Kapitel 21

»Zischende Zauberdrops«, sagt Professor McGonagall vor Dumbeldores Büro.

Der Wasserspeier erwacht zum Leben und springt beiseite. Die Wand hinter ihm teilt sich und gibt den Blick auf eine steinerne Treppe frei, die sich stetig aufwärts bewegt wie eine spiralförmige Rolltreppe. Wir betreten die beweglichen Stufen. Hinter uns schließt sich die Wand wieder mit einem dumpfen Schlag, und wir werden in engen Kreisen nach oben getragen, bis wir die hochglanzpolierte Eichentür mit dem greifenförmigen Bronzeklopfer erreichen.

Obwohl es inzwischen weit nach Mitternacht ist, dringen Stimmen von drinnen heraus, ein regelrechtes Geplapper. Es hört sich an, als hätte Dumbledore mindestens ein Dutzend Leute zu Gast. Professor McGonagall klopft dreimal mit dem Bronzegreif und die Stimmen ersterben sofort, als hätte jemand sie abgeschaltet. Die Tür öffnet sich von selbst und Professor McGonagall führt Harry, die Weaslys und mich hinein.

Der Raum liegt im Halbdunkel. Die merkwürdigen silbernen Instrumente, die auf den Tischen stehen, sind stumm und still, anstatt zu surren und Rauchwölkchen auszupuffen, wie sie es sonst tun. Die Porträts ehemaliger Schulleiter und Schulleiterinnen an den Wänden dösen alle in ihren Rahmen. Hinter der Tür schlummert, den Kopf unter dem Flügel, ein prächtiger rot-goldener Vogel von der Größe eines Schwanes auf seiner Sitzstange.

»Oh, Sie sind's, Professor McGonagall ... und ... ah.«

Dumbledore sitzt auf einem hohen Lehnstuhl hinter seinem Schreibtisch. Er beugt sich vor in den Lichtkreis der Kerze, der seine Unterlagen beleuchtet. Er trägt einen herrlich bestickten violettgoldenen Morgenrock über einem schneeweißen Nachthemd, scheint jedoch hellwach und hat die durchdringenden hellblauen Augen aufmerksam auf Professor McGonagall geheftet.

»Professor Dumbledore, die beiden Potter hatte einen ... nun, einen Alptraum«, sagt Professor McGonagall. »Sie behaupten ...«

»Es war kein Alptraum«, wirft Harry rasch ein.

Professor McGonagall wendet sich mit leicht gerunzelter Stirn zu Harry um.

»Schön und gut, Potter, dann erzählen Sie es dem Schulleiter.«

»Ich ... also, ich hab geschlafen ...«, sagt Harry,

»Aber es war kein normaler Traum ... es war Wirklichkeit ... ich hab

gesehen, wie es passierte ...« Er holt tief Luft. »Rons Dad - Mr.

Weasley - wurde von einer Riesenschlange angegriffen.«

Ich beiße mir auf die Lippe und fange wieder an zu zittern. Das war so... unheimlich!

Eine kurze Pause tritt ein, Dumbledore lehnt sich zurück und starrt nachdenklich zur Decke. Ron, geschockt und weiß im Gesicht, blickt

von Harry zu Dumbledore. Die anderen Weaslys sehen mit bleichen Gesichtern zu Boden und scheinen alles zu verarbeiten.

»Wie hast du das gesehen?«, fragt Dumbledore ruhig und sieht Harry immer noch nicht an.

»Also ... ich weiß nicht«, sagt Harry reichlich aufgebracht - was spielte das für eine Rolle? »In meinem Kopf, vermute ich ...«

»Du verstehst mich falsch«, sagt Dumbledore im selben ruhigen Ton. »Ich meine ... kannst du dich erinnern - hm - wo du genau warst, als du diesen Angriff gesehen hast? Standest du vielleicht neben dem Opfer oder hast du von oben auf das Geschehen herabgeblickt?«

»Ich war die Schlange«, sagte er. »Ich hab alles aus der Sicht der Schlange gesehen.«

Ich schluckte.

„Und ich stand daneben und konnte mich nicht rühren.", sage ich leise und alle sehen überrascht zu mir auf.

Einen Moment lang sagt niemand ein Wort, dann fragt Dumbledore, nun den Blick auf den immer noch kreidebleichen Ron gerichtet, mit anderer, schärferer Stimme: »Ist Arthur schlimm verletzt?«

»Ja«, sagt Harry nachdrücklich

Dumbledore steht auf, so abrupt, dass ich zusammenzucke, und wendet sich an eines der alten Porträts, die knapp unter der Decke hängen. »Everard?«, sagt er schneidend. »Und Sie auch, Dilys!«

Ein fahlgesichtiger Zauberer mit kurzen schwarzen Stirnfransen

und eine ältere Hexe mit langen silbernen Ringellöckchen im

Bilderrahmen neben ihm, die beide scheinbar tief und fest geschlafen haben, schlagen sofort die Augen auf.

»Haben Sie zugehört?«, fragt Dumbledore.

