Nach der Schule hatte Aiden mich wieder mitgenommen, da unser Vater ihn ja zu meinem persönlichen Babysitter beauftragt hatte.
Zum Glück jedoch machte er seinen Job echt schlecht, was für uns beide einen ziemlicher Vorteil war.
Das Einzige, was ein bisschen nervte war, dass ich jetzt wahrscheinlich jeden Morgen sowie Nachmittag bei ihm mitfahren musste, damit unser Dad dachte wir meinten die ganze Sache ernst.
Adam hatte irgendwann auch seinen Arsch nach Hause bewegt und war zu uns ins Wohnzimmer geschlurft.
Dabei sah er wortwörtlich so aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen.
Anschließend hatte ich nochmal die ganze Geschichte erzählt, die Aiden bereits heute morgen erfahren durfte.
Nun blickte ich in die identischen Gesichter meiner Brüder, die mich nur nachdenklich und verdattert anschauten.
„Also ist die einzige Sache, die wir brauchen Geld?", fragte Adam nachdem er eine Weile überlegt hatte und hob eine Augenbraue an.
„Ja", bestätigte ich mit einem Nicken.
„Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?", schmiss Aiden auf einmal in die Runde und drehte sich zu mir.
„Was?", brachte ich nur verdattert heraus.
„Naja, Angelotti und du! Seid ihr nun endlich mal ein Paar. Weil wenn ihr beide euch nach wie vor hasst, bringt es nichts ihm zu helfen, da könnten wir unser Geld ja auch gleich zum Fenster raus schmeißen"
„Ähm...", stotterte ich verwirrt und wurde bereits von Adam unterbrochen.
„Manchmal denk ich wirklich, dass du blöd bist Aiden", fuhr er seinen Bruder an.
„Auch wenn Kylie und Angelo nicht zusammen wären würden wir ihm helfen. Schließlich sind wir auch mit ihm befreundet"
„Könntet ihr bitte aufhören zu streiten und bei der Sache blieben. Außerdem warum geht ihr beide überhaupt davon aus, dass wir zusammen sind?", fragte ich empört.
Jetzt konnte ich sehen wie die Zwillinge ein Grinsen austauschten und ihren belustigten Blick zu mir wandten.
„Was grinst ihr denn jetzt so bescheuert?", fuhr ich sie etwas schroff an, worauf ihre Mundwinkel sich nur noch weiter hochzogen.
„Kylie, Kylie, Kylie", hörte ich Aiden Kopf schüttelnd sagen und spürte, wie er seine Hand auf meiner Schulter ablegte.
„Du kamst gestern klitschnass, mit zerzausten Haaren und ziemlich geschwollen Lippen durch die Haustür. Denkst du wir kaufen dir da wirklich ab, dass dies nur ein Unfall mit dem Staubsauger war und keine Knutscherei mit Angelo? Außerdem hast du die Sache ja auch schon in deiner Erzählung vorhin bestätigt"
Stocksteif stand ich da und musterte meine Bruder mit zusammen gekniffen Augen.
Die beiden grinsten mich dagegen nur bescheuert an, als hätte ich Mist gebaut und sie könnten mich dafür bei unseren Eltern verpfeifen.
„Wenn ihr jetzt fertig damit seid euch über mein Liebesleben lustig zu machen, würde ich gerne weiter unseren Plan besprechen", zischte ich und fixierte meine Brüder weiterhin mit meinem Blick.
„Gerne, gerne! Bloß pass auf, dass du keine Knutschflecken mit nach Hause bringst, wenn Dad da ist", entgegnete Adam und beugt sich wieder über den Wohnzimmertisch.
„Ich glaube da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die Dinger die Cole ihr verpasst hat, hat sie doch auch geschafft abzudecken. Zumindest sodass Mum und Dad sie nicht gesehen haben", mischte Aiden sich wieder ein und grinste mich weiter an.
Ich trat ihm dafür nur einmal gegen das Schienbein, worauf er aufjaulte und wandte mich dann genau wie Adam wieder über den Wohnzimmertisch, wo wir unsere Ideen auf Papieren gesammelt hatten.
„Also wo waren wir stehen geblieben?", fragte ich meinen Bruder und laß mir die Zettel durch.
„Bei dem Geld"
„Stimmt.... wir müssen irgendwie Dad überzeugen, dass er Giorgio hilft"
„Und wie willst du das machen? Er hasst Giorgio genauso wie Mum es tut....", fragte er, aber brach mitten im Satz ab und drehte sich zu seinem Zwilling um.
