19. Vollmond
19. Vollmond
Sie waren schon eine komische Truppe, so wie sich mehr schlecht als recht durch den Tunnel fortbewegten. Remus und Ron kamen nur langsam voran wegen Pettigrew und Rons kaputten Bein, Snape knallte alle paar Meter gegen die Decke, wobei Sirius auch nichts dagegen tat. Emily und Harry liefen hinter Sirius her.
„Ihr wisst was das bedeutet?“, fragte Sirius Emily und Harry. „Dass wir Pettigrew ausliefern?“
„Du bist frei“, erwiderte Harry.
„Ja, das auch – ich weiß nicht ob es dir jemand erzählt hat – ich bin dein Pate.“
„Ja, ich wusste davon.“
„Nun… eure Eltern haben mich zu euren Vormund gemacht“, sagte Sirius zögerlich. „Falls ihnen etwas passieren würde… Ich versteh natürlich wenn du bei deiner Tante und deinem Onkel bleiben möchtest… Emily habe ich schon gefragt… denke einfach darüber nach… Wenn mein Name geklärt ist … wenn du ein anderes Zuhause möchtest…“
„Was- mit dir leben?“, sagte Harry ungläubig. Emily sah zu ihrem Bruder und wusste, dass er die gleiche Hoffnung wie sie damals fühlte als Sirius sie gefragt hatte. „Die Dursleys verlassen?“
„Natürlich, ich dachte du willst nicht“, antwortete Sirius schnell. „Ich verstehe. Ich dachte nur-
„Bist du verrückt?“, sagte Harry mit krächzender Stimme. Emily konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen als sie Harry hörte. „Natürlich will ich die Dursleys verlassen! Hast du ein Haus? Wann kann ich einziehen? Oh, Emily du kommst doch auch mit, oder?“
Emily grinste. „Bist du verrückt? Natürlich komme ich mit! Meinst du ich tausche ein Leben mit meinem Bruder und meinen Paten gegen die Dursleys?“
Sirius drehte sich zu ihnen um, während Snape mal wieder gegen die Decke krachte, aber es kümmerte keinen. „Du – ihr wollt es? Ihr meint es?“
„Ja, ich meine es“, sagte Harry ehrlich.
Auf Sirius eingefallenem Gesicht erschien ein wahres Lächeln, eins dass auch Emily nur selten an ihm gesehen hatte und dass ihn gleich viel jünger erscheinen ließ. Sie sprachen nicht weiter bis sie das Ende des Tunnels erreichten, Krummschwanz presste den Knoten an der Wurzel, damit die Peitschende Weide still hielt und sie sicher hinaus kamen. Es dauerte nicht lange bis alle draußen waren.
Nacht war über die Ländereien gefallen, das einzige Licht, das noch schien, war das aus den Fenstern im Schloss. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Schloss. In dem schwachen Licht, erhaschte Emily einen kurzen Blick auf Harry. Ein schmales Lächeln war immer noch auf seinen Lippen zu sehen und er schien mit den Gedanken ganz wo anders zu sein.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?“, fragte Emily leise.
Harry zuckte zusammen. „Ich kann es noch nicht wirklich glauben, dass wir im Sommer schon nicht mehr bei den Dursleys leben werden.“
„Es geht mir genauso.“ Emily lächelte versonnen. „Stell dir nur vor wie toll es wird. Meinst du die anderen können uns dann auch mal besuchen?“
„Bestimmt.“ Jetzt lächelte Harry ebenfalls.
Emily wollte ihm antworten, doch mit einem Mal bewegten sich die Wolken und gaben den Blick auf den Mond frei. Sofort waren sie alle in das silbrige Licht getaucht. Emily sah automatisch nach oben und schrak zusammen. Es war Vollmond. Und Remus hatte den Trank nicht genommen.