Der Zauberer nickt; die Hexe sagt: »Natürlich.«

»Der Mann hat rote Haare und trägt eine Brille«, sagt Dumbledore. »Everard, Sie werden Alarm geben müssen, und sehen Sie zu, dass er von den richtigen Leuten gefunden wird ...«

Beide nicken und entfernen sich seitlich aus ihren Rahmen, doch statt in benachbarten Bildern wieder aufzutauchen (wie es normalerweise in Hogwarts geschieht), bleiben sie beide verschwunden. Der eine Rahmen enthält jetzt nur noch einen schwarzen Vorhang im Hintergrund, der andere einen hübschen

Ledersessel. Ich merke, wie die anderen Schulleiter so tun, als ob sie schlafen. Mit übertriebenen geschnarche sitzen sie steif in ihren Sesseln. Aber ab und zu traut sich einer und blinzelt durch seine Augen hindurch und öffnet siel leicht.

»Everard und Dilys waren zwei der berühmtesten Schulleiter von Hogwarts«, sagt Dumbledore. Er geht jetzt um Harry, Ron, McGonagall und mich herum und nähert sich dem prächtigen Vogel, der auf seiner Stange neben der Tür kauert und schläft. »Sie sind so berühmt, dass Porträts von beiden auch in anderen wichtigen Zauberer-Einrichtungen hängen. Da sie sich frei zwischen ihren eigenen Porträts bewegen können, sind sie vielleicht imstande, uns zu

sagen, was andernorts geschieht ...«

»Aber Mr. Weasley könnte überall sein!«, sage ich.

»Bitte setzt euch«, sagt Dumbledore, als hätte ich nicht gesprochen. »Everard und Dilys werden wohl einige Minuten weg sein. Professor McGonagall, würden Sie bitte weitere Stühle beschaffen.«

Professor McGonagall zieht den Zauberstab aus der Tasche ihres Morgenrocks und schwingt ihn; sieben Stühle erscheinen aus dem Nichts.

Ich setze mich und beobachte Dumbledore über die Schulter. Dumbledore streicht nun sachte mit einem Finger über Fawkes' golden gefiederten Kopf. Der Phönix erwacht sofort. Er reckt seinen wunderschönen Kopf in die Höhe und betrachtet Dumbledore mit strahlenden dunklen Augen.

»Es muss«, sagt Dumbledore sehr leise zu dem Vogel, »eine Warnung verbreitet werden.«

Eine Stichflamme lodert auf und der Phönix ist verschwunden. Dumbledore ergreift nun rasch eines der zerbrechlichen silbernen Instrumente, trägt es hinüber zu seinem Schreibtisch, setzt sich wieder ihnen gegenüber und klopft

sanft mit der Zauberstabspitze gegen das Instrument.

Schlagartig erwacht es mit einem Klingeln zum Leben und gibt ein rhythmisches Klirren von sich. Kleine blassgrüne Rauchwölkchen treten aus der winzigen silbernen Röhre an seiner Spitze aus. Dumbledore legt die Stirn in Falten und beobachtet den Rauch eingehend. Nach einigen Sekunden wird aus den Wölkchen ein stetiger Rauchstrom, der dichter wird und sich in der Luft windet ... aus seiner Spitze wächst der Kopf einer Schlange, die ihr Maul weit öffnet. Ich stoße ein quicken heraus und zucke zusammen. Doch niemand beachtet mich. Alle haben ihre Augen auf das Instrument gerichtet.

»Natürlich, natürlich«, murmelt Dumbledore wie zu sich selbst, während er weiterhin den Rauchstrom ohne die geringste Spur von Überraschung betrachtet. »Aber im Wesen gespalten?«

Mit einem Ausdruck grimmiger Zufriedenheit klopft Dumbledore ein weiteres Mal sacht gegen das Instrument: Das Klirren lässt nach und erstirbt und die Rauchschlangen verblassen, werden zu formlosem Nebel und verschwinden.

Dumbledore stellt das Instrument wieder auf den kleinen Tisch mit den Storchbeinen.

Ich sehe, wie viele der alten Schulleiter in den Porträts ihm mit den Augen folgen und dann, als sie bemerken, dass ich sie beobachte, hastig wieder zu schlafen vorgeben

Auf einmal ertönt zu unserer Rechten ein Ruf, der oben von der Wand kommt; der Zauberer namens Everard ist wieder in seinem Porträtrahmen erschienen, nun ein wenig außer Atem.

»Dumbledore!«

»Was gibt es Neues?«, sagt Dumbledore sofort.

»Ich habe gerufen, bis jemand angerannt kam«, antwortet der Zauberer und wischt sich mit dem Vorhang hinter ihm die Stirn, »sagte, ich hätte gehört, dass unten etwas herumschlich - sie waren sich nicht sicher, ob sie mir glauben sollten, aber sie gingen nachsehen. Wie Sie wissen, gibt es dort unten keine Porträts, von denen aus man etwas sehen könnte. Jedenfalls haben sie ihn ein paar Minuten später hochgetragen. Er sieht nicht gut aus, er ist voller Blut.

