13. Kapitel

„Cara! Heute geht es wirklich nicht", murmelte ich und klemmte mir mein Handy ans Ohr während ich die Soße im Topf umrührte.
„Und was wenn du deine Brüder fragst? Sie sind doch beide volljährig"

Mit einem Seufzen nahm ich den Holzlöffel aus dem Kochtopf und legte ihn auf die Küchenablage.
Es war Samstagmittag und ich war gerade dabei das Mittagessen für uns zu kochen.

Eigentlich hätte Aiden heute Mittagsessensdienst gehabt, jedoch explodierte bei ihm die Küche bereits schon wenn er sie nur betrat.

Deswegen hatten ich angeboten mit ihm zu tauschen, weil ich gerade eh nichts zu tun hatte.
Außerdem musste ich auch nur für uns drei kochen.

Meine Eltern waren nämlich wie immer im Büro festgeeist und würden wahrscheinlich erst heute Abend oder spät in der Nacht wiederkommen.
Und das obwohl heute Samstag war.

Stören tat uns es aber nicht sonderlich.
Wir konnten uns einigermaßen selbst versorgen und gegen ein Eltern freies Haus hatten wir auch nicht groß was einzuwenden.

Als ich gerade dabei war die Nudeln ins Wasser zu schmeißen, fing mein Handy in der Hosentasche laut an zu klingeln, worauf mir beinah das ganzen Essen aus der Hand und auf den Boden gefallen wäre.

Jedoch konnte ich es noch rechtzeitig verhindern und die Nudeln alle ins Wasser schmeißen.
Danach hatte ich mir mein Telefon aus der Tasche gezogen und den Bildschirm gemustert.

Dort stand in fetten Buchstaben „Cara" geschrieben.
Schließlich hatte ich auf annehmen geklickt und mir das Ding ans Ohr gehalten.

Nun quatschte Cara mich seit gefühlt einer halben Stunde damit voll, ob ich Lust hatte mit ihr heute Abend in den Club Redblood zu gehen.

An sich hatte ich ja schon Lust, nur gab es da leider ein paar Probleme.

Eigentlich ließ der Club nur Gäste ab achtzehn Jahren hinein.
Cara und ich waren aber erst siebzehn, wodurch der Eintritt für uns nicht erlaubt war.

Man konnte jedoch in Begleitung einer volljährigen Person, die über den Abend keine alkoholischen Getränke konsumieren durfte, Zugang erhalten.

Sie probierte mich deswegen schon die ganze Zeit dazu zu überreden meine Brüder zu fragen ob sie mit uns dort hingehen wollten.
Ich hatte ihr mehrmals probiert zu erklären, dass Aiden und Adam in einem Club voller Alkohol und Drogen nicht gerne nüchtern bleiben wollten, aber irgendwie verstand sie das nicht.

Außerdem gab es da auch noch ein weiteres Problem, denn heute Abend musste ich mit meinen Brüdern den Auftrag von meinem Dad erledigen.

Und wie der Zufall es so wollte, mussten wir dafür in den Club Redblood fahren.
Deswegen konnte ich erst recht nicht mit Cara dort hingehen, da könnte ich ihr unser Geheimnis auch gleich erzählen.

„Cara, wirklich heute Abend gehts es nicht", setzte ich erneut an.
„Aber Adam und Aiden gehen doch bestimmt...", probierte sie zu sagen aber ich unterbrach sie bereits.

„Die wollen aber bestimmt nicht den Babysitter für uns spielen"

Ich hörte wie sie aufseufzte und sich mit einem Knarzen von ihrem Bett erhob.
„Gut, dann halt nicht der Club Redblood. Aber wir könnten heute Abend doch irgendwo anders hinfahren?", schlug sie vor.