Auch die anderen stoppten mitten in der Bewegung und rannten ineinander. Sirius streckte seine Arme aus um die drei Kinder hinter ihm zu schützen. Emily duckte sich unter seinen Arm weg und näherte sich Remus.
„Oh, er hat seinen Trank nicht genommen“, keuchte Hermine. „Er ist nicht sicher!“
„Lauft“, wisperte Sirius. „Lauft! Jetzt!“
Aber keiner der drei bewegte sich. Ron war immer noch an Pettigrew und Remus gebunden, doch Sirius riss Ron von dem Werwolf weg. „Überlasst ihn mir, lauft!“
Remus gab ein lautes Knurren von sich. Es klang schmerzerfüllt und in seinen Augen konnte Emily erkennen wie sehr er sich gegen die Verwandlung wehrte. Doch das Mondlicht war zu stark und Remus sanfte braune Augen wechselten zu einem tiefdunklen Schwarz in dem man die Pupillen nicht mehr erkennen konnte. Leise hörte man das Knacken der Knochen als sie brachen um sich gewaltsam neuzuformen. Remus bäumte sich auf und ein weiteres unmenschliches Heulen entfuhr ihm.
Seine Kleidung platzte auf als der Wolf sich seinen Weg durch Remus Körper zwang. Aus seiner Haut brach dunkles Fell hervor und überzog die schon lange nicht mehr menschliche Gestalt. Sein Körper hatte sich nun so weit neu geformt, dass aus Remus Händen Krallen geworden war und sein Kopf verlängerte sich gerade zu einer Schnauze.
Remus fiel nach vorne auf seine vier Beine und stand für einen kurzen Moment schwankend da. Seine Ohren waren gespitzt und er witterte in der Luft während er im silbernen Mondlicht badete als ob es ihm gut tuen würde. Emily wollte nichts mehr als auf ihn zugehen und ihm die Schmerzen nehmen. Doch sie zwang sich daran zu erinnern, dass für diese Nacht dies nicht Remus war, eine Erkenntnis, die ihr beinahe körperlich wehtat.
Emily verwandelte sich ebenfalls und fauchte den Werwolf an. Sie wollte Remus nicht weh tun, würde es aber wenn er einen der anderen angriff. Der Werwolf schnappte nach ihr und ein paar Momente später tauchte Sirius in seiner Animagusgestalt neben ihr auf. Der Hund war fast genauso groß wie die Löwin, aber er ähnelte auch mehr einem Bären als einem Hund.
Der Werwolf riss sich von den Handschellen los, während Tatze sich an seinem Nacken festbiss und ihn von den anderen fortzog. Emily folgte den beiden und kam Sirius zu Hilfe als der Werwolf drohte sich zu befreien. Mit ihrem massigen Körper und ihren Tatzen drückte sie den Werwolf zu Boden, während Tatze sich immer noch an dem Nacken festbiss. Der Werwolf knurrte feindselig und versuchte wieder freizukommen.
Am Ende war der Werwolf viel zu stark und er warf erst Emily von sich hinunter und dann musste auch Tatze aufgeben. Kaum, dass er frei war, floh er in Richtung des Verbotenen Waldes. Die Flanken der Löwin hoben und senkten sich rapide, als sie versuchte wieder Luft zu bekommen. Sie wandte den Kopf und sah, dass sich mehrere blutige Wunden über ihre Seiten zogen, dort wo die Krallen des Werwolfs sie getroffen hatten. Tatze sah auch nicht besser aus. Um seine Schnauze herum, erkannte Emily dunkles Blut.
„Sirius, er ist weg“, schrie Harry und Emily wirbelte herum. Sie hatte gar nicht mitbekommen was hinter ihr passiert war. „Pettigrew hat sich verwandelt.“
Nein, nein, nein. Bitte, alles nur das nicht, dachte Emily verzweifelt. Sie brauchten Pettigrew doch noch. Sie waren so kurz davor gewesen. Es hätte alles so gut werden können. Aber es war klar gewesen, dass der Verräter die erste Chance zur Flucht nutzen würde. Sie sah wie Sirius sich wieder aufrappelte und in Richtung des Waldes davon rannte. Emily dachte nicht lange nach und folgte Sirius.