Ich bin weitergerannt zu Elfrida Craggs Porträt, damit ich alles im Blick hatte, während sie hinausgingen ...«

»Gut«, sagt Dumbledore. Ron will aufspringen. »Dann vermute ich, Dilys hat ihn ankommen sehen ...«

Und Augenblicke später ist auch die Hexe mit den silbrigen Ringellöckchen wieder in ihrem Bild erschienen. Sie lässt sich hustend in ihren Sessel sinken und sagt: »Ja, sie haben ihn ins St. Mungo eingeliefert, Dumbledore ... sie haben ihn an meinem Porträt vorbeigetragen ... er sieht schlimm aus ...«

Ron neben mir sieht ganz bleich im Gesicht aus. Ginny auf der anderen Seite von mir, sieht so aus, als könnte sie ihre Tränen kaum zurückhalten.

»Und, Dumbledore - was ist mit Molly?«, fragt Professor McGonagall.

»Das wird Fawkes übernehmen, nachdem er Ausschau gehalten hat, ob sich jemand nähert«, sagt Dumbledore. »Aber vielleicht weiß sie es bereits ... sie hat ja diese wunderbare Uhr ...«

Ich weiß von welcher Uhr er spricht: Es ist keine gewöhnliche Uhr, nein, sondern eine Uhr mit neun Zeigern mit jeweils dem Kopf eines Familienmitglieds darauf. Sie zeigt an, wo die Familienmitglieder sich gerade aufhalten. Wie zum Beispiel: Arbeit, Hogwarts, zu Hause, etc.

Aber ich bin mir sicher, dass Molly mittlerweile tief und fest in ihrem Bett schläft und deswegen nicht auf die Uhr sieht, wo Arthurs Zeiger auf „Tödliche Gefahr" stehen müsste.

Dumbledore stöbert inzwischen in einem Schrank hinter uns. Mit einem geschwärzten alten Kessel taucht er wieder auf und stellt ihn vorsichtig auf seinen Schreibtisch. Er hebt den Zauberstab und murmelt: »Portus!« Der Kessel zittert einen Moment und erglüht in einem merkwürdigen blauen Licht, dann kommt er bebend zur Ruhe, so fest und schwarz wie ehedem.

Dumbledore schreitet hinüber zu einem anderen Porträt, diesmal dem eines listig aussehenden Zauberers mit Spitzbart, dessen Kleidung in den Slytherin-Farben Grün und Silber gemalt ist und der offenbar so tief schläft, dass er Dumbledores Stimme nicht hört, als dieser versucht ihn aufzuwecken.

»Phineas. Phineas.«

Die Porträtierten entlang den Wänden geben inzwischen nicht mehr vor zu schlafen; sie bewegen sich in ihren Rahmen, um besser beobachten zu können, was vor sich geht. Als der listig aussehende Zauberer weiterhin zu schlafen vorschützt, rufen einige von ihnen ebenfalls seinen Namen.

»Phineas! Phineas! PHINEAS!«

Er kann sich nicht länger verstellen, er zuckt theatralisch zusammen und öffnet weit die Augen. Oh Mann! Und der soll mal Schulleiter gewesen sein? So wie er aussieht war er mal in Slytherin. Muss eine schreckliche Zeit für die Gryffindors gewesen sein....

»Hat jemand gerufen?«, fragt dieser Phineas.

»Ich muss Sie bitten, wieder Ihr anderes Porträt aufzusuchen, Phineas«, sagt Dumbledore. »Ich habe eine weitere Nachricht.«

»Mein anderes Porträt aufsuchen?«, sagt Phineas mit schriller Stimme und täuscht ein ausgiebiges Gähnen vor (seine Augen wandern im Raum umher und bleiben auf Harry ruhen). »O nein, Dumbledore, heute Nacht bin ich zu müde.«

Etwas an Phineas' Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor. Wo habe ich sie

schon gehört?

Doch bevor ich weiter überlegen kann, brechen die Porträts an den Wänden rundum in einen Proteststurm aus. »Gehorsamsverweigerung, Sir!«, donnert ein korpulenter, rotnasiger Zauberer und fuchtelt mit den Fäusten.

»Pflichtverletzung!«

»Wir haben die Ehrenpflicht, dem gegenwärtigen Schulleiter von Hogwarts zu Diensten zu sein!«, schreit ein gebrechlich wirkender

alter Zauberer. Er heißt - oder eher hieß, denn er ist ja schon lange tot - Armando Dippet und war Vorgänger von Dumbeldore. Ist es nicht ein Segen, wenn man eine Hexe als Freundin hat, die Geschichte der Zauberei gelesen hat? Und ja, ich spreche von Hermine.

»Schämen Sie sich, Phineas!«, schreit Dippet.

»Soll ich ihn überzeugen, Dumbledore?«, ruft eine Hexe mit stechenden Augen und hebt einen ungewöhnlich dicken Zauberstab, der einer Rute nicht unähnlich sieht.

»Oh, na schön«, sagt der Zauberer namens Phineas und beäugt mit leichter Sorge den Zauberstab, »obwohl er inzwischen sehr wahrscheinlich mein Bild zerstört hat, er hat ja die meisten aus meiner Familie rausgeworfen ...«

»Sirius weiß sehr wohl, dass er Ihr Porträt nicht zerstören darf«, sagt Dumbledore, und mir fällt sofort ein, wo ich Phineas' Stimme

schon einmal gehört habe: Sie ist aus einem scheinbar leren Raum gekommen, den ich aber noch nie betreten habe. Eigentlich gibt es viele Räume, die ich in Sirius Haus noch nie betrat, aber gut, das kann ich nachholen...

