Naruto x Sasuke: Bleib
Kurzer Hinweis:
Diese Geschichte habe ich ursprünglich für die Osterkalender-Aktion der lieben Rosemary-Blossom geschrieben.
Bei gewecktem Interesse könnt ihr auf ihrem Profil alle teilgenommenen Autoren mit deren jeweiligen OS finden❤️.
Ansonsten wünsche ich euch noch viel Genuss beim lesen.
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Sag mir, liebst du mich?
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Die warme Jahreszeit brach an und der Frühling stand Konoha unmittelbar bevor. Das spürte Naruto auch jetzt während er die für ihn niemals endeten Treppen entlang des Hokageturms aufstieg - in der Hoffnung, bald durchatmen zu können. Wie eine Spirale schlenderte er Stufe für Stufe nach oben. Der laute Schall von Stimmen war nicht mehr zu überhören und eine leichte, süße Aufregung überkam den Blonden.
Ist er auch hier?
Zu lange spukte diese Frage schon in seinem innersten und zu lange plagten ihn die Geschehnisse mitsamt seiner ständig entstehenden Schuldgefühle. Könnte er die Zeit zurückdrehen, hätte er alles anders gemacht. Damals vor fast zwei Jahren. Niemals hätte er ihn so derart in die Enge getrieben wie er es an dieser einen Nacht tat und das verlangen sich bei ihm auszusprechen, sich zu entschuldigen, war immens. Dies war sein einziger Wunsch, den er noch hatte und an welchen er sich wie ein kleines Kind klammerte. Doch sein Partner war seitdem nie mehr in Konoha gewesen und das zerfraß Naruto mehr als alles andere je zuvor.
Zu wissen, dass er nicht hier war.
Zu wissen, dass er nicht bei ihm sein, ihn nicht berühren und spüren konnte. Das war seine Strafe, die ihm auferlegt wurde. Er war noch nie zuvor mit der starken Sehnsucht konfrontiert gewesen und dem Schmerz den einen dabei umgeben konnte.
All das, was sie erlebt hatten und an Erfahrung sammelten, ging mit einem Schlag unter. Als sein Lebensgefährte ihn ohne zu zögern am nächsten Tag verließ. Wie aus dem nichts verschwand er. Es gab weder ein 'auf Wiedersehen' noch ein Schreiben, das ihn erreichte. Stattdessen gingen sie einfach im Streit auseinander.
Etwas das Naruto nicht für möglich gehalten hätte, aber doch real war. Und noch schlimmer war die Tatsache, dass er komplett machtlos gegen all das war. Offiziell hatten sie nichts beendet, aber manchmal brauchte man das auch nicht um seine Verletzlichkeit auszudrücken. Genau das ließ den Blonden bei jedem seiner Züge zögern. Er wusste gar nicht mehr wie oft er schon versucht haben musste ihm zu schreiben, aber nie den nötigen Mut dazu fasste, diese wirklich abzuschicken. Er konnte genauso schlecht wen nach Rat fragen, denn Naruto hat bis heute mit keinem darüber geredet und er hatte es weiterhin nicht vor zu verraten, so sehr Sakura oder Shikamaru auch in Sorge um ihn waren oder es erahnten.
Es war die Angst die ihn zurück hielt all die Zeit über ihm zu schreiben. Angst, dass er die Dinge so schlimmer machte und angst davor von ihm nicht verstanden zu werden, auch wenn das vielleicht schon längst der Fall gewesen sein mochte.
Trotzdem hatte Naruto die Hoffnung auf das Gute noch nicht aufgegeben, auch so klein die Chance stets sein mochte, das alles wieder reparieren zu können.
"Ich bin nicht bereit für diese Ehe Naruto. Es geht nicht." sagte er damals zu ihm.
Es gab keinen Tag an dem er nicht darüber nachdachte. So sehr er sich Anfangs auch bemühte, er konnte es nicht vergessen. Und er weigerte sich auch strickt dagegen ihn vergessen zu wollen.
Denn das war eine Sache der Unmöglichkeit.
