33. Kapitel

„Kylie? Was machst du denn hier?", fragte Caras Mutter Natalia, die ihm Türrahmen des Zimmer stand.

„Ähm...Cara in ihrer Quarantäne besuchen", antwortete ich mit einem Grinsen, worauf sie auflachte und mich schließlich in die Arme schloss.

Natalia war für mich immer wie eine zweite Mutter gewesen oder eher gesagt eine Mutter, die nicht mit tödlichen Waffen zu tun hatte sondern nur mit stumpfen Küchenmessern.

„Wie geht es dir? Ist dir auch was auf der Party passiert?", überrumpelte sie mich schon mit ihren Fragen, nachdem sie mich aus ihren Armen frei gelassen hatte.

„Nein, mir ist nichts passiert. Ich war draußen als geschossen wurde. Deswegen hat es mich nicht so schlimm erwischt wie Cara"

„Da bin ich aber beruhigt", murmelte sie und schloss mich gleich wieder in die Arme, worauf ich beinahe keine Luft mehr bekam.
„Mum!", ertönte Caras Stimme.
„Du erdrückst Kylie noch"

„Oh tut mir Leid Kylie Schatz. Ich war nur so besorgt. Wie geht es deinen Eltern? Wissen sie auch schon von der Party?"

„Ihnen geht es gut und die Party....", stotterte ich. Natürlich hatte ich meinen Eltern noch nichts erzählt.
Zum einen, weil es es gestern zu spät dafür war und zum anderen hatte ich das Bett heute Morgen auch erst um halb zwölf verlassen und war dann sofort weiter ins Krankenhaus gefahren.

Aber wenn ich wieder zu Hause war, sollte ich dringend mal davon berichten.

„...sie wissen zwar von ihr aber noch nicht, dass es Schüssse gab. Ich hab nämlich bei jemandem übernachtete und bin dann gleich heute morgen hier her gefahren. Deswegen konnte ich es noch nicht erzählen. Aber ich denke mal es wird schon in der Zeitung stehen"

„Auf jeden fall. Die Medien explodieren fast deswegen. Das ist ja jetzt schon die zweite Veranstaltung von Jugendlichen auf der geschossen wurde. Wenn es so weiter geht, weiß ich nicht ob ich euch noch zum Feiern raus lassen kann", entgegnete Natalia und musterte ihre Tochter besorgt.

„Entschuldigen sie, aber der unerwünschte Besuch, müsste jetzt bitte gehen. Schließlich gibt es die Besuchszeiten nicht umsonst", ertönte auf einmal die Stimme einer Frau.

Verwundert drehte ich mich um und sah eine Krankenschwester im Türrahmen stehen.
„Entschuldigen sie...", äffte Cara sie nach, worauf sie einen giftigen Blick von ihrer Mutter zugeworfen bekam.
„Aber dieser unerwünschte Besuch gehört zu Familie..."

„Was meine Tochter damit meint...", wurde Cara aber schon von ihrer Mutter unterbrochen, welche probierte die Situation etwas zu retten, worauf ich ihr aber ebenfalls ins Wort fiel.

„Ist okay Natalia. Ich sollte vielleicht sowieso gehen. Ich glaube sonst stellen meine Eltern noch eine Vermisstenanzeige auf"

Ich sah wie sie nochmal ansetzten wollte etwas zu erwidern, aber dann schloss sie ihren Mund wieder und nickte.

„Gut Kylie Schatz, aber grüß deine Eltern von mir", sagte sie schließlich und zog mich nochmal in ihre Arme.
„Mach ich", murmelte ich als Antwort und verabschiedete mich anschließend mit einer Umarmung von Cara.

Dann quetschte ich mich an der grimmig schauenden Krankenschwester vorbei und winkte den beiden nochmal.
Anschließend lief ich den Flur runter zum Treppenhaus, wobei ich den Blick der Schwester deutlich in meinem Rücken spürte.

Wahrscheinlich konnte sie mich jetzt schon nicht leiden, aber Cara würde hier sicherlich bald raus kommen.
Somit mussten wir uns hoffentlich nie wieder sehen.




Langsam schlendert ich durch den weißen Flur, wobei das Klacken meiner Absätze an den Wänden wieder halte.

Gerade als ich durch die große Tür des Treppenhauses geschlüpft war, blieb ich abrupt stehen, als ich eine bestimmt Person im Wartebereich erblickte.

Verwundert schaute er auf und erhob sich von den Bänken, als er bemerkt wer vor ihm stand.

„Was machst du denn hier?", fragte ich Angelo verwundert und lief ein paar Schritte auf ihn zu.
„Auf dich warten", antwortete er nur und musterte mich von oben herab.
„Du hast mich gestern ganz schön abserviert"

Ich musste schlucken, als er das sagte und mir wieder die Gedanken an den gestrigen Abend in den Sinn kamen.
Er war sein Sohn.

„Und was willst du?", fragte ich schließlich und probierte die Gedanken beiseite zu schieben.
„Mit dir reden mehr nicht, okay?"

Abermals schluckte ich. Über was wollte er denn jetzt reden...die Mafia?
Denn wenn ja, konnte er das doch nicht so einfach hier in der Öffentlichkeit tun.

„Und worüber?"

„Gestern", antwortete er und lief langsam neben mir her zum Ausgang.
Wenn er jetzt wirklich alles erzählen wollte, dann sollten wir das lieber draußen machen und nicht hier, wo alle fünf Minuten eine Krankenschwester an uns vorbei rannte.

