(Haikyuu) Lev Haiba x Reader

Anime: Haikyuu!
Charakter: Lev Haiba
Taggs: Verletzung, Schultag, Stirn, Krankenzimmer
Request von: FoxSinofGreed97
Wörter: 4.415
Geschrieben am 20.8.2020
Veröffentlicht am: 9.01.2021

Wunde Stirn mit Folgen

Lev's Sicht:

Wie festgefroren verharrte mein Blick auf ihr. Die raue Rinde des Baumes drückte sich fast schon schmerzhaft in meinen Rücken, als ich mich gegen das Holz drückte, um zu verhindern, von ihr gesehen zu werden.

Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Heiß wie Teewasser fühlte sich mein Körper an, ebenso der Schweiß, welcher den Weg von meinen Nacken herunter zu meiner Hüfte fand.

Die einzelnen Schweißperlen kitzelten, doch ich was so angespannt und nervös, dass ich darauf gar nicht achtete.

Wie in Trance behielt ich meinen Blick auf (Y/N) und folgte ihr mit meinen Augen. Sie stand neben ihren Freundinnen und unterhielt sich mit ihnen über die verschiedensten Dinge, zum Beispiel wohin sie nun gehen sollten und was sie unternehmen könnten.

Es war Schulschluss, die Schüler der Nekoma begaben sich auf den Weg nach Hause oder verabredeten sich. Unauffällig versteckte ich mich hinter einen der Bäume in der Nähe des Schultores, wagte teilweise nicht zu Atmen.

Zwar fühlte ich mich wie ein Stalker, vielleicht war ich das auch in diesem Moment, aber ich wollte keine Chance verpassen, meine wunderschöne (Y/N) zu sehen.

Seit einiger Zeit war ich schon in sie verliebt, doch egal wie lange es hier war, ich erinnerte mich als ob es gestern wäre, an den Moment in den ich mich in sie verliebt hatte.

Rückblick (drei Monate zuvor):

So schnell wie ich konnte rannte ich, mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Brust, donnernd und trommelnd.

Ich war schon fünfzehn Minuten zu spät dran und die Zeit lief unaufhörlich weiter, als ob sie Gefallen daran hatte.

Innerlich bereitete ich mich auf die bissige Standpauke und die mögliche Strafe des Englischlehrers vor, während ich durch die leeren Flure der Nekome eilte.

Mit einem unüberhörbaren, lauten Knallen schob ich die Schiebetür zum Klassenzimmer beiseite, endlich hatte ich es geschafft.

Für den Bruchteil einer Sekunde erkannte ich die aufschauenden Gesichter meiner Mitschüler, welche fragend und überrascht zu mir schauten, bevor ich durch die Tür preschen wollte.

Die Betonung liegt dabei auf wollte, denn bevor ich in den Raum treten konnte, schlug ich mir mit voller Wucht den Kopf am oberen Türrahmen an.

Benommen taumelte ich etwas nach hinten, schaffte es allerdings gerade noch so auf meinen Beinen zu bleiben, bevor ich unwissend in die Hocke ging, meine Hände auf der Stirn.

Stechender Schmerz durchzog meinen Kopf. Meine Stirn, mit der ich gegen den Türrahmen geknallt war, pochte vor peinigen Schmerz.

Zähne zusammen beißend hielt ich meine Hand weiter gegen die betroffene Stelle und zog scharf Luft ein.

Ich konnte es schon hören. Das Kichern und unterdrückte Lachen meiner Mitschüler, welche alles gesehen hatten. Peinlich.

Und tatsächlich halte von manchen Ecken des Raumes Prusten zu mir herüber und schafften es in meine Ohren.

Scharmgefühl kam in mir hoch, allerdings nicht für allzu lange, ich war nicht der Typ fürs tief in den Boden versinken.

Es passierte schließlich nicht das erste Mal, dass ich mir den Kopf anstieß, doch in der Schule und das vor meiner Klasse war es eine unerwünschte Premiere.

"Haiba, alles in Ordnung?" fragte mich der besorgte Englischlehrer, welcher sein Lehrbuch sinken ließ und mir seine Aufmerksam widmete.

