#27 The last flap
-Little Trigger Warning-
Suizidale Gedanken
(wenn man das so nennt, rip)
'One step, two - I'm coming for you.
Three steps, four - better lock the door.
Five steps, six - say your prayers quick.
Seven steps, eight - not long to wait.
Nine steps, ten - we're near the end.
Eleven, twelve, and one step more - too late for you, I'm at your door!'
Pov Yoongi
Ich schaute noch einmal auf die Uhr, halb vier nachts. Ich seufzte und drehte mich in dem gebrechlichen Bett um. Ich konnte nicht einschlafen, irgendetwas hielt mich wach. Vielleicht lag es daran, dass mir kalt war. Normalerweise hätte ich jetzt eine lebende Wärmflasche in meinen Armen, doch diese lag seelenruhig zu Hause und schlief tief. Ich vermisste ihn so sehr. Sein Lächeln, sein Lachen, seine Augen, seine Stimme. Ich wollte, dass er meinen Namen sagte und mir erklärte, wie lieb er mich hatte. Er sollte sagen, wie böse ich war und mich dann küssen. In Gedanken versunken fühlte ich über meine rauen Lippen. Sie wären so viel weicher mit seinen auf ihnen. Während ich hier wach lag, schlief er. Ich wollte ihm dabei zusehen.
Ich würde morgen mit Jin nach Hause fahren, ich hielt es hier keine zwei Tage aus. Wenn ich nicht selber nach ihm sah, konnte ich nicht sicher sein, dass es ihm gut ging.
"Jimin, ich vermisse dich."
Pov Jimin
Ich stöhnte schmerzerfüllt auf, als ich den Bund meiner Jogginghosen über die Schnittstellen an meiner Hüfte legte. Ich war allein, das Bad war wieder mal mein einziger Rückzugsort.
"Reite mich, Jimin." Hatte er gesagt, wobei er seine Fingernägel in mein Fleisch gedrückt hatte. Ich betrachtete meinen Oberkörper. "Tut es sehr weh?" Hatte er gefragt und "Ich werde die Liebe zu ihm aus dir rausficken!", "Nutte!" Und "Schlampe."
Doch welcher Satz mir am meisten weh getan hatte, war "Du vermisst Yoongi noch nicht einmal." Denn dieser Satz hatte in mir gar nichts bewegt. Ich vermisste Yoongi nicht mehr, ich wollte ihn nicht mehr um mich haben. Ich konnte sein Gesicht nicht mehr sehen und seinen Namen wollte ich nicht mehr buchstabieren. Heute Nacht war sein Engel gestorben und somit auch meine Liebe für ihn. Er liebte mich nicht, er brauchte mich nicht und er würde sich jemand anderen suchen. Hoseok hatte recht, er hatte jedes Fünkchen Liebe in mir ermordet. Wenn er meinen Körper sah, würde es ihm weh tun, doch diese Schmerzen in seinem Herzen waren nichts im Gegensatz zu meinen körperlichen. Ich hatte mehr gelitten als er je würde und wenn es ihm tatsächlich so weh tat, wenn ich ihn nicht mehr liebte, würde ich es ihm minütlich sagen.
Was Hoseok nur aus mir geschaffen hatte. Eine leere Hülle, nichts, rein gar nichts in ihr. Ich wollte nichts mehr fühlen. Ich wollte nicht mehr lieben, weinen, nicht mehr lachen und nicht mehr schreien. Durch Hoseok hatte ich es geschafft, mich von all dem zu verabschieden. Ich konnte meine Gefühle praktisch abstellen.
Seufzend trat ich ans Waschbecken und ließ das Wasser laufen. Ich ließ die kalte Flüssigkeit über meine Hände laufen und wusch mir das Gesicht. Ich lächelte, als es nicht brannte, mein Gesicht war vollkommen taub. Ich spülte mir den Mund aus, kratzte meine Zunge bis ich einen Würgereiz bekam. Doch der Geschmack, den mir Hoseok durch seinen abschließenden Zungenkuss gegeben hatte, blieb. Ich wollte mich nicht im Spiegel sehen, ich war nun eine Marionette. Das war ich schon mein ganzes Leben, doch jetzt hatte ich den Besitzer gewechselt. Ich war nun die Schlampe von jemand anderem. Ich wollte mich gegen niemanden auflehnen und ich wollte auch nicht versuchen mich wieder in Ordnung zu bringen, ich hatte mit allem abgeschlossen.
Ich trocknete mich ab und trat meinen Weg nach unten an. Ein letztes Mal für heute, ein letztes Mal für mein Leben.