Sirius verschwand schneller in der Dunkelheit als sie gedacht hatte und sie beeilte sie sich um ihn einzuholen. Gleichzeitig hielt sie aber auch Ohren und Augen offen um irgendwo eine Spur von Pettigrew zu finden. Zwischendurch hörte sie in der Ferne das Geheul des Werwolfs.
Es war immer noch irritierend so gut in der Dunkelheit sehen zu können und die ganzen Gerüche und Geräusche die Emily plötzlich hörte verwirrten sie. Anstrengt spitzte sie ihre Ohren um auch nur das kleinste Geräusch, das Pettigrew verursachte, zu finden. Doch alle anderen Geräusche des Waldes zu laut.
Sie hörte das Rauschen der Blätter in dem schwachen Wind, das Trappeln von Hufen irgendwo tiefer im Wald, das Heulen eines kleinen Tieres und die Schreie des Werwolfs. In der Luft lag der faulige Geruch von modrigen Laub, ein Hauch von kupfrigem Blut, von dem Emily nicht zuordnen konnte von wem es stammte und der Geruch von Kiefernadeln. Aber nichts von einer Ratte. Abrupt kam Emily zu einem Halt, als sie realisierte, dass sie keine Ahnung mehr hatte wo sie war. Alles sah gleich aus. Sirius Spur hatte sie schon längst verloren.
In der Ferne ertönte das schmerzerfüllte Wimmern eines Hundes. Es musste Sirius sein, denn Moony hörte sich anders an. Emily warf einen Blick in die Dunkelheit, sie würde die Ratte nicht mehr finden, so sehr sie es auch hasste sich das eingestehen zu müssen. Sirius brauchte ihre Hilfe, wer weiß was mit ihm geschehen war. Emily drehte um und folgte dem Wimmern.
Als sie näher kam, hörte sie auch das immer lauter werdende Trampeln und Rascheln als jemand durch den Wald rannte. Die Luft wurde kälter und kälter bis Emily ihren eigenen Atem sah. Blätter fielen gefroren zu Boden und wurden von ihren Tatzen zerdrückt. Ihr war so kalt, doch sie zwang sich vorwärts.
Die Löwin brach zwischen zwei Bäumen am Rande eines kleinen Sees hervor und ein Mädchen schrie schrill auf. Es war Hermine.
„Hermine! Denk an etwas Glückliches!“, schrie Harry und da sah Emily sie auch. Dementoren. So viele, dass sie einen großen Kreis um sie bildeten. Emily erkannte, dass Sirius auch hier war. Sirius kniete zusammen gekrümmt auf dem Boden, den Kopf in seinen Händen vergraben.
Emily verwandelte sich zurück und sofort begann sie zu zittern. Die Kälte war so viel schlimmer als Mensch, so viel betäubender. In ihrem Kopf hörte sie das schwache Schreien ihrer Mutter als die Dementoren sich auch ihr näherten.
„Expecto Patronum“, hörte sie Harry schreien. Ein schwacher silberner Rauch stieg aus der Spitze seines Zauberstabes hervor, doch das reichte nicht.
Emily schloss ihre Augen und hob ihren Zauberstab. Sie zwang sich an etwas Glückliches zu denken. Ich habe einen Bruder. Harry ist mein Bruder. Ich habe eine Familie. Sirius. Remus. Harry. Bilder wirbelten durch ihren Kopf, doch sie spürte immer noch die Kälte. „Expecto Patronum“, rief sie so laut sie konnte. Doch auch aus ihrem Zauberstab entsprang kein Patronus.
