Kapitel 35
Am Morgen des 14. wache ich von einem leisen Klopfen auf. Ich öffne verwirrt meine Augen und suche nach dem Ursprung des Geräusches. Es kommt vom Fenster. Eine kleine Schleiereule sitzt dort und klopft mit ihrem Bein gegen die Scheibe. Mit wackligen Füßen stehe ich auf und öffne es. Die Eule hüpft rein und hält mir ihr Bein hin. Ich entferne den Brief und das kleines Päckchen. Kaum ist die Last vom Bein der Eule, hüpft diese wieder aus dem Zimmer und fliegt Richtung Eulerei. Neugierig öffne ich zuerst den Brief:
Liebe Aria,
du weißt gar nicht, wie leid mir das alles tut! Es deprimiert mich, dass wir nie zusammen sein können. Glaub mir, ich habe alles Erdenkliche Versucht, aber es geht einfach nicht. Meine Eltern zwingen mich, heute etwas mit Pansy zu machen (Ich habe da so was von keine Lust drauf) und weil ich dich liebe, schenke ich dir etwas zum Valentinstag. Früher habe ich den 14. Februar immer gehasst, weil jeder immer so ein Tarar darum macht. Die Mädchen zicken, wenn sie nichts bekommen, die Jungs finden es scheiße, weil sie alles für ihr Mädchen machen müssen. Ich wünschte du wärst mein Mädchen! Dich „mein“ nennen zu können, ist mein größter Wunsch und es macht es nicht gerade besser, wenn dieser Wunsch nie in Erfüllung geht. Ich hoffe das Geschenk gefällt dir und ganz ehrlich: Du stellst irgendetwas mit mir an. Ich hätte einem Mädchen (Vor allem einer Gryffindor) nie ein Geschenk gemacht, aber genau das mache ich gerade und auch zu damals Weihnachten. Ich liebe dich so sehr, dass es mir fast schon Angst macht! Mach die einen schönen Tag und… ich liebe dich!
Dein Draco <3
Mir rollt eine Träne über die Wange. Das ist so süß! Ich wische die Tränen weg und öffne lächelnd das kleine Päckchen. Heraus kommt eine Kette mit einem Schlüssel als Anhänger. Darauf ist etwas eingraviert. Ich mache mir die Kette um und lese, das was drauf steht:
Schlüssel zu meinem Herzen <3
(An der Seite ist ein Bild)
Ich wische mir noch einmal über die Augen und gehe ins Bad. Dort mache ich mich für den Unterricht fertig. Anschließend gehe ich wieder zurück ins Zimmer, schreibe Hermine einen Zettel, dass ich schon runter gehe und verlasse den Gryffindorturm.
Unten in der großen Halle frühstücke ich eine Kleinigkeit (Nutella *-*) und gehe dann zum Unterricht. Ich habe heute Verwandlungen, Kräuterkunde und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Also nur drei Stunden, denn dann ist schon Mittag. Ich schlendere draußen noch ein wenig durch das Schulgelände. Etwa um 14 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Hogsmead. Ich besuche den Honigtopf (stopfe mich natürlich mit Süßigkeiten voll), Zankos (leihe den Weasley-Zwillingen ein bisschen Geld… war ja klar, dass sie etwas von Zankos haben wollen), sehe mir (zumindest von außen) die heulende Hütte an und gehe schließlich in den Drei Besen, wo ich mich zu Hermine und Ron setze (ich hoffe doch, dass ich die beiden nicht gestört habe…) und trinke ein Butterbier. Seit mir Harry das mal gekauft hat, bin ich fast schon süchtig danach! Es kann heiß im Winter und kalt im Sommer getrunken werden, hat ein bisschen Alkohol (aber nur so wenig, dass Minderjährige es trinken dürfen) und schmeckt nach Karamell und etwas Vanille. LECKER!!!! (ANMERKUNG: Soll wirklich so schmecken, laut Harry Potter Wiki (Butterbier Fan-Rezepte))
Irgendwann kommt Harry dazu, aber er sieht nicht sehr glücklich aus.
„Was ist passiert?“, frage ich.
Er seufzt. „Zuerst haben wir uns super Unterhalten und sind dann in so ein komisches Café gegangen… Ganz ehrlich? Das war total kitschig. Madame Poddifoot oder so ähnlich.“
Ich verziehe das Gesicht. „Da war ich auch schon mal drinnen. Ich dachte, es wäre ein ganz schönes Café aber da hab ich mich dann getäuscht.“, sage ich und ein Schauer läuft mir den Rücken runter.
