Kapitel 25

Am nächsten Tag sind unsere Ferien zu Ende und wir müssen nach Hogwarts zurück. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich mit einer langen Umarmung von Sirius. Irgendetwas sagt mir, dass ich nicht mehr viel Zeit mit ihm haben werde.... Hoffen wir mal, dass ich falsch liege, denke ich.

Remus und Tonks begleiten uns, bis wir in Hogwarts sind. Wir fahren mit dem Fahrenden Ritter. Einen grelllila Doppeldecker-Bus mit Sesseln darin.

Wir verlassen den Grimauldplatz 12. Ich habe ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Als ob bald etwas schlimmes passieren würde. Immer noch beunruhigt steige ich in den Bus. Ein schmaler, pickliger Jugendlicher mit abstehenden Ohren und violetter Uniform hüpft auf den Gehweg und sagt: »Willkommen im...«

»Ja, ja, wissen wir, danke schön«, sagt Tonks eilig. »Rein, rein mit euch ...«

Und sie schubst Harry zu den Stufen, am Schaffner vorbei, der ihn mit großen Augen anglotzt.

»Ey - das 's ja 'Arry ...!«

»Wenn du seinen Namen hier rumschreist, hals ich dir 'nen Fluch auf, dass dir Hören und Sehen vergeht«, murmelt Tonks drohend und schiebt nun Ginny und Hermine vor sich her. Ich unterdrücke ein Kichern und springe in den Bus.

»Ich wollt immer mal mit dem Ding fahren«, sagt Ron glücklich,

steigt zu Harry in den Bus und sieht sich um.

Ich setze mich auf eines von vielen nicht zueinander passenden Sessel. Harry setzt sich zu mir.

„Was ist los?", fragt Harry leise.

„Ich.... ist nicht wichtig.", winke ich ab.

„Nun sag schon!", drängelt mein großer Bruder. „Du leuchtest leicht grün."

Hä? Ich sehe an mir herunter. Tatsächlich. Grün bedeutet also Besorgnis... denke ich.

„Ich habe das Gefühl, dass ich Sirius bald nicht mehr sehen kann... Irgendetwas kommt auf uns zu... und es ist nicht gerade gut.", meine ich und schaue besorgt aus dem Fenster.

„Sirius hat mir etwas mitgegeben, wie wir miteinander kommunizieren können, ohne dass es Umbridge bemerkt.", flüstert er mir zu.

Ich fange an zu lächeln. „Wirklich?"

Harry nickt. „Ich zeige es dir später, ja?"

„Okay.", sage ich und sehe mich um. Es waren außer uns noch ein paar andere Hexen und Zauberer, die sich alle noch hochrappeln, weil sie wahrscheinlich vom Sessel gefallen sind, als der Fahrende Ritter so plötzlich stoppte.

Tonks gibt dem Schaffner elf Sickel und der Bus setzt sich unheilvoll schwankend erneut in Bewegung. Er rumpelt um den Grimmauldplatz und schlängelt sich dabei über den Gehweg, dann, mit einem gewaltigen KNALL, werden wir alle nach hinten gerissen. Rons Sessel fällt um, Pigwidgeon (Rons Eule), der auf seinem Schoß war, schießt aus seinem Käfig und lässt sich auf Hermines Schulter nieder. Harry hat sich im letzten Moment an einem Kerzenhalter geklammert und ist deshalb nicht umgefallen. Mich dagegen hat es vom Sessel gehauen und durch den halben Bus katapultiert. Stöhnend kämpfe ich mich auf die Füße und laufe zu den Anderen zurück.

»Nicht weit von Birmingham«, sagt der Schaffner fröhlich. Was? Verwirrt sehe ich ihn an, zucke aber gleich darauf mit den Schultern.