Ja, die letzten Worte an ihn waren nicht die schönsten. Sein Partner hatte ihm auf die kalte und grausame Weise klar gemacht, dass er noch gar nicht an diesen Punkt mit seinen Zukunftsplänen angelangt war, aber mit tiefster Überzeugung hielt Naruto im Glauben fest, sie würden wieder zueinander finden. In all den Monaten hatte er genug Zeit gehabt, um einzusehen, dass eine Ehe nichts einfaches war. Bis dahin würde er auf ihn warten. Seither fühlte er sich viel reifer und sah alles nicht mehr mit strengen Augen.
Er hatte begriffen, dass er sich zu viel von ihm erhofft und ihn somit bedrückt hatte. Deshalb war es ihm umso wichtiger sich zu entschuldigen.
Ihn wieder zu sehen war das einzige was er wollte und das aller schönste an diesem Wunsch war, dass er vielleicht doch gar nicht so unrealistisch war.
Er erinnerte sich an den Brief von neulich.
Seit diesem Brief war er mehr als nur aufgewühlt gewesen und genau das machte ihn wiederum so unfassbar glücklich und ließ in Naruto Hoffnung aufsteigen, die er sich nicht machen sollte.
Das erste was ihm damals sofort auffiel, war seine schöne Handschrift, von welcher er sich nicht satt gucken konnte und auch jetzt hätte er so gerne noch mal einen Blick drauf werfen wollen.
Es war nicht viel Text, höchstens ein Absatz, doch es reichte aus, um seinen alltäglich langweiligen Tag, voll mit öden Missionen oder dem ständig nervigen Studieren von Bücherstapeln, die ihm Kakashi gab, in einen heiteren zu verwandeln.
Naruto rief den Brief in seinem Kopf auf und es dauerte nicht lange, da fing er auch schon an zu lächeln.
"Naruto,
Ich gratuliere dir herzlich zu deiner heutigen Ernennung zum Siebten. Wir sehen uns schon sehr bald.
Bis dahin,
Sasuke"
Er wusste nicht wie oft er schon diese Worte zuhause gelesen haben musste, damit er ihn bereits auswendig aufsagen konnte, aber es ließ ihn jedes Mal leicht erschaudern, wenn er allein nur daran dachte, dass er hier sein könnte.
Angekommen bis ganz nach oben des Turms, atmete der Uzumaki draußen tief durch. Er konnte sich nicht erinnern, jemals hier gestanden zu haben. Vermutlich war das auch der Grund, warum ihm die Terrasse so riesig vorkam. Das viele Gejubel seines Namens war nicht zu überhören.
"Da bist du ja endlich!", konfrontierte ihn nörgelnd jemand von der Seite. Naruto fokussierte seine Sicht. Es war Shikamaru, der eilig auf ihn zu kam. "Komm schon das Volk lässt sich schließlich nicht länger auf seinen neuen Hokagen warten!", packte er ihn an den Schultern und schob ihn hastig weiter nach vorne zum großen Publikum. Am Rande der Bühne stand Kakashi, der munter zu den Dorfbewohnern winkte und sich nicht aus der Ruhe brachte.
"Kakashi, er ist hier. Wir wären dann soweit." setzte ihn Shikamaru in Kenntnis und der Hatake drehte sich zu ihnen um.
"Ah richtig! Hallo Naruto", begrüßte er ihn. "bist du nervös?" er kniff freudig seine Augen zusammen, so wie er es immer tat.
"Aufgeregt und müde würden es eher zutreffen", entgegnete dieser. Es stimmte. Naruto bekam letzte Nacht kein einziges Mal sein Auge zu. Ständig schwirrten sämtliche Befürchtungen in seinem Kopf, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen wollten.
"Tja du hast es gleich hinter dir", er schmunzelte "dann werde ich dich nun unseren Leuten ankündigen." Kakashi beruhigte die Menschen mit einer Geste, bis er die Gelegenheit ergreifen konnte um zu sprechen.
"Liebe Einwohner von Konoha. Unser langerwarteter Tag auf den wir alle gehofft haben ist nun eingetroffen. Ich will einen ganz besonderen Menschen auf diese Bühne aufrufen, der dem Titel 'Hokage' mehr als nur würdig erwiesen ist. Dafür stehe ich, Kakashi Hatake, mit meinem Namen. Dieser Mann hat die Shinobiwelt vor dem schlimmsten gerettet und bewahrt, den vierten Ninjaweltkrieg beendet und sich bis an die Spitze gekämpft. Ich bin mir sicher einige unter ihnen kennen ihn bereits besser als ich.
