Eine zweite Chance
Hermines P.O.V
"Kommt schon, beeilt euch!"
Wie immer waren Harry und Ron viel zu spät aufgewacht und bereits in einer halben Stunde würde unser Zug fahren.
Und dann endlich,würden wir unsere Animagiausbildung beginnen.
Ganze zwei Wochen waren seit dem Brief vergangen und seitdem hatte ich an nichts anderes mehr gedacht.
Das mit dem Geld war kein Problem gewesen, denn das Ministerium hatte Harry, Ron und mir als Dank zur Rettung der magischen Welt eine annehmbare Summe überlassen.
Auch Molly hatte kein Problem damit, fand es sogar gut, denn wir drei langweilten uns sehr.
Sogar Ginny durfte mit und so kam es, dass wir am morgen des 15. Julis auf Harry und Ron warteten.
Als sie endlich die Treppe runter kamen, die Koffer neben sich schwebend, machten wir uns auf nach King's Cross.
Alle drei hielten sich an mir fest und ich konzentrierte mich auf eine abgelegene Straße in der Nähe des Bahnhofes.
Mein Magen zog sich zusammen und nur wenige Sekunden später waren wir da.
Den Bahnhof zu betreten, löste ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend aus.
Ein Jahr war es her, dass ich hier zuletzt war. Und doch kam es mir vor, als lägen Jahrzehnte dazwischen.
"Alles okay, Mine?", fragte Harry vorsichtig.
Ich verdrängte die schlechten Gedanken und lächelte stattdessen.
Dieser Monat sollte gut werden.
"Ja alles klar Harry. Ich bin nur etwas nachdenklich geworden"
Er nickte verständnisvoll.
Langsam näherten wir uns der Absperrung zwischen den Gleisen Neun und Zehn und in einem Moment, als kein Muggel herschaute, liefen wir alle schnurstracks hindurch.
Auch nach sieben Jahren, hatte ich immer noch Angst, dass ich dagegen prallen würde, aber ich gelangte unversehrt auf der anderen Seite an.
Dort war es leerer als sonst.
Kaum Eltern waren dabei und ich entdeckte einige bekannte Gesichter, darunter auch Dean, Seamus, Luna, Padma und Parvati Patil und noch mehr.
Anscheinend waren fast alle Siebtklässler auf McGonagalls Einladung eingegangen, ich hatte erwartet das wir weniger sein würden.
Ganz am Ende des Gleises hörte ich eine nasale Stimme.
Als ich auch noch die unverkennbar weißblonden Haare entdeckte, stöhnte ich genervt auf.
"Ganz toll, Malfoy ist auch hier!", murmelte ich.
Einen Monat mit Draco Malfoy in einem Wald? Dagegen kam mir für einen Augenblick sogar ein Date mit Umbridge sympathischer vor.
Als ich wieder zu Draco schaute, fiel mir auf, wie unglaublich kindisch ich mich eigentlich verhielt.
Sicherlich war auch für ihn der Krieg nicht leicht gewesen und zweimal hatte er unser Leben gerettet.
Wie konnte ich so ignorant sein?
Ich bezweifelte zwar, dass wir beste Freunde werden würden, aber ich konnte ihn ja trotz allem eine Chance geben.
Und vielleicht half es ja, dass sein Vater jetzt in Azkaban war und seine Mutter sich um ihn kümmerte.
Sie kam mir im Gegensatz zu ihrer Schwester sogar einigermaßen vernünftig vor.
Ron und Harry hatten wohl ähnliches gedacht, denn auch sie schauten den Slytherin nicht ganz so hasserfüllt an, wie die letzen Jahre.
"Gebt ihm wenigstens eine Chance"
Damit sprach Ginny aus, was wir alle dachten.
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