Ignorant...

Immer noch genoss ich die Ruhe der kühlen Nacht. Mein Blick war in die Ferne des Himmels gerichtet und ich verlor mich in dem Anblick des Halbmondes, der erhaben über den Nachthimmel thronte.

Ich bekam wage mit, dass sich hinter mir erneut die Tür schloss, aber ich wollte mich nicht umdrehen, ich hatte das Vertrauen in Zack, das er mich nicht Stören würde. Und so war es auch, er stellte sich neben meine Hülle von Körper und starrte nun wahrscheinlich auch gen Himmel.  Es kamen Wolken auf, düster und finster fingen sie an den Halbmond zu verdecken, sodass er nun nur noch ein fahles Licht auf uns warf.

Ich fing wieder an zu blinzeln und warf einen kurzen, unauffälligen Seitenblick zu Isaac.  Na ja , normalerweise wäre er unauffällig gewesen, hätte er mich nicht angestarrt. Ich zuckte zusammen und schnappte kurz nach Luft. "Idiot, du hast mich erschrocken", wollte ich sagen , oder doch lieber:" Warum starrst du mich so an?" Nein , dazu haben wir jetzt keine Zeit, wir müssen einen Plan machen. Mit ihm zu diskutieren ist zwar lustig, aber mir fehlt die Geduld dazu. Außerdem muss ich ja nicht immer so fies sein.

Ich sah noch mal kurz Richtung Halbmond, dieser war jedoch schon vollkommen bedeckt und man konnte fast nichts mehr erkennen. Ich gähnte kurz in meine Hand , wobei ich Zack noch einen Seitenblick zuwarf. Dieser starrte nun aber tatsächlich den verdeckten Mond an. Er wird mir schon nachgehen, dachte ich und stieg die Treppen hinunter, um in den Anbau zu gehen. 

Ich stell mich mit dem Rücken zum Bett und lasse mich nach hinten fallen. Ich lande weich auf der gefalteten Bettdecke und schließe entspannt die Augen. Wir haben Rachel gefunden... 

Und so liege ich da, mehrere Minuten warte ich ab und horche. Aber ich höre Nichts. Keine Tür die sich öffnet oder schließt, keinen fluchenden Zack. Nach weiteren Minuten der Ungeduld wurde ich noch gereizter , bis ich mich schließlich blitzschnell aufsetzte, aufsprang und zur Tür stampfte. Wo ist er denn jetzt schon wieder?!  Vor der Tür atmete ich noch mal tief aus, um mich zu beruhigen, dann öffnete ich sie und starrte genervt um die Ecke. Zack stand immer noch auf der Terrasse und starrte in den Himmel. Das ist jetzt ja wohl nicht sein Ernst...

Wutentbrannt stapfte ich die große Stufe hoch und genau neben ihn. Von der Seite warf ich im genervte Blicke zu, aber er ignorierte mich gekonnt. Ich hob die Hände neben meinen Kopf, winkte und fuchtelte wild mit ihnen um mich und umkreiste Zack schnaubend. Keine Reaktion.  . Mir riss der letzte Nerv. Da er die Arme in die Hüfte gestützt hatte, konnte ich mich einhacken und lehnte mich mit meinem ganzen Gewicht zur Seite, um ihn endlich weg zu ziehen. Aber er wankte nicht ein mal richtig, er ließ nur seinen Arm locker, sodass ich fast hingefallen wäre, hätte ich nicht seine Hand ergriffen. Mein ,,Waaahh", war das einzige, das die kühle Nachtluft durchschnitt. Und nun hing ich da, meine Hand in der Seinen. Sähe ich gerade nicht aus wie ein absoluter Vollidiot, der fast hingefallen wäre, hätte man uns für ein Pärchen halten können.

Obwohl ,unser' Moment nur kurz andauerte, fühlte es sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben, als hätte die Welt aufgehört sich zu drehen, als hätten die Vögel am Morgen nicht zu Singen begonnen. Es war unglaublich. 

Und dennoch, zeigte Isaac keine Reaktion. 

Enttäuscht packte ich mit meiner freien Hand seinen Oberarm, um mich hochzuziehen. Kurz sah ich in sein Gesicht,... in sein vor Schmerzen verzerrtes Gesicht, da fiel mir auf , dass ich Trottel mich an den Arm mit der Schusswunde festgehalten hatte. ,,Scheiße", schrie ich kurz auf, bevor ich erschrocken losließ. Ich fiel ungeschickt auf die harten Fliesen der Terrasse. Ganz toll gemacht,(Dein/Name).

Ich rieb mein Handgelenk, mit dem ich meinen Sturz abgefangen hatte und blickte verärgert zu Zack hinauf. Warum ignoriert er mich denn jetzt? Was soll das? Der will mich doch nur verarschen. ,,Tzz. Du findest das jetzt wahrscheinlich auch noch lustig oder? Komm doch bitte einfach mit. Ich will jetzt schlafen gehen." jammerte ich genervt. 

Ich kannte dieses ,Spiel', ich hatte es als Kleinkind auch immer gemacht: So getan, als bekäme ich nichts mit, um meine Eltern ein wenig aufzuziehen. So lange hatte ich es aber nie ausgehalten, ohne einen Lachanfall zu bekommen. Aber wie könnte ich ihn jetzt dazu bekommen, dieses ,Spiel' zu beenden?

 Ich könnte ihn ja küssen... WARTE WAS?! Nein, das sollte ihn nicht machen, wobei... so dumm ist die Idee auch wieder nicht... oder? Ich meine, das könnte er ja nicht so gut ignorieren. Es muss ja nichts bedeuten... oder tut es das? Fuck! Ich weiß nicht, was ich machen soll. Natürlich wäre es von Bedeutung. Man küsst ja niemanden ohne Grund. Denk ich jedenfalls mal, immerhin hab ich das ja noch nicht so häufig gemacht. 

Ich stand wieder auf und sah ihn an. Ich hielt immer noch meine schmerzende, rechte Hand und ging langsam auf ihn zu. Ich war verunsichert, konnte ich ihn jetzt einfach Küssen? Wollte ich ihn überhaupt Küssen? Ich wusste es nicht um ehrlich zu sein... Ich stand nun mit etwa einem Meter Abstand vor ihm und sah ihn an. Weiterhin starrte er nur in den Himmel. Ich drehte mich um, der Mond war wieder vollkommen zu sehen und strahlte, obwohl er nur zur Hälfte sichtbar war so, als wären es zwei. 

Zack's Augen waren glasig... Würde er weinen? Was war passiert? 


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Uuuunnnd Update :)

 Da bin ich wieder, habt ihr schöne Ferien? Genießt ihr die Freizeit? 

Danke übrigens für 1.425 Reads, das freut mich total 😊😊😊

Bis Sonntag (18.10.2020) hab ich wahrscheinlich das nächste Kapitel fertig. Hoffentlich.....

Okay bis daaaann 🤗



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