Wetten
Isaac
Aus großen Augen sah mich die Kleine an, als ich mit einem leichten Lächeln meine Hand auf ihren Kopf legte und ihr über die Haare strich. ,,Was für ein Glück, dass ich ein Monster bin", sagte ich dabei und etwas in ihrem Blick veränderte sich schlagartig. Sie hob ihre Hand, mit deren Ellenbogen sie sich zuvor auf dem Bett abgestützt hatte und legte sie auf meine. ,,Du bist kein Monster, Zack", sagte sie eher traurig, als wie doch sonst, von ihren eigenen Worten mehr überzeugt als von allem anderen auf der Welt.
Überrascht unterbrach ich meine Handlung und sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Was meinst du damit? Natürlich bin ich ein Monster. Du hast es doch selbst gesehen. Ich bin trotz all meinen Wunden noch am Leben, was sonst sollte ich also sonst sein?", fragte ich etwas verwirrt und sah sie neugierig und nach einer Antwort suchend an. Mit der Hand, die sie zuvor auf meine gelegt hatte, griff sie nun nach meinem Kinn und zog mein Gesicht an sie heran, sodass ich sie irritiert und mit offenem Mund anstarrte.
„Du - bist - Isaac Foster. Kein Monster, Zack. Du bist ein Mensch, genauso wie ich einer bin. Vielleicht nicht ganz fehlerfrei oder mit überragender Intelligenz, aber du bist ein Mensch. Möglicherweise ist es die falsche Herangehensweise, aber du versuchst ehrlich und dir selbst treu zu bleiben", entgegnete sie meinen Worten und blickte mir tief in die Augen, wobei sie nachhakte: „Verstest du?" Sie meint sicher Ray und das ich sie töten muss, um unser Versprechen zu halten...
Als von mir keine Antwort mehr kam hob und senkte sie mein Kinn, um ein Nicken zu imitieren, was sich allerdings nur auf meinen Unterkiefer auswirkte, da ich meinen Mund immer noch nicht geschlossen hatte. Dann brach sie in ein leises Kichern aus und musste den Kopf kurz lachend senken.
„Tut mir leid, ehrlich", entschuldigte sie sich schnell und sah wieder auf, wo sie kurz durchatmete, um sich ein wenig zu beruhigen. Wenn auch nur ein kleines bisschen belustigt, schnaubte ich: „Du bist manchmal echt seltsam, weißt du das?" „Vielleicht weiß ich das ja", entgegnete sie sofort mit einem leichten Lächeln, das nach ihrem Lachen zurückgeblieben war, fügte dann jedoch noch ernst hinzu: „Aber du solltest genauso wissen, dass du kein Monster bist. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet."
Eigentlich hatte ich vorgehabt mich abzuwenden, doch die Kleine schien andere Pläne zu verfolgen und drehte mich an meinem Kinn wieder zu sich. Manchmal finde ich es echt beschissen, ihr nicht einfach die Hand abhacken zu können. Aber wer weiß, ob ich das jetzt überhaupt noch machen würde...
„Nicht ganz", murmelte ich als Antwort auf die Frage, ob ich es verstanden hätte. Es war von ihr aus zwar nett gemeint, was bei ihren sarkastischen Witzen und ernster Person eigentlich weniger häufig vorkam, aber ganz nachvollziehen konnte ich ihre Meinung nicht. Man hatte mir doch immer gesagt, ich sei ein Monster, wieso also kämpfte sie so sehr dafür, meine Meinung zu ändern? Wieso war ihr das so wichtig?
Sie ließ ihre Hand an meinem Kinn sinken und drehte ihren Blick wieder zu ihrem Laptop. Von ihrer plötzlichen Ruhe beeindruckt beobachtete ich sie noch ein wenig länger und sah dabei, wie sich ein stilles „Hoffentlich wirst du es irgendwann verstehen" auf ihren Lippen abzeichnete. Nachdenklich, aber mit einem unauffälligen Lächeln, drehte ich mich nun auch dem Bildschirm zu und nahm meine Hand von ihrem Kopf, um mich wieder auf meiner Handfläche abstützen zu können.
Nachdem sie mir also grob ihren, nun etwas abgeänderten, Plan erklärt hatte, setzte sie sich wieder auf und verließ das Bett, um den Laptop an seinen Platz zu stellen. Wir hatten nun alles so umgeplant, dass ich wohl durch das Fenster kommen könnte, auch wenn ich es mir damit nicht unbedingt leicht machte, war ich vollkommen von meiner Idee überzeugt.
(D/N)
Ich hatte mir für Zack einen neuen Plan überlegt. Er würde wohl doch, entgegen jeglicher Reheln der Vernunft, durch das Fenster kommen. Was für ein Vollidiot, und alles nur, weil die Dramaqueen einen coolen Auftritt haben möchte.
Ich hatte beschlossen, ihm nun mein aus dem Speisesaal geklautes Messer zu zeigen, das uns sicherlich eine große Hilfe sein würde, sobald wir in die Psychiatrie eingebrochen waren. Auf dem Boden am Fußende des Bettes kniend, suchte ich nun nach meinem Diebesgut. „Ähm, was wird denn das jetzt? Bist du auf Staubjagt?", mischte Isaac sich ein und klopfte mir an den Hinterkopf.
Mein Arm kam mit dem Messer in der Hand wieder unter dem Bett hervor und ich richtete einen selbstsicheren und trotzigen Blick auf Zack, als ich ihm das Messer vors Gesicht hielt. „Hab ich von Unten mitgenommen", meinte ich stolz und richtete die mehr oder weniger scharfe Klinge auf mein Gegenüber. Unbeeindruckt nahm er die Klinge zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte das Messer so, dass es sich über seinem Unterarm befand.