Hier kommt der Mann, der meinen Platz nun als siebter Hokage einnehmen wird:
Naruto Uzumaki!"
Mit diesen Worten machte Kakashi Platz für den frisch ernannten Hokagen und Naruto schreitete nach vorne, bis er auf gleicher Augenhöhe mit seinem ehemaligen Sensei war. Er war überwältig von der gewaltigen Menge an Menschen, die ihn förmlich anhimmelten und zujubelten, während er allen zuwinkte und versuchte so seine Dankbarkeit zu zeigen. Auch wenn er wusste, dass er total übertönt wurde, bedankte er sich trotzdem, sodass es vielleicht, wenn auch nur ein paar von ihnen erreichen würde.
Sein traditionell angefertigter Umhang wirbelte leicht im Wind herum, auf welchem mit eingravierter Schrift "Siebter" stand. Narutos Augen bildeten Sterne und er strahlte über das ganze Gesicht.
Dies war sein großer Tag.
Er musste versuchen, sich fürs erste nicht weiter aus dem Konzept bringen zu lassen, wenn er wirklich wollte, dass alles reibungslos verläuft. Um auch einen guten Eindruck an die junge neue Generation zu erwecken, musste er sich benehmen und sich seiner Position bewusst werden. Und er hatte auch das Gefühl das er alles im Griff hatte, bis er anfing zwischen den Dorfeinwohner ihn zu suchen.
Wo bist du Sasuke?
Er starte mit erhobenem Haupt an der Spitze quer durch die Menge. Unter all diesen tausenden von erschienenen Menschen, suchten nach wie vor Narutos Augen nur nach ihm.
Dunkle Augen, schwarzes Haar, helle Haut...
Sasuke Uchiha.
Wie wild sah er sich nach ihn um, jedoch ohne Erfolg und als er versuchen wollte sein Chakra aufzuspüren kam ihm keines von denen vertraut vor. Noch mehr Anzeichen bedurfte es nicht um zu wissen, dass er nicht hier war und anfangs noch eher unbewusst, verbreitete Narutos Stimmung Leid. Ein bedrückendes Gefühl überkam ihn.
—
Die Zeremonie fand ein Ende. Auch wenn viele Dorfbewohner noch an Ort und Stelle blieben, flüchtete sich Naruto wieder ins innere des Gebäudes und stieg die Treppen ohne was zu sagen hinunter. Er beschloss sich für eine Weile in seinem neuen Büro aufzuhalten und betrat dieses hastig, als kurz darauf Sakura hinter ihm her reingestürmt kam. Er hatte sie garnicht bemerkt. In ihrer Hand hielt Sakura einen Haufen von Blumensträußen.
"Hier", sagte sie und legte die kunterbunten Tulpen vor ihm hin. "Die sind für dich."
"Von wem sind die denn?" verblüfft schaute er weiterhin zu ihr.
"Eine Mädchengruppe hat sie mir in die Hand gedrückt und mich angefleht diese dir zu übergeben. Ich wollte sie eigentlich abschütteln, aber sie ließen einfach nicht locker", Sakura tat sich schwer ein Kichern zu verkneifen. "Wie es aussieht wachsen deine Verehrer von Tag zu Tag."
Eigentlich wollte sie Naruto noch weiter aufziehen, aber als dieser keine Reaktion auf ihre Bemerkung hin zeigte, entschloss Sakura es lieber sein zu lassen.
Stattdessen fragte sie ihn sanft: "Können wir reden?"
Noch schwieg Naruto, aber er gab ihr zu verstehen, dass sie fortfahren konnte.
"Was war los, Naruto?"
Er schluckte. Obwohl er sonst immer so offen ihr gegenüber sein konnte, bedrängte es ihn jetzt, dass er so konfrontiert wurde.
"Ich weiß nicht wovon du sprichst. Nichts war los.", diskret und doch kühl.
"Sicher? Das da vorhin sah alles andere als nichts aus. Denkst du ich merke nicht, wenn dich etwas bedrückt?"
Nein er wusste, dass sie ihn immer durchschauen würde. So war es schon seit jeher gewesen.
"Verzeih du hast recht, vor dir kann ich sowas nicht verstecken", er machte eine Pause. Im Hintergrund war das Ticken einer Uhr wahrzunehmen. "Ich dachte er wäre gekommen. Ich war mir so sicher, aber er...kam nicht."
