(Demon Slayer) Giyuu Tomioka x Reader
Anime: Demon Slayer
Charakter: Giyuu Tomioka
Taggs: Flucht, Rettung, Fluff, Lord and Servant (im übertragenen Sinn), Dienstmädchen, Augen
Request: Keine, ich wollte unbedingt etwas über ihn schreiben, i'm sorry
Wörter: 9.802 (Ich weiß, ich habe etwas übertrieben^^)
Geschrieben am: 3.12.2020
Veröffentlicht am: 07.02.2021
Wörterliste:
Katana: japanisches Langschwert
Haori: Mantel, den man über der Kleidung trägt, ebenfalls japanisch.
Seppuku: ritueller Selbstmord, beliebt bei den damaligen Samurai
Geta: Japanische Schuhe, die man zu traditioneller Kleidung trägt
Kimono: traditionelles, japanisches Gewand mit langen Ärmeln
Kami: japanisch für Gott; Kami sind die Götter Japans
Shoji: japanische Schiebetüren
Tatamimatten: Matten aus Stroh, welche als Fußboden benutz werden
Futons: asiatische, am Boden liegende Betten
Achtung! Diese Geschichte ist eine Songfiction, also von einem Lied/Beat inspiriert. In diesem Fall ist es ein Beat von Infinity Beats, er ist ein Klassenkamerad von mir und gibt sich bei den Beats sehr viel Mühe. Es wäre schön, wenn ihr bei ihm vorbei schauen könntet^^
https://youtu.be/CIc67SxkoPI
Der Mann mit den Ozeanaugen
(Y/N) Sicht:
Mit müden Beinen rannte ich. Egal wohin, Hauptsache weg von hier. Weg von dem dunklen, dichten Wald, dem kalten Neben, der Mondnacht und dem Geruch nach Tod, der sich wie eine Natter durch die Bäume und das Geäst schlängelte, bereit nach mir zu beißen.
Mein Herz schlug schmerzend vor Schnelligkeit, unaufhörlich trommelte es gegen meine Rippen. Hektisch ging mein Atem, die Luft kratzte mir über meine trockene Kehle wie Schleifpapier und beruhigte im Geringsten meine schreiende Lunge.
Angst. Angst so schwarz wie der Tod selbst machte sich über mich her, griff mit ihren langen, knochigen Fingern nach mir, grausam und gleichgültig.
Ein herausstehender Ast hatte sich mit Hilfe von Moos so gut in die Umgebung eingebettet, dass ich ihn übersah und in meiner Panik darüber stolperte. Im gleichen Moment als ich auf den harten, kühlen Waldboden aufschlug, blieb mein Herz stehen, ich wusste, dies kam meinem Todesurteil gleich.
Der bittere Geschmack von Blut machte sich in meinem Mund breit und zeigte mir so, dass einer meiner Zähne den Aufschlag nicht überlebt hatte. Trotz der geringen Chance hier lebend raus zu kommen, rappelte ich mich mühsam auf und machte schwankend die ersten Schritte, bevor ich wieder los rannte.
Den losen Zahn in meinem Mund, welcher dem hinterem Bereich angehörte, spuckte ich unachtsam in das nächst Beste Gebüsch, keine Zeit für Trauer. Während ich rannte stach ein unmenschlicher Schmerz in mein Knie, jagte schauderhaft durch meinen Körper.
Ein erstickendes Keuchen entfloh meiner kratzenden Kehle, bevor ich realisierte was geschehen war, prallte ich ein zweites Mal auf den Boden des düsteren Waldes.
„Bist du hingefallen?" Säuselnd, fast schon lieblich trug der Wind diese Stimme an mein Ohr, die von einem Engel Gottes hätte kommen können. Doch ich wusste, dass das Gegenteil der Fall war. Und ich hatte recht.
Vor mir stand sie, ein Mädchen, welches ich vielleicht auf dreizehn schätzen würde. Schneeweiße Haare umschmeichelten ihr zierliches, mit roten Punkten geschmücktes Gesicht wie feinste Seide, wiegten sich hauchzart im Wind.
Trotz des unwirklichen Aussehens kein Engel. Sondern ein Teufel. Ein Teufel, welcher gerade eben meine zehn Kameraden mit einem Mal ausgelöscht hatte, ohne mit den Wimpern zu zucken. So sehr konnte das Aussehen trügen.
Ohne darauf zu warten, dass ich auf ihre Frage reagieren würde, schritt sie elegant mit ihren Geta, traditionellen japanischen Schuhen, auf mich zu, in ihren Händen befanden sich lasch zu Boden hängende Spinnenfäden, welche leblos und vergänglich wirkten.
Ich hatte Angst. Angst wie nie zu vor in meinem gesamten Leben. Selbst in dem Moment, in denen ich den Demonslayer beigetreten war, hatte ich definitiv weniger Angst gehabt als jetzt. Fast starb ich alleine daran, jeder weitere Schritt des Mädchens auf mich zu machte mich wahnsinnig.
Da ich wusste, dass es kein Entrinnen mehr für mich geben würde, blieb ich einfach liegen, auf dem kalten Boden, der meinen Tod begleiten würde. Der Wald würde der einzige Zeuge meines Ablebens sein.
Unangenehmer Schmutz hatte sich an meine Wangen geheftet, mein linkes Knie sowie mein rechter Ellbogen waren aufgerissen und brannten, als ob jemand Salzwasser darüber gießen würde, klebrige Erde bedächte ein Teil der offenen Stelle.
Überlegungen, was ich in den letzten Sekunden meines Lebens tut könnte, halten mir in meinem schmerzenden Kopf, flitzen herum und versuchten Sinn zu ergeben, nur um an Ende zum Schluss zu kommen, dass ich nicht mehr viel tun konnte, außer hier liegen zu bleiben und auf einen schmerzlosen und schnellen Tod zu warten.
Erbärmlich, dachte ich mir, obwohl ich mich eigentlich auf schöne Dinge konzentrieren wollte. Aber es war erbärmlich. Zutiefst erbärmlich. Wie ich hier lag, ohne Wille, ohne Chancen, noch nicht mal mit meinem Katana, meinem Langschwert, welches mich diese ganzen zwei Jahre als Teufelsjägerin begleitet hatte.
Wer hätte gedacht, dass ich so schnell und ohne nennenswerten Rang in der Demonslayer-Organisation sterben würde. Wenigstens konnte ich ein paar Teufel ausschalten, dass hat Menschen geholfen, machte mich mir Mut.
Ruhe kehrte in mich ein, mein aufgescheuchter Atem blieb zwar wie er war, fühlte sich allerdings weniger unangenehm an.
Das Mädchen war bei mir angekommen. Müde und uninteressiert schaute sie monoton auf mich herunter, blieb stumm, verweigerte mir so zum Abschluss noch einmal ihre engelsgleiche Stimme zu hören.
Genau so wortkarg bleib sie selbst, als sie mein Katana aus ihrem langen Kimonoärmel hervor holte und es mit beiden Händen am Griff nahm. Die bläuliche Klinge, auf welche ich so stolz gewesen war, befand sich keine Sekunde später in meinem linken Bein, tief ins Fleisch gesteckt.
Schmerzerfüllt schrie ich auf, der Schrei klang qualvoll, weinerlich und bemitleidenswert. Das dreizehnjährige Mädchen, welches bestimmt schon fünfzig Jahre auf dieser Erde wandelte, ohne sich erinnern zu können, wie ihr Leben davor als Mensch war, schien von dem Schrei und den Tränen in meinen Augen unbeeindruckt.
Im Gegenteil. Sie zog die Klinge ohne Mitgefühl heraus, nur um es im nächsten Moment wieder rein zu rammen.
Jaulend machte ich meinen Schmerz bemerkbar, krallte mich in die matschige Erde und das vom Nebel nassem Grass. Jede Hoffnung friedlich zu verenden, wich aus meinem schweren Körper. Mein Blick verschwamm vor Qualen, mein Mund schmeckte nur noch nach dem Eisen des Blutes.
Genau vor solchen Monstern wollte ich eigentlich die Menschheit beschützen und nun wurde ich ein Opfer dieser Kreaturen, die eins Menschen wie ich waren.
Mit erneutem Schmerz zog sie mein Katana aus meinem Oberschenkel, blickte nun auf meinen Kopf herab. Wenigstens so viel Mitgefühl hat sie wohl, dachte ich mir schwach und vor unerträglichen Schmerzen die Zähne zusammenbeißend.
Wieder mit beiden Händen hob sie mein Katana in die Höhe, diesmal direkt über meinen Kopf. Ich hatte keine Zeit, um meine Empfindungen und der Kälte in diesem Moment, als ich begriff, dass ich nun sterben würde, zu erfassen, denn in Höchstgeschwindigkeit ließ sie die Waffe nach unten sausen, nicht mal die Augen schließen konnte ich.
Um so sehr erschreckte ich mich, als die Klinge zwei Zentimeter neben meinem Kopf in den Boden gerammt wurde. „Ein Stein?" flüstere die Teufelin und schaute auf den faustgroßen Gesteinsbrocken, der so eben die Bann ihres tödlichen Schlagen verändert hatte.
Leer. Zu leer war ich um zu realisieren, dass mir gerade irgendjemand das Leben mit dem Wurf eines Steines gerettet hatte, der mit so einer Wucht gegen die breite Fläche des Katanas geknallt war, dass die Kraft dazu ausgereicht hatte, nicht meinen Kopf zu treffen.
