AU: Ihr seid die große Schwester von Tobio, allerdings auch schon 25 Jahre alt~

Genervt darüber, dass du deinen kleinen Bruder vom Training abholen musst, stapfst du zu der großen Halle. "Wieso muss ausgerechnet ich ihn abholen ? Urg, dass nervt" Ohne groß zu warten, schiebst du die Tür zu Halle auf. "Tobio, ab nach Haus- Huh !?"

Verwirrt siehst du dich um, da die Halle komplett leer ist. "Die Jungs ziehen sich gerade um" Der Geruch von Zigaretten steigt dir in die Nase und mit einem angewiderten Blick, drehst du dich um und beginnt den Rauch aus deinem Gesicht zu wedeln.

"Das stinkt" "(V/N) ?" Erschrocken siehst du den Mann vor dir an. "Keishin ?" Dem Mann vor dir fällt die Zigarette aus dem Mund, als er dich überrascht ansieht. "W-Was tust du denn hier ?" Mit roten Wangen siehst du zu ihm auf. "D-Das sollte ich eher dich fragen! Ich hole meinen Bruder ab"

Stutzig sieht er dich an. "Moment. Kageyama Tobio ist dein kleiner Bruder ??" Nickend trittst du den glühenden Stummel aus. "Ja genau.. Ist ja auch logisch, wenn ich Kageyama mit Nachname heiße, oder ?"

Lachend kratzt der Blonde sich im Nacken. "Ich merke schon, immer noch genau so sarkastisch wie früher" Distanziert verschränkst du die Arme vor der Brust. "Und was tust du hier ?" "Ich binder Trainer der Jungs" Jegliche Emotion fällt dir aus dem Gesicht. "Du ?"

Keishin lacht und hebt die Arme. "Was bist du so überrascht ? Ich gehöre einer Volleyball Familier an. Und bei meinem Talent ist es doch logisch, dass ich unser Team zum Sieg anführe" Mit einem selbstsicheren Grinsen, verschränkt er die Arme vor der Brust.

"Jaja, wie auch immer. Sei mal nicht so selbstverliebt" Hinter euch hörst du eine Tür zuschlagen und dann schon die laute Stimme deines Bruders. "Nee-san !? Wieso bist du hier ?" Schnell läuft Tobio die Treppe runter und auf dich zu.

Deine schwarzen Haare über deine Schulter werfend, neigst du den Kopf zur Seite. "Mutter wollte, dass ich dich abhole" Tobio runzelt die Stirn und richtet seine Tasche. "Ok ? Dann lass uns gehen, ich bin fertig" Du nickst und legst ihm eine Hand auf den Rücken, um ihn schnell wegzuschieben.

"(V/N)!" Genervt grummelnd, drehst du dich um und siehst wie Keishin auf euch zukommt. Dein Bruder sieht verwirrt zwischen euch hin und her. "Ihr kennt euch ?" Du winkst bloß ab und siehst den Mann dir gegenüber abwartend an. "Was willst du, Keishin ?"

Der Trainer wendet den Blick ab und fährt sich erneut über den Nacken. Du fandest diese Angewohnheit schon immer irritierend. "Ich.. Können wir uns vielleicht einmal treffen ? Zum reden.." Seine Stimme wird zum Ende hin etwas leiser und fast schon flehend sehen dich seine dunklen Augen an.

"Ich wüsste nicht, was wir zu besprechen haben. Tschüss Keishin" Mit diesen Worten wendest du dich ab und zerrst Tobio -der beginnt dich mit Fragen zu löchern- mit dir nach Hause.
"Ah, da seid ihr ja. Essen ist fertig" "Komme!" Tobio zieht seine Schuhe und Jacke aus, lässt die Tasche im Flur stehen und rauscht ins Wohnzimmer.

"Ich habe keinen Hunger.." Auch du entledigst dich deiner Kleidung und beginnst die Treppe empor zu steigen. "Was ? Aber du hast doch vorhin gesagt, dass du Hunger hast" "Ja, vorhin. Ist jetzt anders" Ohne weiter darauf einzugehen, gehst du in dein Zimmer und setzt dich auf's Bett.