»Sie sollen ihm die Botschaft überbringen, dass Arthur Weasley schwer verletzt

ist und dass seine Frau, die Kinder und Harry Potter in Kürze in sein Haus kommen werden. Haben Sie verstanden?«, sagt Dumbeldore.

»Arthur Weasley verletzt, Frau und Kinder und Harry Potter kommen ins Haus«, betet Phineas mit gelangweilter Stimme herunter. »Ja, ja ... schon gut ...«

Er schlendert in den Rahmen des Bildes hinein und verschwindet.

»Harry - was genau ist eigentlich passiert?«, fragt Ginny mit ängstlichem

Gesicht. »Professor McGonagall hat vorhin gesagt, du hast gesehen, wie Dad

verletzt wurde und Aria hat vorhin auch einen Alptraum gehabt ...«

»Dein Vater wurde während seiner Arbeit für den Orden des Phönix verletzt«, sagt Dumbledore, ehe weder Harry noch ich antworten können. »Er

wurde ins St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen gebracht. Ich schicke euch jetzt wieder in das Haus von Sirius, von dort aus ist das Hospital viel bequemer zu erreichen als vom Fuchsbau. Dort werdet ihr auch eure Mutter treffen.«

»Und wie kommen wir dorthin?«, fragt Fred, sichtlich erschüttert.

»Flohpulver?«

»Nein«, sagt Dumbledore. »Flohpulver ist im Moment nicht sicher, das Netzwerk wird überwacht. Ihr werdet einen Portschlüssel nehmen.« Er deutet auf den alten Kessel, der harmlos auf seinem Schreibtisch liegt. »Wir warten nur noch auf Phineas Nigellus, damit er uns Bericht erstattet ... ich möchte sichergehen, dass die Luft rein ist, bevor ich euch wegschicke ...«

Eine Flamme lodert mitten im Büro auf und hinterlässt eine einzelne goldene Feder, die sanft zu Boden schwebt.

»Das ist eine Warnung von Fawkes«, sagt Dumbledore und fängt die Feder im Flug. »Professor Umbridge weiß offenbar, dass ihr nicht mehr in euren Betten seid ... Minerva, gehen Sie und halten Sie sie auf - erzählen Sie ihr irgendwas...«

Professor McGonagall rauscht mit raschelndem Schottentuch davon.

»Er meint, er würde sich freuen«, sagt eine gelangweilte Stimme hinter Dumbledore; der Zauberer namens Phineas ist wieder vor seinem Slytherin-Banner aufgetaucht. »Mein Ururenkel hatte immer schon einen merkwürdigen Geschmack, was Hausgäste anbelangt.«

»Also kommt her«, sagt Dumbledore zu Harry, den Weasleys und mir.

»Und rasch, bevor noch jemand zu uns stößt.«

Wir alle scharren uns um Dumbeldores Schreibtisch.

»Ihr habt alle schon mal einen Portschlüssel benutzt?«, fragt

Dumbledore, worauf alle außer ich nicken und die Hände ausstrecken, um den

geschwärzten Kessel irgendwo zu berühren.

„Aria, halten Sie sich einfach irgendwo fest, und nicht loslassen, hören Sie?"

Ich nicke und halte mich auch am Kessel fest.

»Gut. Ich zähle also bis drei - eins ... zwei ...«

Ich achte nicht auf meine Umgebung, sondern sehe nur den Kessel an und zucke zusammen, als meine Narbe plötzlich anfängt zu brennen.

»... drei.«

Ich spüre einen mächtigen Ruck hinter meinem Nabel, der

Boden verschwindet unter meinen Füßen, meine Hand klebt am Kessel; ich

stoße gegen Ron, der links von mir - naja, steht kann ich nicht sagen.... vielleicht durch die Luft geschleudert wird? - während wir alle, vom Kessel gezogen, in einem Wirbel von Farben und windumrauscht dahinrasen ... bis meine

Füße so hart auf der Erde aufschlugen, dass meine Knie nachgeben und ich keuchend auf dem Boden liege. Ein steht fest: Mit einem Portschlüssel noch einmal reisen würde ich so gut es geht aufschieben.

Der Kessel fällt krachend zu Boden und eine Stimme ganz in der Nähe sagt: »Da sind sie ja, die Blutsverräter-Gören. Stimmt es, dass ihr Vater im Sterben liegt?«

»RAUS HIER«, brüllt eine zweite Stimme.

Ich rappele mich auf und sehe mich um. Wir sind in der düsteren Kellerküche am Grimmauldplatz Nummer zwölf gelandet. Licht spenden nur das Feuer und eine tropfende Kerze, welche die Überreste eines einsamen Nachtessens beleuchten. Kreacher verschwindet durch die Tür zur Halle, während er mit einem feindseligen Blick zurück auf uns seinen Lendenschurz hochzieht; Sirius

kommt mit besorgter Miene auf uns zugeeilt. Er ist unrasiert und hat sich noch nicht für die Nacht umgezogen, außerdem umgibt ihn ein schwacher Geruch nach schalem Schnaps.

»Was ist los?«, fragt er und streckt die Hand aus, um Ginny aufzuhelfen. Ich stehe mitllerweile auch schon und ziehe meinen Bademantel enger um mich. Darunter trage ich nämlich nur ein kurzes Nachthemd, das leicht durchsichtig ist....

