Grau und Braun
Dracos P.O.V
Granger hielt mich so fest, dass ich fast glaubte alle Teile meines zerbrochenen Herzen würden wieder zusammengefügt werden.
Immer wieder strich sie mir beruhigend über den Rücken und sagte mir, ich solle mich beruhigen.
Sie drückte so fest, dass ich einen schmerzvollen Schrei kaum unterdrücken konnte.
Mein Rücken tat weh, meine Arme waren nicht der einzige Teil meines Körpers, der mit Narben überseht war.
Nur hatte ich mir diese Wunden nicht selber zugefügt.
Die Gryffindor musste wohl bemerkt haben, dass ich Schmerzen hatte, denn sanft löste sie sich aus der Umarmung und schaute mich an.
Mit ihren Armen drückte sie mich ein bisschen weg von sich, um mich zu betrachten.
Es war das erste mal, dass mir auffiel welche Augenfarbe sie hatte.
Sie waren braun und ich hätte sie langweilig gefunden, wäre da nicht ein Funkeln in ihnen.
Sie strahlte so viel Wärme aus, dass ich fast wieder anfing zu weinen.
Ich hatte tatsächlich vor ihr geweint.
Nach all den Jahren hatte ich tatsächlich zugelassen, dass jemand hinter die Maske blickte.
Es war ein merkwürdiges Gefühl, wenn sich jemand um deine Tränen kümmerte.
Sie starrte mich aus diesen Augen voller Sorge an.
"Hast du Schmerzen?", fragte sie vorsichtig.
Es war, als wüsste sie genau was mit mir los war.
Ich schüttelte den Kopf, auch wenn es nicht stimmte.
Die Wunden an meinem Rücken brannten jeden Tag und wen ich im Bett lag, konnte ich wegen den Schmerzen kaum schlafen.
"Draco..."
Ich zuckte zusammen.
Die Art wie sie meinen Namen sagte...
Es klang fast wie eine Frage, oder so als hätte sie Angst dass ich wieder weinen könnte.
"I-Ich...",stotterte ich.
"Lass mal sehen"
Sanft zog sie mein Tshirt etwas hoch um meinen Rücken betrachten zu können.
Sie zog scharf die Luft ein, sagte aber nichts.
Ich wusste was sie dort sah.
Blaue Flecken und ein oder andere Wunden, die nicht richtig verheilten.
Aber viel schlimmer als der Schmerz an meinem Körper war der Schmerz in meinem Herzen.
Ich wollte nie so sein.
Aber ich wollte meine Eltern glücklich machen.
Ich wollte ihnen beweisen, dass aus mir etwas werden konnte.
Ich hatte mir eingeredet, dass ich das Richtige tat, und gehofft dass, wenn ich es mir nur oft genug sagte, es irgendwann war werden würde.
Ich wusste die Wahrheit und jeder andere wusste sie auch.
Ich war zu einem Monster geworden.
Ihre Haut war so warm auf meiner und ich zuckte kurz zusammen, als sie mit ihren Fingern eine lange Narbe nachfuhr.
"Setzt dich hin und zieh das Shirt aus", sagte sie während sie mich schon fast auf den Rand der Badewanne drängte.
"Warte hier"
Sie verschwand kurz im Wohnzimmer und kehrte dann mit einem Tiegel zurück.
Als sie etwas von der Salbe darin auf meine Wunden verteilte.
Sofort breitete sich eine angenehme Kühle auf meinem Rücken aus.
"Hör zu", sie schloss den Behälter für die Salbe und setzte sich neben mich,"willst du nicht erzählen was los ist?"
Wie erklärte man jemandem, dass man nicht mehr konnte?
Wie erklärte man jemandem, dass man sich selbst hasste?
Wie erklärte man jemandem, dass man nichts fühlte, außer einem pochendem Schmerz im Herzen?
Ich sah sie an, grau traf auf braun.
"Ich-ich weiß ich hab Fehler gemacht...", fing ich an, aber irgendwie versagte meine Stimme, weil ich Tränen herunter schlucken musste.
"Es ist okay wenn du weinst", flüsterte sie.
"Ich wollte nie so sein"
Sie fragte nicht nach, sie verstand auch so was ich meinte.
