Kapitel 14
Ungläubig starren wir ihn an. Ich bekomme nur ein „awww" raus und küsse ihn.
„Nicht schon wieder!", stöhnt Harry.
Ich löse mich von Draco und strecke Harry die Zunge raus.
„Vielleicht können wir noch ein paar Schüler fragen, von denen wir wissen, dass sie nichts weiter sagen. Wir dürfen nächste Woche nach Hogsmead. Wir könnten uns da mit den anderen im.... mmm... Eberkopf! Genau! da treffen wir uns mit den anderen und besprechen alles! Bitte Harry!", meint Hermine.
Mein Bruder seufzt ergeben und ich quieke ein „Jay!" und Draco grinst mich amüsiert an. Ich schlage ihn leicht in die Rippen (habe ich da einen Sixpack gespürt?). Draco lacht nur und küsst mich auf die Wange und flüstert: „Ich liebe dich"
Sofort grinse ich wieder und würde ihn auf der Stelle küssen, wenn die anderen nicht da wären.
Hermine und Ron haben nichts mitbekommen und planen schon das ein oder andere. Harry zieht lächelnd die Augenbrauen hoch. Was ist denn mit dem jetzt los?
Fragend sehe ich ihn an. Er formt mit den Lippen „später" und ich nicke und vergrabe mein Gesicht an Dracos Brust. Dieser legt seine Arme um mich und legt sein Kinn auf meinen Kopf.
„Also ist es beschlossene Sache! Wir üben immer hier. treffen uns am Samstag im Eberkopf und erzählen den anderen davon. Mit denen die mitmachen wollen, machen wir dann auch noch einen Namen für unsere „Geheimorganisation" aus und ja... Versuchen eben, dass Umbridge nichts mitbekommt.", sagt Hermine irgendwann.
So ist es abgemacht und schon am nächsten Samstag machen wir uns auf den Weg nach Hogsmeade. Leider ohne Draco. Stumm gehe ich neben den dreien her und denke nach. Oder eher an ihn. Seid Draco und ich sozusagen zusammen waren.... waren wir das überhaupt? Auf jeden Fall denke ich seit unserem Kuss nur noch an ihn.
Da fällt mir das Gespräch mit Harry im Raum der wünsche noch ein.
FLASHBACK
Hermine, Ron und leider auch Draco sind schon gegangen und ich sehe Harry wartend an. „Also Harry? Du hast Draco und mich vorhin lächelnd angesehen..."
Jetzt lächelt Harry wieder. „Auch wenn es Malfoy ist, siehst du sehr Fröhlich aus und er scheint dich wirklich Glücklich zu machen. Er selbst hat sich ja auch ganz anders benommen. Eigentlich benimmt er sich so ... mmm... so nett, seit du in Hogwarts bist. Malfoy scheint sich wirklich in dich - uhhhggg - verleibt zu haben und du auch in ihn." Harry schüttelt es und ich muss lachen, werde aber wieder ernst.
„Ja, das tut er. Ich konnte ihn am Anfang auch nicht leiden, aber seit dem Packt, den Draco und ich geschlossen haben, dass wir nett zueinander sind, kann ich nur noch an ihn denken, wie nett er da war und so... Und als ich dann Parkinson neben ihn sitzen habe sehen, wurde ich Eifersüchtig... aber wie! Deswegen war ich letztens auch so schlecht drauf... Aber Draco kann so liebevoll sein und..."
Harry unterbricht mich: „Keine Einzelheiten bitte!!! ich finde es schön, dass du Glücklich bist, aber bitte verschone mich mit Einzelheiten!"
Ich kichere.
FLASHBACK ENDE
„Ari! Du siehst ihn doch heute Abend wieder!", versucht mich Harry aufzumuntern, auch wenn er wegen dem Treffen gleich im Eberkopf total nervös ist. Das gibt mir einen Ruck und ich lächle meinen Bruder an.
Er erwidert es und zieht mich in den Eberkopf rein.
Am Tresen steht ein Mann, dessen ganzer Kopf mit einem schmutzig grauen Verband umwickelt war, allerdings war er noch imstande, unaufhörlich Glas um Glas einer rauchenden, feurigen Flüssigkeit durch einen Mundschlitz hinunterzukippen; zwei in Kapuzenumhänge gehüllte Gestalten sitzen an einem Tisch bei einem der Erkerfenster. Irgendwie sehen sie wie Dementoren aus. Ja, auch von den gruseligen Gestalten weiß ich inzwischen Bescheid.