"Ja, alles okay." erwiderte ich und lachte leicht über mich selbst.

Mit einem Lächeln wollte ich mich schnellst möglich auf meinen rettenden Platz setzen, als ich etwas flüssiges auf meiner Stirn fühlte, etwas unangenehmes.

Perplex fasste ich mir erneut an meine Stirn und schaute auf meine herunter sinkende Hand.

Weinrotes Blut befand sich an meiner Hand und machte mir klar, dass der Aufschlag wohl heftiger als sonst gewesen war.

"Du blutest ja. (N/N), könntest du ihn bitte ins Krankenzimmer bringen?" fragte der Lehrer (V/N) welche, dadurch dass sie ganz vorne saß, dem Lehrer sofort ins Auge gesprungen war.

Wie selbstverständlich nickte sie und rückte ihren Stuhl nach hinten, so dass sie aufstehen konnte. Eigentlich wollte ich verneinen und dem Lehrer sagen, dass ich es auch ohne Hilfe ins Klassenzimmer schaffen würde, doch da stand sie schon neben mir.

Nicht mehr in der Lage sie zurück zu weisen seufzte ich und folgte ihr aus dem still gewordenen Klassenraum, hinaus auf den Flur.

Still wie Hasen schritten wir mit erhöhtem Tempo die Flure entlang, zum Krankenzimmer in ersten Stock. Trotz ihrem durchschnittlichen Körper schaffte sie es ohne Probleme das schnelle Tempo bei zu halten, welches sie mit lauten, langen Schritten ins Leben rief.

Zwar missfiel mir die Stille, doch ich hatte keine Ahnung worüber ich mit ihr sprechen könnte. (Y/N) war eben eine ganz normale Mitschülerin, ich hatte nie mit ihr großartig gesprochen und wusste auch nicht, ob sie irgendwelche Hobbys oder so hatte, über welche man hätte sprechen können.

Ehe ich mich versah und eine Gesprächsthema gefunden hatte, sah ich auch schon das Schild, welches die Krankenstation ausschilderte. Es war nicht lange her, seit dem ich dort war. Das letzte Mal war ich beim Volleyballtraining gegen Kuroo gesprungen und mir etwas geprellt, dies war jedoch schon über zwei Wochen her.

Mit einem zögerlichen Klopfen bat (Y/N) um Einlass, doch keine erwünschte Antwort kam. Still warteten wir eine Minute vor der Tür und warteten auf Frau Tamuki, die Krankenschwester, welche allerdings nicht kam.

Das Blut lief mir mittlerweile schon das Kinn herunter, es hatte einen Weg von der Stirn, zwischen meine Augen, über die Nase gefunden.

Der bittere Eisengeschmack der roten Flüssigkeit breitete sich in meinem Mund aus, obwohl ich die Lippen nicht geöffnet hatte.

(Y/N) bemerkte das viele Blut und zögerte nicht lange. Sie machte die Tür auf und ging in das leere Krankenzimmer, ohne noch eine Sekunde mit Warten zu verschwenden.

"Bist du dir sicher, dass wir das dürfen?" fragte ich sicherheitshalber, ich war dem gegenüber skeptisch. "Na klar, das Zimmer ist schließlich da, Leuten zu helfen. Warum sollte es denn auch verboten sein?" entgegnete sie mit einem Lächeln und ging tiefer ins Zimmer.

Ich folgte ihr, diesmal mit eingezogenem Kopf, um nicht ein zweites Mal am Türrahmen hängen zu bleiben und schaute mich im Zimmer um. "Setz dich bitte." kam es von (Y/N) welche einen Stuhl gefunden hatte und ihn anbietend in die Mitte des Raumes gestellt hatte.

Es mir nicht zweimal sagend setzte ich mich und beobachtete (Y/N), welche aufmerksam eine Schranktür aufmachte und den Inhalt anschaute.