Immer noch die Ruhe selbst schaute das Mädchen in die Richtung, woher der Stein gekommen sein musste, um so zu treffen. Ihre Augen kniffen sich zusammen, um in den nebligen Wald zu schauen und wenigstens Umrisse vor dem neuen Feind zu erhaschen.
Dreißig Sekunden hatte es gedauert, bis sie mich eingeholt hatte, eineinhalb Sekunden hatte es gedauert, bis sich die Klinge neben meinen Kopf in die Erde gebohrt hatte und eine Sekunde hatte es gedauert, bis ihr abgetrennter Kopf den Waldboden berührte.
Wie in Trance starrte ich den Kopf neben meinen an, die weißen Haare die über ihren Hals gingen waren abgeschnitten, ihre Augen zitterten Unruhig. Ohne mich zu bewegen beobachtete ich, wie sich ihr loser Kopf, sowie ihr Körper, sich in schwarzen Nebel auflösten und dann ganz verschwanden.
Verständnislos und neben mir, ohne zu bemerken, dass ich mich nicht mehr in Lebensgefahr befand, drehte ich meinen Kopf zu der Stelle, wo das Mädchen gerade eben noch gestanden hatte.
An ihrem Platz stand nun ein anderer, ein Mann. Sein Rücken war mir leicht zur Seite zugedreht, seine schwarzen, stachligen und zum Pferdeschwanz zusammengebundenen Haare wiegten sich bedächtig im Wind.
Ich bemerkte das Katana mit dunkelblauer Klinge in seiner Hand, welches ausschließlich zu einem Demonslayer gehörten musste. Mit geschärften Auge erkannte ich auch die schwarze Uniform der Teufelsjäger, darüber ein Haori, aufgeteilt in eine rote und eine mit geometrischen Quadraten in gelb, grün und orange verzierte Seite.
Schwere Atemzüge entrollten mir, mein Schnaufen wurde immer lauter. Der junge Mann drehte sich nun zu mir um, es verschlug mir die Sprache. In meinem Leben hatte ich schon viele schöne Augen gesehen, aber keiner der Seelenspiegel war auch nur ansatzweise so wunderschön, wie seine.
Blau, welches an manchen Stellen dunkler und intensiver zu sein schien, erinnerten mich sofort an Wasser. Kühles, verschlingendes, einhüllendes, sanftes Wasser, in welchem man ertrinken konnte.
Genau wie in Wasser ging ich in ihnen unter, starrte dieses unmenschliche Blau wie die Gabe eines Kamis an. Um diese Augen sehen zu dürfen, hätte man eigentlich danach feierlich Seppuku begehen müssen.
„Hat sie nur dein Bein verletzt?" fragte der Mann mit einer flüssigen, angenehmen Stimme, die meine Vermutung, dass er genau wie ich Anfang Zwanzig war, bestätigte.
Unfähig ein Wort zu sprechen und vor Schmerz weiterhin die Zähne zusammenbeißend nickte ich als Antwort. Der junge Mann nahm meine Geste ruhig auf und kniete sich neben mich, sein Blick lag auf den zwei tiefen Einstichen auf meinem Oberschenkel.
Sanft, ohne mir Schmerzen zu breiten, legte er seine warmen Hände neben den Wunden ab und begutachtete meine Wunde. Ohne viel Zeit zu verlieren holte er aus der Tasche der Uniform einen Verband hervor, denn er zusammen mit einer Wundsalbe zum verarzten meines Beines benutzte.
Er hob minimal mein Bein an, um den weißen Verband, der sich allmählich in Rot tränkte, umbinden zu können. Unter Qualen schaute ich ihn dabei zu, musste hin und wieder die Zähe kräftiger zusammen beißen und einen Aufschrei unterdrücken.
Federleicht war seine Behandlung mir gegenüber, man spürte, dass er dies nicht das erste Mal tat. Der junge Teufelsjäger war geschickt, so hatte er den Verband in wenigen Sekunden professionell an Ort und Stelle fixiert, ohne das er mir weh getan hatte oder die Bandage zu rutschen drohte.
Mit der gleichen Sorgsamkeit drehte er meinen schlaffen Körper herum, so dass mein Bauch nun zu dem dunklen Himmel zeigte, es fühlte sich so an, als ob ein tonnenschwerer Sein auf meinem Brustkorb liegen würde.
Ein heiseres Keuchen entkam meinem rauen Hals, alles an meinem Körper fühlte sich lustlos und taub an, mit Ausnahme der zwei Wunden, aus denen das dickflüssige Blut in den Verband sickerte und dem aufgerissenen Ellbogen sowie Knie.
Ich wusste nicht wie mir geschah, vom einen zum nächsten Moment hatte mich der Schwarzhaarige in Brautstil aufgehoben und trug mich nun zu dem nächst besten Baum, dessen Krone in der Nebelfront verschwand.
Vorsichtig setzte er mich ab, drehte mich so, dass ich nun mit dem Rücken gegen den festen Baumstamm saß. Augenblicklich legte ich meinen schweißgebadeten Kopf in den Nacken um so mehr der frostigen Luft einsaugen zu können und so vielleicht wieder klare Gedanken fassen zu können, welche mir eine höhere Macht verwehrte.
Wenn ich meine Empfindungen mit einem Wort beschreiben müsste, hätte ich das Wort versinkend genommen. Denn so fühlte ich mich. Als ob ich in kalten, klaren Wasser eines Meeres abtauchen würde, immer weiter in Richtung nicht sichtbaren Grund, weiter in die dunkle Tiefe.
Das Gesicht nach Oben, zu der mehr oder weniger sonnenbeschienene, schwappende Wasseroberfläche, durch die das einzige Licht kam. Taub, ohne das Gefühl die Glieder bewegen zu können, einfach fertig und lustlos auf das Weitere. Wie in der Tiefe des Ozeans eben. Einfach nur...leer und frei.
Obwohl ich genau wie im Wasser nicht auf meine Umgebung achtete sondern mich meinen persönlichen Seelenregungen hingab, bekam ich mit, wie der Stille junge Mann sich von mir weg entfernte.
Wohin gehst du?, wollte ich ihn fragen, doch mir hatte man die Fähigkeit zu sprechen gestohlen, so dass nur kurze, erstickende Laute aus meinem Mund kamen, so leicht, dass sie ohne Mühe von dem Wind davon geweht worden waren, ohne Gehör zu finden.
Tatenlos musste ich mit ansehen, wie der Mann, der mich soeben gerettet hatte, in den Gebüsch verschwand, ohne seine tiefen Augen nach einmal auf mich zu richten.
Verwirrung machte sich in mir breit. Warum hatte er mich gerettet, wenn er mich jetzt verwundet an einem Baum zurückließ, mitten auf dem Berg einer Teufelsfamilie, die alle niedrigen Ränge in Sekunden besiegen konnte.
Unfähig einzuschätzen, ob ich gerettet war oder in Lebensgefahr schwebte, genoss ich das unebene, stachlige und unangenehme Gefühl der Baumrinde hinter meinen Rücken, denn es gab mir das Gefühl, etwas zu spüren, im Gegensatz zu meinen Armen und Beinen.
Ein Rascheln, laut wie es ein Wolf verursachte, drang an meine verschlossenen Ohren. Mein Gehirn, was durch den beinahe Tot noch abgeschaltet war, nahm dies nebensächlich war, auch meine ermüdeten Augen nahmen die Bewegung rechts neben mir ohne Reaktion in Kenntnis.
Wenn dies einer der Spinnenteufel gewesen wäre, hätte ich die nächsten darauffolgenden drei Sekunden nicht überlebt, doch die Kami schienen mir gegenüber doch gnädig zu sein, denn eine Gruppe Menschen in schwarzen Kleidern, um die acht Mann, trat aus dem Gebüsch hervor.
Missmutig schaute ich sie an, der Schmerz in meinen Bein nahm mir meine letzten Sinne, weshalb ich noch nicht einmal sagen konnte, wie viele es genau waren und von welchem Geschlecht, vor allem aber nicht, wer sie waren. Menschen, ja, aber welche? Teufelsjäger? Zivilisten?
„Deswegen ist er also los gerannt." sprach einer der Schwarzgekleideten in einer zu tiefst männlichen, rauchigen Stimme, welche mir einen leichten Schauer über den Rücken jagte.
Wer ist los gerannt? Meinen sie den Mann?
„Los, behandelt sie." befahl eine weibliche Stimme und sofort setzten sich die Schwarzgekleideten neben mich, holten aus ihren Taschen medizinische Mittel hervor, zu mindestens ging ich davon aus, dass es welche waren.
„Du Wunden sind tief. Gibt mir das Betäubungsmittel!" Wieder eine männliche Stimme. Diesmal allerdings jünger und schöner.
Ich spürte einen kleinen Einstich, dass dieser vom Betäubungsmittel kam, konnte mein Gehirn nicht schlussfolgern. Während ich immer müder wurde, die Schmerzen vergaß und meine Augenlider flackerten, schnappte ich noch einige Sätze der Fremden um mich herum auf.
„Woher er gewusst, dass sie hier ist?" Männliche Stimme. Wer?, fragte ich mich matt in Gedanken.
„Frag mich nicht. Er ist eben eine Säule." Eine Säule?
„Bringt sie zu den anderen verletzten." war das Einzige was ich noch mitbekam, bevor mir schwindelig wurde, als ob ich gerade zwanzig Rollen vorwärts machen würde, gleichbleibend und unübel, bis mir dann ganz und gar schwarz vor Augen wurde.