In einer düsteren Ecke neben dem Kamin, sitzt eine Hexe mit einem dichten schwarzen Schleier, der ihr bis zu den Füßen reicht.
„Ich weiß nicht so recht, Hermine", murmelt Harry, als wir Richtung Tresen gehen. Er sah die dich verschleierte Hexe an. „Schon mal überlegt, dass UJmbridge da darunter stecken könnte?"
Hermine sah die Hexe noch einmal genau an, bevor sie leise sagt:" Umbridge ist kleiner als die. Und egal, selbst wenn Umbridge hier hereinkommt, kann sie nichts tun, um uns aufzuhalten, Harry, ich hab die Schulordnung doppelt und dreifach überprüft. Das Betreten ist hier nicht verboten; ich hab eigens Prof. Flitwick gefragt, ob Schüler in den Eberkopf dürfen, und er hat ja gesagt, aber mir dringend geraten, unsere eigenen Gläser mitzubringen. Und ich hab alles Erdenkliche Nachgeschlagen über Studiengruppen und Hausaufgabengruppen und die sind eindeutig erlaubt. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre, wenn wir das, was wir machen, auch noch an die große Glocke hängen."
„Nein. vor allem, da es nicht gerade eine Hausaufgabengruppe ist, die du planst, oder?", sagt Harry trocken.
Hermine kann nicht antworten, da gerade der Wirt aus einem Hinterzimmer kommt und uns griesgrämig ansieht.
„Was?", brummt er. Also irgendwie kommt er mir bekannt vor... Ich weiß nur nicht woher.
„Drei Butterbier, bitte", sage ich.
Der Mann langt unter die Theke und zieht drei sehr staubige, schmutzige Flaschen hervor und knallt sie auf den Tisch.
„Sechs Sickel", sagt er.
„Ich mach schon", sagt Harry und überreicht das Silber. Die Augen des Wirtes sehen Harry's Narbe an, während er das Geld entgegen nimmt.
„Ich glaube er hat dich erkannt, Bruderherz", sage ich leise.
Die Augen des Mannes schießen zu mir. Er sieht mich ungläubig, aber auch fassungslos an. Abrupt dreht er sich um und verschwindet ins Hinterzimmer.
„Äh... ja.. Setzen wir uns?", frage ich. Der Mann ist mir irgendwie unheimlich...
„Wisst ihr was?", murmelt Ron, als wir uns setzten. „Hier drin könnten wir alles bestellen, was wir wollen. ich wette, dieser Typ würde uns alles verkaufen, es wär ihm schnuppe. ich wollte immer schon mal Feuerwhisky ausprobieren-„
„Du - bist - Vertrauenschüler!", faucht Hermine.
„Oh", Rons lächeln verschwindet. „Ja..."
„also, wer habt ihr gesagt, will sich hier mit uns treffen?", fragt Harry und trinkt einen Schluck von seinem Butterbier.
„Nur ein paar Leute", meint Hermine und sieht ein paar Mal abwechselnd von ihrer Uhr zur Tür. „Ich hab gesagt, sie sollten um diese Zeit hier sein, und ich bin sicher, die wissen alle, wo es ist - oh, seht mal, das könnten sie jetzt sein."
Die Tür des Pubs geht auf und eine Menge Staub wird vom Boden aufgewirbelt.
Als erster kommt Neville mit Dean und Lavender, dicht gefolgt von Parvati und Padama Patil zusammen mit Cho und einer ihrer üblich kichernden Freundinnen, danach Luna Lovegood (wie immer verträumt guckend). Als nächstes Katie Bell, Alicia Spinnet und Angelina Johnson, Colin und Dennis Chrevey, Ernie Macmillian, Justin Finch-Fletchley, Hannah Abbott, ein Huffelpuff-Mädchen mit einen rückenlangen Zopf, deren Namen ich nicht wusste, drei Ravenclaw-Jungs, von denen ich sicher bin, dass sie Anthony Goldstein, Michale Corner und Terry Boot heißen. Anschließend Ginny, ein großer hagerer Jungem mit Stupsnase (er ist Mitglied der Huffelpuff-Quidditch-Mannschaft. Da bin ich mir sicher!) und schließlich Fred und George Weasly mit ihren Freund Lee Jordan, alle drei mit großen Papiertüten bepackt, die proppenvoll mit Sachen aus dem Zonkos Laden sind. (Zonkos: Scherzartikel Laden)
„Ein paar Leute?", sagte Harry mit belegter Stimme zu Hermine. „Ein paar Leute?"