Nach kurzer Zeit hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte und kam auf mich zu. "Das könnte jetzt ein wenig brennen." warnte sie mich vor. "Keine Sorge, ich bin ja kein Baby." erwiderte ich selbst überzeugt, es würde mir bestimmt nichts anhaben.

Als sie dann jedoch mit einer Pinzette eine flauschige Watte besprüht mit Desinfektionsmittel bemutternd an meine Stirn tupfte, zuckte ich unverhofft zusammen.

Auf der Stelle stoppte sie und nahm die Pinzette herunter. "Es tut mir leid, doch da musst du wohl oder übel durch." sprach sie mit schief gelegten Kopf. Man musste kein Menschenleser sein um zu sehen, dass es ihr mehr weh tat als mir.

Ihr mitleidender Blick wich kurz von mir, sie wusste nicht wo sie hinschauen sollte, ebenso ich. "Schon gut, du kannst weiter machen. Ich war nur überrascht, nichts weiter." verruchte ich zu klären und mich noch ins gute Licht zu rücken.

Zweifelnd schaute mich (Y/N) an, sie schien mir nicht ganz zu glauben. Allerdings nahm sie die Pinzette wieder hoch und begann wieder damit, die aufgeschlagene Stelle zu behandeln.

Während ich vertieft war nicht zu zeigen, dass es wie der schärfste Chili brannte, suchte ich mit meinen Augen einen Punkt, wo ich hinschauen konnte.

Dabei blieben meine Augen auf (Y/N) hängen, welche sich zu mir gebeugt hatte und indem sie ein Knie zwischen meinen Beinen platziert hatte, nun auf ungefährer Augenhöhe zu mir war.

Ohne meinen Kopf zu sehr zu bewegen, damit es ihr nicht auffiel, starrte ich sie an. Sie war mir sogar so nah, dass ich ihren warmen, regelmäßigen Atem auf meiner Stirn spüren und gar hören konnte.

Es war das erste Mal, dass mir ein Mädchen so nah unglaublich nahe war.

Augenblicklich als ich realisierte, dass sie gerade nur wenige Zentimeter von mir weg war, begann mein Herz wie wild zu schlagen.

Ich konnte meinen Blick nicht von ihrem konzentrierten Gesicht nehmen, ebenso von ihren (A/F) Augen, welche auf meiner verwundeten Stirn lagen.

Die brennenden Schmerzen des Desinfektionsmittels spürte ich schon gar nicht mehr, meine ganze Aufmerksamkeit lag auf dem Mädchen, welches mich gerade versorgte.

Meine Wangen nahem ein zartes Rot an, mein Körper wurde heiß und kribbelte. Doch ehe ich mich versah, brachte sie Abstand zwischen uns, um nach dem Pflaster zu greifen, welches sie auf einem Tisch abgelegt hatte.

Sachte packte sie es aus und klebte es vorsichtig auf meine Stirn, mit leichten Druck fuhr sie noch ein letztes Mal über das Pflaster, bevor sie sich ihr Werk anschaute.

Zufrieden lächelte sie und packte Pinzette und Co. weg. "So, ich hoffe es hilft, ich bin nämlich keine Krankenschwester und habe von so etwas kaum Ahnung." lachte sie leicht und schaute mich mit glänzenden Augen an.

Erst jetzt löste ich mich von meiner Starre und erlangte die Kontrolle über meinen eingefrorenen Körper wieder.

"J...ja, kein Problem. Danke (Y/N)." brachte ich verdutzt raus, die Wirkung ihrer Nähe machte mich immer noch verrückt.

Was ist das? Sonst reagiere ich nie so, wenn (Y/N) in der Nähe ist. Kann es sein...dass ich mich in sie verliebt habe? Nur durch diesen Moment? Das macht nicht wirklich Sinn, aber ich habe schon öfters gehört, dass die Liebe ganz plötzlich kommen kann. Vielleicht irre ich mich auch und war nur überrascht, dass sie mir so nahe war. Ja, das wird es sein, dachte ich mir, von Liebe und so etwas hatte ich keine Ahnung, weshalb ich meine Gefühle nicht einschätzen konnte.