Und dann fügte er hinzu: "Es ist vorbei." besonders der letzte Satz tat beim aussprechen weh.
Naruto hörte auf weiter zu reden, weil er wusste dass er nicht die Kraft dazu hatte, erneut alles in Review passieren zu lassen, um es ihr zu erklären. Er wüsste nicht wo er anfangen oder wie er es am besten anstellen sollte und er war noch selbst zu niedergeschlagen dafür.
Sie seufzte leise.
"Wann willst du mir endlich erzählen was damals passiert ist?", sie klang frustriert.
"Sakura bitte fang du nicht auch wieder damit an." er stütze seinen Kopf mit den Händen ab und setzte sich an seinen Schreibtisch, welcher überseht mit Papierstapeln war.
"Tut mir leid", zeigte sie sich weich und mitfühlend. "Aber das du einfach die Sache so hinnimmst, sieht dir überhaupt nicht ähnlich. Im ernst, seit wann wurde das Aufgeben für dich zur Option?" Sakura presste ihre Lippen zusammen.
"Sasuke liebt dich Naruto. Bestimmt sogar mehr als du dir bis jetzt vorstellen konntest.", gab sie ihm Zuversicht.
"Warum sagst du mir all das Sakura?"
"Weil ich es für irrsinnig halte, dass Sasuke nicht hier ist. Und deshalb solltest du ihn finden. Geh zu ihm und sag ihm erneut wie du fühlst", redete Sakura auf ihn ein.
Wahrscheinlich hatte sie recht. Vermutlich sollte er das, aber er konnte nicht. Die Vorstellung daran war einfach, doch die Umsetzung würde ihn mehr Überwindung kosten, als alles andere zuvor. Er wollte nicht wieder versagen.
"Das wird nichts bringen. Er hat mich verlassen und sich nie gemeldet. Er hasst mich! Warum also sollte ich diese Tatsache ändern können? Es ist vorbei Sakura.", wiederholte er sich.
"Mein Gott Naruto bist du so blöd?! Du hast dich doch nie wirklich angestrengt, um seine Lage zu verstehen. Das einzige was du tust ist dir einzureden, dass er dich hasst, aber hast du jemals versucht zu verstehen warum Sasuke so gehandelt hat?
Hast du ihn je gefragt?
Er würde niemals deshalb verschwinden. Gerade du müsstest ihn eigentlich besser als alle anderen verstehen und kennen", fuhr sie ihn an. "Aber nicht nur du bist im Unrecht, er ist genauso dämlich, statt dich damit zu konfrontieren hat er lieber seinen Schwanz eingezogen, wie ein feiges Kätzchen. Jetzt mal ehrlich wie könnt ihr beide nur so stur sein, wenn es doch so offensichtlich ist?!"
Naruto war teils sprachlos, teils auch überrascht. Das kam unerwartet.
"Du solltest dich nicht an so einem besonderen Tag hier drin verstecken. Hör auf dein Herz Naruto. Vielleicht wird dann endlich alles besser..."
Es dauerte nicht lange da verschwand sie endgültig und Naruto blieb eine Weile regungslos sitzen. Ihn verließ das Gefühl nicht, dass Sakura deutlich mehr wusste als er selbst.
Hör auf dein Herz sagte sie ihm.
Er wollte raus. Er wollte raus und nach ihm sehen. Das war es, was er wirklich wollte, aber er hatte ihn nicht aufspüren können.
Warum also sollte er jetzt auf einmal da sein?
So dämlich er die Idee auch fand, versuchte er Sakuras Worten trotzdem Gehör zu schenken, denn in einem Punkt hatte sie mit Abstand recht:
Aufzugeben gehörte nicht zu seinem Wortschatz.
Er ging raus, vorbei an den Wächtern, vorbei an seinen Fans, entfernte sich vom Getrubel und schlich sich davon. Kirschblüten wehten nur so wild um ihn herum. Ein blauer Schmetterling zeigte sich ihm, der vor seinem Gesicht kurzen Halt machte und dann weiterflog. Ganz so, als ob er Naruto den Weg weisen wollte. Das Verlangen sein Tempo zu erhöhen umgab ihn. So stürzte der Hokage sich in den Wald hinein und fühlte sich mit einem Augenblick wie verzaubert. Von Schritt zu Schritt versank er tiefer ins Tagträumen.