„Ja, nun, die Idee schien ziemlich Anklang zu finden", sagt Hermine zufrieden. „Ron würdest du noch ein paar Stühle holen?"
Fred geht zum Tresen, wo der Wirt wie versteinert da steht und sich erstaunt umsieht. „Hi", sagt Fred. „könnten wir .... 25 Butterbier haben, bitte?"
Der Wirt sieht kurz - warum auch immer - verärgert aus und seufzt tief, bevor er eine Flasche nach der anderen auf die Theke stellt.
„Prost", sagt Fred und verteilt die Flaschen. „Und rückt alle das Geld taus, dafür hab ich nicht genug..."
Einer nach dem anderen kramt Münzen hervor und überreicht diese Fred, der anschließend alles dem Wirt gab.
„Was hast du den Leuten erzählt?", fragt Harry plötzlich leicht wütend. Was hat er denn? „Was erwarten die?"
„Ich hab dir doch gesagt, sie wollen einfach nur zuhören, was du zu sagen hast", sagt Hermine beschwichtigend. „Du brauchst jetzt noch gar nichts zu tun, ich rede zuerst mit ihnen"
„Hi Harry", sagt Neville strahlend und setzte sich ihm gegenüber.
Harry versucht sein Lächeln zu erwidern, er sagt jedoch nichts.
Die Neuankömmlinge setzen sich zu zweit oder dritt rings um
Harry, Ron und Hermine und mich, wobei manche ziemlich aufgeregt wirken,
andere neugierig und Luna Lovegood träumerisch ins Leere schaut.
Als sich jeder einen Stuhl besorgt hat, wird es leise und alle Augen richten sich auf Harry.
„Ähm", sagt Hermine und ihre Stimme klingt vor Nervosität ein bisschen höher als sonst. „Nun - ähm - hi."
Die Gruppe wendet sich nun ihr zu, auch wenn manche
Augenpaare immer wieder zu Harry zurückhuschen.
„Nun ... ähm ... ja, ihr wisst, warum ihr hier seid. Ähm ... also, Harry hier hatte die Idee - besser gesagt" (Harry hat ihr einen strengen Blick zugeworfen) „ich hatte die Idee - dass es gut wäre, wenn Leute, die Verteidigung gegen die dunklen Künste lernen möchten - und ich meine wirklich lernen, versteht ihr, nicht den Stuss, den Umbridge mit uns macht ..." Hermines Stimme klingt plötzlich viel kräftiger und selbstbewusster. „... weil das niemand Verteidigung
gegen die dunklen Künste nennen kann ..."
„Das kannst du laut sagen", wirft Anthony Goldstein ein, was Hermine offensichtlich weiter bestärkt - „Also, ich dachte, es wäre gut, wenn wir, nun, die Dinge selbst in die Hand nehmen würden."
Sie hält inne, wirft einen Seitenblick auf Harry und fährt fort. „Und damit meine ich lernen, wie wir uns richtig verteidigen, nicht nur in der Theorie, sondern indem wir tatsächlich zaubern ..."
„Du willst doch auch deine ZAG-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste bestehen, wette ich?", sagt Michael Corner.
„Natürlich will ich das«, erwidert Hermine prompt. „Aber ich will noch mehr, nämlich richtig ausgebildet sein in Verteidigung, weil... weil ...", sie holt tief Luft und sagt schließlich: »... weil Lord Voldemort zurück ist."
Die Reaktion ist so klar, aber ich sage es trotzdem: Chos Freundin schreit auf und bekleckert sich mit Butterbier; Terry Boot zuckt unwillkürlich zusammen; Padma Patil schaudert, und Neville lässt ein merkwürdiges Japsen hören, das er gerade noch zu einem Husten umbiegen kann. Sie alle jedoch blicken unverwandt, ja begierig auf Harry.
