(Tokyo Revengers) Baji x Reader
Charakter: Baji Keisuke
Anime/Manga: Tokyo Revengers
Genre: Soft
Taggs: Blumen, verträumte Gefühle, Liebesbrief
Geschreiben am: 24.08.2021
Veröffentlicht am: 26.08.2021
Wörteranzahl: 5.341 Wörter
In diesem OneShot sind keine Spioler über wichtige Handlungstränge oder Momente aus dem Manga und dem Anime. Bitte spoilert nicht in den Kommentaren, vielen Dank^^
Und Sorry, das ich einige Zeit nichts hochgeladen habe :)
Blumen und brennende Autos
Aufgeregt schnalzte ich hörbar mit der Zunge. „Das warst wieder du, stimmt's?" zischte ich empört und wedelte wie wild mit der frisch gekauften Zeitung vor dem Gesicht meines Gesprächspartners umher.
Dieser verzog keine Miene, sondern warf nur uninteressierte Blicke auf den Artikel, den ich ihm aufgelöst entgegenhielt. Er seufzte demonstrativ, hob seine dünne lange Hand und fuhr sich elegant durch sein fließend schwarzes Haar. „Und wenn schon, was erwartest du jetzt von mir?" fragte er angenervt, er verhielt sich so, als ob dies alles ganz normal wäre. Entrüstet starrte ich ihn an.
„Baji...du hast schon wieder aus einer Laune heraus ein Auto angezündet!" fuhr ich ihn entflammt an und ging dynamisch einen Schritt nach vorne, um ihn die Zeitung noch näher hinzuhalten, sodass sie fast seine Nasenspitze berührte.
Im aufgeschlagenem Artikel berichtete ein Reporter von dem willkürlichem in Brand setzen eines friedlich am Straßenrand parkenden Autos, welches gestern Mittag bis auf das Gerüst niedergebrannt war. Dem Schwarzhaarigen schien das allerdings wenig zu interessieren, er hob nur eine Augenbraue und wendete dann seinen Blick abweichend zum Himmel ab. Mir war bewusst, dass er der gesuchte Brandstifter war, auch vor seiner eben gegebenen Antwort, in der er schon verraten hatte, dass er es war.
Innerlich brodelte ich, presste verärgert die Zähne aufeinander, spürte allerdings zur selben Zeit so etwas wie Normalität. Es war schon immer so gewesen, dass Baji was ausgefressen hatte und ich ihn mir danach als seine beste Freundin vorknöpfte, immer mit dem Hoffnungsschimmer, er würde es danach lassen. In den Jahren hatte ich es allerdings schließlich aufgeben, er zündete immer noch wahllos Autos ohne vernünftigen Grund an.
Um mich abzuregen trat ich mit meinem Fuß auf, bekam so schlagartig die Aufmerksamkeit vom Baji zurück, der seinen Kopf in den Nacken gelegt hatte und unbeteiligt die Wolken beobachtet hatte, wahrscheinlich mit dem Wunsch, ich würde es kurz machen.
Seine honigfarbenen Augen folgten mir überrascht und verwirrt, als ich mich zur Seite drehte und wütend davon stapfte. Für keine Sekunde nahm seine Interesse für mich ab, fragend blicke er mir hinterher, beobachtete gespannt, wie ich zu dem schnuckligen Blumenladen neben uns trampelte und dort mein Ziel fand.
Rasch schnappte ich mir mit Schwung einen der üppigen Blumensträuße, die draußen in himmelblauen Eimern gefüllt mit Wasser den Passanten entgegen strahlten und diese schlussendlich anlocken sollten.
Der Besitzer, der gerade zufällig draußen stand und entspannt eine wohlverdiente Zigarettenpause machte, zuckte überrascht zusammen, als ich mit wütendem Gesichtsausdruck auf direktem Wege geradewegs auf ihn zumarschierte.
„Diese Blumen, bitte." schmiss ich ihn so höflich und lieb wie es gerade eben möglich war entgegen. Verdutzt blickte mir der Ladenbesitzer entgegen, er hatte wohl beobachtet, dass ich mir einfach irgendeinen der Blumensträuße gegriffen hatte, ohne mir die Ware überhaupt genau angesehen zu haben und danach sorgfältig zu entscheiden. Zögerlich nicke er, unvorbereitet fuchtelte er mit der glimmenden Zigarette zwischen den Fingern mit seiner Hand hin und her, unsicher, wohin er sie am besten verstauen sollte. Währenddessen hatte ich schon das nötige Geld aus meiner Hosentasche gefischt und drückte ihn die, durch meine Körperwärme warme und durch meine nervigen Schweißpfoten leicht feuchte Münzen in die freie Hand. Weiterhin überrollt blickte der Mann auf das Geld in seiner Hand und nickte als Bestätigung, dass der Preis stimmte und der Handel abgeschlossen war mit seinem Kopf.
Mit einem schnellen, aber ernst gemeinten „Danke, schönen Tag Ihnen noch" drehte ich mich um und ging zurück zu Baji, welcher geduldig auf mich gewartet hatte und sich nichts entgegen lassen hat.
Voller Neugier durchbohrten mich seine gelben Augen, dennoch hatte er die Eigenkontrolle, es sich nicht unbedingt anmerken zu lassen. „Und? Was willst du jetzt mit den Blümchen?" wollte er belustigt wissen, fragend legte er seinen Kopf leicht schief.