„Aiden! Jetzt halt doch mal deine verdammte Klappe, wenn du weiter so jaulst, bring ich dir gleich noch einen Wassernapf, wo dein Name drauf steht"
„Weißt du wie doll so ein Tritt gegen das Schienbein weh tut", fragte dieser darauf nur empört.
„Du hast ihn aber auch verdient", zischte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
An sich fand ich seine Witze nicht schlimm, aber wenn sie zu Cole-Witzen wurden, war bei mir Schluss im Gelände und das wusste er auch.
„Dann hol dir einen Eisbeutel oder sowas, aber halt die Klappe und lass die schlauen Kinder die Sache regeln", meckerte Adam ihn weiter an, worauf sein Bruder nur ein grimmigen Blick aufsetzt aber dann in der Küche verschwand, um sich Eis zu holen.
„So zurück zum Thema", murmelte Adam, nachdem Aiden aus dem Wohnzimmer verschwunden war.
„Wir müssen einen anderen Weg finden an das Geld zu kommen. Das Überzeugen wird nichts bringen insbesondere nicht, wenn Angelos Familie weiterhin unsere Waren abfängt. Damit katapultieren sie sich auf seiner Freundeliste nur noch weiter nach unten"
„Ich bezweifle, dass sie jemals auf dieser Liste waren", entgegnete ich und schaute ihn besorgt an.
„Das ist doch relativ egal. Wichtiger ist lieber, dass du Angelo dazu bringst seinen Onkel zu überzeugen unsere Waren nicht mehr abzufangen, damit wir ihnen helfen können"
„Das ist doch total unrealistisch. Ich bezweifle ziemlich stark, dass Roberto ihm das glauben würde. Wir sind schließlich seine größte Konkurrenz. Außerdem ist das Abfangen unserer Waren für ihn gleich wie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen"
Jetzt schaute mich mein Bruder verwundert an und zog die Augenbrauen zusammen.
„Wie meinst du das?"
„Er stoppt mich dem Abfangen immer mehr unsere Geldeinnahmen. Dadurch machen wir ebenfalls Minus und werden schwächer, was dann wieder ein Vorteil für ihn wäre", erklärte ich, worauf mein Bruder aufseufzte.
„Na gut, am besten wäre es wenn wir die ganze Sache nochmal mit Angelo und Leonardo besprechen. Die beiden haben glaube ich etwas mehr Ahnung davon, was da gerade bei ihnen so abgeht"
„Mhm, ich nehm einen Espresso und du Kylie?", hörte ich Cara fragen, worauf ich verwundert hochschreckte und in ihr Gesicht schauen konnte.
Es war Mittwochnachmittag und ich hatte Cara zugestimmt mit ihr ins Café zu gehen.
Ein bisschen Abwechslung zwischen den ganzen Machtspielchen meiner und Angelos Eltern würde mir bestimmt ganz gut tun.
Zumindest dachte ich das.
Denn überwiegend drifteten meine Gedanken eh die ganze Zeit ab und landeten am Ende meist bei Angelo.
„Erde an Kylie!", holte Cara mich abermals in die Realität zurück.
„Hast du dich schon entschieden?"
Verwirrt ließ ich meinen Blick über die Karte und dann zum Kellner wandern, der mich mit einem genervten Blick musterte.
„Ähm", stotterte ich und ließ meine Augen abermals nervös über die Getränkekarte schweifen.
„Ich nehm das Gleiche wie sie", antwortete ich schließlich und deutete auf meine beste Freundin.
Der Kellner seufzte darauf nur einmal auf und notierte sich dann meine Bestellung auf seinem Block.
„Die Getränke werden ihnen gleich vorbei gebracht", sagte er schließlich noch, bevor er von unserem Tisch zurück in die Küche verschwand.
Der konnte mich auf jeden Fall nicht leiden.
Zumindest wenn man nach seinem Gesichtsausdruck ging.
„Hast du eigentlich deinen Chemieaufsatz gestern zurück bekommen?", riss Cara mich erneut aus meinen Gedanken, worauf ich meinen Blick von der Küchentür abwandte und wieder zu ihr schaute.
Erst jetzt viel mir ein, dass wir gestern Chemie gehabt hatten.
Irgendwie hatte ich das total vergessen, was aber vielleicht daran lag, dass ich die ganze Stunde über wortwörtlich gepennt hatte.