„Nun ... das ist jedenfalls der Plan", sagte Hermine. „Wenn ihr
mitmachen wollt, müssen wir entscheiden, wie wir ..."
„Wo ist der Beweis, dass Du-weißt-schon-wer zurück ist?", unterbricht der blonde Hufflepuff-Spieler in recht angriffslustigem Ton.
„Nun, Dumbledore glaubt es ...", setzte Hermine an.
„Du meinst, Dumbledore glaubt ihm", erwidert der blonde Junge und nickt in Harrys Richtung.
„Wer bist du eigentlich?", fragt Ron ziemlich grob.
„Zacharias Smith", sagt der Junge, „und ich glaube, wir haben das Recht, genau zu erfahren, weshalb er behauptet, Du-weißt-schon-wer sei zurück."
„Sieh mal«, sagt Hermine schnell ein, „darum sollte es bei diesem
Treffen eigentlich überhaupt nicht gehen ..."
„Ist schon gut, Hermine", unterbricht Harry sie.
Irgendwie war schon vorher klar, dass sie alle wegen dem Tod vvon Cedric Diggory vom letzten Schuljahr hier sind.
Manche von ihnen - vielleicht sogar die meisten - sind aufgetaucht in der Hoffnung, seine Geschichte aus erster Hand zu hören.
„Weshalb ich behaupte, Du-weißt-schon-wer sei zurück?", fragt Harry und blickt Zacharias offen ins Gesicht. „Ich habe ihn gesehen. Aber Dumbledore hat letztes Jahr der ganzen Schule erklärt, was passiert ist, und wenn du ihm nicht geglaubt hast, dann wirst du mir auch nicht glauben, und ich verschwende keinen Nachmittag mit dem Versuch, irgendjemanden zu überzeugen."
Die ganze Gruppe scheint den Atem angehalten zu haben - auch ich, wie ich zugeben muss -, während Harry sprach. Ich glaube, selbst der Wirt hört zu,
der unentwegt dasselbe Glas mit dem schmutzigen Lumpen wischt und es immer schmutziger macht.
„Dumbledore hat uns letztes Jahr nur gesagt«, erwidert Zacharias abweisend, »dass Cedric Diggory von Du-weißt-schon-wem getötet wurde und dass du Diggorys Leiche nach Hogwarts zurückgebracht hast. Er hat uns keine Einzelheiten genannt, er hat uns nicht genau gesagt, wie Diggory ermordet wurde, und ich denke, wir alle würden
gern wissen ..."
„Wenn ihr hierher gekommen seid, um genau zu erfahren, wie es
ist, wenn Voldemort jemanden ermordet, kann ich euch nicht helfen", sagt Harry total wütend. Naja... ich kann ihn verstehen.
Harry sieht Zacharias Smiths angriffslustig ins Gesicht. »Ich möchte nicht über Cedric Diggory reden, klar? Also, wenn ihr deshalb hier seid, dann verschwindet ihr am besten wieder."
Er wirft einen zornigen Blick in Hermines Richtung. Er gibt ihr die Schuld, das ist mir Klar. ich lege beruhigend eine Hand auf Harry Schulter und werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu. Auch ich hatte mir das hier anders vorgestellt.
Doch keiner erhebt sich, nicht einmal Zacharias Smith, der allerdings Harry weiterhin gespannt anstarrt.
„Also", sagt Hermine, wieder mit sehr hoher Stimme. „Also ... wie ich schon sagte ... wenn ihr lernen wollt, wie ihr euch verteidigen könnt, dann müssen wir besprechen, wie wir vorgehen, wie oft wir uns treffen wollen und wo wir ..."
„Stimmt es", unterbricht sie das Mädchen mit dem rückenlangen Zopf und blickt Harry an, „stimmt es, dass du einen Patronus zustande bringst?"
Ein interessiertes Murmeln geht rundum.
„Ja", antwortet Harry abweisend.
„Einen gestaltlichen Patronus?"
Der Ausdruck rührt an etwas in Harrys Gedächtnis.
„Ähm - du kennst nicht zufällig Madam Bones, oder?", fragt er.
Das Mädchen lächelt.
