103) Yata Misaki / K Project
|Überarbeitet am 21/08/2017|
"Oi, was tust du da ?" Erschrocken siehst du dich um, als du die laute Stimme wahrnimmst. Vor dir steht ein Junge, ungefähr in deinem Alter, mit großen Kopfhörern, einer Mütze und einem Skateboard unter dem Arm.
"Das geht dich einen Scheißdreck an!" Fauchst du zurück, steckst das Brot in deine Tasche und rennst aus dem Laden. Das letzte was du nun braucht, ist jemand, der dich beim Diebstahl erwischt. Erst recht nicht einer, der selbst aussieht, als wäre er nicht gerade ein Unschuldslamm.
Hinter dir hörst du noch seine Rufe, du solltest doch stehen bleiben, doch du streckst ihm bloß die Zunge raus und rennst in eine der vielen Gassen. Hier kennst du dich bestens aus, niemand würde dich hier finden.
Zumindest dachtest du das, bis du hinter dir das Geräusch von Skaterollen auf dem holprigen Boden wahrnimmst. "Stehen bleiben, habe ich gesagt !" "Fuck..!" Du wirfst einen Blick über deine Schulter und siehst, wie er im schnellen Tempo auf dich zukommt.
"So leicht kriegt der mich nicht" Schnell schlüpfst du in ein Loch in der rissigen Mauer und von da rennst du einen kleinen Tunnel hinunter. Das Skateboard rauscht vorbei, und kurz danach hörst du sein Fluchen. Du musst ein Kichern unterdrücken, damit er dich nicht hört. "So ein Idiot.."
Nachdem du einige Minuten zur Sicherheit gewartet hattest, stehst du auf und läufst gebückt durch den kleinen Gang, um an der anderen Seite des Gebäudes wieder rauszukommen. "Keine Ahnung, was der wollte, aber ich sehe ihn bestimmt nicht wieder~" Freudig betrachtest du dein frisch ergattertes Stück Brot und läufst zurück in deine kleine Wohnung.
Naja, Wohnung kann man es nicht wirklich nennen. Es sind kahle, kalte Räume, in einem alten, einsturzgefährdeten Gebäude. Dadurch das du deine Eltern schon als Kind verloren, und somit keine soziale Stütze mehr hattest, musstest du dich selbstständig machen.
Jedoch nicht dieses selbstständig, wo man selber arbeiten geht, in der Schule ordentlich lernt und sich somit ein richtiges Leben aufbaut.
Du hattest den Absprung nicht geschafft, warst in deiner Trauer versunken und bist irgendwann nicht mehr zur Schule gegangen.
Zu deinen Verwanden konntest du nicht gehen, keiner wollte dich und somit wurdest du irgendwann aus deinem Elternhaus gescheucht, du konntest es nicht halten und es musste zwangsversteigert werden. Man wollte dich ins Heim stecken, doch das hattest du nicht gewollt und warst abgehauen.
Und nun sitzt du hier mit deinen 18 Jahren (ich muss einige von euch älter machen, so passt es besser zum One Shot), hast keine Zukunft, ja, nicht mal eine richtige Vergangenheit und musst dich mit stehlen durchboxen.
Ab und zu wünscht du dir schon, ein richtiges Leben zu haben. Mit einer glücklichen Familie, die sich um einen sorgt. Freunden, mit denen man Spaß haben kann. Und einem warmen zuhause, wo man sich sicher und unbeschwert fühlt.
Doch all dies hast du nicht, und somit musst du dich weiterhin durchbeißen.
Hättest du jedoch gewusst, was am nächsten Tag passiert wäre, wärst du erst gar nicht aus deinem Unterschlupf gekommen.
~
Mit einer heftigen Wucht wirst du gegen die Wand hinter dir geschleudert, so das dir für einen Moment die Luft weg bleibt und schwarze Pünktchen in deinem Blickfeld tanzen. "Wa-Was wollt ihr.. von m-mir ?" Für diese Frage kassierst du direkt einen Schlag in den Bauch.
"Stell dich nicht dumm, du Rotzgöre ! Du hast uns letzte Woche überfallen und die teure Uhr vom Boss gestohlen! Rück sie raus, oder du schlägst erst im Krankenhaus wieder die Augen auf" Höhnisch lachst du auf und siehst die Schlägertypen vor dir finster an.
