Kapitel 11
Die nächsten Tage laufen eigentlich immer gleich ab. Unterricht. Mittagessen. Hausaufgaben. Frei. Abendessen. Nachhilfe in Zaubertränke.
Auf die Nachhilfe freue ich mich am Meisten. Aus Draco und mir hat sich jetzt etwas mehr entwickelt und er ist, wenn er bei mir ist, er selbst. Wir lachen zusammen. Auch ein paar Küsse kommen vor. Aber meine Laune senkt sich sofort, wenn ich daran denke, was für Qualen Harry erleiden muss.
Während Harry also Nachsitzen muss und ich Nachhilfe habe, spüre ich auf meinem rechten Handgelenk immer so ein Kribbeln.
Mit Dumbeldore habe ich das noch nicht besprochen und so wie es aussieht, hat Dumbeldore auch noch keine Fortschritte, was das Glühen damals in der Winkelgasse angelangt, gemacht.
Am Freitag gehe ich mit Harry zum Frühstück in die große Halle. Wie jeden Tag blickt Harry kurz zum Lehrertisch, sieht, dass Hagrid nicht da ist, seufzt und setzt sich an den Gryffindor-Tisch. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter und Harry lächelt mich zaghaft an. Harrys Hand ist immer noch verwundet und immer wenn ich einen Blick darauf werfe, verfluche ich Umbridge jedes Mal mehr.
Das heute meine Nachhilfestunde bei Draco ausfällt, bessert meine Laune nicht wirklich. Vor allem, weil ich die Befürchtung habe, Draco mache etwas mit Parkinson.
Harry hat auch kein Nachsitzen mehr, so sitzen wir also zu zweit im Gemeinschaftsraum von Gryffindor, als plötzlich Ron freudenstrahlend durch das Portraitloch kommt. Laut seiner Aussage ist er jetzt Hüter von der Gryffindor-Quidditch-Mannschaft.
Angelina, die ebenfalls in der Mannschaft ist, sogar Kapitän, entschuldigt sich bei Harry.
Entschuldigt?
Hab ich irgendwas verpasst in letzter Zeit?
Hermine erklärt mir, dass viele Schüler aus Hogwarts sehr fies zu Harry waren, weil Voldemort letztes Jahr zurückgekommen ist, und es ihm und Dumbeldore niemand glaubt. Außer ein paar andere. wie zum Beispiel Hermine, Ron, Luna Lovegood aus Ravenclaw und Neville Longbottom. und Ginny, Rons Schwester und natürlich ich.
Der Rest glaubt dem Tagespropheten, dass Harry ein Lügner sei und Dumbeldore auf dem Posten des Zaubereiministers aus wäre, was natürlich totaler Schwachsinn ist.
Anscheinend ist jetzt auch Angelina, der Meinung, dass Harry die Wahrheit sagt. Warum auch immer.
In mir kommt Schlechtes Gewissen hoch. Ich habe in den letzten Tagen nur an Draco und nicht wirklich an Harry gedacht.
Ich gehe zu Harry und ziehe ihn beiseite: „Es tut mir leid Harry. Ich hätte bei dir sein müssen, dich unterstützen sollen und..."
„Aria. Lass gut sein. Du bist so Glücklich hier und das obwohl du Nachhilfe bei Malfoy hast. Du hast jetzt endlich auch ein Zuhause gefunden. Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn dann muss ich mir sorgen um dich machen. Immerhin bist du Jünger.", grinst Harry.
Ich lächle ihn an und ignoriere das Kommentar mit dem ich sei Jünger gekonnt. Es stimmt zwar, aber trotzdem muss er es mir nicht unter die Nase reiben.
Am nächsten Morgen beim Frühstück kommt die Morgenpost wie immer. Aber als Hermine den Tagespropheten aufschlägt, stockt ihr der Atem.
Ich schaue über ihre Schultern und mein Blick schellt zu Draco, während Hermine den Artikel vorliest.
„Das Zaubereiministerium hat von einer verlässlichen Quelle den Hinweis erhalten, dass Sirius Black, berüchtigter Massenmörder .... bla, bla, bla... sich gegenwärtig in London versteckt hält."
