Kapitel 31
Am nächsten Morgen erwartet uns eine erschreckende Überraschung:
Es passiert als wir am Frühstückstisch sitzen. Die Eulen haben uns gerade die Post gebracht und etwas gelangweilt rollt Hermine die Zeitung auseinander. Aber gleich darauf stößt sie einen Schrei aus, sodass sie alle im Umkreis anstarren.
Fragend sehen wir sie an. Sie seufzt und zeigt uns das Titelbild.
Allein von der Überschrift läuft mir der Schweiß im Nacken runter.
MASSENFLUCHT AUS ASKABAN MINISTERIUM BEFÜRCHTET, BLACK KÖNNTE »MAGNET« FÜR VORMALIGE TODESSER SEIN
Auf einem großen Bild darunter sind mehrere Todesser zu sehen, die ich nicht wirklich kenne, aber eine schwarzhaarige Hexe sticht mir ins Auge und ich zucke zusammen. Bellatrix Lestrange.
Ich habe schon viel von ihr gehört, noch dazu, dass sie Nevilles Eltern fast Tot gefoltert hat! Ganz ehrlich? Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem ich ihr begegnen würde.
Empört will Harry aufschreien, als er die Überschrift liest. Sirius ist nicht böse und auch kein Todesser! Ich halte ihm den Mund zu und sehe ihn warnend an.
Er atmet tief durch und nickt leicht. Ich nehme meine Hand von seinem Mund.
Hermine beginnt leise vorzulesen:
„Das Zaubereiministerium gab gestern am späten Abend bekannt, dass es zu einer Massenflucht aus Askaban gekommen ist. Zaubereiminister Cornelius Fudge bestätigte im Gespräch mit Reportern in seinem Privatbüro, dass zehn Hochsicherheitsgefangene gestern am frühen Abend ausgebrochen sind und er bereits den Premierminister der Muggel von dem gefährlichen Charakter dieser
Personen unterrichtet hat. »Wir befinden uns leider in der gleichen Lage wie vor zweieinhalb Jahren, als der Mörder Sirius Black geflohen ist«, sagte Fudge gestern Abend. »Überdies sehen wir durchaus einen Zusammenhang zwischen
den beiden Ausbrüchen. Eine solche Massenflucht lässt auf Hilfe von außen schließen, und wir müssen uns erinnern, dass Black, als der Erste, der je aus Askaban entkommen ist, am besten in der Lage wäre, anderen zu helfen, in seine Fußstapfen zu treten. Wir halten es für wahrscheinlich, dass diese Personen, darunter Blacks Cousine Bellatrix Lestrange, sich um Black als ihren Führer geschart haben. Wir tun jedoch alles in unseren Kräften Stehende, um diese Kriminellen zu stellen, und wir bitten die magische Gemeinschaft, wachsam und vorsichtig zu bleiben. Auf keinen Fall sollte man sich einer dieser Personen nähern.“
„Da hast du's, Harry“, sagt Ron mit entsetzter Miene. „Deshalb war er gestern Nacht glücklich.“
„Das glaub ich einfach nicht“, knurrt Harry. „Fudge gibt die Schuld für den Ausbruch Sirius?“
„Was soll er sonst tun?“, sagt Hermine bitter. „Er kann ja kaum sagen: ›Tut mir Leid, Leute, Dumbledore hat mich gewarnt, dass dies passieren könnte, die Wachen von Askaban sind zu Lord Voldemort übergelaufen‹ – hör auf zu wimmern, Ron – ›und jetzt sind auch noch Voldemorts übelste Anhänger ausgebrochen.‹ Immerhin hat er ein gutes halbes Jahr lang allen erzählt, dass du und Dumbledore Lügner seid, oder?“
Hermine reißt die Zeitung auf und liest nun den Bericht auf den
Innenseiten, während Harry sich in der Großen Halle umschaut. Ich dagegen blicke Hermine über die Schulter und lese mit. Ab und zu entweicht meinen Lippen ein Knurren, aber sonst… Ich bemerke Harrys Unruhe und sehe mich ebenfalls um. Die Schüler scheinen vom Zeitungsbericht nichts mitbekommen haben und unterhalten sich ganz normal über Schule, Hausaufgaben oder Quidditch. Beim Lehertisch ist es wieder anders. Dumbeldore und McGonagall sind in ein Gespräch vertieft und sehen sehr Ernst aus. Prof. Sprout liest ganz konzentriert die Titelseite und bemerkt somit nicht, wie das Eigelb auf ihrem Löffel, den sie still in der Luft hält, auf ihren Schoß fällt. Währenddessen isst Umbridge am anderen Ende des Tischs ganz normal ihren Haferbrei.
»O mein …«, sagt Hermine verwundert und starrt unentwegt auf die Zeitung.
»Was ist jetzt wieder?«, fragt Harry rasch.
»Das ist … schrecklich«, sagt Hermine erschüttert. Sie schlägt
Seite zehn der Zeitung um und reicht sie Harry und Ron. Ich – die nur einen Teil des Berichtes gelesen hat – schaue auch auf die Zeitung und lese verkehrt herum mit.
