Aufbruch
Zack
,,So, das war der Letzte", schnaufte die Kleine und hievte ihren Rucksack als letzten ins Gebüsch. Nach unserem Frühstück hatten wir unser Zimmer aufgeräumt und alles, was auf uns schließen ließ, weggeräumt. Mit Sack und Pack waren wir zum Wald losgezogen und hatten ihn auf mögliche Fluchtwege für den Notfall untersucht.
Mittlerweile war schon später Nachmittag und die Sonne nahte ihrem Untergang.
Das einzige, was das Mädchen bei sich behielt, waren das geklaute Messer, ihr schwarzer Zipper und ein paar meiner Bandagen, die sie mit weiteren Kleinigkeiten in ihren Taschen behielt.
Als sie sich zum Gehen abwandte, packte ich meine Sense und schwung sie auf meine Schulter. Es war soweit.
Wir waren soweit.
Alles war soweit.
Ich war bereit mein Versprechen, das ich Rachel an jenem Tag unseres ersten Aufeinandertreffens gemacht hatte, zu vollziehen. Ich würde sie heute Nacht töten.
Das rotorangene Licht des Sonnenuntergangs lag bereits auf den obersten Baumkronen des Waldes, als wir die Landstraße erreichten. Da blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. Ihr Blick war direkt, während sie sprach: ,,Für den Fall, dass irgendetwas schief gehen sollte, versprich mir bitte, mich zurückzulassen."
Kurz zuckte ich zusammen. Meinte sie das gerade wirklich ernst? Ich runzelte verständnislos die Stirn und schüttelte den Kopf. ,,Verlangst du grad ernsthaft von mir, dass ich dich zum Sterben zurücklasse?", hakte ich nun fassungslos nach und sah sie an, als ich mit einer Warnung fortfuhr: ,,Wenn die Bullen kommen, knallen die alles und jeden ab, sobald die die raffen, dass ich der bin, der einbricht. Und selbst wenn sie dich nicht mit Kugeln durchlöchern, werden sie dich im Nachhinein einbuchten oder wie stellst du Genie dir das bitte vor?" Nun war meine Stimme vorwurfsvoll. Wie kam sie Bitteschön auf diese fahrlässige Idee, sich plötzlich opfern zu wollen?
,,Ich denk mir da schon was aus", ihr Blick war durchdringend und sie redete ohne einen Hauch von Zögern in der Stimme, auch trotz meiner vorherigen Worte. Sie ist sich also sicher. Ich nahm einen tiefen Atemzug und seufzte schließlich: ,,Okay."
,,Nein Zack, ich will, dass du es versprichst", jetzt legte sich ein Schleier Wehmut über ihre Augen: ,,Du bist kein Lügner, darum kann ich es nur glauben, wenn du es mir versprichst."
Sie hatte Recht. Und trotzdem wünschte ich mir zum ersten Mal zu lügen.
„Dann verspreche ich es dir. Ich verspreche dir, dass für den Fall, dass irgendetwas schiefgehen sollte, ich dich zurücklassen werde", gab ich nach und fügte zuversichtlich hinzu: „Ich verspreche dir aber auch, dass nichts schiefgehen wird." Damit fiel sie mir um den Hals.
Ich schloss kurz die Augen und legte meinen Arm auf den Rücken der Kleinen, um sie noch fester an mich zu drücken. „Ich danke dir, Zack.", flüsterte sie in mein Ohr, ihr Gesicht in meiner Halsbeuge.
,,Wehe du machst mich zum Lügner, Kleine."
————————————————
(469 Wörter)
Heyy, ihr merkt schon, wer wieder da ist. Genau, ich und ich hoffe, das bleibt jetzt auch erstmal wieder so, weil mir das Schreiben echt immer noch ungemein viel Spaß macht und ich weiß zwar auch, dass dieses Kapitel das wohl kürzeste der ganzen Fanfiction ist, dafür wird das nächste aber auf jeden Fall zu den längsten gehören.
Versprochen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top