„Expecto Patronum!“ Emily versuchte es noch mal. Neben ihr fiel Hermine zu Boden. Emily fühlte wie sie schwächer wurde und ihre Sicht verschwamm. Das Schreien in ihrem Kopf war ohrenbetäubend und verdrängte alle glücklichen Gedanken. Ihre Knie gaben nach und sie sank in das nasse Gras. „Expecto Patronum.“ Ihre Stimme war nur noch ein Wispern.
Sie hatte keine Ahnung mehr was mit Harry passierte, dabei war er nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Einer der Dementoren schwebte näher zu Emily und blieb direkt vor ihr stehen. Eine tote, schleimige Hand erschien in ihrem verschwommenen Blickfeld und schob die Kapuze zur Seite.
Emily hatte nicht mehr die Kraft den Blick abzuwenden und so sah wie der Kopf des Dementors erschien. Der Dementor hatte keine Augen, sondern nur graue Haut, die sich über leere Höhlen spannte. Anstelle eines Mundes hatten sie nur ein formloses Loch, durch dass sie pfeifend atmeten.
Das letzte bisschen silberner Rauch erlosch und das einzige Licht was ihnen noch blieb war dass des Mondes. Starke Hände klammerten sich um Emilys Nacken, so dass sie gezwungen war nach oben zu schauen. Sie wollte sich zusammen krümmen und ihre Ohren zuhalten, damit sie die Schreie ihrer Mutter nicht mehr hören musste. Schreckliche Bilder stiegen wieder in ihrem Kopf auf, so zahlreich, dass sie drohte darin zu ertrinken.
Mit einem Mal erschien ein silbriges Licht hinter ihnen, stärker als das Mondlicht, stärker als jeder Versuch von ihnen einen Patronus herauf zu beschwören. Das Licht kam immer näher und umkreiste die vier. Es betäubte das Schreien und die Bilder schienen zu verblassen. Sie hörte nicht mehr den pfeifenden Atem des Dementors. Die Hände ließen sie los und sie sank erleichtert zusammen. Ein winziger Hauch von Wärme schien zurückzukehren.
Angestrengt riss Emily ihre Augen wieder auf und versuchte die Quelle des Lichts zu erkennen. Es schien aus zwei einzelnen Gestalten zu bestehen und dahinter waren zwei bekannte Menschen. Es konnte nicht sein. Aber ihre Kraft reichte nicht mehr aus um es zu verstehen und so sank sie in die Ohnmacht.
***
„Black hat sie verzaubert, ich habe es sofort gesehen. Ein Confunduszauber, wenn man sich ihr Verhalten betrachtet. Sie dachten es gibt eine Möglichkeit, dass er unschuldig ist. Sie sind nicht verantwortlich für ihr Verhalten. Auf der anderen Seite ist es gerade ihr Einmischen, dass Black es ermöglicht hat zu entkommen, sie dachten sie könnten Black alleine fangen.“
Snapes Stimme war das Erste was Emily hörte als sie im Krankenflügel wieder aufwachte. Sie schien von weit weg zu kommen und ihr Körper fühlte sich schwer an. Sie hörte wie Snape sich über ihren Bruder beschwerte und erkannte dann auch die zweite Stimme. Es war der Minister für Zaubererei persönlich, der nach Hogwarts gekommen war.
Snape erzählte wie er Harry, Hermine, Sirius und Emily am Seeufer gefunden hatte und zum Schloss gebracht hatte. Die Dementoren waren zu diesem Zeitpunkt schon längst geflohen. Sirius! Emily riss ihre Augen auf und versuchte sich aufzusetzen, doch ihr war immer noch schwindlig und sie fiel wieder zurück auf das Bett.
„Miss Evans“, kam Madam Pomfreys strenge Stimme. Sie trug einen Klotz Schokolade vor sich her. „Was machen Sie da? Sie sollen liegen bleiben.“
Seufzend blieb Emily liegen und sah sich stattdessen vorsichtig um. In den Betten neben ihr lagen Harry und Hermine, die bereits wach waren und Ron war auch schon hier.