„Sie ist meine Tante", sagt sie. „Ich bin Susan Bones. Sie hat mir von deiner Anhörung erzählt. Also - ist es wirklich wahr? Du erzeugst einen Hirsch als Patronus?"
„Ja", sagt Harry.
„Ist ja irre, Harry!", meint Lee, offenbar tief beeindruckt. „Das hab ich gar nicht gewusst!"
„Mum hat Ron gesagt, er soll es nicht rumerzählen", erklärt Fred und grinst Harry an. „Sie meinte, du hättest ohnehin schon genug Aufmerksamkeit deswegen."
„Da hat sie nicht Unrecht", murmelt Harry und ein paar Leute lachen.
Die verschleierte Hexe, die allein sitzt, rutscht ein wenig auf ihrem Hocker herum.
„Und hast du einen Basilisken mit diesem Schwert aus Dumbledores Büro getötet?", will Terry Boot wissen. „Das hat mir eines von diesen Porträts erzählt, als ich letztes Jahr bei ihm war ..."
„Ähm - ja, hab ich, ja", sagt Harry.
Justin Finch-Fletchley pfeift durch die Zähne; die Creevey-Brüder tauschen
ehrfurchtsvolle Blicke und Lavender Brown sagt leise „Wow!".
„Und im ersten Schuljahr", erzählt Neville in die Runde, „hat er den
Stein der Meisen gerettet ..."
„... der Weisen", zischt Hermine.
„Ja, genau - vor Ihr-wisst-schon-wem", beendet Neville.
Hannah Abbott macht Augen, rund wie Galleonen.
„Und nicht zu vergessen", sagte Cho Harrys Augen blitzten zu ihr
hinüber; ihr Blick ruht auf ihm und sie lächelt; Harry ist verliebt!!
„nicht zu vergessen die ganzen Aufgaben, die er letztes Jahr beim Trimagischen Turnier lösen musste - an Drachen und Wassermenschen und einer Acromantula vorbeikommen und so weiter ..."
Ein beeindrucktes zustimmendes Murmeln geht um den Tisch.
»Hört mal«, beginnt Harry und schlagartig verstummen alle, „ich ... ich möchte nicht so klingen, als versuchte ich bescheiden zu sein oder so, aber ... ich hatte bei alldem eine Menge Hilfe ..."
„Bei dem Drachen, da hattest du keine", sagt Michael Corner prompt. »Da bist du wirklich ganz cool geflogen ..."
„Ja, schon ...", sagt Harry, dem es kleinkariert vorgekommen wäre, ihm zu widersprechen.
„Und diesen Sommer hat dir keiner geholfen, die Dementoren zu verjagen", sagt Susan Bones.
„Nein", sagt Harry, „nein, okay, ich weiß, manches hab ich ohne Hilfe geschafft, aber was ich eigentlich sagen will, ist ..."
„Weichst du aus wie ein Wiesel, weil du uns nichts von diesen Sachen beibringen willst?", fragt Zacharias Smith.
„Wie wär's", werfe ich laut ein, bevor Harry antworten kann, „wenn du endlich mal die Klappe hältst?"
Wütend sehe ich Zacharias an. Dieser wird rot.
„Naja, wir sind alle hier, damit wir was von ihm lernen, und jetzt erzählt er uns, dass er im Grunde nichts davon kann", sagt er.
„Das hat er nicht gesagt", faucht Fred. Jap, das Wiesel von Zacharias hat sie eindeutig beleidigt.
„Willst du vielleicht, dass wir dir mal die Ohren ausputzen?", fragt George und zieht ein langes und lebensgefährlich aussehendes Metallinstrument aus einer der Zonko-Tüten.
„Oder sonst was von dir, wir sind echt nicht zimperlich, wo wir das hinstecken", sagt Fred.
„Ja, schön", sagt Hermine hastig, „wir müssen weitermachen ... die Frage ist, sind wir uns einig, dass wir bei Harry Unterricht nehmen?"
Es gibt allgemein zustimmendes Murmeln. Zacharias verschränkt die Arme und sagt nichts, was vielleicht daran liegt, dass er wiegebannt das Instrument in Freds Hand betrachtet.