Nichts war ihm fremd. Er kannte diesen Ort zu gut. Hier fing alles an, aber noch war es ihm ein Rätsel, wieso ihn sein Gefühl oder auch der einzigartige Schmetterling, hierhin geschleppt hatte.
Naruto sah einen kleinen, deprimierten, vor sich hinkauernden, blonden Jungen auf einer Schaukel sitzen. Das Kind schaute zu ihm auf. Er war aber nicht traurig. Stattdessen lächelte er ihn an und schien mit einem Mal von Stolz erfüllt zu sein.
"Wir haben es endlich geschafft oder?", fragte der Kleine mit breit schmunzelndem Gesicht. "Ich wusste, dass ich recht hatte. Ich werde Hokage!", sein jüngeres Ich betrachtete ihn wie, als sei er aus Gold und drehte ein paar Runden um Naruto. Es kam aus dem staunen nicht mehr raus, bis er letztlich abrupt stehen blieb, so als ob ihn noch etwas dringenderes einfiel, dass er noch wissen musste.
"Und bin ich verheiratet?", diese Frage hatte er nicht im Visier doch unbeantwortet lassen wollte er sie auch nicht. Behutsam schüttelte Naruto seinen Kopf ohne sich etwas anmerken zu lassen, ging in die Hocke und legte seine rechte Hand dem kleinen Naruto auf die winzige Schulter.
"Aber wir haben uns ganz doll verliebt und waren kurz davor. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ich ihn finde", er zog den Jungen in eine Umarmung. "Du weißt wen ich meine, nicht wahr? Kannst du mich zu ihm bringen?"
Der kleine Blondschopf schüttelte den Kopf. "Das brauch ich doch gar nicht. Er ist bereits hier."
Naruto hörte Schritte hinter ihm lauter werden und mit einer Hektik drehte er sich um. Blaue Augen weiteten sich einen Spalt breit und der Magen zog sich zusammen. Eine ihm viel zu vertraute Silhouette stand vor ihm.
"Ich dachte schon du würdest niemals kommen.", sprach die Person neckend zu ihm, die rechte Hand an die Hüfte gestemmt.
Dunkle Augen. Schwarzes Haar. Blasse, helle Haut.
Das Bild wurde immer schärfer. Zu sagen er sei geschockt, wäre eine maßlose Untertreibung gewesen.
"Sasuke..." hauchte er.
Narutos Herz machte einen Sprung und klare Gedanken zu fassen, fiel ihm äußerst schwer. Seine Beine bewegten sich von selbst und kaum hatte sich Sasuke versehen, riss Naruto ihn in eine Umarmung. Mit seinen Händen klammerte er sich an seinen dunklen Umhang. Wie sein eigen hielt er ihn in seinen Armen und vergrub sein Gesicht in die Schulter des Uchihas.
"Naruto ich-" stockte Sasuke. So ruhig er selbst zu bleiben versuchte wusste er, dass er bei ihm maßlos scheiterte.
"Kann es wirklich sein? Das du hier bist...", spürte er Narutos Stimme gegen seine Brust beben.
"und mich nicht vergessen hast?"
Vergessen?
Wenn es eine Sache gab, die Sasuke nicht konnte, dann ihn zu vergessen. Naruto so unbeholfen und verwundet zu sehen, schmerzte ihm. Er wusste, dass er der Grund für all das war. Das musste man ihm nicht sagen und genau deshalb verstand er nicht, wie Naruto sich so freuen konnte ihn wiederzusehen. All die Zeit über hatte er Angst gehabt er würde ihn nicht glücklich machen und ihre Beziehung würde dem neuen Hokagen früher oder später zum Verhängnis werden.
So sehr man auch gerne nach Vorne sehen wollte, machten das Dorf und deren Bewohner, zu Beginn Narutos und Sasukes Liebe, es dem Uchiha nicht leicht.
Er sah wie die Menschen sie draußen anstarrten, es waren hasserfüllte und zu vertraute Gesichter. Ihm wäre es lieber gewesen, es wäre nicht der Fall. Sasuke wusste ganz genau, wem diese Blicke galten und er hatte das große Befürchten, dass es nicht nur dabei bleiben könnte. Er wollte ihm nicht zur Last fallen oder das Leben erschweren. Gerade weil er ihn liebte.