TRAGISCHER TOD EINES MINISTERIUMSANGESTELLTEN
Das St.-Mungo-Hospital versprach gestern Abend eine umfassende Untersuchung, nachdem Broderick Bode, 49, Angestellter im Zaubereiministerium, tot in seinem Bett aufgefunden wurde, erwürgt von einer Topfpflanze. Zu Hilfe gerufene Heiler waren nicht imstande, Mr. Bode wiederzubeleben, der einige Wochen vor seinem Tod bei einem Arbeitsunfall verletzt worden war. Heilerin Miriam Streut, zum Zeitpunkt des Vorfalls verantwortlich für Mr. Bodes Station, wurde bei vollem Gehalt beurlaubt und stand gestern nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung, aber ein Zauberersprecher für das Hospital gab folgende Erklärung ab: »St. Mungo bedauert zutiefst den Tod von Mr. Bode, dessen Zustand sich vor diesem tragischen Unfall stetig gebessert hatte. Die Dekoration unserer Krankenstationen unterliegt strengen Richtlinien, doch es hat den Anschein, dass Heilerin Strout, die in der Weihnachtszeit sehr beschäftigt war, die Gefahren nicht erkannt hat, die von der Pflanze auf Mr. Bodes Nachttisch ausgingen. Da seine Sprechfähigkeit und Beweglichkeit Fortschritte machten, hat Heilerin Strout Mr. Bode ermuntert, sich selber um die Pflanze zu kümmern, ohne zu bemerken, dass es keine harmlose Flitterblume war, sondern der Ableger einer Teufelsschlinge, die, als der genesende Mr. Bode sie berührte, diesen sofort erwürgte. St. Mungo kann sich zu diesem Zeitpunkt nicht erklären, wie die Pflanze auf die Station gekommen ist, und bittet alle Hexen und Zauberer, die Auskunft geben können, sich zu melden.
»Bode …«, sagt Ron. »Bode. Da klingelt was bei mir …«
»Wir haben ihn gesehen«, flüstert Hermine. »Im St. Mungo, wisst ihr noch? Er hatte das Bett gegenüber von Lockhart, er lag nur da und hat an die Decke gestarrt. Und wir haben gesehen, wie die Teufelsschlinge ankam. Sie – die Heilerin – hat gesagt, es sei ein Weihnachtsgeschenk.« Ach ja? Warum haben mir meine Freunde davon nicht erzählt??? Leicht beleidigt lehne ich mich ein bisschen zurück und falle fast von der Bank, also verschränke ich nur meine Arme.
»Warum haben wir die Teufelsschlinge nicht erkannt? Wir haben sie doch schon mal gesehen … das hätten wir verhindern können.«, jammert Hermine.
»Wer denkt denn schon, dass eine Teufelsschlinge in einem Krankenhaus auftaucht, getarnt als Topfpflanze?«, sagt Ron scharf.
»Das ist nicht unser Fehler, wer immer sie diesem Typen geschickt hat, ist schuld! Da muss doch jemand ein richtiger Volltrottel gewesen sein, warum hat er nicht hingeguckt, was er da kauft?«
»Nun hör aber auf, Ron!«, sagt Hermine zittrig. »Ich glaub nicht, dass jemand die Teufelsschlinge in einen Topf stecken kann und dabei nicht mitbekommt, dass sie jeden umzubringen versucht, der sie anfasst! Das – war Mord … ein cleverer Mord noch dazu … wenn diese Pflanze anonym verschickt wurde, wie soll man dann je rausfinden, wer es getan hat?«
»Ich hab Bode schon mal gesehen«, sagt mein Bruder plötzlich langsam. »Es war im Ministerium, als ich mit deinem Vater dort war.«
Ron klappt der Mund auf.
»Ich hab gehört, wie Dad zu Hause von ihm geredet hat! Er war ein Unsäglicher – er hat in der Mysteriumsabteilung gearbeitet!«
Wir alle sehen uns einen Moment lang an, dann zieht Hermine die Zeitung wieder zu sich heran, faltet sie zusammen, starrt kurz und böse auf die Bilder der zehn entflohenen Todesser auf der Titelseite und springt auf.
»Wo willst du hin?«, fragt Ron verdutzt.
»Einen Brief abschicken«, sagt Hermine und schwingt sich die Tasche über die Schulter. »Es … nun, ich weiß ja nicht … aber einen Versuch ist es wert … und ich bin die Einzige, die es kann.«
»Ich kann's nicht haben, wenn sie so was macht«, murrt Ron, (ich verdrehe dabei die Augen)
während er und Harry vom Tisch aufstehen.
„Kommst du nicht mit?“, fragt mein Bruder.
„äh… nein. Ich…. ich rede dann noch mal mit Blaise und Draco… Vielleicht wissen sie etwas.“
„gut mach das, aber pass auf, ja?“
„Mach ich, großer Bruder“, ich zwinkere ihm zu.
Harry und Ron verlassen die Halle. Ich beliebe sitzen und sehe zu den Slytherins rüber. Draco und Blaise essen noch, sehen aber auf und lächeln mich kurz an. Ich zwinkere ihnen zu. Das ist unser Zeichen, wenn einer Reden will. Das haben wir gestern Abend noch ausgemacht. Wenig später sehen die Beiden mich erwartungsvoll an und verlassen die große Halle. Auch ich stehe auf und folge ihnen unauffällig.
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Hey :)
wie geht es euch so?
Bald ist WEIHNACHTEN!!! *freu*
Was macht ihr so?
Wie fandet ihr das Kapitel?
ähm.... ja....
vielleicht (aber nur vielleicht) kommt an Weihnachten ein Bonus-Kapitel... ist aber noch nicht sicher.... :)
Bis bald ihr verrückten Leser ;)
LG Coco xx.
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