„Es tut mir Leid, dass dich das Gestern alles ein bisschen überrumpelt hat, aber momentan musst du das einfach so hinnehmen", riss er mich auch schon aus meinen Gedanken.

Verwundert blieb ich stehen.
Was?
Also doch keine Beichte.

„Also möchtest du mir nicht erklären warum dein bescheuerte Onkel mich nicht sehen durfte und du mich aus deinem Haus geschmissen hast?", fragte ich kalt.
Eigentlich wollte ich nicht arrogant klingen, aber irgendwie ging mir dieses Thema auf die Nerven.

Er hatte wahrscheinlich heraus gefunden zum wem ich zählte und bestimmt wusste er auch, dass ich ebenfalls heraus gefunden hatte, wozu er zählte.
Also warum erklärte er es mir nicht einfach.

Na gut, ich wollte ja auch nicht als erste sagen, dass ich die Tochter von Carlos Cavallero, dem gefürchtetste Mafiaboss in Italien und New York, war.

„Also erstens habe ich dich nicht raus geschmissen, sondern nach Hause kutschiert", entgegnete er jetzt mindestens genau so scharf, worauf seine Augen etwas aufleuchteten.
„Und zweitens solltest du lieber glücklich darüber sein, dass mein Onkel dich nicht zu Gesicht bekommen hat. Wer weiß ob du dann noch leben würdest"

Etwas erschrocken starrte ich ihn an.
Hatte er da gerade etwa indirekt gesagt, dass man mich töten wollte oder überdachte ich hier wieder alles zu sehr.

Ein paar Sekunden starrte ich ihn an, bis ich schließlich wieder das Wort ergriff
„Ich denke wir sollten das Thema in Ruhe lassen"
Keiner von uns beiden wollte hier irgendwas zu geben geschweige davon erklären.
Wahrscheinlich weil unser gesamtes Leben davon abging.

Das einzige was wir taten, war uns gegenseitig hochzuschaukeln und Beleidigungen an den Kopf zu werfen.

„Ja, das wäre wahrscheinlich eine bessere Idee", murmelte Angelo etwas erschöpft und kratzte sich am Hinterkopf.
„Wir sollten einfach hinnehmen, dass unsere beiden Familien einen kleinen Dachschaden haben"

„Hey", entgegnete ich empört und verpasste ihm einen kleinen Schlag auf den Oberarm.
„Wenn hier eine Familie verrückt ist dann deine"

„Ach und die Dachterrasse in einen Pool verwandeln, bezeichnest du also nicht als komisch?", entgegnete er mit einem Grinsen.

Nun musste auch ich etwas lachen.
„Gut, einigen wir uns darauf, dass sie beide nicht ganz normal sind"

„Meinetwegen", antwortet er und musterte mich neugierig.
Es herrschte Stille zwischen uns, bis er wieder anfing zu sprechen.
„Was machst du jetzt noch?"

„Nach Hause fahren, vielleicht meine Brüder etwas nerven oder den Kühlschrank entleeren. Eine von den Sachen", antwortete ich und lief langsam neben ihm her zum Parkplatz.

„Gut, dann hast du zwischen durch ja bestimmt noch Zeit einen kleinen Abstecher in den Central Park zu machen"

Ich merkte wie ich leicht auflachte und mich dann zu ihm drehte.
„Also lädst du mich auf ein Date ein?"

„Nenn es wie du willst. Wenn es ein Date sein soll, dann lass es ein Date sein", antwortete er mit einem Grinsen und legte einen Arm um meine Schulter herum.

Dabei wandte er seine Augen kein einziges Mal von mir ab.






Nach ein paar Minuten Fahrt mit dem Auto war ich schließlich am Central Park angekommen.
Nachdem ich die Tür geöffnete hatte, stieg ich aus dem Wagen.

Ich war wirklich lange nicht mehr hier gewesen obwohl wir sogar in Manhattan lebten.

Angelo war bereits mit seinem Auto vorgefahren und wartete nun am Eingang des Parkes auf mich.
„Das hat aber lange gedauert", sagte er als ich schließlich zu ihm auf schloss und wir gemeinsam durch den Eingang liefen.

„Ich durfte mir die ganze Zeit das Geschwätz von kichernden Tussen anhören, die wirklich dachten das ich es nicht bekam, dass sie über mich redeten"

„Wieso? Du magst es doch am meisten wenn Mädchen über dich schwärmen", entgegnete ich belustigt und drehte mich leicht zu ihm.
„Nein, momentan mag ich das nur wenn du das machst"

„Ach und wieso auf einmal die Wendung?"
Ich sah wie seine Mundwinkel sich leicht zu einem Grinsen verzogen und er seinen Arm um mich herum legte.

„Weil du es normalerweise nie tust"

„Und ich werde es auch nicht mehr machen. Höchstens wenn ich mal betrunkenen bin und glaub mir darauf kannst du lange warten"
„Das wollen wir ja mal sehen", entgegnete er und zog mich schließlich mit auf die Wiese.

————
Hello hello🌸
Heute mal ein nicht ganz so fieser Cut😊
Obwohl, wahrscheinlich ist für euch alles ein fieser Cut, hab ich Recht?

Vielen Dank übrigens für die ganzen Cover , die ich zum zweiten Teil zu geschickt bekommen habe. Wer alles noch mitmachen will, kann es mir noch bis zum 26.06 schicken.

Ich habe eure Wünsche für die Lesenacht gesehen und werde mir dann mal ein Datum aussuchen sowie Uhrzeit.
Wahrscheinlich geben ich es dann demnächst unter den folgenden Kapiteln oder meinem Profil bekannt.❤️
Schönen Sonntag euch noch🥰

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top