Was wenn die Dorfbewohner ihn nicht als Hokagen akzeptieren würden, wenn rauskäme, dass er weiterhin mit Sasuke zusammen sei?
Die Fragen und Ängste hatten sich in den ganzen Jahren gehäuft und Sasukes großer Fehler war gewesen, nie mit Naruto darüber gesprochen zu haben. Denn nur deshalb, kam alles so wie es kam.
Er hatte ihn nie damit konfrontiert und stets nur belogen, weil er wusste wie hartnäckig sein Chaot sein konnte. Es war nicht richtig von ihm und je mehr Tage verstrichen, desto größer wurde das Verlangen wieder bei ihm sein zu wollen.
Dies war der Grund, wieso er Naruto den Brief sendete und bei seiner Zeremonie im Verborgenem zuschaute, denn er wusste nicht was das mit Naruto gemacht hätte, mit ihm so plötzlich konfrontiert zu sein. Geschweige denn mit ihm selbst.
Und dann fiel ihm dieser Ort ein.
Fast jeden Abend, wenn sie ihre Körper aneinander geschmiegt hatten, erzählte ihm Naruto seine Erinnerungen und die Bindung, die er zu diesem Platz hatte. Deshalb war er auch überzeugt, Naruto würde, wenn er ihn sehen wollte, zu ihm finden und nun waren sie hier und hielten sich in den Armen.
Als Antwort gab ihm Sasuke für's erste nichts weiter, als sich in seiner Wärme zu verlieren. Das helle Strahlen seines Geliebten erlischte sogar jetzt nicht.
"Du hast mir gefehlt", ein Flüstern "So sehr. Ich glaubte mein Herz würde zerspringen, wenn ich nur daran dachte." Seine Stimme wurde zittrig. Mit aller Kraft versuchte er sich zurück zu halten. Sasuke legte seine Hand auf Narutos Rücken und streichelte sanft seine Wirbelsäule entlang.
Naruto nahm seinen beruhigenden Duft war, nach welchem er immer so süchtig war.
Ein Glück. Er war hier. Erleichtert atmete Naruto aus.
Er wollte, zu ihm sehen.
Er wollte, dass Sasuke zu ihm sieht.
Da hüpften seine Überlegungen kurz zu seinem kleinen Ich. Naruto löste ihre Umarmung halb auf. Gerade als er sich umblicken wollte, um nach dem Jungen zu sehen, war er bereits verschwunden.
War das nur Einbildung gewesen?
Sasuke ignorierte, dass skeptische Verhalten seines Partners. Er griff nach Narutos linken Hand. Zog die Handknöchel zu seinem Mund und küsste diese behutsam.
"Du hast mir auch gefehlt Naruto", er machte kurzen halt bevor er fort fahren wollte, doch sein Hokage kam ihm zuvor.
"Es tut mir so leid Sasuke. Undzwar Alles", Naruto streckte seine andere Hand nach seinem Liebhaber aus, zögerte jedoch letztendlich. "Ich habe nie wirklich versucht dich zu verstehen und dir nicht zugehört. Ich weiß jetzt wie du dich gefühlt haben musst. Es tut mir leid, dass ich es nicht früher verstehen konnte."
Seine Mundwinkel zogen sich leicht nach unten. Völlig belastet von allem sprach er weiter: "Von dir zu verlangen mich zu heiraten, war von Anfang an falsch, aber bitte geh nicht wieder weg.
Weg von Konoha. Und weg von mir. Es ist sehr egoistisch von mir das zu sagen, ich weiß, doch mir reicht es, wenn du einfach nur an meiner Seite bist", funkelten himmelblaue Augen ihn an. "Also bitte. Bleib!"
Egal wie hart der Uchiha ihn damals abgewiesen hatte, Naruto hat nie aufgehört ihn zu lieben. Das erkannte er auch jetzt. Sasuke wusste, dass die Motive seines Blonden ihn eigentlich nicht mehr überraschen sollten, doch wenn er daran zurückdachte, was für Worte Sasuke ihm gegenüber in seinen Mund genommen hatte, verstand er nicht, wie Naruto trotz allem sich selbst die Schuld für alles geben konnte.
Wie konnte er so selbstverständlich immer nach dem Guten in Menschen suchen?
