Training

Ein lautes metallenes Schlagen ließ sie aufschrecken. Four stand am Eingang und schlug auf das Geländer, bis alle wach waren. In 2 Minuten sollten sie ihn der Grube treffen.

„Na klar, als ob wir das in 2 Minuten schaffen würden.", meckerte Rose, als Four wieder verschwunden war. „Dann müssen wir uns halt beeilen!", lächelte Shadow, welche schon ihre Hose angezogen hatte und dabei war sich ihr Shirt auszuziehen. „Du scheinst damit wohl keine Probleme zu haben! Du siehst ausgeschlafen und putz munter aus, obwohl du gestern Abend noch ewig weg warst." „Naja, ich bin's irgendwo gewohnt." „Aha.", brachte Rose noch ein wenig misstrauisch hervor, aber ließ es darauf beruhen, den Shae (Ich werde nach Möglichkeit ihren Spitznamen schreiben, da der andere dann doch ein wenig lang ist^^) war schon angezogen und ging schon einmal vor.


„Ah, du bist die erste! Schön und das noch nicht mal in eineinhalb Minuten." Shae lehnte sich an eine der Wände, um mit ihm zusammen auf die anderen zu warten. „Ich stand öfter mal unter Zeitdruck, besonders wenn ich zu einer dieser Veranstaltungen meiner Mutter mit musste.", erklärte sie ihm, worauf Four nur verstehend nickte, da auch schon Eric herein kam. „Kommt es mir nur so vor oder sind die Initianten dieses Jahr ein wenig unzuverlässig." „Vielleicht liegt das auch einfach nur daran, dass keiner die Initianten über den zeitigen Begin ihres Trainings informiert hat!", ahmt Shae Erics distanzierte Art nach. „Ach und gerade du bist schon da, welch Überraschung." Four beobachtete das Geschehen verwundert, aber auch ein wenig belustigt, da eine seiner neuen Initianten Eric mal die Stirn bot ohne, dass er dagegen etwas machen konnte. Sie schien auf dem Grad der Unverschämtheit und des Respekts, zu welchem sie ihm gegenüber verpflichtet war, zu tänzeln, als ob sie wüsste, wie weit sie gehen konnte, sodass ihre kleinen Konflikte nicht größer wurden. Doch bevor sich die beiden weiter angiften konnten, erschienen auch schon die ersten weiteren Initianten. Durch diesen zwar kurzen Wortwechsel mit Eric, fühlte sich Shae ein wenig befreit. >>Wie damals! << Sie lächelte leicht bei dem Gedanken.


„So, da nun alle da sind, möchte ich euch die unterschiedlichen Phasen erklären und den Ablauf, während eures ... sagen wir mal Aufenthaltes hier, erklären!" Während er weiter sprach, ging Four vor ihnen immer wieder auf und ab, wie ein eingesperrtes Tier. Gelegentlich konnte Shadow einen unauffälligen Blick auf Eric werfen, welcher alles regungslos, aber aufmerksam mit verfolgte. „Das Ranking ist ebenfalls dafür da zu zeigen wer geht!", mischte sich dieser schließlich ein und trat vor. „Am Ende jeder Phase verlassen uns die Schlechtesten." „Warte, wir werden Fraktionslos?", unterbrach Rose ihn, was ihr einen warnenden Blick von ihm einbrachte. „Ganz genau!" „Wieso hat uns das niemand gesagt?", erklang nun auch die Stimme eines Jungen. „Vielleicht, weil keinem vorher etwas über das Training erzählt wird?", antwortete Shae leicht genervt, aber immer noch mit einer gewissen Höflichkeit. Normalerweise fuhr sie niemand anderen als Eric an, aber bei solchen Fragen verlor sie dann doch ab und zu den Kopf. „Tut mir...", setzte sie zu einer Entschuldigung an. „Sie hat Recht! Oder hättest du dann anders gewählt, wenn du es gewusst hättest? Angst und auch nur der Gedanke ans Versagen, gehören nicht hier her, wenn dem dennoch so ist, könnt ihr gleich gehen!" Alle verstummten und senkten beschämt den Blick. Erstaunt musterte Shadow die anderen Initianten und Erics Wirkung auf sie.