Ernst latschte ich genau auf ihn zu, blieb erst stehen, als ich direkt vor ihm stand. Baji blickte mich erwartungsvoll an, versuchte verunsichert einen Zusammenhang zwischen den Blumen und den brennenden Autos zu finden.
Meine Augen blickten in seine, für einen Moment musste ich mich unglaublich zusammenreißen, mich nicht atemberaubend in ihnen zu verlaufen, wie mir es leider viel zu oft passierte.
„Du solltest netter zu Leuten sein! Sei mal lieber!" schimpfte ich laut, ich hob meinen Arm mit dem Blumenstrauß und drückte ihn den völlig unvorbereiteten Baji gegen die ungeschützte Brust.
Überrascht nahm er sie aus Reflex heraus an, blickte erst die roten Blütenköpfe und dann mich erstaunt an. „Vielleicht machen dich Blumen friedlicher, ein bisschen Blütenpracht schadet niemanden." warf ich den verblüfften Schwarzhaarigen noch entgegen, ehe ich mich von ihm abwandte und ihn noch über meine Schulter mit einem Lächeln zurief: „Bis Morgen Baji"
Da ich in die farbenfrohe Fußgängerzone eintauchte, die wegen dem strahlenden Wetter heute gut befüllt war und ich mit dem Rücken zu meinem Kindheitsfreund stand, bekam ich nichts mehr von ihm mit. Deshalb verpasste ich, wie er sich fangend die Blumen genauer anschaute und eine kleine Karte, welche ich gar nicht bemerkt hatte, zwischen den prächtigen Blüten fand. Vorsichtig, um kein Blatt abzubrechen oder gar einen Blütenkopf zu beschädigen, zog er sie heraus und drehte sie, um die Vorderseite zu begutachten. Für einen Wimpernschlag verschlug es ihm den Atem und seine Gesichtszüge entglitten ihm, ehe er in die Richtung aufschaute, in der ich verschwunden war. Perplex schaute er wieder auf das Kärtchen und dann wieder zu mir. „Idiotin" zischte er flüsternd mit geröteten Wangen. „Du hast mir gerade einen Strauß für Verliebte gekauft!"
Baji's Sicht
„Niedlich." kommentierte Chifuyu sanft lächelnd, während er das kleine Kärtchen aus dem Blumenstrauß zwischen seinen zierlichen Finger hielt und genau unters Auge nahm.
Mit der nackten Fußspitze stupste er hin und wieder lasch den Boden an, um sich weiter in einem gemächlichen Tempo auf meinem Schreibtischstuhl zu drehen. Seine klaren blauen Augen musterten das protzige, wie ein Feuer herausstechende rote Herz in der Mitte der Karte und die verliebt-verschnörkelte Schrift, welche die kitschigen Worte: „Ich liebe dich, mein Schatz" formten.
„So eine Ähnliche hat mein Vater meiner Mutter zum Hochzeitstag geschenkt." schmiss er gedämpft eher für sich aus dem Nichts hinzu. Er hob seinen Kopf und suchte nach meinem Blickkontakt, der jedoch lustlos der Decke gewidmet war.
Ausgestreckt mit allen Vieren lag ich auf meinem geliebten Bett und vermied so gut es ging den wartenden Blickkontakt mit meinem besten Freund, welcher sich gerade meine Erzählung der letzten Stunde angehört hatte. Als ich ihm geschrieben hatte, dass ich mit ihm reden musste, war er ohne zu zögern zu mir rüber gekommen, hatte sogar fluchtartig seine Wohnung verlassen, weshalb er nun eineinhalb Stunden bei mir warten musste, bis seine Mutter von der Arbeit zurück kam, da er den Schlüssel in seiner Hektik auf der Kommode vergessen hatte, was nicht das erste Mal passiert war.
„Naja, vielleicht war es ja Absicht? Eine geheime Botschaft?" versuchte es der Blondhaarige vorsichtig, sein Blick löste sich von meiner faulenzenden Gestalt und richtete sich stattdessen auf das herkömmliche Glas, dass ich aus der Küche genommen und mit Wasser befüllt hatte. In jenem stand außergewöhnlich eindrucksvoll der prächtige Blumenstrauß. Verbittert lachte ich auf. „Leider nicht. Ich habe zugesehen, als sie ihn gekauft hat. Sie hat nicht darauf geachtet, welchen sie nimmt."
Tief atmete ich deprimiert ein, nur um dann mit einem gewaltigen Seufzen die Luft wieder auszustoßen. „Und trotzdem hast du dich wie ein Schneekönig gefreut und warst danach so aus dem Häuschen, dass du mich hier her bestellt hast. Sie dich an, du bist vollkommen rot und hast seitdem ich hier bin diesen verschwommenen Ausdruck in den Augen." Warmherzig warf er mir sanfte Blicke entgegen, er wusste genau, was (Y/N) mit mir anstellte.
Sie spukte in meinen Gedanken herum, verdrehte mir den Kopf und ließ mich nachts von ihr träumen. Vor drei Jahren hatte ich Chifuyu von meinen Gefühlen für sie erzählt, damals wäre er fast vom Stuhl gefallen, so sehr hatte er sich für mich und über die Tatsache, dass ich ihm so etwas Wichtiges anvertraute, gefreut.