„Wie geht’s Ron?“, fragten die drei.
„Er wird leben“, erwiderte die Krankenschwester. „Und ihr drei bleibt hier bis ich zufrieden mit euren – Potter, was denken Sie gerade?“
Harry stand nämlich gerade auf und setzte seine Brille auf. Er nahm sich seinen Zauberstab. „Ich muss den Schulleiter sehen.“
„Potter, es ist alles in Ordnung“, sagte Madam Pomfrey beruhigend. „Sie haben Black. Er ist oben eingesperrt. Die Dementoren werden den Kuss bald geben.“
„WAS?“ Alle drei sprangen auf. Sie hatten so laut geschrien, dass Fudge und Snape in den Krankenflügel kamen.
Fudge wollte Harry beruhigen, doch Harry wollte nicht hören. „Minister, hören Sie! Sirius Black ist unschuldig! Peter Pettigrew hat seinen eigenen Tod vorgetäuscht!“
„Wir haben ihn heute Nacht gesehen“, fügte Emily hinzu. „Sie können die Dementoren das nicht tun lassen, Sirius ist-"
Fudge schüttelte den Kopf als ob sie bemitleidenswert wären. „Ihr seid sehr verwirrt und habt ganz schön was durchgemacht, legt euch wieder hin, wir haben alles unter Kontrolle.“
„DAS HABEN SIE NICHT!“, brüllte Harry. „SIE HABEN DEN FALSCHEN MANN!“
„Minister, hören Sie bitte“, sagte Hermine. „Ich habe ihn auch gesehen. Es war Rons Ratte, er ist ein Animagus, Pettigrew, meine ich und –"
„Sehen Sie, Minister?“, mischte sich jetzt Snape ein. „Verzaubert, alle vier…. Black hat ganze Arbeit geleistet….“
„Wir sind nicht verzaubert“, rief Emily. „Wollen Sie wirklich zum zweiten Mal den falschen Mann einsperren nur weil Sie zu dämlich sind die Wahrheit zu hören? Sie haben Sirius wirklich schon genug Leid angetan!“
Bevor Fudge auf Emilys Anschuldigung reagieren konnte, kam schon Madam Pomfrey an. „Minister, Professor. Ich muss darauf bestehen, dass Sie gehen. Dass sind meine Patienten und sie sollten nicht erschüttert werden.“
„Ich bin nicht erschüttert, ich versuche nur zu erzählen was passiert ist“, sagte Harry wütend. „Wenn Sie nur zuhören würden-
Madam Pomfrey stellte Harry ruhig in dem sie ihm einfach ein Stück Schokolade in den Mund stopfte. In diesem Moment tauchte Dumbledore auf, sehr zum Ärger der Krankenschwester. Der Schulleiter wollte mit Emily, Hermine und Harry sprechen.
„Sie glauben doch nicht was Black Ihnen erzählt hat?“, verlangte Snape zu wissen.
„Ich muss mit den dreien alleine sprechen“, erwiderte Dumbledore nur.
„Sirius Black hat gezeigt, dass er schon mit sechzehn fähig zum Mord war“, sagte Snape. „Sie haben dass doch nicht vergessen, Schulleiter? Sie haben doch nicht vergessen, dass er einst versucht hat mich zu töten?“
„Mein Gedächtnis ist so gut wie immer“, antwortete Dumbledore leise.
Snape drehte sich um und folgte Fudge aus der Tür. Er sah nicht glücklich aus. Als die Tür endlich schloss, brach es aus den dreien gleichzeitig hinaus. Dumbledore stoppte ihren Redefluss.
