Was ist es, das ich erreichen will?

Mit einem lauten Schnaufen ließ ich mich ins Sofa fallen. ,,Ich weiß wo sie ist ." , verkündete ich während ich meinen Kopf zu Zack wendete. Ich hatte ihm zuvor einen Film angemacht , damit er mich nicht bei meiner dreistündigen Recherche nerven konnte . Jetzt riss er  der Kopf herum und sah mich aufmerksam an :,,Gut , wo ist sie ? Wird Zeit sie zu retten."  ,,Wohl eher entführen , aber ja , wir holen sie da raus. Bald. Irgendwann." , murmelte ich müde. 

,,Nah" , stöhnte er genervt aus :,,Du musst aber auch immer alles besser wissen. Egal ,steh auf , wir gehen sie jetzt holen."  Verdutzt sah ich ihn an , was meinte er mit jetzt? Wir brauchten erst mal einen Plan ..und Schlaf . Ich gähnte und stand auf , um mich zu strecken. ,,Wir machen morgen einen Plan , einverstanden?" , sagte ich gelassen und wollte mich gerade auf den Weg zurück in die umgebaute Garage machen. 

Plötzlich packte mich Zack am Arm , Wut brannte in seinen Augen und er fing an sich bei mir zu beschweren:,, Warum gehen wir sie nicht jetzt holen , huh? Ich dachte du wolltest mir helfen. Stattdessen nörgelst du hier nur rum und kritisierst alles , was ich falsch mache. Rachel wartet auf mich , ich muss mein Versprechen einhalten , sie denkt bestimmt , ich hätte sie im Stich gelassen." Ich verdrehte die Augen:,, Du verstehst es echt nicht oder ? Alles was ich tue , mache ich um dir zu helfen. Rachel wird nicht mal wissen , dass du nicht mehr im Gefängnis sitzt. Sie versuchen alle Nachrichten über dich von ihr fern zu halten. Wahrscheinlich geht sie davon aus , dass demnächst deine Todesstrafe vollzogen wird. Sie wollen sie doch nicht beunruhigen und dort wird keiner Rachel töten. Du hast also alle Zeit der Welt, du musst mal runterkommen." Mit diesen Worten riss ich mich los und verließ das Wohnzimmer, um zum Anbau zu gelangen. 

Natürlich will ich ihm helfen , aber darf es nicht immer so überstürzt angehen, es liegt nicht an mir sie da raus zu holen. Jedoch habe ich auch nicht vor, ihn dort planlos reinlaufen zu lassen.

Ich hatte die Tür ,mit dem genervten Zack dahinter, geschlossen und stand nun auf der Terrasse. Draußen war es schon dunkel und der Halbmond erleuchtete die Welt um mich herum mit seinem fahlen Licht. Ich genoss die leichte Briese , die der Wind durch meine Haare wehte. Die Nachtluft war angenehm kühl, aber nicht so kalt , als das ich hätte frieren müssen , immerhin stand der Sommer kurz bevor. Rachel war nun seit Anfang des letzten Herbsts in der Psychiatrie, sie befand sich nicht mal sehr weit weg , aber auch nicht so Nah , als das ich und Zack einen Nachmittagsspaziergang dahin gebraucht hätten.

Ich verschränkte meine Arme und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich brauche einen Vorwand, um in die Region der psychiatrischen Anstalt zu gelangen. Ich kann ja wohl schlecht einfach abhauen und eine Woche später aus dem Nichts wieder auftauchen. Noch dazu, wenn ich Rachel mitbringen würde, geschweige denn ,,den Serienmörder Isaac Foster". Falls Rachel denn überhaupt noch leben sollte... Hach , ich will Zack so gerne helfen , aber was ist , wenn ich damit mehr Schaden anrichte , als Gutes zu tun?  Nein. Ich richtete meinen Blick auf. Ich muss das jetzt durchziehen und selbst wenn es schlecht ist , was ich hier tue, die Welt ist auch nicht besser . Die Welt ist auch nicht gerecht. Selbst , wenn ich mich nur ganz kurz gut fühlen sollte , hatte es einen Sinn.




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