"Wir sind alle jemand geworden, der wir nie sein wollten", sagte sie matt.
"Warum hast du dich hier angemeldet?", wollte ich wissen.
Sie sah mich überrascht an.
"Ich- ich weiß nicht. Mir hat die Idee wohl gefallen, mal jemand anderes zu sein, oder viel mehr genau der zu sein, der man eigentlich ist"
Ich nickte.
"Ka-kannst du mir zeigen, wie man einen Patronus macht?", flüsterte ich beschämt.
Wieder lag ein überraschter Ausdruck auf ihrem Gesicht, aber sie nickte trotzdem.
"Wollen wir dafür raus gehen?"
Ich überlegte.
Wollte ich wirklich nach draußen gehen?
Ich hatte Angst, dass die Verbindung die wir gerade hatten, dann abbrechen würde.
Schließlich gab ich aber nach und nachdem ich mir etwas richtiges angezogen hatte, gingen wir in den Wald.
Fasziniert beobachte ich Granger wie sie vor mir her lief.
Sie war bestimmend und stark.
Sie war das komplette Gegenteil von mir.
An einer Lichtung machte sie halt.
"Zuerst konzentriere dich auf etwas, dass dich glücklich macht. Es muss keine reale Erinnerung sein, es kann auch etwas sein was du dir wünschst."
"Woran denkst du immer?"
Ich erwartete nicht, dass sie darauf antworten würde, es war eine sehr persönliche Frage.
"Meine Eltern vielleicht. Oder an Harry und Ron. Glückliche Erinnerungen"
Damit konnte ich nicht viel anfangen, ich hatte weder ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, noch zu meinen sogenannten Freunden.
"Du, äh, könntest an eine Person denken."
Sie wurde rot.
Sie nahm tatsächlich an, dass ich verliebt war.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, je verliebt gewesen zu sein.
Außer dieses eine mal.
Sie war eine Hufflepuff, ein Jahr jünger als ich.
Wir hatten uns ein paar mal heimlich in der Bibliothek geküsst, sonst nichts.
Aber es war das eheste, was ich mit Liebe verbinden konnte, auch wenn es lächerlich war.
Ich schüttelte den Kopf.
"Was magst du überhaupt?", platze sie heraus und schlug sich die Hand vor den Mund.
Sehr höflich war sie ja nicht gerade.
"Ich mag... ich mag fliegen, Bücher. Den See in Hogwarts"
"Ich weiß nicht ob es ausreicht, aber du kannst es versuchen"
Ich widersprach ihr:"Nein! Du zuerst"
Sie sagte nichts, sondern nahm nur ihren Zauberstab in die Hand.
Ihre Augen hatte sie fest geschlossen.
Ich hätte alles gegeben, jetzt ihre Gedanken lesen zu können.
"Expecto Patronum", sagte sie.
Ein schwaches blaues Licht erschien, aber sie wagte es noch nicht, die Augen zu öffnen.
Das blaue Licht wurde stärker und plötzlich brach ein Otter aus ihren Zauberstab hervor.
Ich hatte noch nie einen Patronus gesehen und meine Augen weiteten sich.
Das Tier war wunderschön.
Ich sah wie Hermine die Augen öffnete und den Otter anblickte.
Sie lächelte, als er um sie herum schwamm.
Nach einer Weile löste sich der Otter auf und es kam mir plötzlich kalt vor ohne ihn.
"Jetzt du", sagte sie aufmunternd.
Ich atmete tief durch und hob meinen Zauberstab.
Ich versuchte an den See zu denken.
Es war warm draußen und eine sanfte Brise umspielte mein Gesicht.
Das warme Wasser umspielte meine nackten Beine.
Ein kleiner Otter schwamm neben mir und ich konnte nicht anders, als zu lächeln.
"Expecto Patronum", flüsterte ich und tatsächlich erschien ein sehr schwaches Leuchten an der Spitze meines Zauberstabes, dass allerdings schnell wieder verblasste.
Hey Spargelchen.
Soo das ist das letzte Kapitel das ich vorgeschrieben hab, das heißt es dauert jetzt ein bisschen länger bis ein neues kommt.
-Spargelmama
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