Wie Schmetterlingsflügel flatterten meine Lider, meine Sicht wurde allmählich klarer und ich erkannte eine Decke über mir. Mein Kopf schmerzte, als ob jemand mit Steinen auf ihn geschlagen hätte, mein Körper war taub und unbrauchbar, ich hatte jeden Moment das Gefühl wieder einzuschlafen.
Trotz dieser Empfindungen rappelte ich mich auf, wobei mich eine Übelkeit überkam, die ich so noch nie gespürt hatte. Während ich mit dem Drang mich zu übergeben kämpfte, hielt ich mir meinen heißen Kopf, der unfassbar stach.
Angestrengt versuchte ich herauszufinden wo ich war und erkannte dabei, dass ich mich in einem einfachen Bett befand, welches mit dem Kopfende an der Wand andockte. Neben mir waren zwei weiter der Betten, in ihnen lagen zwei verletzte Menschen, die mit Verbändern und Pflastern ausgestattet waren, beide schliefen noch.
„Du bist also aufgewacht." Erschrocken fuhr ich herum, was im Angesicht der Verletzungen keine gute Idee war. „Au." platzte es aus meinen Lippen, der Mann zu meiner linken beobachtete meine Ungeschicklichkeit ohne jegliche Mimik.
Erst jetzt erkannte ich, dass er die Uniform der Demonslayer trug, aber sein Gesicht mit einem schwarz-weiß gestreiften Tuch bis zu den Augen verdeckt, ebenso waren seine Haare in mit einem schwarzen Tuch mit weißer Kannte verhüllt. Kakushi? Fragte ich mich.
Kakushi waren ein Teil der Demonslayer-Organisation, die am Ende einer Schlacht aufräumten, den Verletzten halfen oder den Demonentötern bei verschiedensten Dingen halfen. Meist waren es die, die keine Fähigkeiten im Kampf und ihm Umgang mit Katanas hatten oder schlicht nicht kämpfen wollten, aber dennoch den Drang zu Helfen hatten.
Die Kakushi trugen die normale Standartuniform, allerdings ist ihr Gesicht und ihr Kopf bedeckt, um die Identität zu schützen und sie als Kakushi auszuweisen.
Und dann, ja, dann ging alles ziemlich schnell. Der Kakushi erzählte mir, dass er und seine Kollegen mich Not-behandelt hatten und ich mich nun in dem Hauptquartier der Demonslayer befand, in einer der vielen Krankenstationen.
Wochen später
Kaltes Nass umspülte meine Hand, als ich sie zusammen mit dem Lappen in den Wassereimer tauchte und das Stück Stoff bis zum Holzboden durchdrückte. Nach kurzer Zeit zog ich den Lappen wieder heraus und wrang ihn lustlos aus.
Es war Mittag, die Sonne knallte gnadenlos vom Himmel und die Wolken hatten anscheinend genau so viel Lust Schatten zu werfen, wie ich heute zum Boden putzen hatte, nämlich überhaupt nicht.
Den Boden der Residenzen der Säulen zu putzen war einer der wenigen Aufgaben, die ich als frisch ernannte Kakushi nicht allzu gerne ausübte, zusammen mit für das Essen etwas schneiden oder lange Botengänge erledigen.
Ich seufzte. Heute hatte ich noch so viel vor mir, dass ich mir wünschte, doch lieber in der Küche die Aufgabe Zwiebelschneiden zu besitzen, denn mit dieser wäre ich sicher schneller fertig als mit Boden putzen.
Der Flur, welcher die einzelnen Zimmer des Anwesens miteinander verband und auf dessen Boden ich gerade den Lappen fahren ließ, kam mir so unendlich lang vor, dass ich beim bloßem Gedanken, dass ich erst die Hälfte dieses Abschnittes geschafft hatte, Rückenschmerzen zu beklagen hatte. Noch dazu kamen die Zimmer, die ebenfalls geputzt werden mussten.
Abermals ließ ich den Lappen einfach in den Eimer voller Eiswasser fallen, ohne ihn ordentlich einzutauchen. Ebenso lustlos holte ich das durchtränkten Putztuch wieder aus dem nassen Gefängnis heraus und klatschte es auf den Boden, nur um dann mit meiner, vor Wasser schon gekräuselten Hand, das Tuch über den Holzboden gleiten zu lassen.
Nach wenigen großen Bewegungen erreichte ich die nächste Shoji. Abgeneigt schaute ich die Schiebetür an, die Tür zur nächsten Arbeit. Trotz allem musste und wollte ich die Aufgabe verrichten.
Dieser Dienst war eine Art Stütze, um mit alldem, was auf dem Berg Nagagumo vorgefallen war, klar zu kommen. Als ich gehört hatte, dass die zwei Einstiche so verheerend gewesen waren, so dass ich mein linkes Bein nicht mehr richtig bewegen konnte, stand ich vor dem Nichts.
Doch ich hatte mich entschlossen den Kakushi beizutreten, dies war schließlich die einzige Möglichkeit, wie ich den Demonslayern und ihm etwas zurück geben konnte.
Der raue Griff des einfachen Holzeimers drückte sich gegen meine Handfläche, als ich ihn mit dem schweren Wasser hoch hob und dabei versuchte, so perfekt wie Möglich kein Wasser zu verschütten.
Humpelnd machte ich mich auf den Weg zur Shoji und zog sie auf. Ein Fehler. Ein wirklich, wirklich bescheuerter Fehler. Wie konnte ich nur so geistig verlassen sein, um das Anklopfen zu vergessen?
Das Shoji gegenüber dem Flur zum Garten war offen, ließ die hellen Sonnenstrahlen der Mittagssonne hinein in das traditionell eingerichtete, durch die Schlichtheit elegantes Zimmer, ausgestattet mit Tatamimatten als Fußboden.
Nicht einmal ein niedriger Tisch stand im Raum, obwohl er perfekt in das Zimmer gepasst hätte, Vasen mit Lilien oder Ähnlichem waren ebenfalls nicht zu erkennen, noch nicht einmal ein Wandschrank für Futons befand sich in diesem Raum, der für keine wohnlichen Zwecke dazu sein schien.
In der Mitte des Raumes, ohne extra dicke Tatamimatte unter seinen Beinen, saß Giyuu Tomioka elegant und wie gezeichnet, perfekt eingegliedert in dieses Zimmer, vor ihm sein von der Schneide gelöstes Katana, welches in dunkelblau glänzte.
Als ich dieses Gemach betreten hatte, waren seine blauen Augen ohne den Rest seines Körpers zu bewegen zu mir gewandert und beobachteten mich nun durchdringlich, allerdings nicht ohne eine gewisse Ruhe zu beinhalten.
Was auch immer in mich gefahren war, was mich im Nachhinein zu den Kami beten ließ, damit sie dieses Geschehnis aus jeglichem Leben löschten, sei verflucht.
Leblos vor Überraschung verlor meine rechte Hand den Henkel des Eimers, er rutschte einfach so aus meinen Fingern, nur um dann laut krachend auf dem Boden zu fallen und das ganze Wasser auf den Tatamimatten zu entleeren.
Ein Laut der Überraschung und des Schrecks entkam ungewollt meinem Mund, während ich schnell den Eimer wieder aufrecht hinstellte und den dicken Wasserfleck auf der Matte anstarrte. Oh Nein. Nein, nein, nein!
Hektisch und unwissend wie es weiter gehen soll, schaute ich zu Tomioka, der mich mit der gleichen Ruhe, ohne das Gesicht verzogen zu haben, zurück anschaute.
Giyuu Tomioka.
Einer der neun Säulen, die neun stärksten Kämpfer der Demonslayer-Organisation, die Teufelsjäger, die es mit den Stärksten aller Teufel aufnehmen konnten und der Stärkte einer Armee in nichts nachstanden, nein, sie waren sogar noch kampfstärker.
Und Giyuu Tomioka war einer davon. Er war die Wassersäule, der Kämpfer, der die Wasseratmung perfektioniert hatte. Und er war auch der, der mich damals vor dem Teufelsmädchen gerettet hatte, der junge Mann mit den ozeanblauen Augen und den zweiteiligen Haori.
„Äh...äh...En-Entschuldigung! Ich mach das wieder gut! Ich hole schnell etwas zum aufwischen!" plapperte ich ungebremst und wedelte dabei komisch mit den Armen herum. So schnell wie ich diese Sätze ausgesprochen habe, so schnell verschwand ich auch in Windeseile aus dem Zimmer, einfach nur weg von diesem peinlichen Geschehnis, wegen dem mir die Wangen glühten wie zwei Herdplatten.
Als ich so davon lief, wie bei vielen Problemen oder Herausforderungen bemerkte ich nicht, dass Giyuu mir hinterher schaute, seine blauen Augen auf mein unwissendes Ich gerichtet, genau wie damals, als er mich gerettet hatte.
Mit weiteren Lappen und einigen bekannten Kakushi, die ich auf dem Weg getroffen hatte und die ich zu meinen Freunden zählte im Schlepptau, kaum ich im Zimmer des Unglücks an und bemerkte, dass Giyuu nicht mehr da war.
Schlechtes Gewissen ihn vertrieben zu haben und generell Bedrückung machten sich in mir breit wie schwarze Wolken, die den Himmel bedeckten.
„Oh, da hast du aber etwas angerichtet, (Y/N)-san." neckte (F/N) keck, wobei die das -san so lang zog als wäre es mein Name und nicht ein höfliches Anhängsel. Sie hatte allerdings recht.