Sie wirken wie Schränke auf zwei Beinen und mit Muskeln, so breit sind die drei gebaut. "Ich hab sie nicht" "Was ?" Der Typ brüllt so laut, dass dir seine Spucke ins Gesicht klatscht und du angewidert das Gesicht verziehst. "Rotz mich nicht so an. Ich sagte, ich. Habe. Sie. Nicht" Der nächste Schlag trifft seitlich deinen Kiefer und du spürst einen dröhnenden Schmerz, der sich durch deinen Kopf bahnt.
Keuchend reißt du die Augen auf, um nicht ohnmächtig zu werden. "Ich meinte das ernst. Wo ist die Uhr ?" "Ich habe sie verkauft, ihr Idioten. Was soll ich denn mit so was teurem ? Da würde doch jeder sofort wissen, dass ich sie gestohlen habe"
Du hättest vielleicht nicht so hochnäsig klingen sollen, denn nun beginnen sie zu dritt auf dich einzuprügeln. Ihr Boss scheint wohl ziemlich an dieser bescheuerten Uhr zu hängen.
"Lasst sie in Ruhe !" Gerade als du gegen die Wand sackst, hörst du diese Stimme. Woher kennst du sie ? Du hattest sie auf jeden Fall, schon einmal gehört.
"Huh ? Verpiss dich, Bürschchen, dass ist nichts, was dich interessieren sollte" Die Kerle lachen laut auf, sie scheinen offensichtlich Spaß daran zu haben, Teenager Mädchen zu vermöbeln. "Das interessiert mich sehr wohl, und jetzt haut ab"
Dein Gesicht schmerzt, genauso wie dein Brustkorb und deine Beine. Du zitterst am ganzen Körper und kannst kaum noch gerade stehen, nur die Wand stützt dich noch. Schwer atmend, siehst du zwischen den Männern her und noch bevor du ihn siehst, hörst du das Geräusch von einem Skateboard.
Was will der Typ denn jetzt hier ?
"Du willst wohl auch was auf's Maul, hm ? Kein Problem, wir verpassen dir gerne eine Abreibung" Mit den Knöcheln knackend, gehen die Männer auf ihn zu. Doch er grinst bloß und schwingt den Baseballschläger in seiner rechten Hand.
"Ihr wollt mir ernsthaft eine Abreibung verpassen ? Pah, dass ich nicht lache!" Mit einer geschickten Bewegung hat er den Schläger in die linke Hand geworfen, schwingt ihn herum und packt ihn schlussendlich mit beiden Händen, um ihn dem ersten über den Schädel zu ziehen.
Dieser geht mit einem erschrockenen Schrei zu Boden und noch während du geschockt auf den Typen achtest, hat der Junge die anderen beiden ebenfalls ausgeknockt. "Was für Waschlappen. Ich bin nicht mal ein bisschen außer Atem"
Scheinbar zufrieden mit sich selbst, steckt er den Schläger weg und siehst grinsend auf die am Boden liegenden Typen. "Und jetzt zu dir. Du kommst mit mir" Er stellt sich vor dich und hält dir die Hand hin, die du bloß wegschlägst.
"I-Ich brauche.. deine Hilfe.. nicht.." Skeptisch zieht er eine Augenbraue hoch. "Meinst du ? Für mich siehst du aber deutlich nach jemandem aus, der Hilfe benötigt. Also zier dich nicht so, und lass dich von mir mitnehmen"
Du schüttelst den Kopf und keuchst immer mehr. Der Schmerz raubt dir die Luft und die Kraft und innerhalb weniger Sekunden, wird dir Schwarz vor Augen und du fällst nach vorn, in die Arme des unbekannten Jungen.
~
Du spürst, wie du auf etwas weichem liegst. Was ist das ? Etwa ein Bett !? Der Geruch von Tee steigt dir in die Nase und du vernimmst leise Stimmen. "Man, wann wacht sie denn endlich auf ? Nicht, dass sie ernsthaft verletzt ist.." Es ist eine männliche Stimme, sie klingt besorgt.
Doch um wen sorgt er sich ?
"Sie wird schon wieder aufwachen, keine Sorge Yata-chan" Noch eine männliche Stimme, doch diese klingt viel feiner, femininer. "Uh.." Langsam öffnest du die Augen und siehst an eine etwas dunklere Zimmerdecke. "Ah! Sie ist wach"
Müde blickst du zu deiner rechten Seite. Da ist der Junge mit dem Skateboard, er sieht dich lächelnd an. Es wirkt wie ein erleichtertes Lächeln. "Endlich bist du wieder wach, ich hatte schon Sorge, dass du dir irgendwelche inneren Verletzungen zugezogen hast"
Was ? Wieso bist du hier !? "I-Ich gehe.." Mit den Händen versuchst du dich hoch zu stützen, doch deine Arme sind wie Wackelpudding und knicken weg. Keuchend landest du in den Kissen und kneifst die Augen zusammen, durch den Schmerz der durch deinen Körper zuckt.
