Kapitel 13
Kapitel 13
»Steve!«, ruft sie und der Captain bleibt ruckartig stehen. Erstaunt dreht er sich zu ihr um.
»Was wollen sie denn?«, fragt er misstrauisch.
»Ich denke, dass S.H.I.E.L.D. mit dem Würfel Waffen antreiben will. Ich habe die Energie des Tesseracts untersucht, der würde sich perfekt für Waffen eignen. Das Zepter funktioniert ähnlich wie eine HYDRA Waffe, da haben sie Recht.«, erklärt sie ihm.
»Und?«, fragt er sie dann.
»Ich wette, dass sie auf die Suche gehen wollten, ich helfe ihnen. Der Computer braucht mir zu lange.«, kommt sofort die Antwort. Er nickt ihr zu.
»Okay, gehen wir.«, meint er und sieht sich noch ein Mal um. Dann steuert er auf eine Tür zu. Annie folgt ihm wortlos. Sie hofft einfach mal, dass der Captain weiß was er tut. Immer wieder sieht sie sich unauffällig um, damit sie sich sicher ist, dass sie von niemandem verfolgt werden. Sie ist sich ziemlich sicher, dass sie hier nicht sein dürfen, auch wenn Fury auf sie angewiesen ist. Es ist die Wahrheit, Fury verlangt Hilfe, weil er alleine nicht mehr mit der Bedrohung klar kommt, verschweigt seinem Team aber etwas. Genau das ist was Annie nicht versteht. Wieso vertraut er ihnen nicht?
»Kommen sie.«, meint Steve, als er sich sicher ist, dass er die richtige Tür hat.
»Secure Storage 10-C«, murmelt Annie leise vor sich hin was auf der Tür steht. Er stemmt sich dagegen und kurz darauf öffnet sich die Tür, wenn auch nur so weit, dass beide sich durch den Spalt hindurch bewegen können. Vorsichtig quetscht sich der Captain durch die Tür und tritt dann einen Schritt beiseite. Annie drückt sich hinter ihm und sieht dann zu ihm. Er nickt ihr zu und beide sehen sich um. In dem Raum stehen unzählige silberne Kisten, allerdings können beide nur auf der Ebene wo sie stehen etwas erkennen. Steve nimmt kurz Anlauf und springt auf die nächste Ebene. Frustriert sieht Annie zu ihm hoch. So hoch kann sie nicht springen, das Vibranium in ihrem Körper verhindert das. Doch noch bevor sie weiter darüber nachdenken kann sieht sie eine Hand in ihrem Blickfeld. Die Hand vom Captain.
»Ich ziehe sie rauf«, erklärt er seinen Plan, so als hätte Annie das nicht auch alleine verstanden. Sie nickt und ergreift seine große Hand. Mit einer schnellen Bewegung zieht er sie hoch, sodass sich Annie einen Moment lang fragt wie stark er wirklich ist.
»Sie kannten also Howard?«, fragt der Captain dann plötzlich, aus dem Zusammenhang gerissen während er sich umsieht.
»Ja, er hat mir damals geholfen heraus zu finden was HYDRA mit mir angestellt hat.«, entgegnet sie nur und sucht die Kisten nach Energie ab.
»Wie konnten sie von HYDRA fliehen?«, möchte er dann noch wissen und sieht zu Annie. Diese hält mitten in der Bewegung an.
»Ich habe jeden der mich aufhalten wollte umgebracht.«, murmelt sie leise in der Hoffnung der Captain hört es nicht. Doch vergeblich. Er hat es gehört. Doch zu Annies Erstaunen entgegnet der Captain daraufhin nichts mehr, sondern sieht sich weiter die Kisten an. Bei einer bleibt er stehen. Leise hebelt er den Deckel auf und sieht hinein. Dann sieht er zu Annie.
»Waffen, natürlich.«, gibt er spöttisch von sich.
»Also will S.H.I.E.L.D den Würfel jetzt genau so wie HYDRA nutzen... das macht S.H.I.E.L.D doch kein Stück besser als HYDRA.«, meint sie dann wütend.
»Ich habe schon gegen genug Leute mit HYDRA Waffen gekämpft, S.H.I.E.L.D wird nicht dazu gehören.«, fügt sie dann noch wütend hinzu. Sie schnappt sich eine Waffe und springt wieder von der Ebene. Der Captain folgt ihr. Ohne zu zögern rennt sie wieder in das Labor, wo sie nicht nur Tony und Bruce sieht, sondern auch Fury sieht. Sie unterhalten sich.
»Was ist Phase Zwei?«, fragt Tony und im selben Moment knallt Annie die Waffe auf den Tisch. Alle Blicke richten sich auf sie.
»In Phase Zwei benutzt S.H.I.E.L.D den Würfel zur Waffenherstellung.«, sagt sie.
»Tschuldigung, der Computer hat mir zu lange gebraucht.«, fügt sie dann noch mit einem Seitenblick auf Tony hinzu.