Drei Tage später ging ich mit (F/N) und einem weiteren Kakushi durch das Schmetterlingshaus, das Anwesen der Insekten Säule. Ich wusste nicht, wo ich gedanklich gewesen war, als ich aus weiterem Himmel aus meinen Gedanken gerissen wurde. (F/N)'s und der Gesprächsfaden des anderen Kakushi riss und sie blieben wie vom Blitz getroffen stehen.
Keine Sekunde danach warfen sie sich auf den Boden und legten den Kopf auf die Dielen, weshalb ich nun über sie sehen konnte und zwei Menschen erkannte.
Es war die Insekten-Säule Shinobu, welche ich schlicht vom sehen kannte und dessen Fähigkeiten mit dem Katana ich zutiefst bewunderte. Wie immer strahlten ihre Augen, ihr wunderschönes, im Vorbild eines Schmetterlings gehaltenes Haori gab ihr eigentlich nicht nötige Eleganz, da sie sie auch so im Überfluss besaß.
Schneller als ich reagieren konnte drehte sie ihren Kopf zu uns, die Lippen zu einem sanften Lächeln verschlossen, während sie uns zum Gruß zunickte. Diese höfliche Geste zog auch die Aufmerksamkeit der zweiten Person auf uns, die Wasser-Säule.
Giyuu's wasserähnlichen Augen richteten sich auf mich, so dass es mir den Atem verschlug. Abermals versank ich in ihnen, ohne dabei zu wissen, was ich tat.
„(Y/N)!" flüsterte (F/N) harsch und zog vom Boden aus an meinem Hosenbein. In einer anderen Welt war ich vor kurzen gewesen, wurde durch ihr Eingreifen allerdings wieder bei Sinnen.
„Äh." brachte ich heraus. Schneller als nie zuvor ließ ich mich zu Boden fallen, setzte mich ordentlich hin und drückte meine Stirn auf die Holzdielen, in der Hoffnung, dass die beiden Säulen meine späte angebrachte Reaktion ihnen gegenüber nicht allzu schlimm empfanden.
Ohne uns weiter zu beachten gingen sie weiter. Tief atmete ich ein und aus, die Stirn immer noch gegen das kalte Holz gedrückt und immer noch von seinen Augen gefangen. Wie kann man nur so schöne Augen haben?
„(Y/N), was sollte das? Du kannst doch nicht einfach bei Säulen stehen blieben!" meinte (F/N) aufgebracht und schaute auf mein innerlich durch gemischtes Ich herab, ohne zu wissen, dass meine Gedanken gerade am durchdrehen waren.
Ich hatte mich nicht verbeugt. Wie eine Idiotin war ich hier rumgestanden und hatte ihn angestarrt. Wahrscheinlich denkt er jetzt, dass ich komplett eine an der Klatsche habe, jammerte ich. Wie peinlich.
Selbst am nächsten Tag verweilt der Gedanke an diesen Moment in meinem Kopf, weshalb ich die meiste Zeit des Tages mit Schamesröte herumlaufen musste und mir ausmalte, wie es gewesen wäre, wenn ich richtig gehandelt hätte.
Selbst als ich wieder mit einem Lappen und einem Eimer Wasser zum Putzen verdammt wurde, blieben diese unschönen Erinnerungen meiner Tollpatschigkeit wie klebrige Spinnenweben an mir hängen.
Mit dem Wunsch alles vergessen zu können und endlich fertig zu werden, putzte ich draußen im Garten auf der Terrasse den Außenrahmen aus Holz der Shoji. Dabei fragte ich mich ständig, warum ich mir die ganze Zeit an die Sache mit dem Eimer und der Tatamimatte und der Verbeugungssache Gedanken machte, ändern konnte ich es nicht und zudem war es eigentlich nicht sooo schlimm. Aber so war ich. Egal über was, selbst wenn es die kleinste, unbedeutendste Sache der Welt war, ich zerbrach mir den Kopf.
Manchmal weiß ich nicht mehr, wohin mit ihm.
Das kalte Wasser, an das ich mich schon fast gewöhnt hatte, rannte meine Hand herunter, drang zu meinem Pech sogar in meinen Ärmel ein, durchnässte ihn ekelhaft. Das Zweite was mich in dem Moment störte, waren zwei dickere Haarsträhnen, welche mit dauernd ins Gesicht fielen, gefolgt von immer mehr.
Mit dem nicht ganz so nassen Handrücken versuchte ich die lästigen Haare von meinen Gesicht fern zu halten, allerdings schob ich sie nur effektlos in eine Ecke, nur damit sie dann wieder in die gleiche Position wie vorher glitten.
Da ich dies andauernd tat und dabei mit dem Lappen den Holzrahmen auf Brusthöhe im Sitzen putzte und mir so die Arme abzufallen drohten, so sehr schmerzten sie, wurde meine Laune bissig und ich verärgert.
Ein kaum hörbares Knarzen erklang. „(F/N)?" fragte ich in die Stille, war allerdings überzeugt, dass sie endlich wieder mit neuem Wasser hergekommen ist, um mir zu helfen.
„Gut, dass du da bist, kannst du mir bitte einen Zopf machen, meine Haare bringen mich sonst um." bat ich sie und zog einen Haargummi aus meiner Hosentasche hervor, welche ich ihr ohne mich umzudrehen reichte.
Es dauerte nicht lange, da nahm sie ihn aus meiner Hand und setzte sich geräuschlos hinter mich. Ich stockte.
Geräuschlos? (F/N) war alles andere als das. Sie war laut, aktiv und närrisch. Nie im Leben wäre sie so leise, ohne bei ihren Schritten ein Geräusch zu machen, zu mir gegangen, geschweige denn ohne einen lieben, aber auch neckenden Kommentar abzunehmen, den Haargummi hätte sie mir auch nicht so sanft aus der Hand genommen.
„(F/N)?" fragte ich, wusste allerdings, dass ich hinter meinem Rücken meine Freundin nicht antreffen würde. Ich dachte, dass vielleicht ein anderer Kakushi, welcher sich meiner erbarmt hatte, hinter mir saß, umso überrascht war ich, als ich sah, wer wirklich gerade den Haargummi um seine Hand machte und damit beginnen wollte, mir einen Pferdeschwanz zu machen.
„Meister Tomioka!" entwich es mit überrascht, doch bekam statt einer Antwort einfach eine ausgestreckte Hand von ihm, die um Ruhe bat und mir symbolisierte, dass er sich bewusst war, was er tat und dass alles okay sein würde.
„Bitte umdrehen." äußerte er, ich befolgte seine Bitte augenblicklich. Wie hypnotisiert starrte ich die Schiebetür und den Lappen an, fragte mich, ob einfach weiter arbeiten sollte. Während ich mich entschloss, meine Arbeit weiter zu führen, bekam ich mit, wie Giyuu weiter zu mit kam.
Keinen Augenblick später spürte ich seine Hände in meinen Haaren, er ergriff sanft mit seinen Händen geschickt die mich nervenden Haarsträhnen und führte sie nach hinten.
Alles war komisch. Diese Situation. Das eine Säule mir gerade die Haare machte. Das ich versuchte weiter zu arbeiten als ob nichts wäre. Und dass ich es zutiefst genoss.
Seine Hände waren alles andere als grob, mit einer unglaublichen Zärtlichkeit floss seine Hand durch meine Haare, nichts ziepte, kein Haar wurde schmerzhaft gezogen, es war nur ein bemutterndes Gefühl, welches er mir gab.
Er machte diesen Zopf mit voller Ernsthaftigkeit, (F/N) hätte ihn wahrscheinlich schlampig gemacht und schnell schnell, damit er nur die Funktion hatte, mir die Haare aus dem Gesicht fern zu halte. Der Zopf, den er machte, war ordentlich, mit Zeit und hatte neben der Funktion ein tolles Aussehen.
Ich fühlte mich in seinen Händen unbeschreiblich wohl. Genau das schien mein Herz bemerkt zu haben, denn es fing plötzlich an, schneller zu schlagen, bis es so schnell war, dass ich den einzelnen Schlägen nicht mehr folgen konnte.
Unbeschreibbar heftig waren sie, so stark, dass jeder Schlag in meinem gesamten Körper zu spüren war, mein Ohr schien gleichzeitig mit meinem Herzen zu pochen, dabei waren es die Schläge meines Herzens, die ich hörte.
Mir wurde mulmig. Aber irgendwie...positiv mulmig. Seine Anwesenheit, seine Hände, welche meine Haare zusammen banden und sein Atem, alles nahm ich viel stärker als vorher war, oder konzentrierte ich mich nur mehr darauf?
Ich wusste es nicht. Dass mir so etwas passierte, war das erste Mal. Und es machte mich unkonzentriert.
Mein Körper schien an Hitze zuzunehmen, ich fühlte mich wie im Winter, eingepackt in hundert Kleidungsschichten, dabei war es gerade Sommer und ich nicht eingepackt. Trotzdem schoss diese Hitze meinem Körper hindurch, meine Haut wirkte wie ein Holzofen fürs Brotbacken, dazu verdammt alles zu verbrennen, was sie anfasste.
Mit einem Ruck, der genau so feinfühlig wie die restliche Prozedur verlief, wurde mir bewusst, dass dieses von ihm verursachtes Gefühl genau wie seine Anwesenheit zu Ende war. Er hatte den Haargummi nach oben geschoben.
Ohne zu wissen ob ich dagegen oder dafür war, dass die Wasser-Säule sich hinter mir erhob und ich so der Anspannung entkam, richtete ich meinen sturen Blick nun auf den Mann mit den ozeanblauen Augen.