Sofort versteifte sich mein Körper.
Das würde auch nicht gehen, schließlich musste ich die Mission zusammen mit meinen Brüdern erledigen.
„Ich hab noch was in Chemie zu tun. Du weißt ja das meine Noten in diesem Fach nicht so gut sind und mein Rauswurf letzte Woche macht sie bestimmt nicht besser"

Wieder herrschte eine kurze Schweigeminute, bis Cara schließlich das Wort ergriff.
„Ich weiß....na gut. Aber nächstens Wochenende müssen wir mal was machen. Wir können nicht ewig an einem Samstagabend zu Hause sitzen und Netflix schauen"
„Machen wir versprochen", antwortete ich.

Im nächsten Moment wurde mir aber das Handy aus der Hand gerissen, worauf ich mich nur verwundert umdrehte.

Hinter mir stand Aiden und hielt grinsend mein Telefon in den Fingern.
„Kylie muss jetzt für uns das Essen weiter kochen und durch telefonieren wird es nicht schneller fertig. Also tschüss Cara", rief er in den Hörer.

„Aiden lass das...", aber da erklang schon das laute Tuten, weil er aufgelegt hatte.
Mit einem genervten Stöhnen riss ich ihm mein Handy aus der Hand und steckte es wieder in meine Hosentasche.

„Dadurch das du Cara jetzt weggedrückt hast, werden die Nudeln auch nicht auf dem Tisch stehe. Erst recht nicht, wenn ich den kompletten Laden alleine schmeißen darf"

„Du hast gesagt, dass du Mittagessen machen möchtest. Also ist das nicht mein Problem. Ich bin nur dafür zu ständig, dass es dann wieder verschwindet", antwortete er und grinste mich an.

„Du könntest mir trotzdem helfen....den Tisch zu decken bekommst du bestimmt noch hin"
„Mhmh mal schauen. Wir wollen ja nicht das ich mich noch an dem Besteck verletzte"

„AIDEN!!", schrie ich laut auf und verpasste ihm einen Tritt gegen das Schienbein.
„Hör auf dauernd Ausreden zu finden, sondern mach jetzt endlich was. So unbegabt bis du im Kochen nun auch wieder nicht!"

Ich sah wie er sich das Schienbein hielt und mir einen schmerzverzerrten Blick zu warf, sich dann aber letzen Endes doch die Teller und das Besteck schnappte.




Vorsichtig trug ich die Mascara auf und setzte mich danach gerade auf meinem Stuhl hin und betrachtete mein Werk.

Es war bereits halb zwölf und wir würden bald losfahren zum Club.
Meine Aufgabe war es, wie meistens eigentlich, den Typen wegzulocken, sodass sich meine Brüder auf ihn stürzen konnten.

„Kylie, komm runter wir wollen fahren!", hörte ich Adam von unten brüllen.

Mit einer genervten Seufzer erhob ich mich von meinem Stuhl.
Dann schnappte ich mir noch meine Tasche und schlüpfte ihn die hohen Stiefel.

Zu letzt betrachtete ich mich noch einmal im Spiegel und strich über den Rock, damit er wieder glatt war.
„Kylie!", ertönte es erneut von unten.

„Ich komme ja schon!", rief ich zurück.
Schnell zog ich die Stiefel noch etwas hoch, sodass der Schaft jetzt über mein Knie ging und riss dann meine Zimmertür auf.

Unten warteten bereits Aiden und Adam auf mich.
Beide trugen schwarze Lederjacken sowie eine Waffe an ihrem Hosenbund, die aber erst zu sehen war wenn sie die Jacke etwas zu recht rückten.

Aiden erblickte mich sofort und kam gleich auf mich zu gelaufen.
„Hier das ist deine!", entgegnete er und drückte mir ebenfalls eine Waffe in die Hand.

Vorsichtig umschlossen meine Hände den kalten Griff und nahmen sie schließlich entgegen.
„Wo tust du sie hin?", fragte mein Bruder verwirrt und musterte mein Outfit.