„Lucius Malfoy, da mach ich jede Wette", sagt Harry mit leiser, erzürnter Stimme. „Er hat Sirius auf dem Bahnsteig erkannt.."
„Was?", sagt Ron erschrocken. „Du hast nicht gesagt..."
„Schh!", machen Hermine und Harry. Ich fixiere Draco.
„...Ministerium warnt die Zaubererschaft, dass Black sehr gefährlich ist... hat dreizehn Menschen getötet... ist aus Askaban ausgebrochen... das übliche.", schließt Hermine und legt die Zeitung weg.
Harry schnappt sie sich und schaut noch einmal durch und liest leise vor:
„EINDRINGLIG IM MINISTERIUM
Sturgis Podmore, 38, aus Clapham, goldregenweg zwei, ist vorm Zaubergamot erschienen unter der Anklage, am 31. August Hausfriedensbruch und einen Einbruchsversuch im Zaubereiministerium verübt zu haben. Podmore wurde vom Ministeriums-Wachtzauberer Eric Munch festgenommen, der ihn um ein Uhr morgens bei dem Versuch ertappte, sich gewaltsam Zutritt durch eine Hochsicherheitstür zu verschaffen. Podmore, der eine Aussage zu seiner Verteidigung verweigerte, wurde in beiden Punkten für schuldig befunden und zu sechs Monaten in Askaban verurteilt."
Während die drei darüber grübeln (wer immer dieser Sturgis Podmore auch ist...), stehe ich langsam auf und sage:
„Ich gehe noch ein bisschen nach draußen. Bevor der Unterricht beginnt."
Die anderen nicken mir nur zu und ich schreite aus der großen Halle in den Vorhof und setze mich dort auf eine Bank und lehne mich an der Außenwand an.
Ich denke über das alles nach. Über Hogwarts. Harry, Sirius, Draco, und und und.
bis plötzlich eine Stimme sagt: „Aria?"
Ich schrecke hoch. Vor mir steht ein 1. Klässler aus Ravenclaw.
Er streckt mir einen Brief entgegen. „Den soll ich dir geben!"
und verschwindet wieder.
Ich öffne ihn.
Ariana,
Ich bitte sie nach dem Unterricht in mein Büro zu kommen.
Ich habe herausgefunden, was es mit dem Glühen auf sich hat.
Prof. Dumbelodre.
PS: Zischende Zauberdrops
Ich fange an zu strahlen und stehe auf und gehe zum Unterricht. Danach mache ich mich auf den Weg zu Dumbeldore. Vor den steinernen Wasserspeier sage ich: „Zischende Zauberdrops"
Der Wasserspeier erwacht zum Leben und springt beiseite. Die Wand hinter ihm teilt sich und gibt den Blick auf eine steinerne Treppe frei, die sich stetig aufwärtsbewegt wie eine spiralförmige Rolltreppe.
An der Tür oben, klopfe ich und warte auf ein „Herein", das dann auch kommt.
Ich trete ein. Das Büro des Rektors überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Prof. Dumbeldore sitzt an seinem Schreibtisch.
„Hallo Ariana. Setz dich."
„Hallo Professor.", sage ich und setze mich. „Sie haben gesagt, dass sie herausgefunden haben, was ich bin?"
„Ja, Ariana. Das habe ich. Wahrscheinlich wirst du nicht wissen, was das ist, aber du bist ein Animi. Übersetzt heißt das Gefühle."
„Animi? Nein, das kenne ich nicht.", meine ich verwundert.
„Das sind Personen mit sehr starken Gefühlen. Sie kommen sehr selten vor. Etwa einer unter 10.000.000 Wenn sie extrem wütend sind, dann sollte man schnell die Flucht ergreifen. Weil dann alles Mögliche passieren kann. Also sollte man sie möglichst immer bei Laune halten.", erklärt Dumbeldore.
„Was kann passieren, wenn Animi so extrem wütend werden?", frage ich.
„Es ist noch nicht sehr häufig vorgekommen, aber bei den wenigen, die so wütend geworden sind, sollen wilde Tornados gewütet haben. Also sei bitte vorsichtig, Ariana."
Ich nicke. Unfähig ein Wort zu sprechen. Ich muss das Harry erzählen. Apropos erzählen...