„Nein, ich hab nicht mehr danach gefragt", murmelte ich nur als Antwort und ließ meinen Blick wieder zu der Küchentür wandern.
„Warum nicht? Du hättest locker ein A drauf bekommen"
„Na, dass würde ich bezweifeln", entgegnete ich, worauf Cara verwundert die Augenbrauen hochzog.
„Wenn du ihn mit deinem Namen abgegeben hättest. Dann wäre es vielleicht eine A geworden, aber ich hab es getan und du weißt ja das mein Chemielehrer mich nicht leiden kann"
Ich hörte wie Cara einmal aufseufzte und sich dann mit ihren Ellenbogen auf dem Tisch abstützte.
„Er kann dich schon leiden. Adam und Aiden, die mag er nicht, aber ich denke dich schon"
Verwundert schaute ich sie an und kniff die Augenbrauen etwas zusammen.
„Glaube ich zwar nicht, aber wie du meinst"
Dann stützte ich meinen Kopf ebenfalls auf die Tischplatte und schloss etwas meine Augen. Der gesamte Schultag hatte mich extrem müde gemacht. Insbesondere die zwei Sportstunden die wir heute Vormittag hatten.
Leider konnte ich meinen Sekundenschlaf nicht lange genießen, da mir im nächsten Moment etwas vor die Nase geknallt wurde.
Verwundert öffnete ich die Augen und konnte in das genervte Gesicht des Kellners schauen, der gerade die Kaffeetassen so lieblich auf den Tisch gestellt hatte.
„Danke", grummelt ich, aber da war er bereits wieder verschwunden, wogegen ich nichts einzuwenden hatte.
Ich durfte heute schon die nervigen Lehrer ertragen, da musste mir jetzt nicht noch ein schlecht bezahlter Kellner auf die Eierstöcke gehen.
„Am Samstag soll eine Party im Penthouse von Hunters Eltern stattfinden. Hast du Lust mit hinzugehen?", fragte Cara mich und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
„Bei Hunter? Du weißt wer dann auch da sein wird", entgegnete ich nur und nahm ebenfalls einen Schluck von meinem Kaffee.
„Nope, Cole wird nicht kommen. Ich hab nachgeforscht und herausgefunden, dass er nicht kann"
Misstrauisch hob ich nur die Augenbrauen an.
„Wie sicher bist du dir da?", hakte ich weiter nach.
„Ziemlich sicher. Ich hab von ein paar aus der zwölften gehört, dass er bei seinem Dad mit auf die Spendengala muss und deswegen nicht kommen darf"
Immer noch misstrauisch musterte ich Cara.
So wie ich Cole kannte würde er sich bestimmt von der Gala schleichen oder erst gar nicht dort erscheinen.
Also wäre diese Party am Samstag auf jeden Fall für mich gestrichen.
„Ich geh trotzdem nicht hin", murmelte ich und stellte meine Tasse wieder auf dem Tisch ab.
„Ach komm schon Kylie. Selbst Angelo hat gesagt, dass du zu abhängig von Cole bist", entgegnete sie enttäuscht, worauf ich nur einmal mit den Augen rollte.
Sie sollte jetzt ganz sicherlich nicht mit Angelo ankommen, denn was da zwischen uns war, wusste ich ja selber nicht nicht ganz genau.
„Ich weiß, aber ich werde trotzdem nicht mitkommen. Es ist nun mal Cole und ich weiß wie er tickt, also werde ich das Risiko nicht eingehen"
Ich konnte sehen wie sie den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, aber da unterbrach sie das Klingeln meines Handys bereits.
Verwundert fischte ich es aus meiner Hosentasche und warf einen Blick auf den Display.
„Ich bin gleich wieder da", murmelte ich nur leise zu Cara und erhob mich dann vom Tisch.
„Was?", hörte ich sie noch verwirrt fragen.
„Wo willst du denn hin?"
„Kurz telefonieren", antwortete ich noch und verschwand dann zu den Toiletten, um ungestört an mein Handy gehen zu können.
———
Gut, vielleicht beginnen die fiesen Cuts auch jetzt schon wieder, aber egal😅
Vielleicht haben manche ja bemerkt, dass ich das Cover geändert habe.
Das liegt nämlich daran, dass Angelo ab heute genau einen Monat auf Wattpad ist.
Also hat dieses Buch heute sozusagen ein Jubiläum. 🥳
Vielleicht gibt es deswegen ja nachher noch eine Überraschung.
Aber mal schauen😌
Vielleicht auch nicht
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