„Ihr seid an der Reihe mit dem Zuhören und ich muss euch bitten mich nicht zu unterbrechen, wir haben nur wenig Zeit“, sagte Dumbledore. „Es gibt keinen Beweis für Blacks Geschichte, außer dem Wort von drei dreizehn Jahre alten Zauberern, das niemanden überzeugen wird. Eine ganze Straße voller Augenzeugen schwor, dass sie gesehen haben, dass Black Pettigrew ermordet hat. Selbst ich habe ausgesagt, dass Sirius der Geheimniswahrer der Potters war.“
„Professor Lupin kann Ihnen sagen-", sagte Harry.
„Professor Lupin ist momentan tief im Wald, unfähig irgendwas zu sagen“, widersprach Dumbledore. „Wenn er wieder menschlich ist, ist es zu spät, Sirius wird schlimmer dran sein als tot. Ich mag hinzufügen, dass Werwölfen misstraut wird und dass seine Unterstützung wenig zählen wird, hinzu kommt die Tatsache, dass er und Sirius alte Freunde sind.“
„Aber-"
„Hör mir zu, Harry. Es ist zu spät und Snapes Version der Ereignisse ist überzeugender als eure.“
„Er hasst Sirius“, sagte Hermine verzweifelt. „Alles nur wegen eines dämlichen Tricks den Sirius ihm gespielt hat.“
„Sirius hat sich nicht wie ein unschuldiger Mann verhalten. Die Attacke auf die Fette Dame, das Betreten des Turms mit einem Messer, ohne Pettigrew, tot oder lebendig, haben wir keine Chance Sirius Strafe zu kippen.“
„Aber Sie glauben uns“, fragte Emily leise.
„Ja, das tue ich“, sagte Dumbledore. „Aber ich habe keine Macht um die anderen die Wahrheit sehen zu lassen oder um den Minister überstimmen zu können.“
Wenn selbst Dumbledore, der allmächtige Dumbledore, keine Idee mehr hatte, dann hatten sie wirklich kaum noch eine Chance. „Was wir brauchen ist mehr Zeit“, sagte er rätselhaft und sah zu Hermine.
„Aber“, begann Hermine, doch dann schien sie zu verstehen was er meinte. „OH!“
„Nun passt auf“, sagte Dumbledore. „Sirius ist in Professor Flitwicks Büro im siebten Stock eingesperrt. Dreizehntes Fenster auf der rechten Seite vom Westturm. Wenn alles gut geht, werdet ihr mehr als ein unschuldiges Leben retten können. Aber denkt daran, Sie dürfen nicht gesehen werden. Miss Granger, Sie kennen die Gesetze, Sie wissen was auf dem Spiel steht.“
Emily und Harry hatten beide keine Ahnung was Dumbledore meinte, doch Hermine schien alles genau zu verstehen. Dumbledore drehte sich und ging in Richtung Tür. „Ich werde Sie jetzt einschließen. Es sind noch fünf Minuten bis Mitternacht. Drei Umdrehungen sollten genügen. Viel Glück.“
„Viel Glück“, wiederholte Harry als die Tür schloss. „Was soll das heißen?“
Hermine holte eine dünne Kette unter ihre Robe hervor. „Kommt her ihr beiden, schnell.“
Als Emily näher trat, erkannte sie, dass an der Kette eine kleine Sanduhr hing. Hermine warf die Kette um die Hälse von Emily und Harry.
„Bereit?“, fragte Hermine atemlos.
„Was machen wir?“, fragte Emily neugierig.
Statt einer Antwort drehte Hermine die Sanduhr dreimal um und ihre Umgebung löste sich auf. Um sie herum verschwamm alles bis sie plötzlich in der Eingangshalle standen, die Sonne schien sogar noch. Bevor Emily sich groß umsehen konnte, riss Hermine sie mit sich und zog die Zwillinge in einen Besenschrank und schlug die Tür hinter ihnen zu.
„Was ist passiert?“, fragte Emily.
Hermine nahm ihnen die Kette ab. „Wir sind in der Zeit zurückgereist. Drei Stunden.“
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