»Alles paletti bei dir, 'Arry? Hab dein' Namen im Sommer oft inner Zeitung gesehn, war aber nie nichts richtig Nettes. Ich sag zu Ernie, sag ich, uns is' er damals nich wie 'n Knallkopf vorgekomm', als wir ihn getroff'n ham, da sieht man's mal wieder, nich?«

Er gibt uns unsere Fahrscheine und starrt Harry weiter wie gebannt an. Offenbar ist es Stan egal, wie durchgeknallt jemand ist, Hauptsache, er ist so berühmt, dass er in der Zeitung steht. Der Fahrende Ritter schlingert Furcht erregend und überholt ein paar Autos auf der Innenspur.

KNALL.

Sessel schlittern wieder nach hinten, als der Fahrende Ritter von der Birminghamer Autobahn auf eine ruhige Landstraße voller Haarnadelkurven springt. Hecken zu beiden Seiten der Straße stürzen aus dem Weg, als wir über die Grünstreifen fahren. Von hier aus geht es auf die Hauptstraße mitten in einer belebten Stadt, dann auf ein Viadukt, das von hohen Hügeln umgeben ist, dann zu einer windgepeitschten Straße zwischen Wohnsilos, jedes Mal mit einem lauten KNALL.

»Ich hab's mir anders überlegt«, murmelt Ron und rappelt sich zum sechsten Mal vom Boden hoch. »Ich will nie mehr mit dieser Kiste fahren.«

»Hört ma', nach dem hier kommt 'Ogwarts«, sagt der Schaffner strahlend

und schwankt auf uns zu. »Diese Frau da vorne, die mit den Haar'n auf'n Zähnen, die mit euch reinkam, die hat uns was zugesteckt, damit ihr früher an die Reihe kommt. Wir müssen nur erst Madam Marsh absetzen« von unten ist ein Würgen zu hören, gefolgt von einem fürchterlichen Spritzgeräusch - »der geht's nich sonnerlich gut.«

Ach echt, denke ich sarkastisch. Wäre ich ja gar nicht drauf gekommen.

Ein paar Minuten später hält der Fahrende Ritter kreischend vor einem kleinen Pub, der sich zur Seite drückt, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Ich höre, wie Stan die unglückliche Madam Marsh aus dem Bus komplimentiert, und dann das erleichterte Gemurmel ihrer Mitreisenden auf dem zweiten Deck. Der Bus fährt wieder an, beschleunigte, bis KNALL.

Wir rollen durch das verschneite Hogsmeade. Ich erhasche einen Blick auf den Eberkopf hinten in der Seitenstraße, wo das Schild mit dem abgetrennten Wildschweinkopf im kalten Wind quietscht. Schneeflocken klatschen gegen die große Frontscheibe des Busses. Endlich rollen wir vor die Tore von Hogwarts und halten an.

Remus und Tonks helfen uns beim Aussteigen mit dem Gepäck,

dann steigen auch sie aus, um sich zu verabschieden.

»Ihr seid in Sicherheit, sobald ihr das Schulgelände erreicht habt«, sagt Tonks und lässt die Augen prüfend über die einsame Straße wandern. »Also, noch ein gutes Schuljahr, okay?«

»Passt auf euch auf«, sagt Remus und schüttelt reihum Hände, bis er schließlich zu Harry kommt. »Und hör mal ...« Er senkt die Stimme, während die anderen sich noch eilig von Tonks verabschieden.Ich höre ihn aber trotzdem. »Harry, ich weiß, dass du Snape nicht ausstehen kannst, aber er ist ein hervorragender Okklumentor, und wir alle - auch Sirius - wollen, dass du lernst, dich zu schützen, also arbeite fleißig, ja?«

»Ja, schon gut«, sagt Harry mit schwerer Stimme und blickt hoch in Remus frühzeitig gealtertes Gesicht. »Also, bis dann.«

Jetzt kommt mein Patenonkel zu mir und umarmt mich. „Pass auf dich und deinen Bruder auf, Aria."

„Mach ich", verspreche ich leise und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. „Auf Wiedersehen, Remus."

„Auf Wiedersehen, Aria.", lächelt er.