"Haiba? Haiiiibaaa." (Y/N) brachte mich aus meiner Gedankensitzung heraus und ließ mich aufhorchen. "Wir müssen wieder in den Englischunterricht." äußerte sie sich gewissenhaft.

Still nickte ich und stand vom Stuhl auf, dies fiel mir jedoch nicht ganz einfach, denn meine Beine waren wie Wackelpudding.

"Vorsicht, die Lampe!" rief (Y/N), doch zu spät. Unerwartet stieß ich mir den Kopf an der herunter hängenden Lampe an, welche dadurch hin und her schwankte und unangenehm quietschte.

Mit zusammengekniffenen Augen rieb ich mit einen Kopf und fluchte innerlich, dass ich nicht besser aufgepasst hatte.

Vorsichtig bremste ich die Lampe mit meinen Händen und ließ sie, als sie einiger Masen wieder eingependelt war, wieder los.

"Meine Güte Haiba, wusste gar nicht, dass du ein kleiner, nein, großer Tollpatsch bist." prustete (Y/N), welche anfing hemmungslos zu lachen. Es war das erste Mal, dass ich sie lachen hörte, davor hatte ich sie noch nicht einmal außerhalb des Unterrichts sprechen hören.

Doch in diesem Moment, in dem sie vor mir lauthals lachte und mir so Einblicke in ihre wahre Person ermöglichten, genau in diesem Moment, hatte es in meinen Kopf klick gemacht.

Mir wurde bewusst, dass ich mich in sie tatsächlich verliebt hatte.

Rückblick Ende

(Y/N) Sicht:

Aufgeregt quatschte ich mit (F/N 1) und (F/N 2), welche sich gerade mit mir überlegten, was wir nun unternehmen konnten, der Tag war so gesehen noch jung.

Als wir kurz davor waren das Handtuch zu werfen. weil wir nichts fanden, kam (F/N 2) auf eine unerwartete Idee. "Lasst uns doch beim Training des Volleyballteams zuschauen." schlug sie begeistert vor. Skeptisch hob ich eine Augenbraue, ich verstand ihre Vorfreude nicht.

Was will sie denn dort?, fragte ich mich, ohne zu wissen, dass mir meine Frage gleich beantworten werden sollte. "Jetzt schau doch nicht so (Y/N), das wird klasse! Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für heiße Jungs in Sportclubs gehen." schwärmte (F/N 1), ihre Augen glänzen voller Vorfreude.

Darum geht es ihr also, seufzte ich in Gedanken. "Na gut, wenn's sein muss." gab ich etwas gelangweilt von mir. "Aber vergisst nicht, dass ich (F/N 3) noch ihre Hausaufgabe vorbeibringen muss." informierte ich sicherheitshalber noch einmal.

"Na klar, kein Problem." antwortete (F/N 1) und grinste. "Du kleines, nach Jungs ausgehungertes Mädchen du." neckte (F/N 2) (F/N 1) und stieß sie spielerisch mit dem Ellbogen an.

So kam es, das wir uns zur Turnhalle begaben, um dort die Jungs zu beobachten. Dort angekommen sah ich einige unbekannte Gesichter, doch auch welche, die ich vom sehen kannte.

Gerade setzte ich mich mit meinen Freundinnen an den Rand und lehnte mich gemütlich an die raue Turnhallenwand an, als mir jemand ins Auge fiel, denn ich mehr als nur vom Sehen kannte.

Lev Haiba.

Er sprang gerade vor dem Netz in schwindelerregende Höhe, welche für seine Größe wahrscheinlich ganz normal war.

Gezielt holte er in der Luft aus und schlug den Ball, welcher von einem Jungen mit blonden Haaren und dunkelbraunen Haaransatz zu ihm gespielt wurde, schneller als ich es realisieren konnte. Bin wohl zu blöd für diesen Sport.

In einem Zeitraum von wenigen Sekunden schlug er den Ball, der allerdings nicht nach seiner Pfeife tanzen wollte und dementsprechend nach rechts aus dem Feld driftete und das Aus traf.