Wer war er eigentlich? Was war eigentlich seine Geschichte? Hatte er Familie? Ein Lieblingsessen wie jeder andere, wie meins (L/E) war? Ging er manchmal in Bars mit Kollegen um zu feiern und zu saufen, bis man nur noch besoffen auf dem Tisch der Gaststätte vor sich hin döste, wie viele die ich kannte? Konnte ich ihn in überhaupt in einen Topf mit „normalen" Menschen werfen? Und wieso vielen mir ausgerechnet jetzt so viele Fragen ein, dich ich ihn fragen wollte?
Seine Augen gaben ihm Ganzen die Mysteriöse dieses Mannes wieder. Irgendwie war dieses Mysteriöse Blau. Irgendwie, aus unerklärlichen Gründen. Aber so war es. So war er für mich. Blau.
Beim Gehen machte er keine Geräusche, als ob er keine Füße, sondern Tatzen wie eine Katze hätte, ebenso hatten seine Schritte etwas elegantes, etwas, was ich ewig hätte zusehen können.
Wer war er?
„M...Meister Tomioka!" stotterte ich laut, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, was auch funktionierte. Der Schwarzhaarige bleib stehen und schaute mit seinen blauen Augen zu mir, gerade noch rechtzeitig um zu beobachten, wie ich meine Stirn vor Ehrfurcht und Reue auf den Boden drückte.
„Wegen der Sache mit den Tatamimatten...ähm...ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich habe es nicht absichtlich gemacht und es tut mir sehr leid, es kommt nicht wieder vor. Bitte verzeihen Sie mir." sprudelte es wie eine aufgebrochene Bergquelle aus mir heraus, mein Gesicht schamvoll zu Boden schauend, beide Hände neben meinem Gesicht.
Giyuu schwieg, sein Blick war auf mich gerichtet, während ich ebenfalls still blieb und auf seine Reaktion wartete, hoffnungsvoll und ängstlich zugleich.
Ich hörte sie. Seine lautlosen Schritte. Weil alles andere den Atem anhielt. Wie eine Melodie waren diese, trotz der Still nur sehr schwer, bis gar nicht wahrnehmbaren Schritte.
Mit stockendem Atem realisierte ich, dass er immer näher kam und als seine Schritte direkt vor meinem Kopf zum stehen kamen, setzte er sogar ganz aus.
Und dann...ein kleines Ziepen. Fragend schaute ich trotz meiner Angst und dem wahnsinnig großem Respekt vor diesem Teufelsjäger hinauf.
Seine ozeantiefen Augen schauten mir in die Seele, spiegelten mein klein wirkendes Ich, zeitgleich hob er seine blasse Hand und zeigte mir, was er von meinem Kopf genommen hatte.
Eine weiße Feder, klein und zärtlich, befand sich zwischen Giyuu's Fingern. Eine Feder? Die muss nach von heute Morgen sein, als ich das Dach geprüft habe.
„Hier." sprach Giyuu mit seiner schwebenden Stimme und übergab mir die schneeweiße Feder. „Pass auf sie auf, vielleicht bringt sie ja Glück. Und mach dir keine Sorgen wegen den Tatamimatten, du hast es wieder gerichtet, kein Grund für weitere Sorgen."
Flüssig wie Honig und schmeichelnd wie das Wasser des Meeres war seine Stimme, klar und unverfälscht. Ich hätte ihr ewig zuhören können.
Nachdem er dies gesagt hatte, stand er auf und ging, ließ mich in den Wellen meiner Gefühle zurück. Dieser Mann ist...wirklich besonders.
Ich ging davon aus, dass dieser Mann, Giyuu Tomioka, so anziehend wie er war, viele um sich herum hatten, Freunde zum Beispiel.
Umso überraschter war ich, als ich beim Wäscheaufhängen unbemerkt das Gespräch der Insekten-Säule und Giyuu belauschte, ohne es wirklich im Sinn zuhaben. Eigentlich wollte ich nur in der warmen Sonne die weißen Bettlacken der Betten und Futons aufhängen, als ich ihre Stimmen gehört hatte. Und das, was sie sagten.
„Aber Tomioka-san, um über die Mission zu reden müssen wir doch nicht hier hin." meinte die hübsche Insekten-Säule säuselnd und lieblich. Giyuu allerdings schien von ihrem schönen Aussehen kein bisschen beeindruckt, denn er schaute sie wie jeden anderen ruhig, ohne zu verraten was er dachte, an.
Bevor er etwas sagen konnte, fuhr die Insekten-Säule fort. „Ach, entschuldige Tomioka-san, ich vergaß. Du hast wahrscheinlich Angst um mich, da ich alleine diese Mission bestreiten werde und du ohne mich keine Freunde hast, stimmst?" sagte sie mitleidend.
Keine Freunde?, fragte ich mich unwissend und stoppte damit, die Wäsche aufzuhängen. „Ich mache mir keine Sorgen um dich, ich finde nur, dass es unvernünftig ist, alleine auf eine so anspruchsvolle Mission zu gehen. Und das wir hier reden ist nur, weil du zufällig vorbei gegangen bist." versicherte ihr Giyuu monoton.
„Hast du es gemerkt?" entgegnete die Frau mit den Schmetterlings Haori. „Was gemerkt?"
„Du hast nichts dazu gesagt, dass du keine Freunde hast."
Beide schwiegen. Was ist das für ein Gespräch? fragte ich mich verwirrt. Keine Freunde, war Giyuu etwas so eingeschränkt in der Kommunikation?
„Ich..." begann Giyuu. „...werde nicht von Leuten gehasst." Hä? Wie? Verstehe ich nicht, wie kommt er denn darauf? Hat Meisterin Shinobu so etwas erwähnt?
„Armer Tomioka-san." Shinobu, die Insekten Säule lächelte sanft. „Du hast immer noch nicht bemerkt das Leute dich nicht mögen, dabei habe ich es dir doch letztens gesagt." behauptete sie unverfroren.
Diese Frau...hat ihn das einfach ins Gesicht gesagt, bemerkte ich überrascht. Mitleid kam in mir hoch, auch wenn ich wusste, dass ich eine Säule eigentlich nicht bemitleiden musste.
„Aber..." versuchte er zu sagen, seine Stimme war die Ruhe selbst, aber man erkannte, dass er so schnell wie möglich aus diesem Thema positiv rauskommen wollte. Doch die Insekten Säule hielt ihn fest wie in einem Spinnennetz.
Irgendwie wirkte es wie eine Neckerei zwischen Kindern, das irritierende dabei war allerdings die Tatsache, dass die Beiden die Stärksten ihrer jeweiligen Atmung waren, sie waren Säulen.
„Du hast keine Freunde." unterbrach sie ihn mit einem seelischen Lächeln. Unberührt, vielleicht etwas schwankend erwiderte Giyu mit einem; „Leute..." sich wieder zu retten.
„...hassen dich... ." beendete sie, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Kennt ihr das, wenn man etwas denkt, aber genau weiß, dass man es nicht tun oder sagen sollte? Und es dann plötzlich, obwohl alles in einem dagegen ist, doch tut?
Verflucht sei der, der mir das antat, auf ewig. Selbst schlagen hätte ich mich sollen.
„Ähm...also...ich mag Meister Tomioka." entkam es mir scheu wie eine Kirchenmaus, zeitgleich schaute ich halb aus meiner Deckung, den aufgehangenen Bettlacken, hervor, schwitzend wie im Hochsommer in Daunenkleidung, allerdings nicht, ohne es im nächsten Moment sofort aus vollsten Herzen zu bereuen.
Meine Wangen glühten, Angst stieg in mir hoch wie die Lava eines wütenden Vulkans, unaufhörlich zitterten meine Hände, als ob ich eine Krankheit hätte, die ältere Leute befiel und mein Herz rastete schmerzhaft aus.
Die beiden Säulen hatten ihren Blickkontakt abgebrochen und sich zu mir gedreht, während Giyuu's Blick so nebenbei auf mir zu liegen schien, schaute mich die Schmetterlingsfrau mit überraschten Augen an.
Wahh, dachte ich mir nur, meine Symptome verschlimmerten sich und ich wusste nicht, wie es weiter gehen würde. Es machte mir Angst.
Ein Wimpernschlag. Einen Wimpernschlag hat es gedauert und sie stand direkt vor mir. Die ehrwürdige Insekten-Säule durchbohrte mich mit ihren lila Augen, bevor ich auch nur ihr plötzliches Auftauchen realisiert hatte.
Als ich dies dann allerdings tat, entwich mit ein kleiner Schrei und ich taumelte zwei Schritte nach hinten.
Belustigt schaute sie in mein überrumpeltes Gesicht und stellte sich gerade hin. „Sag mal." fing sie in ihrer wohligen Stimme zu sprechen an. „Hat er dich bezahlt, damit du so etwas sagst? Du armes Ding, es muss schrecklich gewesen sein."
Bedrückt neigte sie den Kopf und schüttelte ihn schließlich wie eine enttäuschte Mutter ihren hübschen Kopf. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so weit gehen würdest, um mit deiner Einsamkeit umzugehen." sprach sie an Giyuu gerichtet.
Dieser entgegnete nur: „Ich habe niemanden bestochen." Seine blauen Augen wanderten von seiner Kollegin zu mir und bleibt dort. Mir wurde heiß, Schamgefühl brodelte in mir auf.
Warum habe ich das noch mal getan?, fragte ich mich und fand sogleich eine darauffolgende Antwort. Weil ich eine Idiotin bin.