Wir sieben kämpfen uns, unsere Koffer hinter uns herziehend, den rutschigen Zufahrtsweg zum Schloss hoch. In Gedanken versunken laufe ich neben Harry her. Nebenbei bekomme ich noch mit, das Hermine wieder von ihren Elfenhüten redet. Als wir beim Eichenportal ankommen, werfe ich - zufällig zeitgleich mit Harry - einen Blick zurück. Der Fahrende Ritter ist bereits verschwunden. Ich weiß nicht, welche Gedanken sich in Harrys Kopf rumtreiben (wahrscheinlich will er wieder gehen, weil er ja bei Snape „Nachhilfe" hatte), aber ich dachte noch einmal an Sirius. Wie lange wird er sich von verstecken können?

Ich hoffe, es würde noch sehr sehr sehr... sehr lange dauern, bis das Ministerium, Sirius entdeckt.

Während meine Freunde im Gemeinschaftsraum sitzen, schlendere ich durchs Schloss, in der Hoffnung, Draco „zufällig" zu begegnen.

Nach etwa zwei Stunden, in denen ich mir die bewegenden Bilder von Hogwarts angesehen (aber noch nicht mal annähernd genug, um alle gesehen zu haben) und mit ein paar von ihnen gesprochen habe, sehe ich weiter vorne im Gang (ich stehe vor der großen Halle, wie mir gerade auffällt) ein paar

Slytherins. Unter ihnen Draco. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Blase Zabini hat mich schon bemerkt und stupst seinen Freund unauffällig an. Verwirrt sieht der Blonde den Slytherin an. Blase nickt mir zu und zwinkert. Nun hat auch Draco verstanden und sieht zu mir.

Er lächelt. Ich merke, wie meine Arme einen leichten Rosa-Schimmer bekommen.

Ich drehe mich langsam, mit dem Blick auf Draco und ...

RUMMS!!!

liege ich auf dem Boden. „Au!", stöhne ich leise und reibe meine Schulter.

„Draaciii!!!"

Ich muss gar nicht aufsehen, um zu wissen, wer mich gerade achtlos zu Seite geschubst hat.

Ich springe auf die Beine und ziehe meinen Zauberstab.

„Hey Parkinson! Hast du keine Augen im Kopf?", schreie ich dem Mops-Gesicht von Pansy Parkinson hinter her.

Empört dreht sie sich zu mir um und stemmt die Hände in die Hüften.

„Also bitte! Ich habe sehr wohl Augen im Kopf!", zischt sie.

Höhnisch lache ich auf. „Und wie erklärst du dir, dass du die Einzige bist, die noch nicht geschnallt hat, dass Dr... Malfoy nicht auf dich steht?"

Ein paar der Slytherins kichern unterdrückt.

„Lügnerin! Mein Draccii-Spatz liebt mich genauso, wie ich ihn liebe! Und später werden wir ganz viele kleine Dracos haben", sagt sie mit einer piepsigen Stimme.

Ich kann nicht mehr und pruste los. Immer noch lachend sage ich: „Hör dir doch selber mal zu! Außerdem.... sollte dein ‚Draccii-Spatz' dabei nicht auch noch etwas zu sagen haben?"

„Hey! Nur ich darf ihn so nennen. Vor allem, seit wir uns in den Ferien verlobt haben."

Sofort höre ich auf zu lachen. Was... hat... diese... Schlampe (sry)... da gerade... gesagt????!!!

Ich sehe zu Draco, der jedoch meinem Blick ausweicht. Blase zuckt nur mit den Schultern. Ich schlucke und unterdrücke die Tränen, die mir hochkommen.

„Freut mich für euch, Parkinson. Ach und Dra...Malfoy?!" Ich gehe näher zu der Gruppe, drängle mich zu Dr... nein! Malfoy, genau, Malfoy durch und scheuer ihm eine. Geschockt sieht mich dieser an. Eine rote Hand ziert seine Wange. Ich reiße die Kette mit dem Herzanhänger, die ich von Malfoy zu Weihnachten bekommen habe, vom Hals und schmeiße sie ihm zu. Automatisch fängt sie dieser auf.