»Phineas Nigellus meinte, Arthur sei schwer verletzt ...«

»Frag Harry«, sagt Fred.

»Ja, ich will das auch hören«, sagt George.

Die Zwillinge und Ginny starren ihn an. Draußen auf der Treppe haben Kreachers Schritte innegehalten.

»Es war ...«, beginnt Harry.

»Ich hatte - so was wie eine - Vision ...«

Und er erzählte uns alles, was er gesehen hat, doch ändert er die Geschichte ab, so dass es sich anhört, als hätte er als unbeteiligter Zuschauer beobachtet, wie die Schlange angriff, und es nicht aus den Augen des Reptils selbst miterlebt.

„Genau so habe ich es auch gesehen", flüstere ich und alle sehen mich nun erschrocken an.

Ron, immer noch sehr weiß, wirft Harry einen flüchtigen Blick zu, sagt aber nichts.

»Ist Mum hier?«, fragt Fred und wendet sich an Sirius, nachdem er Harry geschockt angestarrt hat.

»Sie weiß wahrscheinlich noch gar nicht, was passiert ist«, sagt Sirius. »Das Wichtigste war, euch fortzuschaffen, bevor Umbridge sich einmischen konnte. Ich vermute, Dumbledore teilt es Molly jetzt mit.«

»Wir müssen ins St. Mungo«, drängt Ginny. Sie dreht sich zu ihren Brüdern um; natürlich sind wir alle immer noch in unseren Schlafanzügen.

»Sirius, kannst du uns Mäntel oder sonst was leihen?«

»Wartet mal, ihr könnt jetzt nicht einfach zum St. Mungo abhauen!«, sagt Sirius.

»Natürlich können wir, wenn wir wollen«, widerspricht Fred mit störrischer Miene. »Er ist unser Dad!«

»Und wie wollt ihr erklären, woher ihr erfahren habt, dass Arthur angegriffen wurde, noch bevor das Hospital seine Frau unterrichtet hat?«

»Weshalb sollte das wichtig sein?«, fragt George hitzig.

»Es ist wichtig, weil wir keine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken wollen, dass Harry Visionen von etwas hat, das Hunderte von Meilen entfernt geschieht!«, sagt Sirius zornig. »Könnt ihr euch vielleicht vorstellen, was das Ministerium von einer solchen Information halten würde?«

Fred und George sehen aus, als sei es ihnen absolut schnuppe, was das Ministerium von irgendetwas halten könnte. Ron ist immer noch aschfahl und stumm.

»Irgendjemand hätte es uns sagen können ...«, wirft Ginny ein.

»Wir hätten es doch auch von jemand anderem als Harry hören

können.«

»Und von wem?«, sagt Sirius unwirsch. »Hört zu, euer Dad wurde verletzt, während er im Auftrag des Ordens tätig war, und die Umstände sind ohnehin schon verdächtig genug, ohne dass seine Kinder Sekunden später davon erfahren. Ihr könntet die Sache des Ordens schwer beschädi...«

»Der blöde Orden ist uns egal!«, ruft Fred.

»Es geht darum, dass unser Dad stirbt!«, schreit George.

»Euer Vater wusste, worauf er sich einließ, und er wird sich nicht bei euch bedanken, wenn ihr dem Orden alles vermasselt!«, erwidert Sirius, nicht minder zornig. »So ist es nun mal - deshalb seid ihr nicht im Orden - ihr versteht nicht - es gibt Dinge, für die es wert ist, zu sterben!«

»Du hast ja leicht reden, wo du hier drinhockst!«, brüllt Fred. »Du riskierst ja nicht deinen Kopf!«

Der Rest von Farbe verschwindet aus Sirius' Gesicht.

Ich gehe ein paar Schritte auf Fred zu: „Ich kenne Sirius gut genug, um zu wissen, dass er für jeden von uns seinen Kopf riskieren würde. Soweit ich weiß, hat er den ausdrücklichen Befehl von Dumbeldore im Haus zu bleiben, weil er sogar als Animagus erkennt wird. Wisst ihr noch dieses Jahr am Bahnhof? Sirius ist als Hund mitgekommen uns Lucius Malfoy hat ihn erkannt.", fauche ich.

Erstaunt sehen mich alle an und ich werde leicht rot.

„Woher weißt du das?", fragt George.

„Das... ist unwichtig.", druckse ich herum. Fred sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an. George hebt eine Augenbraue, Ron sieht zu Boden, Ginny sieht verwirrt von Fred zu mir, zu Sirius und wieder zu Fred, Harry sieht mich genauso wie Sirius erstaunt an.

Ich zucke nur mit den Schultern.

Nach einem langen Schweigen setzen wir uns alle nacheinander an den Tisch.

»Gut so«, ermuntert sie Sirius, »also, lasst uns - lasst uns was trinken, während wir warten. Accio Butterbier!«

Mit diesen Worten hebt er den Zauberstab, und ein halbes Dutzend Flaschen kommen aus der Speisekammer auf uns zugeflogen, schlittern über den Tisch, verstreuen die Überreste von Sirius' Mahlzeit und bleiben genau vor uns stehen. Während wir trinken, ist eine Zeit lang bloß das Knistern des Küchenfeuers und das leise Klopfen unserer Flaschen auf dem Küchentisch zu hören.