„Auf jeden fall war dann eigentlich noch alles in Ordnung. Wir haben auch kurz über Umbridge geredet, aber naja…. Wir haben dann eine Weile geschwiegen und ich habe sie dann gefragt, ob wir dann später in den Drei Besen gehen, weil ich mich da mit Hermine treffe.“
Ich schlage mir mit der Hand vor sie Stirn. „Du hättest das anders angehen müssen. Aber egal… wie ging‘s weiter?“
Kurz sieht mich Harry fragend an, erzählt dann aber weiter: „Sie wollte dann über Cedric sprechen. Ich hab versucht das Thema zu umgehen und dann hat sie zu heulen angefangen. Sie dachte, ich würde sie verstehen und ich sollte darüber reden. Dann hab ich gesagt, ich hätte mit euch darüber geredet. Das hat sie noch mehr aufgeregt. Sie hat gesagt ich würde mich lieber mit Hermine treffen und warum ich überhaupt mit ihr ausgegangen bin und so. Anschließend ist sie rausgerannt. Ich hab ein paar Gallonen auf den Tisch geworfen und bin ihr gefolgt, konnte sie aber nicht mehr einholen. Dann bin ich hergekommen und hab Hagrid gesehen. Er hatte üble Verletzungen, hat sich aber rausgeredet, hat was von Familie gestammelt und ist dann los.“
„Okay erst zu Cho: Sie hat Cedric eben geliebt und darum denke ich wollte sie über ihn reden, weil sie noch immer an ihm hängt. Zwar liebt sie dich auch, aber ich denke, dass sie Schuldgefühle gegenüber Cedric hat. Ihr verhalten war nicht gut, das stimmt, aber sie ist im Moment nicht sehr stabil und bricht in letzter Zeit wegen allem und jedem in Tränen aus, also mach dir keinen Kopf.
Bei Hagrid kann ich nicht so viel sagen. Ich kenne ihn noch nicht so gut…“, sage ich seufzend.
Bevor wir weiter reden können, kommt Rita Kimmkorn auf uns zu. Die anderen haben mir von ihr erzählt. Eine Aufdringliche Journalistin. Naja, das war sie mal. Sie wurde gefeuert. In Komplett grün Angezogen kommt sie mit ihrer flotten Feder auf uns zu. Gerade, als sie sich setzt, kommt auch Luna Lovegood auf uns zu und setzt sich neben mich.
Verwirrt sehe ich die Beiden an, dann Hermine.
„Hallo.“ sie räuspert sich. Doch bevor sie weiterreden kann, sprudelt die Kimmkorn auch schon los: „Wie fühlen Sie sich, wenn sie die Artikel über sich im Tagespropheten lesen, Harry? Verraten? Durcheinander? Missverstanden?“
Ich hole empört Luft. Diese Schnepfe!
„Er ist natürlich zornig“, sagt Hermine mit harter, klarer Stimme. „Weil er dem Zaubereiminister die Wahrheit gesagt hat und der Minister zu blöde ist, ihm zu glauben.“
„Also bleiben Sie tatsächlich dabei, dass Er, dessen Name nicht
genannt werden darf, zurück ist?“, sagt Rita und ihre Finger zucken verdächtig zu ihrer Tasche.
„Sie stehen zu dem ganzen Plunder, den Dumbledore aller Welt erzählt, Du-weißt-schon-wer sei zurück und Sie seien der einzige Zeuge?“
Ich beiße meine Zähne zusammen. Dumme Kuh!
„Ich war nicht der einzige Zeuge“, faucht Harry. „Außer mir waren noch ein Dutzend Todesser dabei. Wollen Sie ihre Namen haben?“
„Das wäre ganz toll«, haucht Rita, die nun erneut in ihrer Tasche fummelt und ihn anblickt, als wäre er das schönste Wesen, das sie je gesehen hat. „Eine große fette Schlagzeile: ‚Potter klagt an …‘ Die Zeile drunter: ‚Harry Potter nennt die Namen der Todesser, die noch unter uns sind.‘ Und dann, unter einem hübschen großen Foto von Ihnen: ‚Harry Potter, 15, der gestörte Teenager, der den Angriff von Du-weißt-schon-wem überlebt hat, löste gestern Empörung aus, indem er angesehene und führende Mitglieder der Zauberergemeinschaft beschuldigte, Todesser zu sein …‘“
Die Flotte-Schreibe-Feder ist bereits in ihrer Hand und auf halbem Weg zu ihrem Mund, als der verzückte Ausdruck auf ihrem Gesicht erstirbt.