Niemand anderes hatte ihm je oft genug weis gemacht, wie schmerzhaft und schön zugleich die Liebe sein konnte als Naruto. Er liebte diesen blondhaarigen, nervigen, liebevollen, Uzumaki Idioten. Sehr sogar. Sodass es ihm allein bei dem Gedanken, den Verstand raubte und sein Körper Dinge verlangte, die er nicht erklären oder aussprechen konnte.
Und so wie er Naruto kannte, hatte er nicht einmal den Hauch einer Ahnung.
Wenn er nur wüsste, wie wichtig er Sasuke war.
Wenn er nur wüsste, wie sehr er ihn liebte.
Sasuke wurde warm und wollte gar nicht wissen, wie rot er wohl gerade im Gesicht war, "Idiot!" zischte er und wischte dem Blonden die kurzbevorstehenden Tränen behutsam weg.
"Du könntest und hast mich nie bedrängt Naruto. Meine Antwort war nicht die Wahrheit gewesen. Ich habe das damals aus reiner Angst zu dir gesagt", senkte er seinen Ton. Die einst bleiche Haut im Gesicht immer noch am glühen.
Naruto schaute ihn neugierig an und ihm begann diese einst verspannte Haltung von Sasuke immer mehr zu gefallen. Er kam ihm noch näher als er bereits war und fuhr die schwarzen Strähnen hinter Sasukes Ohr.
"Angst wovor?", wollte er von ihm wissen. Darüber zu sprechen wird eines der größten Herausforderungen für Sasuke sein, aber wenigstens jetzt wollte er endlich ehrlich sein. Er schloss seine Augen.
"Dass ich dich nicht glücklich machen könnte und du wegen mir Schwierigkeiten in Konoha bekommen würdest", sagte er Aufrichtig.
Darauf widersprach ihm Naruto: "Sasuke das stimmt nicht!"
"Ich habe beobachtet wie sie uns ansahen Naruto, und angefangen haben dich anders zu behandeln. Also sag mir nicht, dass es nicht stimmt.", Zorn überkam ihn, wenn er daran zurückdachte.
"Das ist doch nicht wichtig! Glaubst du ernsthaft es war mir je wichtig, was die Dorfbewohner über mich sagen? Ich bin nicht bereit mir mein Glück von anderen Menschen nehmen zu lassen. In meinen dunkelsten Zeiten warst du mein einziger Antrieb Sasuke. Der Rest ist mir egal. Nichts wird diese Tatsache ändern.", er sah zu ihm auf.
"Warum?" fragte Sasuke total durch den Wind. Er begriff es nicht. Es gab bereits genug Situation, in welchen Naruto sein Leben auf's Spiel gesetzt hatte für das Dorf. Also wie konnte er im nächsten Moment sagen, dass es ihm nichts bedeutete?
Naruto durchbohrte förmlich Sasuke mit seinen Augen.
"Weil du mir teurer als alles andere bist", berührt er seine rechte Wange. Er bemerkte die Röte in Sasukes Gesicht erst jetzt und ein kleines Grinsen konnte er sich nicht mehr verkneifen. "Ich habe nie aufgehört dich zu lieben Sasuke."
Da war es wieder.
Sasukes Bauch kribbelte wie verrückt. Naruto wirkte immer so aufrichtig und ehrlich, wenn er sprach und er liebte dieses Gefühl der Sicherheit, die ihm somit geschenkt wurde.
Sasuke wusste wie seine Kindheit in Konoha aussah. Der Blonde hatte sich noch nie um die Meinung anderer geschert. Sein Wille und Glaube selbst waren es, die Naruto zu dem machten, der er nun war.
Er war nicht dämlich und merkte wie Naruto immer mehr daran gefallen hatte, Sasuke wenn nicht sogar das erste mal so unbeholfen zu sehen. Doch ausnahmsweise war ihm das recht. Was auch nötig war, um ihn glücklich zu sehen.
Naruto war seine Welt, sein Zuhause und seine große Liebe. Nie könnte er das aufgeben, geschweige denn länger verheimlichen, wenn er so zart mit ihm umging.
"Ich liebe dich auch", gestand Sasuke. Wenn auch sehr holprig. "Deshalb will ich nicht, dass du unglücklich wirst."
Ruhe herrschte.