Dabei hatte ich einfach nur ein schlechtes Gewissen, stechender wie Messer im Herzen, gehabt und mich irgendwie verpflichtend gefühlt, diesem Mann zu helfen, der mich gerettet hatte.
Ein Fehler? Oder das Richtige? Ich konnte es nicht einschätzen, zu überfordert war mein närrisches Gehirn.
Gebannt starrte ich ihn zurück an, brach den Blick wieder ab und schaute auf das grüne Gras, hob allerdings wie hypnotisiert meinen Blick wieder auf ihn.
Die Frau kam mir näher, mit schief gelegten Kopf schaute sie mich an, sie wollte herausfinden, warum ich dies gesagt hatte, sie schien meine Seele durchforsten zu wollen.
„E...Entschuldigung!" rief ich als letzter Ausweg, griff nach meinem leeren Wäschekorb und rannte weg wie ein scheues Häschen. Ein Gespräch mit zwei Säulen, das war doch der Wahnsinn!
Aufgebracht lief mir ebenfalls der Schweiß von der Stirn, durch meinen schnellen Abgang bekam ich nicht mit, dass Shinobu leise flüsterte: „Sie hinkt?"
Warum bin ich so ein Idiot?, fragte ich mich wiederkehrend, gleichzeitig schrubbte ich den Holzboden des Zimmer. Es war Nacht geworden, der Mond zierte den Himmel und die Sterne begleiteten ihn tanzend.
Ruhig war es in den Hauptquartier der Demonslayers geworden, eigentlich sollten die Meisten im Bett sein. Außer ich. Denn durch mein stundenlanges Schämen hatte ich die Arbeit nicht geschafft, die ich für den heutigen Tag schaffen sollte.
Nun saß ich hier, auf den Boden eines Zimmers und wischte ihn. Der Besitzer des Zimmers ließ sich anscheinend Zeit, denn obwohl zwei Dienstmädchen schon das Futon ausgerollt und das Kissen aufgeschlagen hatten, war er noch nicht in sein Zimmer gekommen.
Dies spielte mir besser als alles andere in die Karten, so hatte ich Zeit, um meine Arbeit von Nachmittags noch gerade so zu vollbringen.
Nachdem ich fast fertig mit dem Putzen war, hörte ich, wie die Shoji aufgeschoben wurde. Augenblicklich stand ich auf, um den Besitzer dieses Zimmers zu begrüßen. Doch statt einen normalen Demonslayer mit mittleren bis höheren Rang, betrat ein mir sehr bekannter Mann den Raum.
Die blauen Augen Giyuu Tomioka's schauten zu mir, ich schaute zurück. Wie gemein konnte das Schicksal eigentlich sein, damit sie mir das antat?
Ich bemerkte, dass die Wassersäule verschwitzt und ziemlich mitgenommen wirkte, seine Augen waren matter und generell schien er müde zu sein.
Hat er bis jetzt trainiert?, kam es mir in den Sinn wie ein Blitz. Als weiter kein Wort gesprochen wurde und er mich weiterhin vom Eingang aus anschaute, realisierte ich, dass ich das definitiv störende Element im Raum war.
„Ich bitte um Entschuldigung." sprach ich schnell und versuchte meine Sachen zusammen zupacken, als Giyuu sich endlich bewegte und in den Raum schnurstracks zum Futon ging.
„Mach deine Arbeit fertig, mich stört es nicht." ließ er mich wissen, bevor er sich auf sein Futon legte, das Schwert auf den Boden platzierte und den Rücken zu mir drehte.
Er hat noch nicht mal seine Sachen ausgezogen, ist er so müde?, wollte ich verwundert wissen.
Hektisch, damit ich nicht noch mehr störte und so schnell wie möglich heraus konnte, wischte ich weiter den Boden. Seine Anwesenheit machte mich nervös. Wirklich, wirklich nervös. Unvorstellbar nervös.
Mir viel etwas ein. Etwas, was ich schon längst tun wollte, aber im entscheidenden Moment immer vergessen hatte. Oder ich wollte es vergessen. Weil ich nicht wusste, wie ich es sagen wollte und da ich Angst hatte, ihn, eine Säule, einen Mann mit viel höherem Rang, anzusprechen.
Ich biss mir auf die Lippe. Etwas anderes viel mir nicht ein. Verloren fühlte ich mich, alleingelassen mit der Entscheidung, ob ich es wagen sollte oder nicht. Jetzt oder nie, oder?
Nervös zitterten meine Hände, mit viel zu viel Kraft wrang ich den Lappen aus. Bis plötzlich Wörter die Stille durchbrachen. Diese waren allerdings nicht meine.
„Danke...schätze ich." kam es von dem erschöpfen Demonslayer in seinem üblichen Ton, dabei rührte er keinen Muskel.
Mir war bewusst, dass er sich wegen der Sache mit Sinobu bedanke, doch dass er dies tat, überraschte und überfordertet mich zugleich. Eine Säule bedankte sich bei mir? Und dann auch noch der verschlossene Giyuu Tomioka?
Stille legte sich erneut wie ein Totentuch über uns, unangenehm war mir diese bedrückende Wortungewagtheit.
Jetzt oder nie, habe ich recht?, kam es mir erneut in den Sinn, meine Atmung geriet aus dem Takt, ebenso mein Herz.
„Ähm...Meister Giyuu?"
Ein müde klingendes „Hm?" kam an meine Ohren und gab mir ein wenig Mut, was ich wirklich gebrauchen konnte. „Ich wollte mich noch bei Ihnen bedanken." fuhr ich weiter fort und bemerkte, dass meine Stimme zitterte, als ob ich sonst nie sprechen würde.
Weil keine Antwort kam, redete ich tapfer weiter, meine Stimme fing sich allmählich, mein Herz starb vor Aufregung allerdings immer noch tausend Tode.
„Vielleicht wissen Sie es nicht mehr, aber Sie haben mir mal das Leben gerettet, damals, auf dem Berg der Spinnenteufel. Ich dachte, dass ich sterben müsste, doch Sie haben mich im letzten Moment gerettet. Natürlich weiß ich, dass ich damit ziemlich spät bin, verzeihen Sie mir."
Kein Laut, kein Mucks war von dem stillen Schwertkämpfer zu hören, als ob er gar taub oder stumm wäre. Unruhig spielte ich mit dem Lappen in meinen Händen, ich klammerte mich an ihn wie an eine Holzplanke im tobenden Ozean, er war mein einziger Halt in diesem Moment.
„Warum bedankst du dich?" kam die überraschende Frage von Giyuu. Wie? Hat er mir nicht zugehört? Ich habe ihn doch gesagt, dass er mich damals gerettet hat.
Bevor ich in noch mehr Fragen ertrank, fing Giyuu wieder unerwartet an zu sprechen. „Damals habe ich dir vielleicht den Leben gerettet, dein Bein allerdings nicht."
Ist das sein Ernst? Deswegen denkt er, er wäre keines Dankes würdig? Gerade wollte ich erwidern, Sachen sagen wie: „Das stimmt nicht, wenn Sie nicht gewesen wären, stünde ich nun nicht hier.", meine Kehle verschluckte jedoch alle aufbrausenden Wörter, denn Giyuu's Lippen bewegten sich erneut.
„Wenn ich damals eine Minuten früher gekommen wäre, würdest du nicht humpeln." Seine Stimme klang anders. Nicht so emotionslos und gleich klingend wie sonst, man hörte heraus, dass die Sache ihn bewegte.
„Manche finden es besser zu sterben, als mit einer Behinderung leben zu müssen. Ich hörte von Leuten, die deswegen Seppuku begannen haben, da sie sich mit keinen Armen mehr oder einer abgeschnittenen Hand nutzlos gefühlt hatten." erzählte er, dabei wusste ich nicht, ober er es nur so erzählte oder er es auf mich bezog. Vielleicht ein wenig von beiden.
„Bei mir ist das nicht so. Denn ich habe hier eine Aufgabe. Und mit dieser Pflicht kann ich weiter etwas bewirken, ohne direkt Teufel jagen zu müssen. Ich bin Ihnen so dankbar, dass Sie mir mein Leben geschenkt haben, welches ich damals schon als vorbei betrachtet habe. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich so viel verpasst im Leben, mit oder ohne Einschränkung. Deswegen vielen Dank, Meister Tomioka." hauchte ich mit puren Glück in der Stimme aus, legte dabei demütig und aus tiefsten Herzen dankend meinen Kopf auf den Boden.
Abermals wurde es still. Den Mut, die Stille zu durchbrechen, hatte ich nun endgültig verloren, ebenso den Wille, ein erzwungenes Gespräch anzufangen. Also nahm ich den durchnässten Lappen wieder in die Hand und putzte vielleicht ungefähr zwei Minuten, bis ich endlich fertig mit dem Monster aus Holz war.
Stechend und schmerzend waren meine müden Augen, welche ich gerade noch offen halten konnte. Ebenso bemerkbar machten sich meine Beine, die die gesamte Zeit auf dem harten Boden gewesen waren und sich nun die Lungen aus den Hälsen schrien.
Mit dem Eimer in der einen und den Lappen in der anderen Hand, ging ich Richtung Tür. Bevor ich allerdings rausging, um in mein wohlverdientes und geliebtes Bett zu gelangen, drehte ich mich noch ein letztes Mal zu dem Blauäugigen um.
Unerwarteter Weise hatte er nicht einfach nur geschwiegen, weil er das Gespräch nicht fortführen wollte, nein, er war tatsächlich eingeschlafen.