Seit dem erlebte er oft mit, wie ich wegen ihr heftiges Herzklopfen bekam und in verliebte verträumte Stimmungen rutschte, so wie eben jetzt. Und so wie jedes mal versuchte er mir Hoffnungen zu machen, dass sie ebenfalls Gefühle für mich empfand. „Pah!" spuckte ich verächtlich aus und richtete mich mühsam auf. „In eine Kindheitsfreundin verliebt zu sein ist der größte Dreck."
Meine Augen streiften den Blumenstrauß, auf der Stelle verharrte ich in meiner aktuellen Position. Ich spürte mein kräftig schlagendes Herz in meiner Brust, eine Art Benommenheit, welche sich lieblich auf mich niederlegte und den abnormal starken Wunsch, dass sie mir mit Absicht genau diesen Strauß für Verliebte geschenkt hatte.
Mehr als alles anders wollte ich, dass sie ihn doch heimlich ausgesucht hatte, um mir so versteckt zu vermitteln, dass sie ebenfalls Gefühle für mich hegte. Missfällig verengten sich meine Augen, ich bleckte leicht meine Zähne indem ich einen Mundwinkel hochzog. Leider wusste ich, dass sie wirklich nicht den leisesten Schimmer davon gehabt hatte, welche Art von Strauß sie in Händen hielt.
Chifuyu, der mich die gesamte Zeit über fürsorglich beobachtet hatte, setzte sich aufrecht hin und versuchte seine Worte mit Bedacht zu wählen. „Du hast Angst, etwas könnte sich zwischen euch änder, stimmt's?"
Ich legte meinen Kopf in den Nacken. „Ich möchte mehr zwischen uns. Ich möchte, dass sie meine Freundin wird und wir uns auch so verhalten, die ganzen Pärchensachen machen, du weißt schon." Unverhofft spürte ich, wie mein Kopf rot wurde und ich anfing unheilvoll zu schwitzen. Als wolle es mich necken schlug mein Herz wieder schneller und ich bekam das wunderbare leichte Gefühl auf Wolke Sieben zu schweben.
„Aber ich habe Angst, dass unsere Freundschaft bei einem Geständnis in die gegenteilige Richtung rutscht, wir danach nicht mehr zusammen abhängen können, weil immer mein Wunsch nach mehr unangenehm im Raum stehen würde."
Mit einem „Tze" ließ ich mich schlapp zurück aufs Bett fallen, drehte mich mit dem Rücken zu Chifuyu und rollte mich zusammen, da ich dem Bedürfnis nach Körperkontakt unterlegen war. Schweigend lag ich da, hörte das unaufhörliche laute Trommeln meines Herzens und spürte das an mir rüttelnde Verlangen nach ihrer Anwesenheit.
Still und konzentriert hatte mir mein bester Freund zugehört, dachte über meine Worte nach und versuchte etwas zu finden, was mich in meinem Liebeskummer aufheitern könnte. Sein Gesicht hellte sich mit einem Schlag auf, erfreut öffnete er seinen Mund.
„Komm her, wir schreiben jetzt einen Brief." schlug er urplötzlich begeistert von der Idee vor und sprang gepackt vom Stuhl auf. Verwirrt hob ich meinen Kopf und blinzelte einige Male. Mit mulmigen Gefühlen verfolgte ich, wie sich der Blauäugige an meinem Schreibtisch zu schaffen machte und munter eine Schublade nach der Nächsten auf zog, um unbeschriebenes Papier zu finden.
Als er einen kümmerlichen Stapel gefunden hatte, trennte er geschickt das obere Blatt von den unteren mit seinen zierlichen Fingern und klatschte es auf die Schreibfläche direkt neben dem simplen Kugelschreiber, den er aus dem Stiftebehälter genommen hatte. „Komm, es wird dir helfen." forderte er mich gutherzig auf.
Im Unwissenden stehen gelassen setzte ich mich fragend auf, ich konnte mir nicht vorstellen, in wie fern mir ein einfacher Brief bei meinem stürmischen, drüber und drunter gehenden Gefühlschaos helfen konnte.
„Ich habe mal gelesen, dass es helfen soll, der Person zu schreiben, in die man verliebt ist. Natürlich schickt man den Brief nicht ab, er ist nur dazu da, damit man sich Dinge von der Seele reden kann und um Gefühle zu ordnen." meinte Chifuyu mit einem warmen Lächeln, Tatendrang loderte entflammt in seinen ozeanähnlichen Augen.
„Was zum Teufel ließt du eigentlich in deiner Freizeit?" wollte ich ernst gemeint von ihm wissen, während ich einen prüfenden Blick auf das Glas mit dem Blumenstrauß warf, neben dem sich eine kleine Dose mit Zucker befand. Auch hier meinte der Blondhaarige, dass er mal gelesen hatte, das Zucker im Blumenwasser angeblich das Leben von Schnittblumen verlängern soll.
„Vertrau mir, das wird dir helfen, ich greif dir auch unter die Arme." bot er aufgeregt an und wartete ungeduldig auf meine Antwort. Misstrauisch starrte ich das unheimlich leere Blatt Papier an. Bei meiner Gefühlslage konnte ich wirklich viel schreiben, allein über Dinge die mir an ihr gefallen hätte ich theoretisch einen ganzen Roman verfassen können.