Das hatte er noch nie zu ihm gesagt und es nun zu hören war das größte Glück, dass Naruto spüren durfte. Mehr brauchte er nicht zu hören. Er wollte jede einzelne Sekunde, die sie hier hatten mit Sasuke genießen.
Naruto Strich behutsam mit seinem linken Daumen über Sasukes kühle, weiche Lippen. Bei dieser Berührung prickelte seine Haut und ein weicher Blick trafen erneut die Augen des Uchihas. Er konnte sich nicht satt gucken. Ein einziger Schritt bis er seinem gegenüber gab, wonach er suchte.
"Du könntest mich nie unglücklich machen", hauchte Naruto liebevoll zu ihm. "Niemals.", betonte er.
Dies war der Moment, in dem sich Sasuke erneut verliebte. In einen Mann, dessen Name allein seine Seele beruhigte.
Mit einem Mal schloß Sasuke selbst die Lücke zwischen ihnen und Naruto gab nach. Die Leidenschaft die sie spürten war etwas, dass beiden solange gefehlt hatte. Niemand der zwei begriff, wie sie es schaffen konnten so lange ohne einander auszuhalten.
Jeden einzelnen Tag.
Narutos Lippen waren rau und er selbst so rücksichtsvoll beim küssen. Obwohl Sasuke für ihn zu mehr bereit gewesen wäre, drängte Naruto ihn nicht. Jede seiner Gesten war einfühlsamer, als die andere.
Sasukes Bauch fuhr Karussell und sein Herz schien das sehr zu gefallen, denn es hörte keine Sekunde auf bis zu seinem Hals laut zu schlagen und Anstalten zu machen.
Er würde nicht mehr fortgehen.
Nicht heute. Nicht jetzt. Nicht morgen. Niemals.
Er wollte bei ihm bleiben. Für immer. Er liebte ihn. Mehr als er jemals dachte zu verstehen.
Naruto brauchte ihn. Er brauchte Sasuke bei ihm, denn er war ihm ausweglos verfallen.
Mehr als alles andere zuvor.
Dieser Kuss gab Naruto soviel Kraft und Hoffnung. Er liebte alles daran. Er liebte alles an Sasuke. Seine feinen Lippen, die Empfindsamkeit seines Partners bei jedem seiner Schritte, und das er ihm dennoch genug vertraute, um ihn nur machen zu lassen, was immer er auch für richtig hielt.
So leicht und schön war es. Sie lösten sich und berührten Stirn an Stirn. Sasukes Hand in Narutos, drückte der Blonde diese anfällig.
"Naruto", sagte er fast so leise wie ein Flüstern.
"Hm?", machte sein Idiot, während sich sein Mund komplett in Sasukes Hals verlor und diesen nur so mit Küssen überdeckte. Dem Uchiha viel das Atmen schwer.
"Lass uns heiraten", stöhnte er auf.
Ruckartig unterbrach Naruto seine Liebkosungen und sah mit geweiteten Augen seinen Partner an.
"Was hast du gesagt?"
Hatte er ihn nicht gehört? Scham stieg ihm zu Bergen. Ungern wollte Sasuke sich wiederholen. Er konnte nicht fassen, wonach er von sich aus verlangte.
"Ich habe gesagt, dass ich dich heiraten will du Holzkopf!" schmollte er verlegen und somit war er auch an der Grenze seiner emotionalen Kapazitäten angelangt.
Naruto starrte ihn immer noch entgeistert an. Der Uchiha wusste nicht, wie er dieses Verhalten deuten sollte.
"Bist... du dir da wirklich sicher?", schaute er verwundert zu ihm auf.
Eine überflüssigere Frage hätte man ihm nach allem nicht stellen können. Er nickte leicht.
"Wie nie zuvor. Solange es du bist, bin ich zu allem bereit."
Er wollte ihn als seinen Mann an seiner Seite haben. An diesem Fakt, kam er nicht vorbei.
"Wärst du noch bereit dazu diesen Schritt mit mir zu gehen?"
Naruto nahm ihn am Kinn und lächelte unbeholfen.
"Mehr denn je", mit diesen Worten küsste sein Blonder ihn erneut. All seine Ängste verschwanden und die Zuneigung, welche sie beide zueinander hatten wuchs mit jedem Male.
So schön und unschuldig konnte Liebe sein.
Und egal wohin dieser Frühling uns von fort an führen mag.
Bleib.
Für den Rest meines Lebens.
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