Im Trainings Raum oder besser in der überdimensionalen Trainingshalle, mussten sich erst einmal alle aufwärmen, indem sie ein paar Runden durch die Halle rannten. Anschließend demonstrierte Four seine Kampfkünste und zeigte ihnen ein paar Grundtechniken zum trainieren. Daraufhin führte sie ihr Weg aufs Dach, zu den „Schießständen". „Na endlich!", stieß Rose aus, wodurch sie Shaes belustigten Blick auf sich zog. „Ernsthaft? Das worauf du dich gefreut hast ist das Schießen?" „Auf irgendwas muss man sich ja freuen, wenn es nicht gerade die Kerle sind!", zwinkerte sie ihrer Freundin zu. Shae schüttelte nur den Kopf, trat vor und nahm sich das Gewähr zur Hand. Zum Glück war Eric dieses Mal nicht mit gekommen, denn dann wäre sie auch dieses Mal nicht ganz bei der Sache gewesen. Sie traf jedes ihrer ausgewählten Ziele Millimeter genau. Stirn, Kehle, Herz. >>Wozu muss ich das denn eigentlich üben, wenn ich es schon kann? <<, fragte sie sich und wandte sich an Four. „Und was sollen wir machen, wenn wir es schon können?" „Wieso fragst du? Hast du denn in deiner alten Fraktion schon geübt?", der Hohn, war in seinen Augen mehr als gut sichtbar. Anscheinend gaben sich so alle Trainer ihren Initianten gegenüber, denn bis jetzt hatte sie Four für den Netteren von beiden gehalten. „Ehm, nein!" Sie zeigte auf ihr Ziel. „Glückstreffer!" War Fours Analyse. „Okay, wenn du so von dir überzeugt bist Schieß deinem Ziel ein paar Augen. Shae legte an und keine 2 Sekunden Später prangten in der Puppe zwei Löcher auf Augenhöhe. „Gut...", begann er anerkennend, „Dann geh doch schon mal ein wenig die Kampftechniken im Trainingsraum trainieren!" „Okay!", lächelte sie und machte sich auf den Weg nach unten, nach dem sie ihrer Freundin Bescheid gesagt hatte.


In der Halle angekommen, welche so leer wie sie war noch größer wirkte, stellte sie sich an einen der orangenen Bockssäcke und fing an zu trainieren. Nach einer Weile schmerzten ihre Handgelenke unangenehm und an ihren Fußknöcheln zeichneten sich rote Striemen ab.

„Was machst du hier? Wieso bist du nicht bei den anderen?", erklang es plötzlich direkt hinter ihr, wieso hatte sie nicht seine Anwesenheit gespürt, wie sonst immer?"So langsam hab ich das Gefühl, dass, wenn wir alleine sind immer dein erster Satz eine Frage ist.", mit einem Lächeln drehte sie sich zu ihm um. „Und?", hakte er mit erhobenen Augenbrauen nach. „Four hat mich her geschickt, zum trainieren." „Ach ja, hat er das? Wieso sollte er das tun und dich vom Schießtraining wegschicken?" „Weil ich den Bogen raus hatte!" „Na dann üb mal schön weiter!" „Und was machst du jetzt noch so, wenn ich fragen darf?", fragte sie ein wenig misstrauisch. „Dir zugucken!" >>Na Toll! << Schoss es ihr durch den Kopf und konnte sich noch gerade so ein Augenrollen verkneifen, ehe sie sich umdrehte und weiter machte.


Schon nach ihrem ersten Schlag legten sich Hände an ihre Hüfte und dirigierten sie Seitlich zu stehen. „Du stehst schon ganz falsch. Generell deine Technik ist schlampig." Eine Hand wanderte auf ihren Bauch und die andere zwischen ihre Schulterblätter. „Achte auf deine Körperspannung!" Bei seinen nächsten Berührungen presste sie so stark sie konnte ihren Kiefer zusammen, um keinen verräterischen Laut über ihre Lippen kommen zu lassen, denn seine Hände lagen nun auf der Innenseite ihrer Oberschenkel und drückten sanft zu, um ihre Beine ein wenig einzuknicken. „Außerdem musst du dich abfedern können, du musst flexibel sein!" Seine Stimme hatte so wie es schien ein wenig an Härte verloren, was Shae fast dazu gebracht hätte sich an ihn zu lehnen, denn nun stand er noch dichter hinter ihr als zuvor. „Schlag!", befahl Eric, nachdem er zwei Schritte zurückgetreten war. Als sie zuschlug, schwängte der Sack ein ganzes Stück nach hinten und als sie zufrieden ihre Haltung aufgab traf er sie mit voller Wucht, sodass sie ein wenig zurück taumelte. Eric hielt sie an ihren Oberarmen fest, damit sie nicht umfiel und musste lachen. „Das ist nicht witzig Er(Erics Spitzname, welchen sie immer benutzt hat. Spricht sich eigentlich wie Eric eben ausgesprochen wird(Film), nur ohne das „ik")!", schmollend löste sie sich aus seinem Griff und drehte sich zu ihm um, aber so entspannt und aufgeschlossen, wie er gerade wirkte, konnte sie ihm nicht wirklich böse sein. Sie trat wieder an den Bockssack und holte wieder aus, doch dieses Mal wich sie ihm beim Zurückkommen aus und verpasste ihm einen Tritt in die Seit, sodass er in eine andere Richtung aus schwängte. „Viel besser!", lobte Eric, nachdem er sich beruhigt hatte. Glücklich strahlte sie ihn an. So unnahbar, wie er sich vor den anderen Initianten gab schien er wohl doch nicht zu sein, vielleicht war es ja doch schon Zeit ihm zu sagen, wer sie war. Klar, es war gerade mal ihr erster Tag, aber sie war sich in diesem Moment sich den wahren Eric gefunden zu haben. „Eric ich will dir gerne...", fing sie vorsichtig an, doch eine helle, aufgeweckte Stimme unterbrach sie.


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Hat Eric etwa eine Freundin?

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