„Professor? Darf ich es meinen Freunden erzählen, oder eher nicht?", frage ich.
„Natürlich darfst du das. Sie sollen ja gewarnt sein. Ich bezweifle, dass du so wütend wirst, aber es kann immer passieren."
„Weswegen ist zum Beispiel eine wütend geworden, Professor?"
„Liebeskummer. Also seien sie Vorsichtig, Ariana. Eine Gryffindor und ein Slytherin sind noch nie wirklich gut miteinander ausgekommen. Dabei ist dieser Mr. Malfoy ganz anders als sein Vater..."
Mit großen Augen sehe ich ihn an. Woher...? Und was meint er mit...?
„Sie können nun gehen, Ariana. Gute Nacht!"
„Gute Nacht, Professor."
Ich stehe auf und verlasse das Büro. Noch immer geschockt gehe ich die Flure entlang. Mittlerweile ist das Mittagessen beendet und die Schüler sind alle nach draußen, um das Quiddicht-Speil anzusehen.
Noch völlig benommen stoße ich plötzlich mit jemandem zusammen.
„He! Kannst du nicht... Aria!" Draco. Wer sonst.
„Oh Hallo Draco. Tut mir Leid. Ich war gerade bei Dumbeldore und... Puh. Ich bin noch total geschockt."
„Wieso warst du bei Dumbeldore? Hey. Was ist los, süße?"
Bei „süße" zucke ich zusammen. Dann frage ich ihn, die Frage, die mich schon die letzten paar Tage belästigt: „Draco? Warum ich? Wir haben uns so gehasst und ich bin... ich bin eine Potter!"
Draco streichelt mir über die Wange. „Mein Herz rast, wenn ich bei dir bin. Ich kann meine Fassade nicht spielen. Ich bin, wenn ich bei dir bin, einfach ich. ich lache mit dir und ich lache nicht oft. Ganz ehrlich? Ich hasse diesen Streit zwischen Potter und mir. Mein Vater ist ein Todesser, ja, aber das heißt nicht, dass ich es toll finde, dass der dunkle Lord immer bei uns zuhause ist. Oder dass ich den bösen Jungen spielen muss. Ich bin so böse, weil mein Vater das von mir erwartet. Wenn der herausbekommt, dass ich das alles gar nicht will, dann bin ich geliefert und wenn er auch noch erfährt, dass ich mich in eine Gryffindor und noch dazu eine Potter verliebt habe, sind wir beide nicht mehr lange am Leben. Dumbeldore ist einer der wenigen, die wissen, was ich wirklich will. Naja. Dumbeldore und du."
Ich schlucke.
Dann vergrabe ich meinen Kopf in meinen Händen. „Das ist zu viel. zu viel!"
„Hey, Aria. Was ist los? Was ist zu viel?", frag Draco leicht panisch.
„Keine Sorge. Ich werde niemandem etwas sagen. ich bin nur überfordert. bitte gib mir wenigstens bis morgen Zeit, meine Gefühle zu ordnen. Ich habe gerade von Dumbeldore erfahren, dass ich ein Animi bin und dann auch noch, dass du mich liebst und das alles und..." ich schluchze und Draco nimmt mich in den Arm.
„Ein Animi? Davon habe ich schon gehört. Das sind die, die besonders starke Emotionen haben, oder?", murmelt Draco.
Ich nicke. „Ja sind sie. Dumbeldore hat mir erzählt, dass, wenn sie wütend sind, ganze Tornados erschaffen können."
Dracos Augen weiten sich. „Dann sollte ich dich besser nicht wütend machen."
„Da ist nicht lustig!", fauche ich.
„Besser es mit Humor zu sehen, als, dass ich mich von dir fernhalte oder?"
„Ja, da hast du auch wieder recht. Ich habe es noch niemandem gesagt, aber... ich liebe dich, Draco."
„ich liebe dich auch, Aria.", flüstert Draco leise.
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Jetzt wisst ihr, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat!
Ich hoffe, ich habe es gut genug erklärt....
Wenn nicht, dann sagt mir das bitte!
Und wie gefällt es euch?
Bitte um Feedback!!!
Das nächste Kapitel kommt wahrscheinlich nächstes Wochenende....
LG coco xx
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