»Irwin, Rogers. Wir haben alles gesammelt was mit dem Tesseract zutun hat, das heißt aber nicht, dass wir-«, beginnt Fury und geht auf die Beiden zu. Doch noch bevor er ausreden kann unterbricht Tony ihn und dreht den Bildschirm zu den anderen.
»Eh, Verzeihung Nick, worüber wollten sie gerade lügen?« Thor und Romanov betreten den Raum.
»Ich hab mich geirrt, Director. Die Welt hat sich kein bisschen geändert.«, meint Rogers hinter Annie und sieht wütend zu dem Mann vor sich. Nun mischt sich auch Banner ein.
»Haben sie davon gewusst?«, fragt er und richtet sich an Romanov, welche sofort zu ihm sieht.
»Wollen sie sich vielleicht aus diesem Umfeld zurück ziehen, Doktor?«, fragt sie, aber ihre Frage grenzt schon an einen Befehl. Banner lacht.
»Ich war in Kalkutta, ich hatte mich ziemlich weit zurückgezogen.«
»Loki manipuliert sie.«, sie tritt einen Schritt näher an Banner heran. Dieser zieht eine Augenbraue nach oben.
»Und wie nennt man das was sie tun?«, fragt er und Annie kann einen Hauch Trotz in seiner Stimme hören.
»Sie sind nicht hergekommen, weil ich mit den Wimpern geklimpert habe.«, meint sie.
»Und ich gehe auch nicht, weil sie plötzlich schwache Nerven haben. Ich hätte gerne gewusst, wieso S.H.I.E.L.D den Tesseract benutzt um Massenvernichtungswaffen herzustellen.«, Banner dreht den Bildschirm zu Fury.
»Ihretwegen.«, meint er nur und deutet erst auf Thor, dann auf Annie. Diese sieht erstaunt zu Fury. Wieso werden wegen ihr Massenvernichtungswaffen hergestellt?
»Meinetwegen?«, ertönt jetzt auch Thors erstaunte Stimme.
»Ihretwegen?«, fügt er dann noch hinzu und deutet auf Annie. Auch Tony sieht zu ihr, in seinem Blick allerdings liegt Ratlosigkeit.
»Letztes Jahr hatten wir einen Besucher von einem anderen Planeten, der in einem Kampf eine ganze Kleinstadt zerstört hat. Wir haben nicht nur gelernt, dass wir nicht allein sind, sondern auch hoffnungslos, geradezu lachhaft unterlegen.«, Fury geht ein paar Schritte im Raum umher. Annie sieht ihn skeptisch an, versteht nicht ganz, was das Alles mit ihr zu tun haben soll.
»Mein Volk will nichts als Frieden mit eurem Planeten.«, meint Thor und sieht zu Fury.
»Aber ihr seid nicht die Einzigen da draußen, oder? Und ihr seid nicht die Einzige Bedrohung. Die Welt füllt sich mit immer mehr Leuten, denen wir nicht gewachsen sind. Die wir nicht kontrollieren können.«, während Fury das sagt deutet er auf Annie. Diese grinst kurz zu Tony, welcher aber nur schmunzelt.
»So wie sie den Würfel kontrolliert haben?«, mischt sich nun auch Cap ein. Doch plötzlich spürt sie etwas. Sofort blendet sie die Gespräche um sich herum aus. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre Umgebung. Sie spürt eine winzige Menge Energie, fast so als wäre sie nicht da. Doch sie kommt nicht vom Zepter. Sie konzentriert sich noch einen Moment lang weiter auf die Energie, dann trifft es sie wie der Schlag. Sie blickt auf und rennt augenblicklich los. Annie ignoriert die Rufe der anderen und stößt Romanov zur Seite, welche sich ihr in den Weg gestellt hat. Ihr einziges Ziel ist es, so schnell es geht zu Loki zu kommen. Je näher sie seiner Zelle kommt, umso stärker wird die Magie die sie um sich herum spüren kann. Annie stößt die Tür auf und betritt den Raum. Sie sieht sich um, doch kann Loki nur in seiner Zelle sitzen sehen. Misstrauisch sieht sie zu ihm und geht näher an ihn heran.
»Laufeyson, was planst du?«, fragt sie und ihre Stimme klingt eiskalt und drohend. Loki zieht eine Augenbraue nach oben, dann geht er einen Schritt auf Annie zu.
»Was sollte ich denn planen?«, fragt er gespielt ahnungslos. Annie zieht die Augenbrauen zusammen.
»Ich weiß nicht, sag mir doch vielleicht wieso ich deine Energie durch den halben Helicarrier spüren konnte.«, meint sie nur trocken. Loki beginnt zu schmunzeln und sofort sieht sich Annie um.
»Annie.«, beginnt er und sofort sieht sie wieder zu ihm.
»Agent Irwin.«, zischt sie nur. Loki lächelt.
»Oh, ich denke wir sollten bei Annie bleiben. So fremd sind wir uns ja schließlich nicht mehr.«, meint er und geht zurück zu seiner Bank. Annie zieht eine Augenbraue nach oben.