„Und wofür ist das jetzt?", fragte er mich mit skeptisch hochgezogener Augenbraue, unterbrach mich aber sofort wieder, bevor ich zum Reden ansetzen konnte: „Soll das ein Messer sein? Damit kann man ja nicht ein mal ein Brot oder so schneiden. Nutzloses Teil..." Irritiert drehte er es noch mal in beide Richtungen, bevor er es mir in den Schoß fallen ließ.
Kalt sah ich zu ihm hoch und dann zu dem Messer in meinem Schoß. Mit der selben Kälte, die ich in meinem Blick gehabt hatte, nun in meiner Stimme sagte ich ihm: „Du kannst echt gemein sein. Weißt du das? Ich wollte es mitnehmen. Wenn wir Rachel retten, könnten wir es doch gebrauchen. Glaub ich jedenfalls..." Der letzte Kommentar ging eher an mich selbst und ich murmelte ihn leise vor mich her.
Während ich mir dies zugesprochen hatte, war ich aufgestanden und hatte das Messer in die Hand genommen. „Du glaubst nicht ernsthaft, dass das geholfen hätte, oder?", blaffte Zack belustigt grinsend. Ich nahm, so wie Zack es vor mir getan hatte, die spitze Seite zwischen meine Finger und ließ das Messerende gegen Isaacs Kopf schwingen.
Beim Aufprall gegen seine Stirn kniff die Augen zusammen und fragte mich kurz darauf mit aufeinandergepressten Lippen: „Und wofür war das jetzt?" „Deinen Kommentar. Mach's doch erst mal besser, dann kannst du dich beschweren. Ich wollte ja nur helfen, du musst dich darüber jetzt nicht lustig machen", erwiderte ich nur lächelnd, wobei natürlich auch eine gleichgültige Schadenfreude in meinem Blick zu finden war. Schon wandte ich mich ab und verließ, zufrieden mit meiner Ansage, den Raum, um zum Badezimmer zu schlendern.
Gerade hatte ich mein Gesicht gewaschen und begonnenen es abzutrocknen, als auf einmal Zack im Türrahmen lehnte und mich kampflustig angrinste, während ich im selben Augenblick einen Herzinfarkt unterdrücken musste. „Was?", fragte ich laut und riss die Augen fragend und zugleich etwas genervt auf. Isaacs Grinsen wandelte sich mehr in ein triumphierendes Lächeln, bei dem er die Augen schloss und zu reden begann: „Sollte das eine Wette sein?" Der Schwarzhaarige öffnete seine unterschiedlich gefärbten Augen wieder und sah mich siegessicher an, ehe er fortfuhr: „Du meintest, ich könnte mich nicht bescheren, bis ich es besser machen würde. Stimmt doch, oder?"
Langsam fing ich zu Nicken an: „Ja und jetzt?" Ich runzelte zwar immer noch belustigt die Stirn, ahnte aber bereits in welche Richtung unser Gespräch nun gehen würde. Ich stellte mich ihm nun also gegenüber und stütze mich mit meiner linken Hand am Waschbecken ab, über dem ich mir eben noch das Gesicht gewaschen hatte. Isaac ließ vom oberen Türrahmen ab und beugte sich vor, so wie er es beinahe immer tat, wenn wir uns unterhielten und es um etwas ging, bei dem er mich herausfordern könnte. „Heute, in der Nacht...", sagte Zack leise und kam mir noch etwas näher. „Was ist dann?", fragte ich seufzend nach und verdrehte die Augen. Ich platze vor Aufregung-
Der schwarzhaarige Mörder packte mich auf einmal am Hinterkopf und riss mich genau vor sein Gesicht, bevor er fast flüsternd seinen Satz beendete: „werd ich dir beweisen, dass es etwas gibt, das ich besser kann als du! Und dann werde ich mich endlich mal beschweren können." Der Trumpf der sich dabei in seinen beiden Augen widerspiegelte war kaum zu beschreiben. Er sieht so viel besser aus, als wenn er einfach nur Löcher in die Wand starrt.
Ich spürte seinen warmen Atem über meine Oberlippe wehen. Ungeduldig wartete Isaac immer noch auf eine Antwort und behielt unseren Augenkontakt ohne Unterbrechung bei.
„Einverstanden", willigte ich mit einem kleinen, belustigten Schnauben ein und schnippte ihm gegen die Stirn, damit er von mir abließe. Er setzt wirklich alles darauf, seinen eignen Kopf durchzusetzen. Das ist wohl einer der Gründe, wieso ich ihn so mag...
—es gibt eine wichtige Ankündigung—
(1438 Wörter)
Naaa C.C
Ich bin gerade in Irland, daher kam letztes Wochenende leider nichts von mir, aber ich bitte euch, (wenn auch nur ungern) diesen Teil hier noch weiterzulesen.
Ich wollte nämlich ankündigen, dass ich jetzt schon fast ein Jahr auf Wattpad bin. Damit meine ich wirklich ,fast ein Jahr'. Dienstag ist mein Jahrestag hier <3
Auch habe ich ein Oneshot Buch veröffentlicht, dort könnt ihr gerne Anfragen schreiben :D Die Updates sollten auch nicht wirklich lange dauern^^
Ich bedanke mich aber jetzt schon für all euren Support der letzten Zeit <3
Veröffentlichung am 16.07.2021 um 18:32 Uhr
(1551 Wörter)
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