Ich stütze meinen Kopf in die Hände und denke an Draco. Er weiß noch gar nicht, dass ich weg bin. Ich muss ihm später unbedingt eine Eule schicken. Automatisch lächle ich, als Dracos Gesicht vor Augen habe.

„Aria? Warum lächelst du so?", fragt George mit einem komischen Gesichtsausdruck.

„Ach,.. sie denkt wahrscheinlich wieder an ihren ‚Freund'", gluckst Ron und trinkt noch einen Schluck von seinem Butterbier.

Ich werde rot und sage leise: „Lass mich doch."

Ich sehe auf den Tisch, obwohl ich die neugierigen Blicke der anderen - ausgenommen Ron und Harry - auf mir spüre.

„Du hast", setzt Fred an, als eine Stichflamme mitten in der Luft die schmutzigen Teller vor uns erhellt und während wir erschrocken aufschreien, fällt eine Pergamentrolle mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch, gefolgt von einer einzelnen goldenen Schwanzfeder eines Phönix.

»Fawkes!«, sagt Sirius prompt und schnappt das Pergament.

»Das ist nicht Dumbledores Handschrift - das muss eine Nachricht von eurer Mutter sein - hier ...«

Er drückt den Brief George in die Hand, der ihn aufreißt und laut vorliest: »Dad ist noch am Leben. Ich mache mich jetzt auf den Weg ins St. Mungo. Bleibt, wo ihr seid. Ich benachrichtige euch, sobald ich kann. Mum«.

George blickt in die Runde.

»Noch am Leben ...«, sagt er langsam. »Aber das hört sich an, als ob ...«

Er braucht den Satz nicht zu beenden. Auch für mich klingt es, als ob Mr. Weasley zwischen Leben und Tod schwebt. Ron, noch immer ungewöhnlich blass, starrt auf die Rückseite des Briefs seiner Mutter, als wären von dort tröstende Worte zu erwarten. Fred nimmt

George das Pergament ab und liest es selbst noch einmal durch, dann

blickt er zu Harry. Noch nie habe ich eine längere Nacht durchwacht als diese,

jedenfalls kann ich mich nicht erinnern. Irgendwann schlägt Sirius ohne rechte Überzeugung vor, wir sollen alle zu Bett gehen, aber die empörten Blicke der Weasleys sind Antwort genug. Wir sitzen zumeist schweigend um den Tisch, sehen zu, wie der Kerzendocht immer tiefer ins flüssige Wachs sinkt, und trinken gelegentlich einen Schluck Butterbier. Gesprochen wird nur, wenn sie nach der Uhrzeit Fragen oder laut überlegen, was wohl vor sich geht, und um sich gegenseitig zu versichern, dass man schlechte Nachrichten schon

längst erfahren hätte, denn Mrs. Weasley musste bereits vor einiger Zeit im St. Mungo angekommen sein.

Fred schlummert ein und sein Kopf liegt schlaff seitlich auf seiner Schulter. George hat sich auf zwei Stühlen ausgebreitet und schläft ebenfalls.

Ginny hat sich auf ihrem Stuhl eingerollt wie eine Katze, aber die

Augen geöffnet. Ron sitzt da, den Kopf in den Händen, und es ist unmöglich, zu sagen, ob er wach ist oder schläft. Ich sitze nur da und denke immer noch an Draco, der jetzt in seinem gemütlichen Bett liegt und schläft. Harry und Sirius,

Eindringlinge in die trauernde Familie, werfen sich bisweilen Blicke zu und warten ... warten ...

Nach Rons Uhr ist es zehn nach fünf am Morgen, als die Küchentür aufschwingt und Mrs. Weasley eintritt. Sie ist leichenblass, doch als wir uns umwenden und sie ansehen und Ron und Harry sich halb von ihren Stühlen erheben, zeigt sie ein mattes Lächeln.

»Er wird durchkommen«, sagt sie mit vor Müdigkeit schwacher Stimme. »Er schläft jetzt. Später können wir ihn alle besuchen. Bill ist noch bei ihm; er nimmt sich den Morgen frei.«

Durch Mrs. Weaskeys Stimme sind auch Fred, Ginny und George aufgewacht und Fred sackt mit dem Gesicht in den Händen auf seinen Stuhl zurück. George und Ginny stehen auf und umarmen ihre Mutter.

Ron lacht zittrig auf und stürzt den Rest seines Butterbiers hinunter.

»Frühstück!«, ruft Sirius laut und fröhlich und springt auf. »Wo ist dieser verfluchte Hauself? Kreacher! KREACHER!«

Aber Kreacher antwortet nicht.

»Ach, was soll's«, murmelt Sirius und zählt die Anwesenden.

»Also, Frühstück für - wie viel sind wir - acht ... Speck und Eier, denke ich, und etwas Tee und Toast ...«

Harry geht rasch hinüber zum Herd, um sich nützlich zu machen und ich gehe in die Speisekammer und hole den Speck und den Toast her. Anschließend decke ich den Tisch. Ich will mich einfach nützlich machen und die Weasleys nicht stören.