Faszination breitete sich in mir aus. Seine geschlossenen Augenlider, sein sich kaum erkennbar hebender Bauch und sein leicht geöffneter Mund, alles an ihm sah so unglaublich sanft aus, fast so, als ob er gemalt oder einer Fantasie entsprungen wäre.
Meine Fingerspitzen juckten unheilvoll, mein Blick lag wie der eines Adlers auf seiner Beute auf seiner Decke. Der Decke, die unberührt am Fuße seines Futons lag. Ohne über ihn ausgebreitet zu sein.
Wahrscheinlich ist er wegen der Müdigkeit nicht mehr dazu gekommen, schwappte es in meinen Kopf wie kaltes Wasser, es raubte mir weitere Gedankengänge.
Tapsig schlich ich einige mutige Schritte zu dem schlafenden Krieger und starrte ihn weiterhin wie ein Eichhörnchen an. Fragen über Fragen plagten mich schlimmer wie eine Horde ausgehungerter Mücken in nassen Sommertagen, doch die Frage, ob ich es wagen sollte, ihn, eine Säule, zuzudecken, dominierte.
Eine Illusion? Ein wirrer Gedanke entstanden aus meinem ermüdenden Geist? Oder doch ein guter Einfall?
Mit mir ringend entschloss ich mich mit einigen Zweifel es zu tun. Leise kniete ich mich neben den träumenden Schwarzhaarigen hin, griff zitternd und mit dem krampfhaften Versuch keine Geräusche zu machen nach der Decke und deckte ihn schließlich atemanhaltend zu.
Meine Ängste waren wohl weitgehend unnötig gewesen, denn Giyuu machte keinen Mucks und rührte sich nicht.
Trotz Erleichterung wagte ich nicht zu atmen, entferne mich mit leisen Sohlen und schloss die Shoji hinter mir. Anspannung viel von mir wie eine meterdicke Schneedecke. Mein Herz raste. Ebenso mein Atem.
Plötzlich war mir schwindelig und obwohl ich diese Aktion peinlich und beängstigend fand, fühlte ich auch Glück und eine Art Wärme. Wieso...hatte ich diese Gefühle in seiner Nähe?
Es war kalt. Der frische Abendwind nagte an meinen Knochen, spielte dabei gleichzeitig allerdings verhöhnend mit meinen Haaren. Selbst meine angezogenen Beine, die ich dicht an mich drückte, vermochte mir keine gewünschte Wärme zu geben, zumindest nicht in dem Aussaß, in dem ich sie benötigte.
Eine Woche. Eine Woche war es nun her, als ich im Zimmer Meister Giyuu's gewesen war. Die Zeit schien erbarmungslos zu rennen und ich hinterher zu stolpern, erfolglos und ohne die Zukunft, sie irgendwann einmal einholen zu können.
Ich seufzte. Die heutige Arbeit war zwar normal gewesen, allerdings fühlte ich mich trotzdem schlapp und energielos, was wahrscheinlich auf die späte Zeit zurück zuführen war. Ein ununterbrochenes, freies Gähnen entkam aus meinem Mund.
„Müde?" fragte mich eine klare Stimme plötzlich neben mir. Fast erstickte ich an meinem Gähnen vor Schreck, besonders dann, als ich erkannte, wer da nun neben mir auf dem Dach des Wasser-Anwesens stand und mich ruhig musterte.
„Meister Tomioka!" brachte ich zitternd vor Aufregung gerade noch so heraus. „Darf ich mich neben dich setzten?"
Unsicher nickte ich, ich war gänzlich überfordert mit der Situation die der Schwarzhaarige unmittelbar mit sich brachte. Ohne noch ein Wort meinerseits zu erwarten ließ er sich neben mich nieder, auf die schwarzen Ziegel des traditionellen Hauses, elegant wie eh und je.
Und wieder kam sie, die Stille zwischen uns. Aber war dies nicht angemessen? Schließlich war er eine Säule der mir einfachen Menschen seine Anwesenheit schenkte. Wäre es nicht flegelhaft von mir, ihn anzusprechen oder gar ein Gespräch anzufangen?
Mein Blick wanderte zu dem stillen Mann neben mir, der den Blick über die Dächer der Anwesen und Gärten bei Nacht auf sich einwirken ließ, dabei wirkte er noch starrer, als er es eh schon war.
Aber was wenn er es erwartete? Was wenn er wollte, dass ich ihn anspreche? Geblendet von dieser Möglichkeit und eingeschüchtert durch die Stille, die Giyuu von selbst nicht brechen zu wollen schien, sprach ich einfach das nächst Beste aus, was mir einfiel, wie immer. Und auch diesmal hoffte ich, es nicht zu bereuen.
„Entschuldigung, setzten Sie sich öfter zu Leuten?" fragte ich ihn. Und ich bemerkte, dass mein Satz vielleicht falsch ankommen könnte, irgendwie bissig, als ob ich ihn nicht in meiner Nähe haben wollte und dass ich genervt von ihm sein würde.
Genau dies war nicht der Fall. Denn ich hatte ihn gerne bei mir. Unglaublich gerne.
Gerne bei mir?, wiederholte ich in Gedanken und schaute Giyuu erneut an. Was auch immer passiert war, ich empfand es als Hypnose.
Mein Blick lag auf seinem Gesicht, mit viel auf, wie blass und rein seine Haut war, sie harmonierte perfekt mit seinen rabenschwarzen Haaren, die ihn ein wenig ins Gesicht fielen. Unfähig meinen Blick von seinem Erscheinen zu nehmen, merkte ich nebenbei, dass meine Gedanken ausblieben.
Wie verloren schaute ich ihn an, tat nichts anderes und realisierte noch nicht ein mal, dass ich gerade meinen Kopf ausgeschaltet hatte.
Seine Augen, blauer als der Ozean, blickten in die dunkle Nacht hinein, waren ruhig, so angenehm, dass mir auf der Stelle warm wurde. Ein Schauer, kribbelnder als tausend Ameisen, jagte mir den Rücken herunter und ließ meinen Körper elektrisiert zurück.
Was war dieses Gefühl? Dieses Gefühl der Geborgenheit, des Wohlfühlendes und Träumens. Geöffnet waren meine Augen, unbewusst hatten sie etwas glänzendes, wässriges. Ebenfalls ohne dass ich es bemerkte, färbten sich meine Wangen rosarot, der Schimmer verband sich links und rechts über die Nase.
Meine Hände, die meine Beine an meinen nun zitternden und heißen Körper drückten, krallten sich in den Stoff meines Arbeitsgewandes, fast so, als ob ich sonst fallen würde.
Eigentlich Schwachsinn, denn ich war bereits gefallen.
Tief in mir schmerzte mein plötzlich zum klopfen angefangenes Herz, dessen Schläge so kräftig waren, dass sie meinen gesamten Körper zum beben brachten.
Wärme breitete sich in mir aus, vergleichbar mit dem Gefühl einen viel zu heißen Tee heruntergeschluckt zu haben, nur angenehmer, ein Gefühl, welches süchtig machen könnte.
Dieser Mann...zog mich in seinen Bann. Geradewegs in seine blaue Welt hinein.
Da ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte, bemerkte ich sofort dass sich seine Lippen öffneten. Hatte ich darauf gewartet?
„Nicht wirklich, nein. Nur zu Leuten, die mich sympathisch finden und mich am Abend, wenn ich energielos bin, zudecken." teilte er mir mit.
Wie ein Pfeil traf mich die Erkenntnis, dass er wusste, dass ich ihn zugedeckt hatte. Mein Herz lief nun vor Nervosität und Aufregung Amok und ich spürte, wie mir die Peinlichkeit zu Kopfe stieg.
„Woher!?" kam es mir unbeabsichtigt heraus. Seine Ozeanaugen wanderten zu mir und schauten mich an.
„Es ist ziemlich töricht zu glauben, dass eine Säule so engen Kontakt nicht bemerken würde." äußerte sich Giyuu und traf mit seinen Worten mein Herz. Im negativen und positiven zu gleich.
Negativ daher, da es tatsächlich töricht und närrisch von mir gewesen war und zu allem Übel war ich durch die Tatsache überrascht gewesen.
Und positiv deshalb, weil er es ausgesprochen hatte, als ob er es nicht schlimm finden würde. Und weil er es als engen Kontakt beschrieben hatte.
„Ich bin darauf trainiert jede einzelne Bewegung in meiner Nähe wahrzunehmen, besonders wenn ich schlafe."
„Verzeihen Sie mir, daran habe ich aus irgendeinen Grund nicht geachtet!" entschuldigte ich mich stürmisch und verbeugte mich vor ihm. Ohne große Emotionen zu zeigen, sprach er:" Du musst dich nicht vor mir verbeugen, wenn du dich schon für etwas entschuldigst, was keine Entschuldigung nötig hat."
Zeitgleich legte er seine Hand auf meine Schulterm, die durch die Verbeugung fast auf dem Dach auflag. Augenblicklich blieb mir der Atem weg, das Gefühl seiner warmen, spürbaren Hand, welche mit leichten Druck auf mir lag war das einzige, was ich in diesem Moment wahrnahm.
Umso enttäuschter war ich als er sie wieder zu sich nahm und sich nach vorne drehte. Auch ich setzte mich wieder normal hin und schaute stur gerade aus, eine andere Möglichkeit gab es eh nicht.
„Haben Sie trainiert? Damals meine ich." fragte ich ihn nach einer Weile. Zu aller erst schwieg er wieder, so dass ich dachte, er wäre an einem Gespräch nicht interessiert. Doch nach dem er sich Zeit gelassen hatte und die Sterne beobachtet hatte, antwortete er mir.