"Bist du verrückt ? Du musst dich ausruhen und dich schonen! Dein ganzer Körper ist von Hämatomen übersäht und wer weiß, was dir passiert, wenn die Typen dich wieder finden ?" Der Junge mit den roten Haaren sieht dich eindringlich an.
"D-Das kann euch.. doch egal sein.." Er schüttelt den Kopf und da spürst du plötzlich eine zierliche Hand auf deiner linken. Der andere Mann sieht dich lächelnd an, es beruhigt dich irgendwie. "Höre bitte auf ihn. Yata-chan hat dich gerettet und möchte nur sicher gehen, dass es dir wieder gut geht. Mit deinen Verletzungen kannst du nicht alleine raus, dass wäre zu gefährlich"
Du blickt ihm in die braunen Augen und überlegst einen Moment. Wahrscheinlich wäre es doch besser, erst einmal hier zu bleiben. Immerhin scheinst du hier sicher zu sein und dieses warme Bett solltest du dir ebenfalls nicht entgehen lassen.
"O-Ok.. Aber nur solange, bis es mir wieder gut geht.." Du siehst auf die rote Decke und spielst etwas mit dem Saum. "Geht doch. Dann ruh dich noch etwas aus, ich mache dir etwas zu Essen" Der Mann mit der beruhigenden Ausstrahlung steht auf und läuft zur Tür. "Ah! Fast vergessen" Grinsend dreht er sich um und verbeugt dich leicht.
"Ich heiße Totsuka Tatara, du kannst mich aber ruhig Tatara nennen~" Mit diesen Worten verlässt er den Raum und dein Blick schweift zu Yata ab. "Wieso hast du mir geholfen ?" Überrascht sieht er dich an.
"Wie wäre es mal mit einem danke ? Ohne mich wärst du wahrscheinlich tot !" Aufgebracht zieht er die Augenbrauen zusammen, was dich dazu bringt zu seufzen. "Ich danke dir ja, aber ich frage mich, wieso du mir geholfen hast. Ich meine du kennst mich nicht und hast mich gestern erst beim stehlen erwischt.."
"Stimmt schon. Aber ich mag das nicht" "Was ?" Er seufzt und kratzt sich im Nacken, während er weg sieht. "Du bist ein junges Mädchen und wirst von drei Männern zusammen geschlagen. Da kann ich einfach nicht, tatenlos zusehen.." Du siehst wie ein wenig rot auf seinen Wangen erscheint und du musst sagen, es sieht schon ziemlich niedlich aus.
Seufzend siehst du durch den Raum. "Du hast Recht. Tut mir leid, dass ich so unhöflich war. Immerhin hast du mir das Leben gerettet" Überrascht sieht er zu dir und beginnt dann leicht zu lächeln. "Kein Ding. Ich heiße übrigens Yata Misaki" Grinsend hebst du eine Braue. "Misaki-kun, eh ?"
Auf deine Worte hin werden seine Wangen knallrot und mit einem Satz schlägt er die Hände auf das Bett neben dich. "N-Nenn mich nicht so!" Du musst leicht lachen, auch wenn dein Kiefer dabei ziemlich schmerzt. "Wieso denn nicht ?" "D-Das ist peinlich.." Langsam lehnt er sich wieder zurück, weshalb du bloß kicherst. "Also ich finds süß"
Er will widersprechen, bekommt jedoch kein Wort heraus. "Tut mir leid, aber du wirst so rot, dass ist niedlich" "Niedlich ?" Schmunzelnd nickst du. Du fühlst dich wohl bei ihm, er scheint wirklich nett zu sein.
"Ich heiße (V/N)" Verdutzt, blinzelt Yata, bis er verstanden hat, was du ihm gerade gesagt hast. "A-Achso. (V/N), also" Er nickt leicht, so als würde er sich den Namen einprägen. "Gut, ich denke, den kann ich mir leicht merken" Du nickst glücklich und schneller als du gucken kannst, habt ihr euch in eine interessante Unterhaltung verflochten.
Er erzählt dir alles über HOMRA, die Könige und auch über sich. Er ist ein sehr lustiger und aufgeschlossener Kerl. Doch gleichzeitig ist er sehr loyal und würde seine Kameraden, mit seinem Leben verteidigen.