All das in einen einzelnen Brief zu packen war schwer. Und trotzdem stand ich mit einem dicken Seufzen auf und tapste zu meinem breit grinsenden Freund, der mir ermutigend den Kugelschreiber entgegen hielt. Tatsächlich war ich so verknallt in Y/N, dass mir die gewichtigen Worte aus ganzem Herzen nur so von der Seele sprudelten.
Y/N Sicht
Verträumt blickte ich auf das Meer aus fließend pechschwarzen Haaren vor mir, in welchem alles perfekt war, jede Strähne ruhte wie drapiert ordentlich auf seinen Rücken. Gefühlvoll und bedächtig glitt ich mit der bewährten Bürste Bajis hindurch, keinen Widerstand, nicht einmal den geringsten, konnte ich während der sanften Prozedur wahrnehmen.
Benebelt hafteten meine Augen auf meinem schweigenden Kindheitsfreund, der sich an die Kante seines Bettes gesetzt hatte und sich nun von mir als Friseurkopf missbrauchen ließ, natürlich nicht, ohne sich vorher mit motzigen Protest stur quergestellt zu haben.
Deutlich spürbar klopfte mein Herz in meiner beengten Brust, verlangte gequält nach mehr Platz. Ich musste mir Mühe geben überhaupt noch Luft zu bekommen, mein Körper forderte harsch derartig viel Sauerstoff, dass ich gezwungen war, durch den Mund zu atmen.
Er ließ sich nichts anmerken. Wie immer hatte er sich verhalten, als ich heute wie üblich vor der simplen Wohnungstür gestanden hatte und bei ihm rumhängen wollte. Auch jetzt benahm er sich kein Stücken sonderbar oder „anders", völlig gelassen und „normal" konzentrierte er sich auf das frisch gekaufte Magazin in seinen langen dünnen Händen, ließ mich nebenbei einfach an seiner unvergleichbar schönen Haarpracht austoben.
Meine Wenigkeit hingegen war gefühlt am durchdrehen. Mit bloßem Auge sichtbar zitterten meine Finger, ich schwitzte kalt und musste hin und wieder kräftig schlucken. Wie konnte er sich nur so verstellen?, fragte ich mich verwirrt, zeitgleich unterdrückte ich mit aller Kraft das rasant aufgestiegene, kräftige Bedürfnis, eine seiner glatten Strähnen in die Hand zu nehmen und an meine Nase zu führen, um an ihnen zu schnuppern.
Federleicht fühlte ich mich in seiner berauschenden Gegenwart, die mir jedes einzelne Mal wie ein sanfter, hauchzarter Traum vorkam. Seit Jahren war sie das für mich.
Meine Gefühle für ihn zogen kraftvoll an mir, brachten mich ohne Mühe um den Verstand, drangen mich fast unwiderstehlich dazu, ihn von hinten zu umarmen und ganz doll an mich zu drücken. Ich war glücklich, unglaublich glücklich, so glücklich, dass ich jeden Moment in die Luft springen konnte vor Freude.
Gestern schon war ich bei ihm gewesen, jedoch ohne sein Wissen. Baji war beispiellos vernarrt in jegliche Art von Tieren, weshalb er sein herkömmliches Fenster mit den leichten weißen Gardinen immer offen hatte, damit die Katzen aus der Nachbarschaft zu ihm kommen konnten und von dem extra gekauften Futter und dem Wasser, dass er auf Unterteller für Tassen platziert hatte, jederzeit naschen konnten.
Um ihn zu überraschen war ich durch eben dieses verlockend aufstehende Fenster in sein Zimmer geschlichen, eigentlich mit dem schelmischen Gedanken, ihn scherzhaft zu erschrecken. Zu meiner bitteren Enttäuschung war er jedoch nicht in seinem Zimmer gewesen, auch von Chifuyu, der oft bei Baji zu Besuch war und praktisch schon bei ihm wohnte, hatte jede Spur gefehlt.
Als ich gerade wieder kehrt machen wollte, war mein Blick zufällig auf den prächtigen, rot geprägten Blumenstrauß gefallen, den ich ihn am Tag davor entgegen gedrückt hatte.
Lächelnd war ich dann doch vorsichtig in sein Zimmer eingetreten, um die frischen, in voller Blüte stehenden Blumen zu betrachten und zusammen mit meinem Purzelbaum-schlagenden Herzen klar zu kommen, dass er sie niedlicher Weise in ein Glas gestellt hier, gut sichtbar in seinem Zimmer aufbewahrte.
Dabei war mir unmittelbar der beschriebene Zettel aufgefallen, der unschuldig direkt neben den Blumen lag. Ohne großartig darüber nachzudenken, was ich tat, suchten meine Augen nach dem Empfänger, nachdem ich an der Form relativ rasch erkannt hatte, dass es sich tatsächlich um einen Brief handelte und ich deshalb sichtlich verwirrt war.
Mein Atem war gestockt und meine Beine waren butterweich geworden, als ich nach drei Mal Korrekturlesen erst richtig realisierte, dass mein Name dort ordentlich auf dem Blatt stand.