„Gut", sagt Hermine, sichtlich erleichtert, dass wenigstens ein Punkt erledigt ist. „Nun, dann ist die nächste Frage, wie oft wir uns treffen. Ehrlich gesagt, weniger als einmal die Woche hat wohl keinen Sinn ...«
„Wart mal«, sagt Angelina, „wir müssen aufpassen, dass wir unserem Quidditch-Training nicht in die Quere kommen."
„Ja", sagt Cho, „unserem auch nicht."
„Auch nicht unserem", ergänzt Zacharias Smith.
„Ich bin sicher, wir finden einen Abend, an dem alle können", sagt Hermine ein wenig ungeduldig, „aber versteht ihr, das ist ziemlich wichtig, immerhin geht es darum, dass wir uns gegen V-Voldemorts Todesser zu verteidigen lernen ..."
„Gut gesagt", ruft Ernie Macmillan, von dem Harry eigentlich schon längst eine Wortmeldung erwartet hatte. „Ich persönlich halte das für äußerst wichtig, vielleicht noch wichtiger als alles andere, was wir dieses Jahr tun, einschließlich der ZAG-Prüfungen!"
Er blickt herausfordernd in die Runde, als erwartet er, dass manche Leute »Sicher nicht!« schreien würden. Als niemand das Wort ergreift, fährt er fort: »Ich persönlich begreife einfach nicht, warum uns das Ministerium in dieser schwierigen Zeit eine so unbrauchbare Lehrerin vorsetzt. Offensichtlich wollen sie nicht wahrhaben, dass Ihr-wisst-schon-wer zurück ist, aber uns eine Lehrerin zu schicken, die uns im Ernst daran hindern will, defensive Zauber einzusetzen ..."
„Wir glauben, der Grund, warum Umbridge nicht will, dass wir in
Verteidigung gegen die dunklen Künste ausgebildet werden", erklärt Hermine, „ist der, dass sie irgendeine ... irgendeine Wahnidee hat, dass Dumbledore seine Schüler zu einer Art Privatarmee aufstellen könnte. Sie denkt, er würde uns gegen das Ministerium ins Feld führen."
Diese Erklärung scheint fast alle zu verblüffen; alle außer Luna
Lovegood, die nun die Stimme erhebt: „Ja, das passt zusammen. Schließlich hat auch Cornelius Fudge seine Privatarmee."
„Was?", fragt Harry, völlig verdutzt ob dieser unerwarteten Neuigkeit.
„Ja, er hat eine Armee aus Heliopathen", sagt Luna verträumt.
„Nein, hat er nicht", faucht Hermine.
„Doch, hat er", sagt Luna.
„Was sind Heliopathen?", fragt Neville und sieht ahnungslos drein.
„Das sind Feuergeister", sagt Luna, und ihre Glubschaugen weiteen sich, so dass sie noch abgedrehter wirkt als sonst, „riesig große Flammenwesen, die übers Land galoppieren und alles niederbrennen, was ihnen ..."
„Es gibt sie nicht, Neville", unterbricht Hermine sie schneidend.
„O doch, es gibt sie!", sagt Luna erzürnt.
„Tut mir Leid, aber wo ist der Beweis dafür?", faucht Hermine.
„Es gibt genug Augenzeugenberichte. Nur weil du so engstirnig bist, dass man dir alles unter die Nase halten muss, bevor du ..."
„Chrm, chrm", macht Ginny und ahmt damit so gut Professor Umbridge nach, dass sich einige erschrocken umdrehen und dann lachen. „Wollten wir nicht gerade beschließen, wie oft wir uns zum Verteidigungsunterricht treffen?"
„Ja", bestätigt Hermine rasch, „ja, das wollten wir allerdings, Ginny."
„Nun, einmal die Woche klingt gut", meint Lee Jordan.
„Solange ...", beginnt Angelina.
„Ja, solange das mit Quidditch klargeht", sagte Hermine in angespanntem Ton. „Nun, was wir noch entscheiden müssen, ist, wo wir uns treffen ..."
Das ist schon schwieriger; die ganze Gruppe verstummt.
„In der Bibliothek?", schlägt Katie Bell schließlich vor.
„Madam Pince wird sicher nicht so begeistert sein, wenn wir Flüche in ihrer Bibliothek ausprobieren", bemerkt Harry.
„Vielleicht in einem unbenutzten Klassenzimmer?", meint Dean.