"Verdammt!" rief er enttäuscht von sich selbst und trauerte den verpatzten Schlag nach. Als er wieder ganz normal stand, wurde mir abermals bewusst, wie unglaublich groß er war. Die um ihn herum stehenden Spieler waren alle kleiner als er, der Junge mit den blonden Haaren sogar viel mehr als die anderen.

Damals, als ich ihn ins Krankenzimmer gebracht hatte, war mir dies auch aufgefallen. Seine Größe war definitiv über den Durchschnitt, als ich neben ihn durch die Flure der Nekoma gegangen war, war ich mir so klein vorgekommen, richtig winzig.

Dabei war meine Größe im Durchschnitt, sie war nicht zu klein und nicht zu groß. Trotzdem hat es mich fasziniert. Mit seiner Größe hatte Lev einige Vorteile, wie zum Beispiel hier beim Volleyball, aber auch einige Nachteile, wie ich es hautnah mit der Tür gesehen hatte.

Doch trotz allem schien es ihm nichts auszumachen, viel größer als die anderen zu sein. Nein, er schien es sogar zu mögen.

Irgendwie süß, dachte ich mir und zog meine Beine näher an meinen Körper.

Ohne das ich es beabsichtigt hatte, überlegte ich wie es wäre, ihr als festen Freund zu haben. Seine Größe wäre so tatsächlich süß. Alleine der Gedanke, wie das mit dem küssen klappen würde war ein durchaus niedlicher Gedanke.

Zudem wäre auch das kuscheln süß, mit seiner Größer könnte er seine feste Freundin bestimmt durch kuscheln und gut an sich drücken.

Ich schüttelte den Kopf. Meine Gedanken wurden mir zu unangenehm.

Also schaute ich wieder konzentriert aufs Spielfeld, vielleicht konnte ich etwas über diesen Sport lernen.

In dem Moment, in dem ich wieder bei der Sache war, erzählte der Junge mit den Puddinghaaren Lev etwas, so dass er sich zu uns drehte.

Als er mich erkannte, viel sein grinsendes Gesicht in sich zusammen, schien wie Glas zu zerspringen und zu Boden zu fallen. Planke Überraschung und Überforderung war in seinem Gesicht zu sehen.

Schaut ihn sonst niemand zu oder warum reagierte er so?

Nachdem er kurz gestarrt hatte, drehte er sich rekortverdächtig zu dem Puddingjungen um, so das seine Haare flogen.

"Kenma, wirf mir noch weitere Bälle zu!" rief er Energie geladen, der Junge namens Kenma schaute ihn unverständlich an. "Aber du hast doch gerade eben gesagt, dass du keine Lust mehr hast." entgegnete dieser.

Die goldenen Augen des kleineren Jungen flogen an Lev vorbei und trafen meine Freundinnen und mich. Kurz schaute er uns an, dann drehte er sich wieder zum Netz.

"Gib alles." war sein einziger Kommentar. Dies ließ sich Lev nicht zwei Mal sagen, er sprang sogar noch höher als zuvor, diesmal traf er auch das gegnerische Feld.

So ging das eine ganze Weile, in der ich den Beiden beim spielen zusah. Ich hatte das Gefühl, dass sie wollten, dass ich ihnen zusah.

Nach dem Training musste ich (F/N 3) ihre Hausaufgaben abgeben und machte mich nach der Verabschiedung meiner Freundinnen augenblicklich auf den Weg, um sie nicht länger warten zu lassen.

Vorher hatte ich mir den Weg mit Hilfe einer App eingeprägt, zur Sicherheit hatte ich die Straßennamen aufgeschrieben, denen ich begegnen sollte.

Eine Weile ging ich still die Straße entlang, meine Schultasche drückte ihr Gewicht auf meine Schulter und die kleine Papiertüte mit den Hausaufgaben schwankte bei jedem Schritt.

"(Y/N)!" Beim Klang meines Namens bleib ich stehen und drehte mich neugierig um, zu meiner Überraschung war es Lev, welcher winkend auf mich zu gerannt kam.