Auch jetzt konnte ich es immer noch nicht fassen, dass er in der Realität, nicht in irgendeinem meiner kitschigen Träume, einen Liebesbrief an mich geschrieben hatte.
Und trotz alldem verhielt er sich nicht auffällig, sondern wie immer. Als hätte er niemals diese berauschenden, magischen Wörter verfasst, welche einer reinen Melodie im Frühling glichen, mich betörten und mit Gefühlen überschütteten.
Sie hatten mich berührt, mein Herz zum pochen gebracht, mich so emotional mitgenommen, dass mir beim Lesen heiße Tränen gekommen waren. Kitzelnd waren sie meine Wange hinuntergekullert. Gezittert hatte ich, in meinen wackligen Händen überwältigt den Brief gehalten und ausgeblendet, dass meine Beine sich unsicher wie Wackelpudding anfühlten.
Es war unglaublich. Er hatte so viel geschrieben, so schön, verliebt und ehrlich, dass ich kurz davor gewesen war, den Brief quietschend an meine Brust zu pressen und vor überschwemmenden Gefühlen und maßloser Freude wie verrückt in die Luft zu springen.
Tränen überströmt hatte ich die wohl zauberhaftesten Worte meines Lebens gelesen. Jedoch hatte ich vor lauter Überforderung ohne groß nachdenken zu müssen den Rückzug gewählt, da ich so neben mir vor Glück gestanden war, dass ich mit Baji in diesem Moment nicht richtig reden hätte können. Abgesehen davon, dass ich überhaupt kein Wort raus gebracht hätte und eh nicht gewusst hatte, wie ich meine Gefühle in Worte packen konnte.
Nun saß ich hinter ihm, kämmte ihn altbekannt durch sein wunderbares Haar, in welches ich mich ebenfalls hoffnungslos verliebt hatte. Alles an ihm war perfekt und anbetungswürdig, er raubte mir mit verbotener Leichtigkeit meinen Atem und wickelte mich wie einen Kaugummi um seinen knochigen Finger.
Da ich nun wusste, dass er bahnbrechende Gefühle für mich hegte, fühlte ich mich, als würde ein gigantischer, tonnenschwer Stein von meinem Herzen fallen, die federleichte Erleichterung war der pure Wahnsinn.
Mein Kopf schien nicht mehr zu existieren, alles in mir war ganz leicht und sanft. Ich blinzelte. Verliebt wurde mein Bild von Baji durch meine Benommenheit, ausgelöst von meiner unauslöschlichen Liebe für den Schwarzhaarigen, vor mir unscharf, verschwamm ein wenig.
Erneut schoss das bettelnde Bedürfnis, ihn endlich, nach all der langen Zeit meine Gefühle zu gestehen, hoch. Ich wollte ihn berühren, ihn endlich nicht als eine Freundin, sondern als seine Freundin, sein Mädchen umarmen und wie erträumt küssen.
Alles drehte sich in mir. Meine Wünsche nahmen eine kolossales Ausmaß an, wuchsen stetig. Extrem heiß wurde es mir, meine Körperwärme schoss ebenfalls nach oben. Schweiß kullerte ungehindert an meiner Haut herunter, eine widerspenstige Strähne klebte gefangen an meiner nassen Stirn.
Wüsten-trocken wurde mein Mund, ich war gezwungen durch ihn zu atmen, da ich sonst an Atemnot kümmerlich erstickten würde. Schwindel legte sich über mich, meine Gefühle fuhren Karussell, mein Herz rastete unaufhaltsam aus, sodass meine dafür viel zu kleine Brust anfing peinigend zu schmerzen.
Ohne dass es mir bewusst wurde, ohne dass ich realisierte, was ich da eigentlich tat, stoppten meine Hände in der immer gleichen Bewegung des Bürstens. Gedankenlos, von meinen immensen Gefühlen schutzlos überwältigt und mitgerissen wie ein hilfloses Blatt in einer tobenden Flut aus gefallenen Regenwasser glitt mir die Bürste durch meine nassen, zitternden Fingerspitzen und fiel auf Bajis weiche Decke, in welche ich mich damals zusammen mit ihm als Kinder ganz eng aneinander gepresst eingehüllt hatte, um nicht beim Versteckspiel zu verlieren.
Augenblicklich spürte Baji die fehlende Bewegung in seinen Haaren. Was ich nicht wusste; er hatte das Magazin nur als hilfreiche Deckung auf seinem Schoß. In Wirklichkeit hatte er die ganze Zeit nur auf eine Seite gestarrt, ohne mit ihr auch nur im Entferntesten zu interagieren.
Während ich dachte, er würde belustigt lesen, hatte er die ganze Zeit über mit voller Konzentration meine Bewegungen wahr genommen und wäre dabei vor Liebe fast umgekippt. Jedes minimale Zupfen an seinen Haaren, jedes sachte Wackeln der Matratze, wenn ich mich hinter ihm bewegte, alles hatte er mit klopfenden Herzen wahrgenommen.
Sein Atem stoppte schlagartig und seine Hände krallten sich ruckartig in die armen Seiten des neuen Magazins. „Hey, erschrecke mich nicht so!" nörgelte er genervt herum und drehte seinen Kopf. Er stockte hörbar.