Ich sehe zu Harry, der gerade von Mrs. Weasley erdrückt wird und lächle. Sie sagt gerade etwas zu ihm und kommt auf mich zu. Oh oh.

Mrs. Weasley nimmt mich in den Arm. „Dumbeldore hat mir gesagt, dass du die Vision auch gehabt hast. Wenn du und Harry nicht gewesen wärt-...", sie lässt den Satz unvollendet und lächelt mich glücklich an.

Ich nicke nur und lächle zurück.

Anschließend geht Mrs. Weasley zu Sirius und bedankt sich bei ihm, dass er während der Nacht bei ihren Kindern geblieben ist.

Sirius sagt, dass es ihn sehr freut, dass er helfen kann und dass sie hoffentlich alle bei ihm wohnen würden, solange Mr. Weasley im Krankenhaus ist.

»Oh, Sirius, ich bin dir so dankbar ... sie meinen dort, dass er noch eine Weile bleiben muss, und es wäre wunderbar, in der Nähe zu sein ... natürlich könnte das bedeuten, dass wir über Weihnachten hier sind.«

»Je mehr wir sind, desto lustiger wird's!« Sirius freut sich so offenkundig ehrlich, dass Mrs. Weasley ihn anstrahlte, sich eine Schürze umwirft und beim Frühstückmachen hilft.

»Sirius«, murmelt Harry. »Kann ich kurz mit dir sprechen? Ähm - jetzt?«

Er geht in die dunkle Speisekammer und Sirius folgt ihm.

Ein paar Minuten später kommt Sirius mit einem nachdenklichen Gesicht aus der Kammer und ein wenig später auch Harry mit einem undefinierten Blick.

Harry zuckt mit den Schultern. „Klar. Sag ihm schöne Grüße" Harry grinst ich an.

Ich strecke ihm die Zunge raus und werde wieder mal rot.

„Wen schreibst du denn?", fragt Ginny.

„Na, ihrem ‚Freund'", grinst Harry.

Ron sieht Harry an und sagt: „Das du das so locker nimmst, immerhin ist es Dr...", er bricht mitten im Satz ab, als ich ihm gegen das Schienbein trete und er aufjault und sein Gesicht verzieht. ‚ „Au! Was denn? Sirius weiß es sowieso schon.", meint er und zieht eine Schnute.

Ich sehe ihn nur finster an.

„Ach darüber wollte ich auch noch mit dir reden, Aria. Du hast ihm doch nichts erzählt, oder?", bemerkt Sirius.

Empört springe ich auf. „Was haltet ihr von mir? Dass ich zu jedem hin gehe und ihm etwas über den Orden oder so erzähle? Glaubst du, ich frage Draco über Voldemort aus? Er will von dem Orden gar nichts wissen und wir beide wissen, was auf dem Spiel steht, sollte er oder ich uns verplappern!", schreie ich wütend.

George zieht die Augenbrauen zusammen und geht anscheinend noch einmal den Text durch. Fred hält die Luft an und reißt die Augen auf. Ginny sieht mich mit offenem Mund an und Mrs. Weasly sieht verwirrt aus.

„Natürlich nicht, Aria, aber du musst doch wissen, wie ich es finde, dass du mit ihm zusammen bist...", versucht Sirius - was auch immer er versucht, macht mich noch wütender.

„Und wieso kannst du es nicht akzeptieren? Sogar Harry findet es nicht so schlimm! Draco hat sich bei Ron, Hermine und Harry entschuldigt, weil er so fies zu ihnen war und keiner der drei hat je wieder eine Beleidigung von ihm gehört! Ich habe mit seiner Mutter gesprochen, die von uns Bescheid weiß und sie hat nichts dagegen, obwohl sie genau weiß, wer ich bin!", schreie ich und bin mittlerweile schon ganz rot vor Wut.

„Aria! Du solltest dich beruhigen. Du weißt, was passieren kann, wenn du wütend bist!", meint Harry. „Du bist schon ganz rot..." (Also damit meint er den roten Schein, den ich in der Winkelgasse schon einmal hatte)

Die anderen setzen fragende Gesichter auf.

Noch bevor irgendjemand etwas sagen kann, renne ich aus der Küche und schmeiße die Tür hinter mir zu.

Oben in Ginnys und meinem Zimmer ziehe ich ein Blatt Pergament hervor und schreibe:

Hallo Draco,

Tut mir Leid, dass ich mich nicht verabschieden konnte...

Es ist etwas dazwischen gekommen und wir mussten sofort abreisen.

Ich liebe dich

Deine A.

Ich stecke den Brief in einen Umschlag und gehe nach unten in die Küche. Dort gebe ich Harry den Brief und verlasse das Zimmer wieder.

Ich setze mich auf die Treppe und zucke zusammen, als jemand zur Tür herein kommt.

Es ist eine junge Frau mit knall-pinken Haaren und ein alter Mann mit einem Gehstock in der Hand. Beim näher kommen bemerke ich, dass der Mann nur ein „normales" Auge hat. Das andere Auge sieht ganz anders aus, und sieht auch in eine andere Richtung, als sein Normales Auge. Es scheint Magisch zu sein. Außerdem hat der Mann nur ein Bein und ein Holzbein.