»Wir sind uns sogar sehr fremd, Loki!«, meint sie warnend.
»Wirklich? Ich weiß ziemlich viel über dich. 1943.«, beginnt er und wartet auf eine Reaktion ihrerseits. Doch diese bleibt aus. Ihr Blick gleicht einer erstarrten Maske. Mehr als ihr Blinzeln sieht man nicht.
»Du hast deinen eigenen Vater getötet.«, meint Loki dann noch, doch es kommt immer noch keine Reaktion von Annie.
»Und dann der Krieg. Sag mir, wie war es für dich zusammen mit Namor diese ganzen Menschen zu töten? Während den Schlachten mit den Nazis und den Japanern?«, provokant sieht Loki zu ihr und stellt zufrieden fest, dass man eine kurze Geschocktheit in ihrem Blick sehen kann.
»Agent Barton weiß sehr viel über dich und deine Vergangenheit, Annie.«, fügt Loki dann noch hinzu.
»Agent Barton ist mir egal.«, kommt nur die Antwort von Annie. Loki lächelt.
»Traurigerweise glaube ich dir das sogar.«, meint er und Annie ist froh, dass Loki ihr die Lüge abkauft. Sie hat sich immer gut mit Barton verstanden, die beiden können gut zusammenarbeiten.
»Aber ist dir Namor egal?«, fragt Loki dann und Annies Blick schnellt zu ihm.
»Du kannst ihm nichts anhaben.«, gibt sie nur spöttisch zurück.
»Aber ich kann sein Volk auslöschen. Und am Ende teile ich ihm mit, dass das alles nur deine Schuld war, was hältst du davon?«, Loki geht wieder ein Stück näher an das Glas heran.
»Die Atlantische Armee ist zu stark für dich, Loki.«, trocken sieht sie ihn an. Loki nickt.
»Ja, für mich wohl schon. Aber ich bin mit genug Helfern ausgestattet, denen Atlantis nicht standhalten könnte.«, antwortet er dann noch. Annie lacht spöttisch.
»Und was soll ich deiner Meinung nach tun, damit du Namor und sein Volk in Ruhe lässt?«, fragt sie dann, doch ihre Stimme klingt gelangweilt.
»Das meine liebe Annie ist ganz einfach.«, beginnt er.
»Du hast zwei Möglichkeiten. Die Erste: Du schließt dich mir an.«, beginnt er doch Annie schüttelt nur den Kopf.
»Oder die Zweite: Du stirbst.«, meint er dann und im selben Moment sticht Annie etwas von hinten in den Rücken. Blitzschnell dreht sie sich um und sieht Loki mit seinem Speer vor sich stehen. Sie spürt, dass der Loki hinter ihr sich auflöst. Ein Trugbild! Doch noch bevor Annie einen Gegenangriff starten kann sticht er ihr direkt ins Herz. Annie stöhnt kurz vor Schmerzen auf und sieht Loki direkt in die Augen, der Speer immer noch in ihrem Herzen.
»Als Verbündete wärst du eh ungeeignet gewesen, du bist die Einzige der Avengers, die mir in die Quere kommen könnte. Es ist besser, wenn du tot bist. Dabei warst du eigentlich recht unterhaltsam. Schade, dass du Namor und sein Volk nicht retten konntest.«, mit diesen Worten dreht er den Speer in ihrem Herzen. Sie wimmert auf. Dann zieht er ihn mit einer gleitenden Bewegung heraus. Annie fällt zu Boden. Mit ihrem Gesicht kommt sie auf dem Boden auf, das Blut läuft aus ihrer Wunde. So schnell sie kann holt sie ihr Handy aus der Jackentasche. Sie wählt Namors Nummer. Schnell geht er heran.
»Annie, schön dich zu hören!«, meint er erfreut, doch Annie unterbricht ihn.
»Namor, du musst nach Hause. Loki will Atlantis angreifen.«, meint sie schwach.
»Annie, was ist los?«, panisch ertönt Namors Stimme aus dem Handy. Nur nebensächlich nimmt sie wahr wie Thor in den Raum kommt.
»Beschütze dein Volk. Namor, du bist mein bester Freund, mein Bruder. Ich liebe dich. Vergib mir.«, flüstert sie, dann legt sie auf. Das Handy fällt ihr aus der Hand. Sie weiß, dass ihre Selbstheilungskräfte diese Wunde nicht heilen können, dafür hat Loki gesorgt. Sie bekommt mit, dass Tony und der Captain den Raum betreten. Sofort stürmen sie auf Annie zu.
»Drehen Sie sie auf den Rücken, vielleicht können wir so den Blutverlust stoppen!«, meint Tony panisch und greift nach Annies Hand. Diese sieht mit halb geschlossenen Augen zu ihm. Sie will ihm sagen, dass es ihr Leid tut und dass sie an ihn glaubt, doch sie kann nicht. Stattdessen schließt sie die Augen und nimmt nur noch leise Tonys panische und verängstigten Rufe wahr. Dann wird alles um sie herum schwarz.
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