»Aber natürlich«, sagt sie, lässt die Feder sinken und wirft Hermine einen bohrenden Blick zu, „natürlich würde die kleine Miss Makellos diese Story gar nicht gern gedruckt sehen, stimmt's?“
„Eigentlich“, sagt Hermine süßlich, „ist es genau das, was die kleine Miss Makellos will.“
Rita starrt sie an. Harry ebenfalls und ich runzle verwirrt die Stirn.
„Wo ist Hermine und wo bist du?“, frage ich.
Sie lacht kurz auf.
„Sie wollen, dass ich berichte, was er über Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, sagt?“, fragt Rita Hermine mit gedämpfter Stimme.
„Ja, das will ich“, sagt Hermine. „Die wahre Geschichte. Alle Fakten. Genau wie Harry sie erzählt. Er liefert Ihnen alle Einzelheiten, er nennt Ihnen die Namen aller unentdeckten Todesser, die er dort gesehen hat, er sagt Ihnen, wie Voldemort heute aussieht – oh, reißen Sie sich zusammen«, fügt sie verächtlich hinzu und wirft eine Serviette über den Tisch, denn beim Klang von Voldemorts Namen ist Rita so heftig zusammengezuckt, dass sie die Hälfte ihres Glases
Feuerwhisky über sich verschüttet hat.
Rita trocknet das Revers ihres schmuddeligen Regenmantels, ohne Hermine aus den Augen zu lassen. Dann sagt sie nüchtern: „Das würde der Prophet nicht drucken. Es mag Ihnen noch nicht aufgefallen sein, aber kein Mensch glaubt diese Ammenmärchen. Alle denken, er hat Wahnvorstellungen. Aber wenn Sie mich die Geschichte aus dieser Perspektive schreiben lassen …“
„Wir brauchen nicht noch eine Geschichte von wegen, Harry hätte sie nicht mehr alle!“, sagen Hermine und ich zornig. Ich weiß nicht, woher meine Wut auf einmal kommt, aber egal. Es ist gerecht!
„Davon hatten wir schon genug, danke schön! Ich will, dass er die Möglichkeit bekommt, die Wahrheit zu sagen!“, fügt Hermine hinzu.
„Es gibt keinen Markt für eine solche Story“, erwidert Rita kalt.
„Sie meinen, der Prophet wird sie nicht drucken, weil Fudge es nicht zulässt«, sagt Hermine verärgert.
Rita sieht Hermine eine ganze Weile mit stechendem Blick an. Dann beugt sie sich über den Tisch zu ihr hinüber und sagt in geschäftsmäßigem Ton: „Na gut, Fudge macht Druck auf den Propheten, aber es kommt aufs selbe raus. Die werden keine Geschichte drucken, die Harry in gutem Licht erscheinen lässt. Keiner will das lesen. Das ist gegen die Stimmung in der Öffentlichkeit. Wegen dieses jüngsten Askaban-Ausbruchs sind die Leute ohnehin schon beunruhigt genug. Sie wollen einfach nicht glauben, dass Duweißt- schon-wer zurück ist.“
„Also ist der Tagesprophet dazu da, den Leuten zu sagen, was sie hören wollen, stimmt's?“, giftet Hermine.
Rita setzt sich wieder aufrecht hin und leert mit hochgezogenen Augenbrauen ihr Glas Feuerwhisky.
„Der Prophet ist da, um sich zu verkaufen, Sie dummes Mädchen“, sagt sie kalt.
Ich knurre leise. Harry legt eine Hand auf meinen Arm und sieht mich warnend an.
„Mein Dad hält ihn für eine miserable Zeitung“, mischt sich Luna überraschend ins Gespräch ein. Sie lutscht an ihrer Cocktail-Zwiebel und stiert Rita mit ihren vorquellenden, leicht irrlichternden riesigen Augen an. „Er veröffentlicht wichtige Geschichten, von denen er glaubt, dass die Öffentlichkeit sie erfahren muss. Ihm geht es nicht ums Geldverdienen.“
Rita blickt Luna abfällig an.