"Wieso musste ich ihn sehen ? Verdammt.." Ungewollt sammeln sich Tränen in deinen Augen, die du augenblicklich zusammenkneifst. "Dummer Keishin.." Schniefend holst du ein Fotoalbum unter deinem Bett hervor und schlägst es auf.

Es beinhaltet viele Bilder deiner Schulzeit. Bilder bei der Einschulungsfeier, von deinen Freunden, Schulfesten und schlussendlich von dir und Keishin.
Ihr wart seit des zweiten Jahres der Highschool zusammen, bis ihr auf unterschiedliche Colleges gegangen seid.

Kaum das dir diese Erinnerung ins Gehirn gerufen wird, bauen sich erneute Tränen in deinen Augen auf und schluchzend schlingst du die Arme um deine Beine, die du an deinen bebenden Körper presst. Dein Kopf sinkt auf deine Knie, während du dich deinem Schmerzen einfach hingibst.

Keine Ahnung, wie lange du in dieser Position verharrt bist, doch als du ein Klopfen an deiner Tür wahrnimmst, siehst du langsam auf. "Wer ist da ?" "Tobio.." Die vorsichtige Stimme deines Bruders bringt dich zum schmunzeln. "Komm rein"

Schniefend wischt du deine Tränen fort, während dein Brust zögerlich dein Zimmer betritt. Als er deine roten Augen sieht, rauscht er schnell zu dir rüber. "Nee-san! Wieso weinst du ? Was ist passiert !?"

Leicht lachend ziehst du ihn neben dich auf's Bett und ziehst ihn in deine Arme. Du brauchst gerade einfach jemanden zum knuddeln. "N-Nee-san ?" "Lass mich bitte einen Moment.." Tobio nickt leicht und beginnt dir behutsam über den Rücken zu streicheln.

Egal wie sehr er dich manchmal nervt, du liebst deinen kleinen Bruder wirklich sehr.

Nach ein paar Minuten hast du dich wieder gefangen und löst dich langsam von ihm. "Tut mir leid, Tobio" Er schüttelt bloß den Kopf und erhascht einen Blick auf dein Fotoalbum. Mit großen Augen zeigt er auf eines der Bilder. "Ist das etwa Coach Ukai ?"

Etwas bedrückt nickst du. "Ja. Ich bin mit ihm zur Schule gegangen.." Neugierg durchblättert dein Bruder die Bilder, bis er an einem stehen bleibt, was dich und Keishin in einer innigen Umarmung zeigt.

Mit großen Augen sieht er zu dir auf. "Wart ihr-?" "Ja, wir waren zusammen.. Das Zusammentreffen mit ihm setzt mir nur etwas zu.. Mehr nicht" Tobio nickt leicht. "Tut mir leid.." Mit einem sanften Lächeln wuschelst du einmal durch seine Haare und stehst auf. "Brauch dir nicht leidtun. Ich schwelge nur in Erinnerungen, also nicht so schlimm"

Dein Bruder sieht dir dabei zu wie du dir einen großen Pulli über dein Shirt ziehst. "Gehst du raus ?" Nickend wirfst du deine Haare nach hinten. "Ja, ich brauche frische Luft" -und Bier. Aber das braucht er ja nicht wissen.

"Ok. Ich sage Mama Bescheid" Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedest du dich und huscht schnell die Treppe runter, in deine Schuhe und durch die Haustür.
Es ist bereits dunke draußen und ein wenig kalt ist es ebenfalls.

Die Hände in deinen Taschen vergrabend, siehst du in den Himmel. Du hattest eine schöne Zeit mit Keishin, doch er hatte Schluss gemacht. Und das ohne dir einen richtigen Grund zu nennen. Die Wunde in deiner Brust ist erst ein paar Jahre alt, natürlich schmerzt es dann, ihn wieder zusehen.

Völlig in Gedanken betrittst du einen kleinen Combini, auf der Suche nach Bier. Mit einem sechser-Pack gehst du zur Kasse, stellst sie auf den Tresen und kramst das Geld aus deiner Tasche. "Frustsaufen, oder was hast du vor ?"