„Ja", sagt Ron, „vielleicht überlässt uns McGonagall ihres, das hat sie auch getan, als Harry für das Trimagische geübt hat."
Aber ich bin sich ziemlich sicher, dass McGonagall diesmal nicht so entgegenkommend sein würde. Hermine hat zwar gesagt, dass Studien- und Hausaufgabengruppen erlaubt waren, doch ich habe das bestimmte Gefühl, dass diese Gruppe hier als viel aufrührerischer gelten würde.
„Nun gut, wir werden versuchen was zu finden", sagt Hermine.
„Sobald wir ein Datum und einen Ort für das erste Treffen haben, lassen wir eine Nachricht an alle rumgehen."
Sie stöbert in ihrer Tasche und holt Pergament und Feder heraus, dann zögert sie, ganz so, als müsste sie sich für das wappnen, was sie gleich sagen würde.
„Ich - ich denke, ihr solltet alle eure Namen aufschreiben, nur damit wir wissen, wer da war. Und ich denke auch" - sie holt tief Luft - „wir sollten uns einig sein, dass wir nicht groß rumposaunen, was wir tun. Wenn ihr also unterschreibt, erklärt ihr euch einverstanden, weder Umbridge noch sonst jemandem zu sagen, was wir vorhaben."
Fred streckt die Hand nach dem Pergament aus und unterschreibt gut gelaunt, aber mir fällt gleich auf, dass einige Leute nun, da sie ihre Namen in die Liste eintragen sollen, gar nicht glücklich aussehen.
„Ähm ...", sagt Zacharias langsam und rührt das Pergament nicht an, das George ihm hinhielt, „nun ... sicher erzählt mir Ernie, wann das Treffen ist."
Doch auch Ernie widerstrebe es offensichtlich, zu unterschreiben.
Hermine sieht ihn mit hochgezogenen Brauen an.
„Ich - nun, wir sind Vertrauensschüler", platzt Ernie heraus. „Und wenn jemand diese Liste findet ... also, ich wollte sagen ... du hast es selbst gesagt, wenn Umbridge das rauskriegt ..."
„Eben hast du noch verkündet, diese Gruppe sei für dich das Wichtigste in diesem Jahr«, erinnere ich ihn.
„Ich - ja", sagt Ernie, „ja, das denk ich auch, es ist nur ..."
„Ernie, glaubst du wirklich, dass ich diese Liste einfach rumliegen lasse?", sagt Hermine gereizt.
„Nein. Nein, natürlich nicht", sagte Ernie und blickt eine Spur weniger besorgt. „Ich - ja, natürlich, ich unterschreibe."
Nach Ernie erhebt niemand mehr Einwände, obwohl ich bemerke, dass Chos Freundin ihr einen recht vorwurfsvollen Blick zuwirft, bevor sie ihren Namen hinzufügt.
Als der Letzte - Zacharias - unterschrieben hat, nimmt Hermine das Pergament wieder an sich und steckt es behutsam in ihre Tasche.
Die Gruppe ist nun von einem merkwürdigen Gefühl ergriffen. Es ist, als hätten sie gerade eine Art Vertrag unterschrieben.
„Nun, es wird langsam Zeit", sagt Fred munter und steht auf.
„George, Lee und ich müssen noch Waren heikler Natur erwerben, wir sehen uns dann später."
Auch die anderen erheben sich und gehen zu zweit oder dritt hinaus. Cho nestelt zunächst noch ziemlich umständlich am Verschluss ihrer Tasche herum, wobei ihr das lange schwarze Haar wie ein Vorhang übers Gesicht fällt und es verbirgt, doch ihre Freundin steht mit verschränkten Armen neben ihr und schnalzt mit der Zunge, so dass Cho kaum etwas anderes übrig bleibt, als mit ihr hinauszugehen. Während ihre Freundin sie durch die Tür bugsiert,
wirft Cho einen Blick zurück und winkt Harry zu.
„Nun, ich glaube, das ist ziemlich gut gelaufen", meint Hermine zufrieden, als sie, Harry, Ron und ich kurze Zeit später aus dem Eberkopf ins helle Sonnenlicht hinaustreten. Harry und Ron halten ihre Butterbierflaschen in den Händen.
„Dieser Zacharias ist ein Peinsack", sagt Ron und späht finster der Gestalt von Smith nach, die in der Ferne zu sehen ist.