„Hier hin", murmelte ich und schob den Rock etwas hoch, sodass ich die Pistole in eine kleine Tasche stecken konnte, die um meinen Oberschenkel geschnallt war.

Dann ließ ich den Rock wieder drüber fallen, wodurch sie nicht mehr zu sehen war.
Aiden musterte mich jedoch weiter, worauf ich ihn nur verwirrt anschaute.
„Ist was?"

Er antwortete nicht sondern machte nur den zweiten Knopf meines Tops auf.
„Wenn du den Typen an der Bar wirklich rum bekommen willst, dann solltest du mehr zeigen"

Kopfschüttelnd schaute ich ihn an.
„Du wirst nie ein normaler Bruder sein, hab ich Recht?"
Er grinste mich darauf nur an und schob mich dann zur Haustür wo Adam bereits wartete.
„Nein, das werde ich nie. Außerdem könnte dein Ausschnitt heute Abend uns die Mission etwas leichter machen"



Mit schnellen Schritten lief ich hinter meinen Brüdern durch die Straßen von New York City.

Wir hatten den Wagen etwas weiter weg geparkt, weil wir wahrscheinlich keinen Parkplatz mehr bekommen würden.
Zumindest nicht um diese Uhrzeit

Denn in New York war auch immer noch um null Uhr etwas los.
Oder anders gesagt:
Da fing die Party erst richtig an.

Bald erreichten wir die Straße in welcher der Club lag.
„Habt ihr eure Ausweise?", fragte Adam, worauf wir beide die kleine Plastikkarte in die Luft hielten.
„Gut! Dann los!"

Ich folgte den Zwillingen über die volle Straße und reihte mich dann hinter ihnen in die Schlange ein.

Auch wenn wir gefälschte Ausweise dabei hatten, war es immer wieder aufs Neue ein Nervenkitzel.

Vorsichtig reichte ich dem Türsteher die kleine Plastikkarte und sah wie er sie begutachtete.
Der Weil spürte ich den Blick meiner Brüder intensive auf mir.
Wer weiß was sie machen würden, wenn der Türsteher entdeckte, dass der Ausweis nur gefälscht war.

Zum unserem Glück bemerkte er es nicht und reichte mir die kleine Karte mit einem Nicken zurück.
Schnell nahm ich sie entgegen und drehte mich dann von ihm weg, um zu Aiden und Adam zu gehen, die bereits auf mich warteten.

Beim Laufen ließ ich die Luft aus meinen Lungen entweichen, die ich während des Einlasses angehalten hatte.
Es machte mich jedes Mal aufs Neue nervös, wenn wir in solchen Situationen waren. Aber ich hatte gelernt meine Emotionen hinter einer Steinmauer zu verbergen.

Und diese Mauer war nicht nur für Aufträge nützlich.
Bei nervigen Exfreunden oder arroganten Machos half sie auch ganz gut.

Als ich bei den beiden Störenfrieden ankam, bewegten wir uns langsam in das Clubinnere.
Dort war es ziemlich überfüllt, was ich mir aber schon gedacht hatte.

Die Musik donnerte nur so aus den lauten Boxen und die bunten Lichter verschlechterten einem ziemlich die Sicht.

Überall standen Leute und rieben ihre verschwitzten Körper aneinander.
Tanzen konnte konnte man das auf jeden Fall nicht mehr nennen.

Langsam folgte ich den Zwillingen durch die Menschenmasse, aber blieb auf einmal verdutzt stehen.

Denn ich hatte bemerkt wie zwei schwarze Augen mich intensive vom anderen Ende des Clubs anstarrten.

Langsam wandte ich meinen Kopf zur Seite und spürte wie mir ein Schauer über den Rücken lief.
Was macht er bitte hier?



———
Wie versprochen das zweite Kapitel <3
Hope you like it.
Ich glaube es ist nicht schwer zu erraten, wen sie da im Club entdeckt hat oder?
Aber ihr werdet sehen....
Alles in den nächsten Kapiteln.

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