"Was machst du den hier?" fragte ich ihn, als er näher bei mir war. Lev atmete kurz durch, er war wohl den ganzen Weg bis zu mir gerannt, weshalb er etwas in die Hocke ging und seine Hände auf seinen Knien abstützte.

"Das Gleiche kann ich dich fragen, es ist schließlich mein Nachhauseweg." klärte mich Lev wieder einiger Masen normal atmend auf und stellte sich in voller, gigantischen Größe hin.

Ich musste meinen Kopf in meinen Nacken legen, um zu ihn zu sehen, unweigerlich schossen mir die Gedanken, wie cool und süß es wäre, so einen großen Freund zu haben, in den Kopf.

"Dein Heimweg? Du wohnst hier in der Nähe? Also ich muss (F/N 3) ihre Hausaufgaben bringen, sie war heute krank." äußerte ich mein Anliegen.

"Ach so, stimmt. Wie nett von dir, dass du sie ihr vor die Tür bringst." entgegnete er lächelnd. Obwohl niemand etwas dagegen oder dafür sagte, hatten wir uns gedanklich darauf geeinigt, die Strecke gemeinsam zu gehen.

"Spielst du schon lange Volleyball?" fragte ich ihn nach kurzer Zeit. Deutlich froh ein Thema zum reden zu haben, drehte Lev seinen Kopf zu mir, seine Augen glänzten. "Nicht wirklich. Doch ich war schon bei einigen Trainigsspielen und Turnieren dabei." erzählte er stolz.

"Wie cool. Mit deiner Größe ist es auch einfacher oder?" fragte ich das Nächstbeste, was mir einfiel.

"Naja, natürlich hat es besonders in diesem Sport seine Vorteile, doch es gehört auch viel Technik und so nen Zeug dazu." erwiderte er fachmännisch.

Sein Blick viel wieder zu mir, während er fragte: "Wo wohnt deine Freundin eigentlich?"

Ich schaute zu ihm auf, dabei hatte ich jedoch das Gefühl mir die Halssäule zu brechen, weshalb ich schnellstmöglich wieder nach vorne schaute. "Gleich hier, dort sollte ihr Haus sein."

Da sie leider nicht da war, stellte ich ihr die Hausaufgaben vor die Haustür und ging die letzten Meter mit Lev mit, welcher zufälliger Weise nicht weit weg wohnte.

Vor seinem Haus kam uns eine hübsche junge Frau entgegen, mit der ich nun wirklich nicht gerechnet hatte. "Ah, da bist du ja Lev. Dann können wir ja sofort ins Krankenhaus und oh."

Ihr Blick lag nun auf mir, während ich abschätzte, ob es sich um Levs Mutter oder Schwester handelte. Wegen dem Alter entschied ich mich schlussendlich für Schwester.

Doch was ich nicht verstand, war der Gesichtsausdruck der Frau, als ob sie wusste, wer ich war. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, erklärte Lev die Lage.

"Das ist meine ältere Schwester. Unsere Mutter hat sich beim Bergsteigen etwas gerissen und erholt sich derzeit im Krankenhaus."

"Das tut mir leid, richtet ihr von mir bitte gute Besserung aus." sprach ich augenblicklich, ich konnte mir vorstellen wie stressig so etwas sein konnte. Levs Schwester lächelte und sagte, dass sie es tun würde.

Und was dann geschah, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Sie bot mir an, mich nach Hause zu fahren, da ich erzählt hatte, dass ich nun zur nächsten Busstation laufen würde und mein Zuhause nahe der Rute zum Krankenhaus lag.

Da ich erleichtert war, nicht laufen zu müssen, nahm ich dankbar an.

Nun saßen wir im Auto von Lev's Schwester, sie logischer Weise im Fahrersitz, Lev und ich hinten, da sie gesagt hatte, dass es sich nicht gehört einen Gast alleine hinten sitzen zu lassen, dabei hatte sie ein warmes Lächeln auf den Lippen, welches ich nicht deuten konnte.

Noch dazu war der Gurt auf der rechten Seite kaputt, weshalb Lev in der Mitte und direkt neben mir saß.