Irritiert blinzelte er, öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder, er wusste nicht, was er sagen sollte. Ich nahm es nicht wahr. Irgendwie wollte ich auch seine Reaktion nicht wahrnehmen. Ganz im Gegensatz zu seinem Geruch, der mir verschlagen in die Nase fuhr, seiner herzergreifenden Körperwärme, die sanft auf mich überging und dem atemberaubenden Gefühl, ihm nahe zu sein.
Von hinten umarmte ich ihn. Hatte meine Arme besitzergreifend um ihn geschlungen und mein Gesicht in seiner Schulter vergraben. Unsere Köpfe berührten sich, sein schwarzes, gepflegtes Haar kitzelte meine freie Wange. Ich spürte unseren prickelnden Körperkontakt, musste mich mit aller Mühe zusammenreißen, um nicht von meinen gewaltigen Gefühlen, die aus meinem Inneren herausplatzten, als wären sie dort gefangengehalten worden, einen Blackout zu bekommen.
Leise quiekte ich durch die positiven Empfindungen, die meinen Körper überfluteten. Abertausende Schmetterlinge flatterten losgelöst in meinem Bauch, erzeugten ein kribbelndes, überwältigendes Gefühl in meiner Magengegend.
„Hey..." brachte Baji gedrückt heraus, er klang verunsichert, ebenso unsicher, was er tun sollte, wie ich. Ihn zu umarmen, meinen weichen Oberkörper gegen seinen Rücken zu drücken und meine Nase in seinen grauen, weiten Hoodie zu drücken, war aus dem Moment entstanden. Irgendetwas in meinem Inneren hatte „klick" gemacht und ohne nachzudenken eigenständig gehandelt.
Nun saßen wir schweigend da, ich mich von hinten an ihn schmiegend, er nervös werdend meinen Kopf anschauend, der sich auf seiner Schulter befand.
Ein roter Schimmer hatte sich unübersehbar auf seine Wangen und über seine Nase gelegt, seine Finger, die sich Halt suchend in die bunten Seiten des Magazins eingruben, zitterten unruhig, ebenso aus dem Takt geraten sein Atem. Stille legte sich über uns. Ich wagte genau wie er nicht einmal zu atmen. Zwar hatte ich realisiert, was ich gerade geistesgegenwärtig aus meinen kraftvollen Gefühlen heraus gemacht hatte, dennoch blieb ich ruhig.
Ändern konnte ich es eh nicht. Nur noch genießen. Und das tat ich, auch wenn mein Herz vor Überlastung zu schmerzen begann. Dieses magische Gefühl seines warmen Körpers in meinen Armen, spürbar an meinem eigenen, brachte mich förmlich um den Verstand.
Mein Kopf wurde überschwemmt mit Glückshormonen, mir war klar, dass dieser Moment einfach alles verändern konnte. Spätestens jetzt musste er bemerken, dass ich ebenso fühlte wie er. Oder würde er es missverstehen und denken, es wäre nur eine freundschaftliche Umarmung?
Schnell verflogen dieses störenden Gedanken. Der Moment war viel zu bedeutend und eindrucksvoll, um auch nur eine Sekunde zu verschwenden. Verliebt spürte ich wie er atmete, drückte mich dadurch angetrieben gleich noch enger an ihn.
Es tat mir gut, unglaublich gut. Die warme, befreiende Sicherheit an meiner Seite, dass er die gleichen, kopfverdrehenden Gefühle für mich hegte, brachte mich dazu, nicht zurückzuschrecken, sondern geduldig abzuwarten, wie Baji auf mich reagierte.
Zu warten machte mich mehr oder weniger nichts aus, schließlich fühlte ich mich in diesem Moment pudelwohl. Gänsehaut bildete sich auf meinen Gliedern, kribbelnde Schauer jagten durch meinen armen, mitgenommenen Körper, während eine ganzer Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch wild zu toben schien. Er hatte eine unglaubliche Macht über mich, wenn er mich so benebelte und in einen Ozean aus Liebe schmeißen konnte, ohne dass er mich dafür überhaupt zurück umarmen musste.
Doch dann passierte etwas, mit was ich nicht gerechnet hatte. Und selbst wenn, hätte ich gefleht, dass er es nicht tun würde. Mit geschickten Handgriffen löste er sich aus meiner festen Umarmung aus dem Hinterhalt und wand sich zwischen meinen Armen heraus.
Perplex verweilte ich an Ort und Stellte, mein Kopf kam nicht mehr hinterher. Er drehte sich um. Nun blickte ich ihm von unten hinauf in sein ebenmäßiges Gesicht, seine tiefen Augen und betrachtete seine sanfte helle Haut, eingerahmt von seinen fließend nach unten fallenden pechschwarzen Haaren, die gar seine Perfektion perfektionierten.
Es fühlte sich an, als würde ich mich glatt ein zweites Mal in ihn verlieben, als ich ihn mit offenen Augen und geöffneten Mund verträumt, aber auch aus den Latschen gehauen anblickte.
„Was?" fragte er überrascht aufgescheucht atmend. Er schwitzte, sein Blick waren felsenfest auf mich konzentriert, darauf gewillt, mich keine Millisekunde aus dem Auge zu verlieren.
