ihre Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem unguten Gefühl im Bauch stellt sie fest, dass es Charline ist, welche mit einem Grinsen neben ihr steht.
»Hallo, Annie. Eine unruhige Nacht gehabt?«, fragt sie und Annie verdreht nur die Augen.
»Ja, ein wenig.«, weicht sie aus und beginnt aus dem Raum zu gehen, doch sehr zu ihrem Leidwesen hält Charline mit ihr Schritt.
»Aber das wird nicht noch mal passieren, oder? Ich hänge nämlich an meiner Heimat und lasse nicht zu, dass du sie zerstörst, nur, weil du mit deinen Kräften nicht umgehen kannst.«, droht sie und Annie atmet wütend aus. Im nächsten Augenblick fliegt Charline mit einem Krachen gegen die Wand und Annie steht direkt vor ihr.
»Ich habe mit TChalla geübt, keine Sorge. Mittlerweile kann ich sogar Menschen von innen explodieren lassen, willst du es ausprobieren?«, droht sie. Annie verschweigt, dass sie es noch nicht geübt hatte Menschen explodieren zu lassen. Eingeschüchtert sieht Charline zu ihr, dann schüttelt sie den Kopf.
»Nein.«, meint sie nur und Annie lässt sie einfach auf den Boden fallen.
»Gut.«, sagt sie, dann geht sie.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top