Im Auto war es still, keiner wusste, wie er ein Gespräch ankurbeln konnte. Neben Lev fühlte ich mich wieder mal total klein und stellte mir Fragen über meine Körpergröße, bis mich die nächste Kurve aus den Gedanken riss.

Ich wusste nicht, ob es Absicht war, aber Lev's Schwester ging ohne Drosselung halsbrechend in die scharfe Kurve, so dass die Flugkraft einen Job zu erledigen hatte. Lev's warmer Körper drückte plötzlich sich leicht gegen meine Seite, ich traute mich nicht zu Atmen.

Selbst als die Kurve zu ende war, blieben wir so, warum auch immer. Stille. Ein wenig überfordert saß ich in meinem Sitz und überlegte angestrengt nach, wie ich das ganze deuten sollte.

Denn es war wieder da. Das Herzklopfen, genau wie zu dem Zeitpunkt, als ich Lev behandelt hatte, genau so stark und schmerzend.

Ungeduldig wartete ich ab, wie Lev sich verhalten würde, doch er bleib wie erstarrt sitzen und rührte sich nicht. Ich tat es ihm gleich.

Nach kurzer Zeit wusste ich, das wir beide auf die Reaktion des anderen warteten, um dann die Lege einzuschätzen. Sowie auch etwas anderes. Doch keiner von uns rührte sich, bis wir da waren.

Mit unzähligen "Vielen Dank" stieg ich aus und verabschiedete mich höfflich von ihnen, ich freute mich, so früh schon zu Hause zu sein. Lev's Schwester erwiderte unzählige Male, dass es ihr keine Umstände gemacht hatte und fuhr dann, nach einer langen Verabschiedung, schließlich weiter.

Als sie an mir vorbei fuhren, konnte ich einen Blick auf Lev's Gesicht werfen, sanftes rosarot zierte seine Wange. Meine sahen wahrscheinlich genau so aus, erneut stellte ich mir die Frage, ob ich in Lev verliebt war, so wie mindestens einmal in den vielen Wochen, seit seinen kleinen Unfall.

Eine Woche später:

Es war gerade Matheunterricht, die abs0lute Hölle auf Erden. Langsam wie der Spaziergang einer Schnecke ging die Uhr, ich hätte schreien können.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein energischer Mitschüler kam mit Lev im Schlepptauch durch dir Tür, sie waren zehn Minuten zu spät.

Jedoch schaffte es nur der kleinere, energiegeladene Schüler durch die Tür, da er Lev aber hinter sich herzog und dieser deshalb keine Chance zum reagieren hatten, knallte er wie bei einem Déjà-vu (?) gegen den Türrahmen.

Genau wie damals ging er vor Schmerzen in die Hocke und hielt sich mit beiden Händen die Stirn, mitleidend blickte ich ihn an. 

Einige prusteten und riefen in den Raum, dass es nun das zweites Mal war, obwohl das Lev wohl am ehesten wusste.

Bevor der Mathelehrer darauf reagieren konnte, stand ich auf und informierte: "Ich mache das schon, ist nicht das erste Mal." Darauf hin nickte der Mathelehrer überfordert und schaute Lev und mir nach, wie wir das Klassenzimmer verließen.

"Geht es?" fragte ich auf dem leeren Gang. "Jaja, es geht. Blutet es?" wollte Lev wissen und nahm seine Hände von seiner Stirn. Ich schüttelte verneinend den Kopf.

Beim Krankenzimmer angekommen setzte er sich wieder auf den Stuhl und ich suchte nach der Pinzette und dem anderen Kram, welches ich letztes Mal benutzt hatte.

Wie vor ca. drei Monaten warnte ich ihn vor und tupfte vorsichtig die Watte auf die rote Stelle, dabei viel mir unübersehbar auf, dass Lev mich die ganze Zeit anstarrte.

Erst versuchte ich es zu ignorieren, doch er hörte nicht auf, bis ich ihn darauf ansprach. "Sag mal, warum schaust du mich die ganze Zeit an?" fragte ich ihn zögerlich.