Der Mann zieht nur eine Augenbraue hoch und geht weiter. Die Frau zwinkert mir zu und folgt dem Mann.

Ich seufze tief und lehne mich an die Wand, sodass ich jetzt so schräg auf der Treppe sitze. Wieso kann nicht einmal etwas einfach sein? Frage ich mich und merke, wie mir Tränen übers Gesicht laufen.

Als alle wieder hoch kommen, sagt Harry: „Ich hole schnell Aria, auch wenn sie wahrscheinlich keine Lust hat mit mir zu reden..."

„Sie ist sauer auf mich, Harry, nicht auf dich.", meint Sirius. „Aber du kannst sie trotzdem holen."

Da drehen sie sich um und bemerken mich, wie ich stumm und zusammengekauert auf der Treppe sitze.

Sirius kommt auf mich zu und ich drehe mein Gesicht weg. ich will nicht, dass er mich heulen sieht.

Sirius setzt sich neben mich und sieht mich an. „Es tut mir Leid, Aria. Ich sollte dir vertrauen, dass du nichts sagst und mich freuen, dass du einen Freund hast."

Ich wische mir unauffällig übers Gesicht und setze ein Lächeln auf, als ich mich wieder zu ihm herum drehe. „Ist schon in Ordnung. ich hätte nicht so überreagieren sollen.", meine ich und zucke mit den Schultern.

Sirius lächelt mich an. „Harry hat den Brief verschickt."

Ich nicke nur.

„Die anderen besuchen jetzt Arthur. Du solltest mitgehen.", meint Sirius.

„Du hast ja Recht", sage ich und Sirius und ich stehen auf.

Anschließend umarme ich ihn. Überrascht erwidert er die Umarmung.

„Ich glaube, du hast es schon lange nicht mehr gehört, aber ich hab dich lieb, Sirius", sage ich leise.

Ich spüre, wie Sirius lächelt und sagt: „Ich dich auch, Aria. Auch wenn ich es nicht verstehe, dass du ausgerechnet Malfoy liebst, akzeptiere ich es. Deine Eltern wären stolz auf dich, dass du Personen, die dir nahe stehen verteidigst. Das macht eine wahre Gryffindor aus dir."

Stolz sieht er mich an und ich strahle bei seinen Worten übers ganze Gesicht.

Während wir also mit der Straßenbahn zum Zauberer Krankenhaus St. Mungos fahren, stellen sich auch die Frau und der Mann vor.

Die Frau heißt Nymphadora Tonks, hasst es aber auf ihren Vornamen angesprochen zu werden und will Tonks genannt werden. Sie ist ein Metamorphmagi. Das heißt, sie kann ihr Aussehen wie sie will verändern. als sie mir das zeigt, bin ich total beeindruckt, aber als sie erfährt, dass ich ein Animi bin, macht sie große Augen und plappert mich ununterbrochen voll.

Der Mann heißt Alastor Mad-Eye Moddy, aber alle sagen eigentlich Mad-Eye, ausgenommen Dumbeldore, wie Harry mir sagt, nennt ihn Alastor.

Als wir austeigen, laufe ich neben Fred und George. „Tut mir Leid, Fred, dass ich zu dir o fies war und dich angeschrien habe."

Doch zu meiner Verwunderung lacht Fred nur. „Macht nichts, kleine. Du hast Sirius ja auch nur verteidigt. Wir müssen unbedingt mal einen Streich zusammen planen!"

Meine Augen werden groß, klar weiß ich, dass ich neben den größten Scherzbolden der Schule laufe, aber ich hätte nie gedacht, dass ich bei einem Streich dabei sein darf.

„Gerne!"

»Hier lang«, sagt Moody einen Moment später.

Wir sind vor einem großen, altmodischen Backsteinbau angelangt, einem Kaufhaus namens Reinig & Tunkunter GmbH. Etwas Armseliges und Tristes geht von ihm aus; in den Schaufenstern ist nichts außer ein paar ramponierten Puppen mit verrutschten Perücken zu sehen, die wahllos herumstehen und Kleidermoden zeigen, die seit mindestens zehn Jahren veraltet sind. Auf großen Schildern an sämtlichen verstaubten Türen heißt es: »Wegen Renovierung

geschlossen«. Ich höre deutlich, wie eine dicke, mit Plastiktüten bepackte Frau im Vorübergehen zu ihrer Freundin sagt: »Der ist doch nie offen, der Laden ...«

»Hierher«, sagt Tonks und winkt sie zu einem Schaufenster hin, in dem lediglich eine besonders hässliche weibliche Puppe steht. Ihre künstlichen Wimpern hängen lose herab und sie hat ein grünes Nylonträgerkleid an. »Sind alle bereit?«

Wir nicken und scharen sich um sie. Moody schiebt Harry mit einem neuerlichen Stoß zwischen die Schulterblätter weiter nach vorne, während Tonks sich dicht an die Scheibe lehnt, wobei ihr Atem das Glas beschlug, und zu der äußerst hässlichen Puppe hochblickt. »Hallo«, sagt sie, »wir sind hier, um Arthur Weasley zu besuchen.«

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joa....... ich hab eigentlich nicht viel zu sagen... genau genommen... hab ich GAR NICHTS zu sagen :D

LG Coco xx.

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