"Ich bin bereit für die nächste Runde." Sagte ich monoton, als ich ins Wohnzimmer trat. Hoseok lag auf dem Sofa und sah auf seine Armbanduhr. Dieser Anblick widerte mich mehr als an. "Denkst du nicht, elf Runden waren genug?" Er lachte kalt, doch bei mir regte sich nicht ein einziger Gesichtsmuskel. "Du entscheidest, was mit mir passiert."
Hobie stand auf und stellte sich vor mich. Er musterte meinen Körper nachdenklich und tastete mich ab. Ich hätte schreien oder wimmern können, doch ich verspürte keine Lust dazu. Hatte er mich verändert? Wahrscheinlich. Wenn man sich in so einer Situation nicht anpasste, würde man sterben. Und das würde ich lieber selber übernehmen.
"Ist es normal, dass ich noch bei Bewusstsein bin und mich ganz normal bewegen kann?" Fragte ich leise. Ich sah Hoseok als meinen alten Freund an, mehr war er nicht und weniger war er nicht. Er ließ seine Finger über die Wunden fahren, es kitzelte etwas. "Du bewegst dich langsamer, nicht normal. Da du den Schmerz anscheinend ausblendest, hindert dich nichts." Sagte er, vollkommen konzentriert auf meinen Körper. "Dein Körper ist schon hässlich, findest du nicht?"
"Ich weiß."
"Was denkst du, würde Yoongi mehr weh tun, allein die Tatsache, dass ich dir weh getan habe und du unter mir gewinselt hast oder wenn du mir jetzt auch noch einen Knutschfleck verpasst, so nach dem Motto, du wolltest es auch noch?"
Ich überlegte, befeuchtete meine trockenen Lippen. Ich überlegte wirklich lange. Es war keine schwere Frage, doch ich überlegte, ob ich ihm das wirklich antun wollte. Sein Lächeln erschien vor meinem geistigen Auge, wollte ich das verlieren?
Definitiv.
"Darf ich dich anfassen?" Ich fragte ihn bei jeder kleinsten Sache, ob es mir erlaubt war. Er nickte. Ich sah seinen Hals an und schluckte. Zärtlich legte ich meine Hände an seinen Nacken und seine Schulter und beugte mich vor. Hoseok streckte seinen Hals etwas, um es mir zu erleichtern. Meine rauen Lippen berührten seine helle Haut, ich küsste von seinem Kieferknochen hinab. Wie ausgehungert leckte ich über seinen Hals und saugte mich schließlich fest. Ich saugte lange und stark, schließlich war es die einzige Chance, Hoseok noch etwas mitzugeben. Der ältere ächzte leise und ich hörte auf. Ich trat einen Schritt zurück und leckte mir über die Lippen. Er führte eine Hand zu der Stelle, an der ich eben noch gehangen hatte und betastete sie. Sein Blick in meine Augen schien enttäuscht, bedauernd.
"Wie oft hast du dich ihm wohl schon unterworfen und hast nicht bekommen, was du wolltest." Er hatte es anscheinend bemerkt. So wollte ich schon immer mal mit Yoongi umgehen. Ihn ablecken, ihn küssen und auf seinem Körper nur Male der Liebe verteilen. Doch das war ein mal. Ich lächelte selbstironisch.
"Zu oft."
Ich humpelte in die Küche und stellte mich an die Theke, um mir etwas zu trinken zu machen. Mein Hals war trocken, von allem, was diese Nacht passiert war. Ich spürte, wie Hoseok sich hinter mich stellte und mich gegen die Theke drückte, wodurch meine Hüfte schmerzte. "Bist du mit mir fertig?" Fragte ich, als würde ich nichts fühlen. Seine Arme schlangen sich um mich und er lehnte seinen Kopf gegen meinen Rücken, wo es daraufhin unfassbar brannte. Er war so ein kranker Psychopath, denn er wusste genau, wo sich meine Wunden befanden.
"Mein Ziel war eigentlich ein ganz anderes, als dir nur weh zu tun. Ich wollte, dass du danach Suizidgedanken hast, aber so gefällst du mir viel mehr. Du bist so kalt und abweisend," Er kicherte hämisch, "Ich kann seinen Blick genau vor mir sehen. Er wird so geschockt sein. Deswegen lasse ich dich so." Er löste sich abrupt von mir und schlug, nicht tätschelte, mir noch einmal lobend auf den Rücken. Ich biss die Zähne zusammen und atmete dann erleichtert aus.
Es war vorbei, ich hatte es geschafft. Ich sah auf die Uhr an der Wand. "Halb vier.." Nuschelte ich. Er hatte es mehrere Stunden durchgezogen. Um genau zu sein über zehn Stunden. Es wirkte alles so surreal. Nichts war wie zuvor. Ich hatte gedacht, dass mich meine Gefühle jetzt übermannten und ich zusammenbrechen würde, doch ich blieb so kalt. Und es machte mir selber Angst. Ich fragte mich, wofür ich lebte und fand die Antwort in meinen Schmerzen.