Mein Herz rastete schier aus, war kurz davor einfach den Geist vor Überschöpfung aufzugeben. Doch ich zog mich selbst zurück, setzte mich aufrecht hin und atmete rettende Luft ein.
Die Gewissheit, dass er in mich verliebt war, war wie ein Rettungssein in einer stürmischen See. Denn so wusste ich, dass ich mir keine zerstörerischen Sorgen über eine mögliche, bittere Zurückweisung machen musste.
Trotzdem war ich bis zum Gehtnichtmehr aufgeregt, zeitgleich war mein Körper immer heißer und unruhiger geworden, kaum konnte ich still verweilen. „Baji..." fing ich gehaucht an. Hilflos zitterte meine Stimme, verlor sich beinahe in meiner trockenen Kehle, man sah mir meine Nervosität ohne Probleme an.
Stark schluckte ich, kämpfte gegen den immer größer anschwellenden Klos in meinem Hals an, während ich das Gefühl erhielt, keine Luft mehr zu bekommen. „Du weißt schon...ähm...." sprach ich ungeschickt.
Mir wurde speiübel. Obwohl ich die fabelhafte Sicherheit von Erfolg auf meiner Seite hatte, schaffte ich es nicht, die drei magischen Wörter über meine zusammengepressten Lippen zu bringen.
Sie waren störrisch, ich war so verschreckt, dass ich es nicht wagte, sie auf meine Zunge zu legen. Es war bizarr. Es wollte mir einfach nicht gelingen, einfach Worte auszusprechen. Es war trotz allem abartig schwer. So schwer, dass ich es wiederum nicht verstand.
Nur immer weiter verunsichert wurde ich dadurch. In meinen dämlichen, närrischen Gedanken und in Filmen, sowie in Büchern, überall schien es so langweilig einfach, auszusprechen, was man empfand.
Doch nun saß ich da, wie eingefroren auf dem Bett meines Kindheitsfreundes, wackelnd wie ein an gestupster Wackelpudding, mit Nerven zum zerreißen gespannt und einer trockenen Kehle, welche so rau erschien, als hätte seit Tagen keine Flüssigkeit hinunter gefunden.
Fest klammerte ich mich in die Decke des Schwarzhaarigen, versuchte nicht den Halt zu verlieren und wie ein Fisch am Land einfach nach hinten zu purzeln. Meine Brust hob und senkte sich, als wäre ich gerade wie eine Verrückte ohne Pause haltlos einen Marathon gesprintet, ich pfiff aus dem letzten Loch, bemerkte in meiner Unfähigkeit nicht einmal, dass Baji ebenso hektisch atmete.
Dieser beäugte mich weiterhin abwartend, realisierte trotz seinen blitzschnell flitzenden Gedanken, dass ich nicht herausbrachte, was ich auf den Herzen hatte. Doch er konnte es sich dennoch gut vorstellen, was ich ihm verraten wollte.
Zu mindestens hoffte er es aus tiefsten Herzen. Es war ein inniger Wunsch, den er hegte, er wollte mich diese Worte zu ihm, zu ihm und niemand anderen sagen hören. Innerlich hatte er diese Worte hinter dem von mir unsicher ausgesprochenem „Baji" schon ergänzt.
Obwohl es nur hinzu geträumt war, hatte sein Herz unmittelbar danach angefangen, in seiner Brust nicht ertragbaren Radau zu veranstalten. Schon seit meiner aus dem Nichts kommenden Umarmung und dem damit unmittelbar verbundenen Körperkontakt, den er sich unendliche Male verträumt still und heimlich herbei gewünscht hatte, war sein Herz getroffen aus dem Takt geraten und hatte Höchstgeschwindigkeiten angenommen.
Tapsig schritt er einige Fußlängen zu mir. Seine honigfarbenen Augen hörten nicht auf, mich mit einem angezogen, verschleierten Blick zu bewundern, als wäre ich das wundervollste Wesen der Welt.
Unwissend, wie ich nun angemessen reagieren sollte, blickte ich ihn mit großen Augen erwartend an. Seine große, dünne Hand legte sich vorsichtig auf meine knochige Schulter, ließ mich niedlich zusammenzucken.
Sachte, konzentriert darauf bedacht, mir bloß kein Haar zu krümmen, aber dennoch bestimmend drückte er mich nach hinten, sodass ich mich in der angenehm weichen Matratze wiederfand.
Gespannt den Atem anhaltend haftete mein Blick auf dem geschickt über mich kletternden Baji. Es kam mir vor, als wäre ich hypnotisiert. Jede Bewegung von ihm verschlug mir den Atem, die Tatsache, dass er sich nun direkt über mich befand, umso mehr.
Mit seinen Händen stützte er sich gekonnt ab, unruhig und von Gefühlen gepackt blickte er mit einem liebenden Blick auf mich herab. Hingebungsvoll streckte ich ohne auch nur minimal Nachzudenken meine Hand nach ihm aus, berührte andächtig eine seiner schlapp herunter hängenden, wie gemalten Strähnen. Meine Reaktionen und Bewegungen wurden nun voll und ganz von meinen überwältigenden Gefühlen geleitet, mein Kopf war wie ausgeschaltet.