Erschrocken durch die tiefe, raue Stimme siehst du auf. Keishin sitzt dir gegenüber, wie immer eine Zigarette im Mundwinkel hängend. "Ah shit.." Du wolltest raus um den Kopf frei zukriegen und nicht, um ihm direkt in die Arme zu laufen.

"Ist nicht deine Sache. Hier das Geld" Ihm das Geld auf den Tresen legend, nimmst du das Bier und wendest dich zum gehen. "(V/N), warte!" Du spürst einen warmen Händedruck an deinem Handgelenk und spürst augenblicklich die Tränen in deinen Augen.

"Lass mich los.." Deine Stimme zittert leicht, doch du versuchst es noch unter Kontrolle zu haben. "Das werde ich nicht. Erst wenn du mir versprichst, dass wir reden" Du schüttelst den Kopf und ziehst an deiner Hand, doch er lässt nicht locker.

"Bitte (V/N)" "Ich habe gesagt, du sollst mich loslassen!" Hysterisch wirbelst du herum und ziehst dein Handgelenk aus seinem Griff. Erschrocken über deine Reaktion und die Tränen, die langsam deine Wangen hinunter kullern.

"(V/N).. E-Es tut mir leid" Seine Kippe ausdrückend, läuft er um den Tresen und stellt sich vor dich. Schniefend siehst du ihn an. "Was willst du denn so unbedingt reden ? Willst du noch Salz in die Wunde streuen ? Mir am besten sagen, dass du jetzt glücklich bist und vielleicht sogar in einer neuen Beziehung bist ? Sag es mir, Keishin, los!"

Dir ist bewusst, dass deine Stimme einen Ticken zu laut ist, doch das ist dir egal. Er will reden, also soll er das nun auch.

"Nichts der gleichen.." In seiner Stimme schwingt Schuld, Trauer und Frustration. Emotionen, die du in dieser Kombination noch nie in seiner Stimme gehört hattest. Dein Körper beebt vor Wut und Trauer.

"Ich habe einen Fehler begangen. Dich zu verlassen, einfach Schluss zu machen, obwohl ich dich so sehr liebte.. Das war der größte Fehler, den ich jemals getan habe. (V/N), du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich die vergangen Jahre immer wieder an dich gedacht habe"

Seine dunklen Augen fixieren deine (A/F). Du hattest sie schon immer so schön gefunden. Vor allem wenn diese Liebe in ihnen stand, wenn er dich angesehen hatte.

"Ich habe daran gedacht, wie es wäre, würden wir noch zusammen sein. Würden wir zusammen wohnen ? Eine gemeinsame Zukunft planen ? Wie würden wir uns entwickeln ? Wie würden wir für andere aussehen, wenn sie uns zusammen sehen ? All sowas ging mir ständig durch den Kopf.."

Seine Worte, diese Vorstellungen, bringen nur neue Tränen zum Vorschein, die stumm deine Wangen hinunter rollen.

"Ich möchte dich wieder haben, (V/N). Diese Gefühle sind immer noch da, nur ich dachte es wäre besser, da wir auf unterschiedliche Colleges gehen.. Ich wollte dich nichtan mich binden und dir somit Möglichkeiten versperren, die du am College gehabt hättest.."

Wieder wandert seine Hand in seinen Nacken, während er den Blick zur Seite wendet. Du kannst kleine Tränen in seinen Augenwinkeln erkennen. "Bitte gib mir noch eine Chance, ich werde sie nicht vermassen. Wirklich nicht. (V/N), ich liebe dich immer noch und will dich unter allen Umständen wiederhaben"

Seine dunklen Augen sehen erneut in deine, während er langsam und fast schon ängstlich nach deinen Händen greift. "Bitte.." Seine Worte sind die, auf die du so lange gewartet hattest. Er hatte dir den Grund für die Trennung genannt und gesagt, dass er dich immer noch will.

"Du bist so gemein, Keishin.. So gemein" Langsam trittst du an ihn heran und während er dich noch abwartend und entschuldigend ansieht, stellst du dich leicht auf die Zehenspitzen, um deine Lippen auf seine zu legen.

Überrascht versteift er sich, erwidert den Kuss aber schnell und schlingt einen Arm um deine Hüfte, um dich näher an ihn heran zu bringen und legt die andere Hand besitzergreifend in deinen Nacken.