Als ich in mein Zimmer trat, sah Holly zu mir auf. Er lag nicht auf dem Bett, sondern davor auf dem Teppich, vielleicht aus dem selben Grund, aus dem ich mich auch nicht drauf legen würde. Ich wusste nicht, ob er als Hund verstand, was die Wunden und das Blut auf meinem Körper zu bedeuten hatte. Heute würde ich auf dem Boden schlafen, bei Holly und nicht auf dem Bett. Die Flecken auf dem Bettlaken zeichneten sich sichtbar ab, weiß und rot, manchmal vermischt. Ich würde es wechseln müssen, bevor Yoongi nach Hause kam. Schwach ging ich zum Bett rüber und nahm Yoongis Bettwäsche auf, die in der Ecke am Kopfende lag. Sie war weich, ich war froh, dass Hoseok nichts mit ihr angestellt hatte. Ich schmiegte mich an den sanften Stoff, es roch noch nach ihm. Ich stellte mir vor, wie es wäre, jetzt in seinen Armen einzuschlafen und die ganze Welt zu vergessen. Doch stattdessen würde ich jetzt ihn vergessen wollen.
Ich schüttelte das Kissen und die Decke auf und legte sie neben den braunen Hund. Dieser wedelte schwach mit dem Schwanz und sah mir treu entgegen. Doch wie sollte ich das jetzt machen? Mein Rücken war ganz und gar aufgeschlitzt, meine Magengrube schmerzte und meine Hüfte war voll von Wunden. Hinsetzen war noch nichtmal eine Möglichkeit, wie sollte ich mich also hinlegen? Ich schaute Holly an, wessen Präsens mir wieder ein wenig Hoffnung gab. Die letzten paar Stunden der Nacht mit Schmerzen zu verbringen, schien nun weniger kritisch. Ich konnte doch froh sein, dass es nicht noch hundert andere Runden gab. Sieh, nicht mal das schätzte ich.
Ich ließ mich seitlich auf den abfedernden Teppich sinken. Es zog, doch ich wusste, dass es ein geringeres Leiden war, als würde ich mich flach auf den Rücken oder Bauch legen. Ich legte mich ganz hin, meine Schulter schmerzte, jedoch fühlte es sich erleichternd an. Dass endlich etwas Ruhe einkehrte und ich meine Gedanken ordnen konnte. Mit der Ruhe kamen jedoch die Schmerzen wieder und ich spürte jeden einzelnen Kratzer, der meinen Körper bedeckte. Aus irgendeinem Grund war ich froh, dass ich meinen Körper wieder spürte. Das Gefühl, nicht Herr über seinen eigenen Körper zu sein, machte mir Angst. Dafür hatte ich jedoch meinen Verstand verloren. Mein Kopf war nicht mein eigener und ich dachte nicht wie ich.
Hoseok hatte mich regelrecht erzogen.
Holly kam zu mir gekrochen und kuschelte sich an meinen nackten Oberkörper. Sein Gesicht war meinem nah. Er sah mich an, als würde er mit mir kommunizieren wollen. Leider machte es die Natur unmöglich. Stöhnend vor Schmerz nahm ich die Decke und deckte uns zu.
"Es tut mir leid, ich konnte dir heute Abend nichts zu essen geben. Dafür bekommst du morgen etwas mehr." Meine Stimme war rau und brüchig, es kratzte in meinem Hals. Zärtlich strich ich über den kleinen Kopf, "Mir geht es gut, sorg dich nicht."
Dennoch konnte ich nicht lächeln. Ich würde es wohl nie wieder können. Das war mein Ende. Das Ende meines so ermüdenden Lebens. Holly fiepte leise, worauf ich ihn näher an mich zog. Ich wusste, dass er mein Leid spürte, was ich versuchte auszublenden.
"Gute Nacht, ich wünsche dir einen langen, erholsamen Schlaf."
Flüsterte ich, wobei ich nicht wusste, wem genau ich das wünschte.
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Egal was im nächsten Kapitel passiert, remember, dass die Story über 40 Kapitel hat yah? Also es geht weiter, noch sehr lange~
Ich weiß nicht, ob ich das Schlimmste jetzt auch noch posten soll, weil dann müsste ich fairer Weise das davon nächste auch noch posten, um eine große Frage zu beantworten, die einen über Nacht vielleicht nicht schlafen lassen würde, aber da es ja noch mehr Kapitel- es liegt an euch :3
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