„Ich mag ihn auch nicht besonders", gibt Hermine zu, „aber er hat gehört, wie ich am Hufflepuff-Tisch mit Ernie und Hannah geredet habe, und er schien wirklich interessiert dran, mitzukommen, was konnte ich also sagen? Aber je mehr Leute, desto besser im Grunde - Michael Corner und seine Freunde wären wohl nicht gekommen, wenn er nicht mit Ginny gehen würde ...«
Ron, der gerade die letzten Tropfen aus seiner Flasche geschlürft hat, verschluckt sich und bekleckert seine Brust mit Butterbier.
„Er tut WAS?" prustete er empört und seine Ohren ähnelen plötzlich rohen Rindfleischrouladen. Ich kichere leise hinter hervorgehaltener Hand. „Sie geht mit - meine Schwester geht mit - was soll das heißen, Michael Corner?"
„Na ja, deshalb sind er und seine Freunde gekommen, glaub ich - also, natürlich wollen sie gern Verteidigung lernen, aber wenn Ginny Michael nicht erzählt hätte, was abgeht ..."
„Wann ist das - wann hat sie ...?"
„Sie haben sich beim Weihnachtsball kennen gelernt und gehen seit Ende letzten Jahres miteinander", sagt Hermine gelassen. Wir sind in die Hauptstraße eingebogen und Hermine bleibt vor Schreiberlings Federladen stehen, der ein paar hübsche Fasanenfedern im Schaufenster ausgestellt hat. „Hmm ... ich könnt 'ne neue Feder gebrauchen."
Sie betritt den Laden. Wir anderen drei folgen ihr.
„Welcher von denen war Michael Corner?", will Ron aufgebracht wissen.
„Der Dunkle", sagt Hermine.
„Den mochte ich nicht", sagt Ron prompt.
„Was für 'ne Riesenüberraschung", entgegne ich lachend.
„Aber", fährt Ron fort und folgt Hermine eine Reihe von Federn in Kupfergefäßen entlang, „aber ich dachte, sie würde auf Harry stehen?"
Hermine blickt ihn recht mitleidig an und schüttelt den Kopf.
„Ginny stand früher mal auf Harry, aber sie hat ihn schon vor Monaten aufgegeben. Nicht dass sie dich nicht mögen würde, natürlich«, fügt sie freundlich an Harry gewandt hinzu, während sie eine lange schwarz-goldene Feder mustert.
„Also deshalb redet sie jetzt?", fragt Harry Hermine. „Wenn ich dabei war, hat sie nämlich sonst nie geredet."
„Genau", sagt Hermine. „Ja, ich glaub, die nehm ich ..."
Sie geht zur Ladentheke und bezahlt die fünfzehn Sickel und zwei Knuts, wobei ihr Ron unentwegt an den Fersen klebt.
„Ron", sagt sie streng, als sie sich umdreht und ihm auf die Füße tritt, „das ist genau der Grund, warum Ginny dir nie gesagt hat, dass sie sich mit Michael trifft, sie wusste, dass es dir nicht passen würde. Also reite jetzt nicht dauernd drauf rum, um Himmels willen."
„Was soll das heißen? Wem soll was nicht passen? Ich reite auf gar nichts rum„, rabattiert Ron die ganze Straße entlang vor sich hin.
Ich bin mir sicher - auch wenn es bis jetzt danach nicht aussieht - dass die beiden mal ein Paar werden. Darauf wette ich meinen Zauberstab.
Während Ron unentwegt Verwünschungen gegen Michael Corner murmelt, verdreht Hermine, zu Harry gewandt, die Augen und sagt dann verhalten: „Und wo wir schon bei Michael und Ginny sind ...Was ist eigentlich mit Cho und dir?"
„Ja, das würde ich auch gerne wissen!", füge ich grinsend hinzu.
„Was meint ihr?", fragt Harry rasch.
„Nun", sagt Hermine und lächelt milde, „sie konnte doch partout die Augen nicht von dir abwenden, oder?"
Ich nicke zustimmend.
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okaaayy... das Kapitel ist wirklich laaaang! Da könnt ihr euch aber nicht beschweren, oder?
:D wie hats euch gefallen?
LG Coco ....xx.
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