Gar unrealistisch kräftig flogen die unzähligen Schmetterlinge in meinen dafür viel zu kleinen Bauch herum, dynamische Schauer, kribbelnd und elektrisierend schossen durch mich hindurch, schenkten mir Gefühle, die mich schier umwarfen.
Ich fühlte mich unglaublich, während ich schnaufend unter Baji lag, der mir auf einer anderen Art und Wiese wie sonst so unfassbar nahe war, dass ich befürchtete, jeden Moment an einem Herzstillstand zu versterben. Nebenbei bemerkte ich, wie verschwitzt meine Hand und meine Achseln waren, hoffte still, dass er es nicht bemerken würde. In mir drehte sich alles, als Baji seine Lippen öffnete und mir mit einer Stimme, flüssig wie Honig gehaucht mitteilte; „Stoß mich weg, wenn du es nicht willst."
Ich stieß ihn nicht weg. Im Gegenteil. Unendlich aufgeregt vor dem, was nun gleich kommen wird, schloss ich in meiner träumerischen Liebe versunken meine Augenlider. Baji hielt inne. Begutachtete einige Sekunden mein engelhaftes Aussehen, unterstrichen von meinen feinen, selig geschlossenen Liedern und den unsicher leicht geöffneten Lippen, welche bereit darauf warteten, von seinen berührt zu werden.
Da ich meine Augen geschlossen hatte und mich voll und ganz auf meine Lippen konzentrierte, spürte ich seinen heißen Atem, der meine Lippen hauchzart streichelte. Als Reaktion darauf prickelte mein gesamter Körper massiv, mir wurde unmenschlich heiß, zur selben Zeit erreichte das intensive, stürmische Kribbeln in meinem Bauch eindrucksvolle neue Höhen.
Kurz vor einem Blackout stand ich, so beispiellos erregt und gespannt war ich. Ruhelos wünschte ich mir den lang ersehnten, süßen Kuss herbei. Immense Gefühle überfielen mich. Ich wagte nicht den leisesten Ton von mir zu geben, ganz geschweige denn einen Muskel zu bewegen.
Und dann spürte ich sie. Bajis Lippen.
Weich drückten sie sich durch und durch gefühlsvoll auf meine. Mit gestoppten Herzschlag und Atem empfing ich sie mit meinen.
Das Gefühl das er mir gab, war unglaublich. Seine Lippen waren unglaublich. Diese ganze, wie ein rosaroter Traum erscheinende Situation war unglaublich.
Erglüht gab ich mich dieser tobenden Flut hin. Er löste sich von mir, keinen Augenblick fanden seine Lippen allerdings ihren Weg zurück auf meine. Die Geräusche dir wir machten gingen mir mitreisend lüsternd durch Mag und Bein.
Faunisch genoss ich jeden Millimeter der Oberfläche seiner Lippen. Ebenso empfing ich erpicht seine nasse Zunge, welche ungehindert zwischen meine, durch unseren Speichel angefeuchteten Lippen glitt und im Mundinneren anziehend über meine fuhr.
Unter ihm den Verstand verlierend streichelte ich ebenfalls über seine, das Ziehen in meinem Unterleib, sowie die unaufhaltsamen Schmetterlinge in meinem Bauch bescherten mir mächtige Wellen aus enormen Gefühlen.
Wir gaben uns dem heißen Zungenkuss kopflos hin, wir beide spürten Dinge, von denen wir nie im Leben gedacht hätten, dass sie so gewaltig sein konnten.
Angeregt vergrub ich meine Hand in seinen weichen Haaren, das glitschige Geräusch unseres feuchten Kusses machte mich verrückt und die kribbelnden und überschlagenden Gefühle noch überdimensionaler.
Ich fühlte mich im siebten Himmel, mit Leichtigkeit dort hingebracht von dem Schwarzhaarigen, der für sich gerade mit seinen intensiven Empfindungen, die jeden Winkel seines Körpers liebkosten, fertig kommen musste.
Schnaufend und keuchend lösten wir unseren Kuss. Ebenfalls benebelt von seinen Gefühlen zog Baji seine Zunge wieder heraus. Für einen Augenblick verband ein glänzender Speichelfaden unsere zueinander zeigenden Zungenspitzen. Schätzend blickte ich verschwommen und mit hochrotem Schimmer mitgenommen zu ihm hinauf. Genau wie meine waren seine Wangen rot, in seinen sanften Augen erkannte ich pure Zuneigung mir gegenüber, auch er blickte verwischt drein.
„Ich liebe dich." hauchte ich noch berauscht von unserem intensiven Kuss, so dicht, wie unter Drogen gesetzt, dass ich es tatsächlich benommen aussprach. Keuchend lachte Baji sachte auf.
Erwünscht kitzelten seine schwarzen Strähnen meine freie Haut. „Wenn du wüsstest, wie oft ich kurz dabei war, es dir zuerst zu sagen. Ich liebe dich auch, schon unglaublich lange." Glücklich lächelte er, brachte mein Herz vor Liebe und Freude zum überlaufen.
„Scheiße." fluchte er plötzlich scharf, ich zuckte zusammen. „Ich bin so glücklich." teilte er mir mit einem lieben, federleichten Ausdruck im Gesicht verknallt mit, ehe er sich erneut nach unten beugte und unsere Lippen ein weiteres Mal in einem zuckersüßen, gefühlsvollen Kuss vereinte.
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