Erst als ein Klopfen an der Tür ertönte, unterbrecht ihr eure Unterhaltung. "Herein" Die Tür öffnet sich und Tatara kommt mit einem Tablett herein, hinter ihm ein großer Mann, mit roten Haaren. Das muss wohl Mikoto Suoh sein.
"Ich habe dir eine Suppe gekochte und einen Tee. Ich hoffe es schmeckt dir" Mit diesem süßen Lächeln, stellt er alles auf den Tisch neben mich. "Ehm, danke Tatara" Dieser nickt bloß und geht einen Schritt zur Seite, als der große Mann näher zu dir ans Bett herantritt.
Nervös siehst du zu ihm hoch und zuckst leicht erschrocken zusammen, als seine Finger dein Kinn umfassen, um deinen Kopf etwas anzuheben und ihn leicht zu sich zu drehen. "Hübsches Veilchen hast du da" Seine Hand entfernt sich von deinem Gesicht und verschwindet in seiner Jackentasche.
"M-Mikoto, was möchtest du hier ?" Yata ist aufgestanden und um das Bett herum, zu dem roten König gelaufen. Dieser blickt ruhig zu Yata runter. "Yata. Was meinst du, sollen wir mit ihr machen ?" Er nickt in deine Richtung und verdutzt siehst du zu den beiden.
"Eh ? W-Wie meinst d-" "Soll sie hier bleiben ? Meinst du, sie könnte uns helfen ? Wie ich gehört habe, ist sie eine Diebin, ohne zuhause" Du beißt dir auf die Lippe. Mikoto möchte dich scheinbar nicht hier haben.
"I-Ich weiß nicht.. Sie ist schon ziemlich geschickt, dass könnte uns ganz bestimmt helfen. Aber ob sie das will, ist die bessere Frage" Unsicher sieht Yata zu dir, doch du blickst nur verwirrt zurück. "W-Wie meint ihr das ? Hier bleiben ? Geschickt und helfen !?"
Mikoto wendet sich dir zu, doch bevor er etwas sagen kann, siehst du wie ein kleines Mädchen hinter ihm hervor tritt. Sie hat ein weites, wunderschönes Kleid in rot und schwarz an und ihre großen Augen gleichen glänzenden Murmeln.
Sie wirkt wie eine Puppe, so zierlich und fein. "Mikoto möchte, dass du bei uns bleibst. Du könntest uns eine Hilfe sein und wie es scheint, mag Yata-chan dich.. Deshalb fragen wir dich nun, ob du ein Mitglied von HOMRA werden möchtest"
Ihre leise Stimme verzaubert dich, so das du ihr aufmerksam zuhörst. "E-Ein Mitglied von HOMRA ? A-Aber ihr kennt mich doch gar nicht. Ich.. Ich bin eine Diebin, wäre das nicht schlecht ?"
Yata schüttelt den Kopf und setzt sich neben dich auf's Bett. "Nein. Also, doch schon. Aber durch deine Vergangenheit hast du viele Talente und solche Leute wie dich, können wir immer gut gebrauchen. Du würdest nicht nur ein Mitglied von HOMRA, sondern auch ein Teil unserer kleinen Familie werden.." Hoffnungsvoll sieht Yata dir in die Augen, doch deine Gedanken kreisen nur um dieses eine Wort.
"F-Familie ?" Dein Gegenüber nickt und nimmt lächelnd deine Hände. "Ja, genau. Du wärst nicht mehr allein, hättest einen sicheren Platz zum schlafen und müsstest nicht mehr stehlen. Wäre da nicht super ?"
Du merkst wie sich kleine Tränen in deine Augen kämpfen. Es wäre deine Chance, einen Anschluss zu finden. Einen Anschluss, den du vor so langer Zeit verloren hattest.
Ohne groß an deine Verletzungen zu denken, stürzt du auf Yata und schlingst deine Arme um seinen Hals. "Ja. Bitte, bitte lasst mich ein Teil dieser Familie werden.. bitte" Du schluchzt laut und spürst seine warmen Arme, die dich halten und dir sanft über den Rücken streichen. "Das freut mich, (V/N).."
"Willkommen bei HOMRA, (V/N)" Mikoto lächelt leicht, als du zu ihm siehst und dir über die Augen wischt. Nickend lächelst du breit. "Vielen Dank! Ich werde euch nicht enttäuschen und helfen, wo immer ich kann!"
Seit diesem Tag bist du ein Teil von HOMRA und glücklicher als je zuvor. Yata hatte dir ein neues Leben geschenkt und dich somit überglücklich gemacht. Das du jemals so viele Freunde und eine richtige Familie haben würdest, hättest du einfach nie geglaubt, nach allem, was dir passiert ist.
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