Levs Augen lagen durchdringlich auf mir, seine Wangen waren rot. "Darf ich denn nicht das Mädchen anschauen, welches mir mein Herz gestohlen hatte?" fragte er als ob es das normalste der Welt wäre.

Ich stockte. Überlegte, ob er sich gerade einen blöden Scherz erlaubte. Oder ob er es ernst meinte.

Da ich nicht viel Zeit zum überlegen hatte, entschied ich mich für das Erste.

Mit einem "Aha." fuhr ich meine Arbeit fort und klebte das Pflaster auf seine freie Stirn. "(Y/N),...ich meinte das gerade ernst." meinte Lev zögerlich.

Überrollt schaute ich auf. Dabei beachtete ich nicht, dass ich Levs Gesicht so nah war. Mit wenigen Zentimetern Abstand konnte ich genau in seine wunderschönen, klaren Augen sehen und er in meine, falls sie an seine Schönheit überhaupt rankamen.

Wie eingefroren und unsicher, blieben wir so, keiner wagte sich zu rühren. Wie ein Rechner versuchte ich sein Gesagtes zu verarbeiten, jedoch kam nur Verwirrung heraus. Aufgescheucht trommelte mein Herz gegen meine Rippen, klopfte so laut, dass seine Schläge deutlich in meinen Ohren wiederhalten.

Vorsichtig hob Lev seine beiden, großen Hände und legte sie auf meine Wangen. Mein überforderter Körper zuckte bei der warmen, sanften und durch und durch plötzlichen Berührung zusammen. Was geht hier vor sich? Ein Traum?

Ohne den Blickkontakt von mir zu nehmen, kam mir Lev näher. Ich wusste was er vor hatte. Wenn ich jetzt zurück wich, würde er denken, dass ich dies alles nicht wollte und ihn als nichts besonders sah.

Aber das tat ich nicht. Deshalb blieb mein überrollter Körper an Ort und Stelle, schloss sogar die Augen und gab Lev so die Sicherheit, die ihm noch gefehlt hatte.

Sanft und zärtlich landeten seine warmen Lippen auf meinen und drückten sich leicht gegen meine. Meine Herz war am explodieren, es schlug so schnell, dass es schmerzte, es gab mir endlich die Antwort auf meine Frage. War ich in Lev verliebt? Ja, ja war ich. Und zwar verdammt noch mal heftig.

Wie in Trance erwiderte ich, spürte seine Wärme und seinen Körper. Zaghaft legte ich meine Arme um seinen Hals, drückte mich fordernd noch weiter gegen seinen Körper und seine Lippen.

Verstehend machte Lev den Kuss intensiver, feuchter und wärmer. Tausend Schmetterlinge flogen kreuz und quer durch meinen Bauch, dass angenehme Kribbeln was sie erzeugten ging mir durch Mark und Bein.

Langsam lösten wir unsere Lippen, unsere warmen Atem strichen unsere befeuchteten Lippen und kitzelten diese. Verliebt schauten wir uns in unsere Augen, welche einen glasigen Ton angenommen hatten.

"Ist es jetzt kitschig, wenn ich dir sage, wie sehr ich dich liebe? Ich liebe dich nämlich unendlich." flüsterte Lev mit einem Lächeln, an seiner Brust konnte ich sehen, wie aufgescheucht sein Atem ging, noch schneller wie beim Volleyball spielen. Definitiv schneller.

Und ich hatte Recht. Mein Gedanke, dass er mit seiner Größe bestimmt gut kuscheln konnte.

Liebevoll drückte er mich an sich, seine langen Arme umschlossen meinen kleinlich wirkenden Körper vollständig und er presste mich zärtlich an seinen großer Oberkörper, welcher so groß wie mein zusammen gerollter Körper war.

Lev war wie ein gigantischer Berg Kissen. Sicher und endlich verstehend flüsterte ich ihn ebenso gefühlsvoll, wie seine Umarmung war, in sein Ohr: "Ich liebe dich auch."



A/N: Frohes neues Jahr^^ Ich wünsche euch viel Spaß, wunderschöne Momente und vor allem Gesundheit.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top