„Ich vermute, Ihr Vater leitet einen depperten kleinen Dorfboten“, sagt sie. „Wahrscheinlich Fünfundzwanzig Tipps, wie man sich unter Muggel mischt und die Termine der nächsten Besenbasare?“
„Nein“, sagt Luna und tunkt die Zwiebel wieder in ihr Goldlackwasser, „er ist der Chefredakteur des Klitterers.“
Rita schnaubt so laut, dass sich die Leute am nächsten Tisch entsetzt umdrehen.
„‘Wichtige Geschichten, von denen er glaubt, dass die Öffentlichkeit sie erfahren muss‘, ja?“, sagt sie in vernichtendem Ton. „Ich könnte meinen Garten düngen mit dem, was in diesem Käseblatt steht.“
„Nun, dann ist das Ihre Chance, das Niveau des Käseblatts ein wenig zu heben, verstehen Sie?“, sagt Hermine freundlich. „Luna meint, ihr Vater würde das Interview mit Harry liebend gern annehmen. Er wird es veröffentlichen.“
Rita starrt die beiden einen Moment lang an, dann lacht sie schallend.
„Der Klitterer!“, gluckst sie. „Sie glauben, die Leute nehmen ihn
ernst, wenn er im Klitterer auspackt?“
„Manche nicht“, sagt Hermine mit ruhiger Stimme. „Aber so, wie der Tagesprophet den Askaban-Ausbruch dargestellt hat, hatte die Geschichte ein paar klaffende Lücken. Ich glaub, eine Menge Leute werden sich fragen, ob es nicht eine bessere Erklärung für das gibt, was da passiert ist, und wenn eine andere Version der Geschichte existiert, selbst wenn sie in einem …“, sie wirft Luna von der Seite her einen Blick zu, „in einem – nun ja, ungewöhnlichen Magazin erscheint – ich schätze, dann werden die ziemlich scharf drauf sein,
das zu lesen.“
Rita sagt eine Weile lang nichts, hat jedoch den Kopf ein wenig schief gelegt und sieht Hermine scharfsinnig an.
„Na gut, nehmen wir mal an, ich lass mich drauf ein“, sagt sie abrupt. „Welches Honorar ist für mich drin?“
„Ich glaub nicht, dass Daddy die Leute, die für das Magazin schreiben, tatsächlich auch noch bezahlt“, sagt Luna verträumt. „Die tun es, weil es eine Ehre ist, und natürlich, weil sie ihren Namen gedruckt sehen wollen.“
Rita Kimmkorn macht erneut ein Gesicht, als hätte sie einen
starken Geschmack von Stinksaft im Mund, und wendet sich an Hermine.
„Ich soll das also umsonst machen?“
»Nun, ja«, entgegnet Hermine unverfroren und nimmt einen Schluck von ihrem Drink. „Wenn nicht, und das wissen Sie sehr genau, werde ich die Behörden informieren, dass Sie ein nicht registrierter Animagus sind. Könnte natürlich sein, dass der Prophet Ihnen dann eine Menge für einen Insiderbericht über das Leben in Askaban zahlt.“
Ach? Sie ist ein Animgaus und noch dazunicht registriert. Ich unterdrücke ein fieses Grinsen.
Rita blickt drein, als würde sie am liebsten das Papierschirmchen nehmen, das aus Hermines Glas ragt, und es ihr in die Nase stoßen.
„Ich hab wohl keine Wahl, oder?“, sagt sie mit leicht zitternder Stimme. Sie öffnet noch einmal ihre Krokodiltasche, zieht ein Stück Pergament heraus und hebt die Flotte-Schreibe-Feder.
„Daddy wird sich freuen“, sagt Luna strahlend. An Ritas Kiefer zuckt ein Muskel.
„Okay, Harry?“, fragt Hermine und wendet sich ihm zu. „Bereit, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu sagen?
Mein Bruder und ich tauschen einen Blick aus. Ich nicke ihm ermutigend zu.
„Auf jeden Fall!“, meint er dann und blickt Rita fest an.
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uuund? Das Kapitel ist ein bisschen länger, als die letzten, aber das ist ja gut oder?
Wie gefällt es euch? Sind zwar ziemlich lange reden, aber ich hoffe, das stört euch nicht...
Hier möchte ich mich mal bedanken! Ihr schreibt immer so süße Kommentare und votet so viel!! Ich habe jetzt schon über 30.000 Reads und ihr könnt euch garn icht vorstellen, wie glücklich mich das macht!!!!!!!
HAB EUCH LIEB!!!!! <3333333
LG coco xx.
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