„Die kannst du wiederhaben... und falls du es noch nicht begriffen hast... Es ist aus!", den letzten Teil flüstere ich nur, drehe mich auf Absatz um und gehe mit schnellen Schritten die Treppen am Ende des Ganges hoch.

„Aria! Ähm.. Potter! Bleib stehen!", schreit er mir hinterher.

Nein! Ich denke gar nicht daran! Dieses Schwein!!! (sry) Ich beschleunige meine Schritte und renne zwei Stufen auf einmal nehmend in den siebten Stock. Tränen laufen über mein Gesicht.

Bei der fetten Dame angekommen, rufe ich schnell das Passwort: „Löwe!" und klettere durch das Loch.

Zum Glück ist der Gemeinschaftsraum nicht so voll. (die meisten kommen erst heute Abend) Nur Harry, Ginny, Ron, Hermine und die Weasley-Zwilinge sitzen auf den roten Sofas und sehen mich überrascht an.

Harry springt gleich auf und kommt auf mich zu. Erst überlege ich, ob ich einfach in den Mädchenschlafsaal gehen soll, aber dann renne ich auf meine Bruder zu, der mich gleich in seine Arme schließt.

„Hey... shhh... ist gut, Aria", ein wenig hilflos streicht er mir über den Rücken. Als ich mit dem Schluchzen aufhöre, lässt er mich vorsichtig los.

Hermine steht mittlerweile neben mir und mustert mich. zu den Anderen sagt sie: „Liebeskummer"

Woher will sie das... oh...

Ich sehe auf meine Arme. Ich bin von einem rosa Schimmer umgeben, mit einem Hauch von Schwarz.

In Gedanken gehe ich die Farben durch, in denen ich schon mal geleuchtet habe:

Rot = Wut (das erste Mal, als wir in der Winkelgasse den Malfoys begegnet sind)

Grün= Besorgnis (im Fahrenden Ritter, wo ich mich mit Harry über Sirius unterhalten habe)

Rosa = Liebe (vorhin im Gang bei den Slytherins/Dra... agh.. nein Malfoy)

Und jetzt: Schwarz-Rosa= Liebeskummer

Hat mich Dumbeldore nicht davor gewarnt?

„Wieso Liebeskummer? Mal... Draco und du...", setzt Ron an, aber ich unterbreche ihn.

„Es gibt kein Draco und ich. Du kannst ihn ruhig Malfoy nennen. Ist schließlich sein Name oder nicht?", meine ich und gehe zu den Treppen, die zu den Mädchenschlafsälen führen.

„Was ist passiert?", fragt Ginny vorsichtig.

Abrupt drehe ich mich wieder zu ihnen um. „Was passiert ist? Das Arschloch (sry) hat mir zu Weihnachten eine Kette geschenkt und mir geschrieben, dass er mich liebt und jetzt erfahre ich von PANSY PARKINSON, dass sie und Malfoy sich in den Ferien verlobt haben.", sage ich in versucht normaler Lautstärke und nur Pansys Namen brülle ich wütend.

Wieder kommen mir die Tränen. Wieso tut mir dieser Arsch (sry) das an?

Ich renne die Treppe hoch, bevor irgendjemand etwas sagen kann. In dem Zimmer, das ich mir mit Hermine, Lavender Brown und Parvati Patil teile, schmeiße ich mich auf mein Bett und schluchze in mein Kissen. Wieso ist die Welt nur so grausam???

Ich hasse ihn! Ich hasse ihn! Ich ... liebe ihn immer noch! Verdammt, sei Merlins Unterhose!

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BAHM BAHM BAAAAAAHMM!!!!

Das ist doch mal eine Wendung oder?

:D

ich bin nicht soooo gut, wenn es um traurige Szenen geht... falls ihr Verbesserungsvorschläge habt: ich bin immer für alles offen ;)

mehr hab ich eigentlich nicht zu sagen......

also dann bis..... zum nächsten Kapitel :D

LG Coco xx.

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