Der Kuss löst Gänsehaut an deinem ganzen Körper aus, deine Lippen prickeln und du spürst die Schmetterlinge, die die vergangenen Jahre geschlummert haben, erneut in deinem Bauch flattern.

Atemlos löst ihr den Kuss, doch du schmiegst dich bloß an seine flache Brust und reibst deine Nase sanft an seiner. "Sag es mir, (V/N).. Sag die drei Worte, auf die ich so lange warte.." Ein kleines Lächeln spielt auf deinen Lippen, während du zart flüsterst. "Ich liebe dich, Keishin.."

Glücklich drückt er dich an sich. "Danke.. Ich werde es nicht vermasseln" Kichernd legst du die Arme um ihn. "Das hoffe ich doch" Mit einem Lächeln löst Keishin sich von dir. "Bleib heute dir bei mir.."

Mit einem kleinen Nicken löst du dich von ihm und folgst ihm, nachdem er den Laden geschlossen hat, mit dem Bier nach oben.

*Am nächsten Morgen*

Eine sanfte Windbrise streichelt deine nackten Schultern und mit einem leisen Gähnen, wirst du wach. "Mh..." Langsam richtest du dich auf, die Decke vor deine Brust haltend. Deine müden Augen erblicken Keishin, nur mit einer Jogginghose bekleidet, am Fenster sitzen.

Die Zigarette zwischen seinen Lippen glüht auf und kurz danach entflicht der graue Rauch aus seinem Mund. "Worüber denkst du nach ?" Deine verschlafene Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken und mit einem Lächeln sieht er zu dir.

"Über uns" Stutzend, kräuselst du die Lippen. "Über uns ?" Er nickt und nimmt einen erneuten Zug, den er aus dem Fenster entlässt. "Ja. Weißt du, ich bin wirklich glücklich, dass ich dich wieder habe, aber ich hätte das alles und vor allem deine Tränen verhindern können. Hätte ich nur nicht die Dummheit gemacht"

Er seufzt und sieht niedergeschlagen aus. Langsam krabelst du aus dem am Boden liegenden Bett, zwischen seine Beine. "Aber Keishin. Es ist doch jetzt alles gut. Also hör auf über das vergangene nachzudenken. Denk an das, was jetzt kommt. All die Momente, die wir nun zusammen haben werden"

Keishin's Gesicht nimmt einen sanften Ausdruck an, während seine freie Hand über deine Wange streichelt. "Du hast Recht. Tut mir leid, dass ich die Stimmmung runterziehe" Kichernd schüttelst du den Kopf. "Alles gut"

Deine zierliche Hand greift nach seiner halb fertigen Zigarette und drückt sie in dem kleinen Aschenbecher auf dem Fensterrahmen aus. "Aber ich wäre noch glücklicher, würdest du weniger rauchen"

Der Blonde lacht und zieht dich näher an ihn. "Für dich lässt sich das bestimmt einrichten" Für einen Moment betrachtet er dich bloß, deinen nackten Körper, eingewickelt in seine Decke, bis sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen bildet.

"Gott, du bist so wunderschön und nun endlich, gehörst du wieder mir" Lachend küsst du ihn und lehnst dich an seine Brust. "Nur dir, Keishin. Dir allein" Glücklich legt er den Kopf auf deinem ab.

"Aber sag mal" "Was denn ?" Mit einem skeptischen Schmunzeln siehst du zu ihn auf und zupfst an seinen blonden Haaren. "Hast du das gemacht um cool zu sein, oder um jünger zu wirken ?" Seine Wangen werden rot, während er dich mit großen Augen ansieht.

"W-Weder noch! Gefällt es dir nicht ? Ich kann sie auch wieder abschneiden" Kichernd schüttelst du den Kopf. "Nein, nein. Das steht dir, alles gut. Behalte sie so"
Zufrieden küsst du seine Brust und siehst nach draußen auf die aufgehende Sonne.

Endlich seid ihr wieder vereint und die Wunde in deiner Brust kann verheilen.

Ok, der ist ausnahmsweise mal etwas länger geworden. Aber ich fand die Idee so schön, dass ich sie ausführlich aufschreiben wollte! 

Wie fandet ihr den OS ?