„Ja. In letzter Zeit gibt es immer mehr Übergriffe von Teufel...." Ich mag ihn. „....deshalb bereiten wir Säulen uns auch darauf vor..." Ich mag ihn. „....gegen stärkere Teufel als sonst zu kämpfen." Ich mag ihn, schoss es mir in den Kopf, eine eiserne Erkenntnis wie in Stein gemeißelt.
„Entschuldige mich, ich habe noch zu tun. Einen schönen Abend noch." verabschiedete sich Giyu höflich und war im nächsten Moment wieder verschwunden, lautlos wie er gekommen war.
Mögen ha?, dachte ich mir und zog meine Beine erneut an, wie eine Mauer wollte ich sie zum Schutz aufbauen. Ich Idiotin.
Meine Augen schweiften über die Dächer, keine Menschenseele war zu sehen, noch nicht mal nachtaktive Tiere wollten derzeit in der Nähe von mir sein. Wie kann ich nur so etwas denken? Einmummelnd legte ich mein Kinn auf meine Knie und umschlang meine Beine mit meinen Armen.
Dabei bin ich doch Hals über Kopf in ihn verliebt.
„Diesmal bin ich rechtzeitig gekommen." beruhigte mich Giyuu mit seiner weichen Stimme, welche ich in diesem Moment am meisten herbei gewünscht hatte.
Dort stand er, die Wasser-Säule Giyuu Tomioka vor mir, einer Kakushi, verdreckt und mit Tränen in den Augen dicht mit dem Rücken an eine Wand gepresst. Ich konnte es nicht glauben.
Lunge und Herz waren kurz vorm kollabieren, beide stachen und fühlten sich überfordert an. Kurzzeitig wurde mir schwindelig, Giyuu's Gestalt verschwamm vor mir und wurde wieder klarer.
Schmerzend wie ein Bienenstiche war mein Gehirn, all meine Knochen taten mir unbeschreiblich weh, ich konnte mich kaum noch bewegen.
Wer hätte gedacht, dass er es wieder tun müsste? Dass er mich abermals von einem Teufel kurz vor dem Tod rettete.
Eigentlich war heute kein Tag gewesen, bei dem man denken würde, man könnte sterben. Tolles Wetter, strahlende Sonne und die Aufgabe mit (F/N) und weiteren Freundinnen in der nächsten Stadt einkaufen zu gehen. Gefreut hatte es mich, etwas mit ihnen zu unternehmen, auch wenn es streng genommen Arbeit war.
Doch ausgerechnet in dieser kleinen Stadt wurde ein Teufel gesichtet, wahrscheinlich ein Späher und Spion, um mehr über das Hauptquartier der Demonslayer in Erfahrung zu bringen.
Der Kami des Glückes war mir in dem Moment, in den der Teufel in die Gasse einbog, in der ich, zum Äpfel kaufen von meinen Freundinnen getrennt, entlang spazierte, nicht hold gewesen.
Und nun saß ich an der Wand, vor mir Giyuu, welcher den Teufel mit nur einem Schlag den Kopf abgeschlagen hatte.
Tränen rannten mir die Wangen entlang, ich hatte seit langen das Bedürfnis mich richtig auszuheulen und hätte dies auch getan, stünde nicht ausgerechnet er vor mir.
Sein Blick galt mir, während er auf mich zu ging und sich vor mich hinkniete, mir dabei tief in die Augen sah, weshalb ich abermals kopflos in seinen versank. Sein Gesicht war mir so nahm, dass ich seinen heißen Atem auf mein Lippen spüren konnte, mir hingegen verschlug es ihn.
In meiner viel zu kleinen Brust begann mein Herz zu rasen.
„M...meister Giyu." schluchzte ich und spürte, wie eine weitere Flut Tränen aus meinen Augen quoll, obwohl ich es zu verhindern versuchte. Nicht vor ihm, nicht vor ihm, zwang ich mir auf, doch mein Körper schien nicht reagieren zu wollten, zu geschockt von dem plötzlichem Auftauchen eines Teufels.
Giyuu's weiche Hand berührte ohne Vorwarnung meine Wange und wischte mit dem Fingerrücken meine Tränen weg. In seinen Augen lag Verständlichkeit und Mitleid, aber auch etwas Tieferes, was ich mit meinen verheulten Augen nicht identifizieren konnte.
Selbst als er mir näher kam, erkannte ich es nicht, mein Kopf war schon seit langem wegen Überforderung geschlossen, besonders jetzt, wo meine Augen wahrnahmen, dass der Schwarzhaarige mir immer näher kam, geriet mein Gehirn komplett außer Fassung.
W...will er mich etwa k...küssen?, stotterte ich in Gedanken, obwohl ich wusste, dass es Schwachsinn war, meine Wangen bekamen jedoch sekundenschnell einen Rotton und mein Herz schlug mir durch meine Rippen.
Als seine Nase schon fast meine berührte schloss ich reflexartig meine Augen und wartete auf seine Lippen, welche ich auf meinen zu spüren hoffte. Doch statt dass dieser Tagtraum war wurde, passierte erst mal nichts.
Enttäuscht und gegen mein kräftig schlagendes Herz kämpfend wollte ich die Augen auf machen, als ich aus dem heiteren Himmel seine warmen, weichen Lippen auf meiner Wange spürte.
Im selbem Moment zuckte ich wie eine Maus zusammen und kniff meine Augen noch mehr zusammen, eine komische Reaktion meinerseits. So schnell Giyuu's Lippen allerdings ihren Weg zu meiner Wange fanden, so schnell verschwanden sie.
Ich machte meine Augen auf und verlor mich in den Anblick, der sich vor mir bot. Giyuu Tomioka's wunderschönen blauen Augen waren leicht gläsern und wirkte mehr als sonst wie klares Wasser, seine Wangen und Nase waren rosarot und während er minimal nervös und gefühlsüberschüttet aussah, krallten sich seine Hände in seinen Hanfu.
Sein Blick war abweichend, er schaute zu Boden, seine Augen glitzerten vor Flüssigkeit. Wer war es, der mich diese Sachen machen ließ? Der mich darauf brachte, dies ohne nachzudenken zu tun?
Wie in einem Traum streckt ich meine Hand geistesabwesend aus und legte sie auf seine kalte Wange. Überrascht und etwas erschrocken über diese, aus dem Nichts kommende, Berührung blickte Giyuu auf, seine Augen suchten etwas in meinen und fanden es.
„Darf ich...dich richtig küssen?" fragte ich ihn mit vor Aufregung gebrochener Stimme, mein Herz hatte eine Schnelligkeit erreicht, die unmenschlich war, ebenso unmenschlich war diese haarsträubende Kribbeln, welches durch meinen Körper fuhr und einige Sekunden anhielt.
Ich war zu berauscht von meinen Gefühlen, weshalb ich nicht wirklich merkte, was ich da gerade gefragt hatte.
Mein Kopf brachte keinen einzigen Gedanken zu Stande, plötzlich war mir schwindelig und ich vergaß zu atmen.
Die Wangen meines Gegenübers verdoppelten ihren roten Schimmer. Ich bekam keine Antwort. Seine Lippen blieben geschlossen, kein Wort ließ er heraus. Er antwortete anders, unerwartet.
Mit leichten Druck und einem Gefühl, wie ich es nie zuvor gespürt hatte legten sich seine unbeschreiblichen Lippen auf meine. Diese Gefühl, fremde Lippen auf seinen zu spüren...war unglaublich, keine Worte konnten dies beschreiben.
Alles setzte in mir aus, nur meine Lippen und mein Herz spürte ich noch. Ich liebte ihn. Ich liebte ihn und das seit...seit wann eigentlich? Bemerkt hatte ich es auf dem Dach, aber hieß dass gleichzeitig, dass ich mich in diesen Momenten in ihn verliebt hatte?
Diese Gedanken hätten Sinn gemacht, doch sie drangen nicht bis in mein Bewusstsein durch. Alles war so klar, aber gleichzeitig verknotet.
Meine Gefühle überschwemmten mich, mein Körper kribbelte durchgehend. Unglaublich stark war das Kribbeln allerdings ab den Moment, in den Giyuu seine Hand über meine legte und den Kuss vertiefte.
Gefühle überrollten mich gnadenlos, es fühlte sich an, als ob tausende, wild tobende Schmetterlinge in meinem Bauch tanzten würden.
Trotz des Kusses öffnete ich meine Augen, ich wollte ihn sehen, den Mann, der mir diese warmen Gefühle schenkte. Er bemerkte meinen Blick, öffnete ebenfalls seine Augen.
Wie war es möglich, solche Augen zu haben? Solche Augen, welche mich in sich ertrinken ließen. Solche Augen, die einen den Verstand raubten. Solche Augen, die dem Ozean ähnlicher sahen, als alles andere.
A/N: Uff, das war viel Text^^ Es würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar schreiben würdet, in dem ihr mir verratet, ob solche OneShots über 8.000 Wörter viel zu viel sind oder gerade noch so gehen, einfach eure Meinung zu der Länge der Geschichte^^ By the Way, das Kapitel hier hat ganze 10.117 Wörter O.o
Im Nachhinein möchte ich euch noch ein zweites Mal darauf aufmerksam machen, dass der Beat, zu dem mir diese Geschichte eingefallen ist, von Inifinity Beats ist, den ihr auf Youtube findet, ganz oben könnt ihr durch das Video auf seinen Kanal gelangen^^
Vielen Dank fürs Lesen und eure ganzen Anfragen, sowie lieben Kommentare💙
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top